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SUandinaviens ^
VON
D:i tt&p SSalbcmat ^uUxi<l^*
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STOCMMMOMjM ^ MjEIPXIGj
liei €, E. Fritze«
\
20
DEM KÖNIGE
VON
SCHWEDEN UND NORWEGEN,
m> ^s^\w- ^ss* ^
tiefster U n t e r t h ä n i g k c i t
VOM
VERFASSER.
Einleituns:.
t?-
iJ'ie Zeichen, welche von den alten Skandinaviern zur Bil-
dung ihrer Dnchstaben oder der Runen angewandt wurden,
sind höchst einfach. Sie bestehen aus einem senkrechten und
einem gegen denselben geneigten Striche, und standen zwi-
schen zwei horizontalen Parallel linien. Jener heisst der Stab
und dieser der Kennstrich. Durch die Höhe, Lage und
Richtung des Kennstriches zum Stabe werden die einzelnen
Runen von einander unterschieden. Anfänghch bestand der
Kennstrich ohne Zweifel aus einer geraden Linie und wurde
erst später, wahrscheinlich der Verschönerung wegen, ge-
krümmt.
Durch die einzelnen Runen selbst, welche in nachste-
hender Ordnung auf einander folgen, wird das hier Gesagte
leicht anschaulich.
K. n. >. i R. K. *. K- I. -l- s- 1- B- r- Y. A.
oder
\^. h. r>. +. R. p. *. i. I. t. h 1^- B- ^• y- rK-
F. U. Th. O. R. K. H, N. 1. A. S. T. B. L. M. R.
Ueber die alte Aussprache der Runen lässt sich mit Ge-
wissheit nichts bestimmen. Wir führen daher nur ihre Be-
nennungen an und zeigen in einzelnen Beispielen, in welche
Laute sie jetzt in den Skandinavischen Sprachen übergegan-
gen sind.
Vy Fe (Vieh, Reichthum), auch Freyr und Fi'r (Föhre)
genannt, wurde in solchen Wörtern angewandt, in denen 1)
der reine F-Laut noch beibehalten ist, z. B. KtJ^IR» Va-
ter, is\. fadirj schw. und diu. fader, - 2) wirklich v (w) oder
VI
ein wie v ausgesprochenes Jv oder y steht, z. B. MK-P, le-
ben, isl. lifUj lies liwa, schw. lefva, lies lewa , dän. hvCj,
%\Y t Meer, isl. und schw. haf^ lies haw, dän. hav^, ^^^^R,
Wolf, isl. ulfr^ lies uivvr, schw. ulfj lies ulw, dän. ulv^
und 3) einen schärferen oder härteren Laut erhalten hat,
z. B. IKt^lR, nach, isl.>y9;/>, schw. und dän. eftvr^ ÜKi,
Name, isl. nafiij, lies nahbn, schw. namiij dän. naviij ÜTR,
Nase, Schnabel, isl. nef, schAV. näbbj, dän. nceb. Die beson-
deren Regeln über die Aussprache gehören natürlich hier
wie bei den folgenden Runen den einzelnen Sprachen an.
[\y Ur (stürmisches Wetter oder Aneiochs}, kommt vor,
wo jetzt 1) u geblieben ist, z. B Yl\V •> Gott, isl., schw. und
dän. ^ud/ 2) in Oj y (ü) oder o getrübt wurde, z. Bru^ir,
Bruder, isl. hrodirj schw. und dän. broder _, ^^hhTI ? Insel,
isl. holmij schw. holmej dän. holni^ l^hl'li^lR, Schwester, isl.
systirj schw. syster^ dän. s^ster^ i^h^^R» Süden, isl. sudr^
schw, söderj dän. syd_, p|hiRi Sohn, \s\. sonr^ schw. sorij
dän. s^Uj J^hR) Thüre, isl. dyr^ schw. dörr j dän. d^r ^
^IhRi, isl. biörrij schw. björn^ dän. bi^riij und 3) v (w)
steht, z. B. nil^R> bei, isl. und schw. vidj dän. ved. Der
Auflaut von h war |, z. B. BRh^^lR hat im Pluralis BRI^^R.
n diente auch zur Gunirung des \, sieh unten.
\>, Thorn (Dorn) auch Thorj Thurs oder ThusSj ist theils
im Isländischen beibehalten und theils in d oder t überge-
gangen, z. B. t>R|R, drei, isl. Wirj schw. und dän. tre,, V\ ^
da, isl. ^Uj schw. daj dän. daj ^\V\\ herrschen, isl. rdduj
schw. räduj dän. raade,
4*, Os (Mündung und eine nicht zugefrorne Stelle im
Eise) auch Odiiij ist ein späterer Laut, welcher nicht zu den
drei Urvocalen h> !> I' gehört, und aus Trübung des f^
oder Gunirung des ^, nämlich i^l' (4") und 4^h entstanden
ist, z. B. 4*RYR für hRYR, Schlange, isl. ormr, schw. und
dän. orm_, +R für iR (itR), Jahr, isl. «r^ schw. är , dän.
aar^ ^^hRH, Koss, isl., schw. und dän. hors.
R, Reder (Ritter) oder Reid (Ritt), wurde wie jetzt ge-
braucht, z. B. Rih^^R? roth, isl. raudr^ schw. rödj dän. r^dj
KRhKRj Haken, isl. krokr_, schw. krokj dän. krog, R wurde
auch oft durch ^ aspirirt, z. B. ^RiKi, Rabe, isl. hra/n^
altschw. rainiij dän. ravn.
K> Kann (Geschwür?), wurde in Wörtern angewandt,
in denen der K-Laut 1) geblieben, z. B. KiFM^R, Knoten,
isl. knutrj schw. knutj dän. knudey 2) in ck oder kk, ver-
ändert, z. B. ^IhKR, dick, isl. ^yckr_, schw. tjock_, dän. tjk (pl.
^Me)/ 3) in g [gi) oder gg und / übergegangen, z. B. F-PT^h,
alt, isl. gamall^ schw. gammalj, dän. gammelj VW^j geben,
isl. gefa (das g ist hier weich, aber schärfer als j), schw.
gifva (g wird wie j ausgesprochen), dän. give (g wie im isl.),
KIR'I') machen, isl. gera^ schw. gora_, dän. gigircj [^\Y\\\
liegen, isl. liggia:, schw. ligga^ dän. //gge^ ^thKR, Hügel,
isl. haugrj schvy. högj dän. h^ij 4) durch ein vorgesetztes n
in einen Nasenlaut verwandelt ist, z. B. KI'KRj Gang, isl.
gdngr, schw. gcingj dän. g^ngj und 5) sich zu einem ganz
eigenthümlichen Laut ausgebildet hat, z. B. KIT^Ih, Kessel,
isl. ketell {k ausgesprochen wie ein scharfes k mit einem lei-
sen Nachhauche von j), schw. kettil {k wie tj ausgesprochen),
dän. kiedel {kie ausgesprochen wie im isl. ke). Aus YV\t
wenn diese beiden Gonsonanten zusammengehörten, ist x
entstanden, hKHI j Stier, isl. uxij schw., dän. oxe.
^, Hagl (Hagel, Schneeflocke), kommt in denselben Wör-
tern vor, in denen 1) noch h steht, z. B. ^hhKR, Habicht,
isl. haukr^ schw. hökj dän. h<ji>gj, ^\V\\ j zu Hause, is\. heimaj
schw. hemmaj dän. hiemniej ^^hl^R? weiss, isl. hvi'tr, schw.
hvit^ dän. hvidy 2) zur Aspiration des R diente, s. o., und 3)
wie r gebraucht wurde, z. B. hli^Yhl ^R für hlKthirR.
tiir
iv, Naud (Noth, Fesseln), wurde wie jetzt angewandt,
z. B. ihR> Norden, isl. nordr^ schw. norr^ dän. /i0r^ Rhi?
Rune, isl. run^ schw. runa^ dän. rime. Vor Consonanten
wurde es oft ausgelassen, z. B. lK^it für liK^ii'^7 Eng-
land, hl^tlA für HrVitl/K, Sünden.
I, Is (Eis), kommt in Wörtern vor, in denen es 1) sich
zum Theil noch findet, z. B. RIKR, reich, isl. rikv:, schw.
rik_, dän. r/g^ sialfr^ selbst, isl. sialfr, scbw. ^/e//' (5/ wie
scb ausgesprochen), dän. selvj, V^W -, Seele, isl. sal^, schw.
sjdtj dän. 5/cp/^ Mhhj Licht, isl. liosj, schw. /yw* (/ stumm),
dän. lysj, \\Y\^ eben, isl. jafn^ schw. jemrij dän. jcevn,- 2)
übergegangen ist a) zum Theif in e_, z. B. Yl^, mit, isL,
scbw. und dän. med^ fWVW^ darauf, isl. sidan, schw. se-
dan, dän sideuj, ^W\\ •> bitten, isl. bida,, schw. bedjaj, dän.
bede/ b) in ce {a) oder o z- B. ilR., nahe, isl. nwr,, schw.
n'dra^ dän. ncer^ ^^\U\, Landzunge, isl. fieSj schw. näs_, dän.
n(ßs_, YIR,Kl, Zeichen, isl. merki\^ schw. märke^ dän, mcerke,'
und c) in 6* (0) und e^ z. B. P'IR-P, machen, isl. und schw.
gbra^ dän. giöre^ BIR? muss, isl. Z»er^ schw. bÖr^ dän. ^0r.
Ausserdem bildete | den A.u flaut von H und -I', z. B. ^liv-
'VlKy Sünden, YliR> Männer, und diente auch zur Guni-
riing des -f, s. u.
4'j ^r (Jabr, gute Ernte), kommt in solchen Wörtern
vor, in denen es 1) noch steht, z. B. ^'R^R, Erbschaft, isl.
arfrj schw. arf^ dän. arvj V^Kt', Mann, isl., schw. und
dän. karl/ 2) getrübt ist a) in ce {ä) oder e, z. B. B^PKR»
Bach, isl. beckr^ scbw. backj dän. bcek^ ^f^l-fR, hier, isl. Äer^
lies bjär, scbw. h'dr^ dän. her,, ^\\\^^\ , helfen, isl. hialpa^
schw. hjelpa,, dän. hielpcj und b) in o oder a {dj aa)_, z. B. ^R,
Jahr, isl. dr^ scbw. dr^ dän, aarj, ^-PRt^R, hart, isl, hardr^
schw. Äirß?^ dän. haard. \ wurde auch, wie schon ange-
führt worden ist, durch h "nd | gunirt, z. B. iPlP^, ver-
mehren, isl. auka, schw. bka^ dän. 0gej >f^l^hKR) Hügel, isl.
haugrj scIjvv. hÖg;_, dän. Ap/^ R'MP|4'j errichten, isl. reisa,
schw. resUj dän. reise j \\V\\\^ Stein, isl. steinrij schw. sterij
dän. steerij und hatte | zum Auflaut z. B. Klt^R) Väter.
p|, Sol (Sonne), wurde wie jetzt angewandt, z B. |/||-
"VW, setzen, isl. setia_, schw. slitta,, dän. ^^^^e^ l^BIht^j Spiess,
isl. spiotj schw. i-yg/w^j dän. spydj ^hl^j Haus, isl., schw.
und dän. hus. Nicht zu übersehen ist die Verwechslung des
s und Fj, z. B. |1/| oder |R, welcher, |p| oder |R, ist.
"t^, T/r (Name eines Gottes), ist theils geblieben, theils
in d übergegangen, z. B. 'V'\Y\ , nehmen, isl. taka^ schw.
ta^aj dän. ta^ej TIPiRj Stier, isl. tiur^ schw. tj'urj dän. tyrj
hil^l', lassen, isl. lata^ schw. /afö^ dän. ladej Klt^lh, Kes-
sel, isl. ketill, schw. Ä:e«z7, dän. kiedelj 't'RIBI'j tödten, isl.
drepUj schw. dr'dpUj dän. drcebe. ^-^i1^, Land, isl., schw.
und dän. /ä/z«^.
B, Birkan auch Birkal (Birke, Birkenschäfchen), ist
theils beibehalten, theils in p übergegangen, z. B. Bli'RK'P,
bergen, isl. biar^aj schw. berga_, dän. bicer^ej l^KIB, Schiff,
isl. 5Ä^/j[7j schw. skeppj dän. ^^/Z»^ ^B^KR? gebändigt, isl. spakr^
schw. spakj dän. ^/7ög. Das auslautende B wechselte mit Y
und YB, z. B. statt KhBh, Denkmal, liest man auch KhTh
und KhYBh
h, Laugr (Flüssigkeit), ist nicht verändert worden, z. B.
fPlt^li) rauh, isl. lodinrij schw. luden, dän. laadden oder
lodderij MhKR, lieb, isl. liufrj schw. Ijiif (mit quiesciren-
dem l)j dän. lißi^j hlMj Wille, isl. W/zj schw. viljaj dän.
Y, Madr (Mann, Mensch), ist unverändert geblieben,
z. B. Y'^il , Mond, isl. mdni j schw. nidnej dän. maanCj
^I'I'^YR, Helm, isl. hialnirj schw. hjelni, dän. hidnu
A» Aur (Reichthum) oder Vr (Bogen) auch Stupmadr
(umgestürztes Y), scheint ein R finale gewesen und auch wie
in der Sanskrila-Sprache als Vocal gebraucht zu sein, z. B.
YirtA, milde, für YIhtR, AKtIA, für irtlR, nach,
^R/Kt>R für ^R||>R, Brüder, u. s. w.
Neben diesen Runen fand sich noch eine eigene Art,
die sogenannten Helsin^- oder stablosen Runen. Die erstere
Benennung erhielten sie, weil man in Helsin^land die ersten
mit ihnen beschriebenen Denkmale gefunden hatte, und die
letztere, weil sie ohne Stab sind. Sie folgen hier in ihrer
gewöhnlichen Ordnung zwischen den beiden vorhin erwähn-
ten Parallellinien:
. N ' ^ ^ '^ ^ I ^ ' ^ / ^ •• •.
F. U. Th. R. K. H. N. I. A. S. T. B. L. M. R.
Zum besseren Unterschiede gab man auch den längeren Stri-
chen eine gekrümmte und den kürzeren eine keilförmige Ge-
stalt, so dass sie folgendes Aussehen erhielten:
f > f /^ y ^^ ^ I / y ^ y ^ •. %
F. U. Th. R. K. H. N. I. A. S. T. B. L. M. R.
Man sieht leicht, dass die stablosen Runen grösstentheils
aus den gewöhnlichen Kennstrichen bestehen. So steht statt
h bloss ^, statt Y bloss *^ , statt i bloss \, statt \ bloss
/ , statt 1 bloss /, statt [** bloss \; bei den übrigen aber
ist dies weniger in die Augen fallend. Für H hatte man
auch die Figur 4^. — Der Vocal ^ fehlt den Helsing-Runen
ganz, so dass sie durch | in zwei gleiche Hälffen zu je sie-
ben Runen getheilt werden, und nur die drei Urvocale H»
I, \ enthalten, nämlich auf jeder Seite von | einen. Dies
widerspricht wenigstens der Vermulhung nicht, dass sie diel
älteren Zeichen seien.
Später suchte man die Runen dem lateinischen Alphabet
immer mehr anzupassen, und es kamen daher zuerst die so-
i
genannten Dänisclicn ^ punktirten oder fValdeniars- Runen
hinzu, nämlich h T { i?* B für Y, G, E, D, P; und dann
die unächten Runen,, nändich '^' CP für C und X, indem
auch 4*? \ und A für jE und Y angewandt wurden. Uebri-
^ens gehen die späteren Veränderungen und Spielereien, wel-
che man mit den Runen vornahm, ins Unendliche und sind
im Ganzen bedeutungslos. Die Anwendung der Runen als
Zauherzeichen und die weitere Bedeutung des Ausdruckes
Runen übergehen wir hier des beschränkteren Raumes we-
gen, und verweisen auf PV. C. Grimm lieber Deutsche Ru~
nen und Run^Ldra af Joh. G. Lilje^ren, Interpunctions-
zeichen halte man nicht, doch trennte man die einzelnen
Wörter gewöhnlich durch: ., :, J, x, JJ, ^, »{•, u. s. w.,
und umgab die Inschriften in der Regel mit künstlich ver-
schlungenen Schlangenbildern.
Der Ursprung der Runen verliert sich in das graue Al-
terthum und ihre Erfindung wird wie die Erfindung fast
gller Schrift einem Gölte, dem Odin, zugeschrieben. Aus
übereinstimmenden Zeugnissen geht hervor, dass die Runen
nicht erst mit dem Christenlhume nach Skandinavien ka-
men, sondern sich wirklich schon während des Heidenthumes
vorfanden, wiewohl man bis jetzt noch nicht hat beweisen
können, dass irgend ein Runenstein deutliche Spuren des
Heidenlhumes trüge. Hieraus möchte sich folgern lassen,
dass die Inschriften der Runensteine wirklich einer späteren,
entweder durch Vikinger oder auch durch Christen nach
Skandinavien gebrachten, von den Leichensteinen entlehnten
Sitte angehören, und dass die Runen ursprünglich als eine
heilige Schrift betrachtet und nur bei heiligen Verrichtungen
angewandt wurden, wie auch vielleicht nur dem Königs- oder
Priesterslam me bekannt waren. Oft scheint auch aus den
Inschriften hervorzugehen, dass sie von Personen, die der
Sprache unkundig waren, verfasst worden sind. Wir glau-
ben also, dass die Runensteine ihre Inschrift von christlichen
Leichensteinen und ihre aufrechte Stellung und zum Theil
auch ihre Anwendung von den früheren Bautasteinen ent-
nommen haben. Dann lässt sich auch erklären , dass die Be-
kehrungszeit Skandinaviens mit dem eigentlichen Zeitalter der
Runensteine zusammenfällt.
Die Runen wurden also in späterer Zeit hauptsächlich
zu den Runensteinen angewandt, (nach Liljegren ungefähr
vom Jahre 850 bis 1525), deren Inschriften wie jede Stein-
schrift kurz und eben nicht von sehr verschiedenem Inhalte,
aber nicht immer in ungebundener, sondern zuweilen auch
in gebundener Rede abgefasst sind. Einige Runensteine sind
aufgerichtete, unbehauene oder auch behauene Felsstücke;
andere haben die Gestalt eines Kreuzes und noch andere
gleichen endlich dem Aeusseren nach ganz den christlichen
Leichensteinen. Ausserdem finden sich aber auch Runenin-
schriften auf Hausgeräthen, wie auch auf Glocken, Tauf-
becken oder anderen Kirchen angehörenden Gegenständen. Die
Runen kommen auch in einer Art von Documenten vor, z.
B. um die Rechtmässigkeit des Besitzes nachzuweisen, und
finden sich ebenfalls auf Münzen, u» s. w. Am längsten,
und zum Theile noch haben sie sich auf dem sogenannten
Runenstabe, einem Volkskalender, erhalten. Eigentliche Ru-
nenbücher aus einer älteren Zeit finden sich nicht; die vor-
handenen späteren enthalten ein Gespräch über Christi Kreuzi-
gung, das Schonische Landschaftsgesetz, einen Kalender, u,
s. w.
Der, wie schon angeführt, einfache Inhalt der Runen-
steine lässt sich leicht unter dieses allgemeine Schema brin-
gen: "N. N. errichtete, ritzte, machte, Hess errichten, rit-
zen, machen diesen Stein, dieses Denkmal N. N., seinem
xFir
Vater, u. s w. , welcher so und so, da und da starb. Gott,
Jesus Christus, die Gottesmutter helfe seiner Seele, seinem
Geiste, sei ihm gnädig u. s. w. N, N. ritzte die Runen.*'
Auf einigen Runensteinen wird ausserdem noch angegeben,
dass ein Weg, eine Brücke, u. s. w. zur Errettung oder
zum Tröste der Seele des Verstorbenen errichtet sei. Es
würde also von diesen Inschriften keine grosse Ausbeute zu
erwarten sein, wenn nicht die vielen auf denselben vorkom-
menden Skandinavischen Namen theils aus einfachen, theils
aus zusammengesetzten Substantiven und Adjectiven bestän-
den, und so wirklich einen nicht genug zu schätzenden Sprach-
reichthum enthielten, dessen Werth durch die oft so über-
raschend reinen Wortforraen noch mehr erhöhet wird. Die-
sen Reichthum allgemeiner zugänglich zu machen ist der
Zweck dieser Schrift. Da dieselbe die erste dieser Art ist,
also eine ganz neue Bahn zu brechen hatte, so müssen ihr
nothwendig schon deswegen bedeutende Mängel ankleben,
die jedoch von einem besser begabten, und sich in günsti-
geren Umständen befindenden Freunde dieser Wissenschaft
vielleicht zum Theil hätten vermieden werden können. Denn
vor allen Dingen war eine neue Untersuchung der verschie-
denen Runendenkmale nöthig, da eben kein grosser Scharf-
sinn dazu gehört, um einzusehen, dass viele Inschriften un-
richtig gelesen seien. Dies zu unternehmen war aber für mich
in mehr als einer Hinsicht unmöglich. Ich glaube indessen
durch das, was ich geleistet habe und leisten konnte, eine
solche Arbeit bedeutend erleichtert zu haben, da nun durch
die Zusammenstellung aller gleichen Ausdrücke der wahre
Sinn mit geringerer Mühe zu ermitteln sein dürfte, indem
so leicht die eine Inschrift durch die andere erklärt und er-
gänzt wird. Denn musste man früher, um nachzusehen,
ob sich ein Wort oder eine gewisse Form desselben schon
XIV
fände, alle vorhandenen Inschriften, deren Anzahl über 2000
ist*), durchforschen, so hat man jetzt nur nöthig den al-
phabetischen Artikel über ein einziges Wort durchzugehen;
und hierdurch möchte wahrlich schon viel gewonnen sein.
Fragt man, warum so wenig geschehen sei für die Erfor-
schung dieser Monumente, auf welche ein Land stolz zu
sein eigentlich das grossle Recht hätte, so haben wir keine
andere Antwort, als eine von Friedrich Sclimitthenner ent-
lehnte: "Es ist -^ni cht weit her! sagt der Deutsche", und wenn
der Schwede nicht so sagt, so muss er wenigstens in dieser
Hinsicht so denken. Ständen diese herrlichen Denkmale nur
in irgend einem entlegenen Theile der Erde, enthielten sie
Lappalien über eine uns ganz fern liegende Sprache, über
Völker und Dinge, die von gar keinem oder verhältniss-
niässig wenigstens geringem Werthe für uns wären, weder
Scharfsinn, noch Geldaufwand würde gespart werden, um
sie in getreuen und schönen Abbildungen wiederzugeben und
um sie zu erklären.
Vielleicht hätte ich meinen Zweck durch ein blosses al-
phabetisches Verzeichniss der einzelnen "Wörter erreicht, ohne
ihre Vergleich ung mit den verwandten Sprachen und eine
hieraus folgende Erklärung derselben zu versuchen. Doch
ich muss bekennen, eine Schwäche, von der wohl Wenige
frei sind, die nur zu oft verleitet zu glauben, dass das,
*) Es finden sich nämlich nach Run-U rkunder utgifne af Joh. G.
Liljegren in
XJppland 822 Runensteine.
Södermanland . . 209
Westmanland . . 61
INforrland .... 47
Östergöthland . . 131
Westergöthland 144
Smäland 116
Öland 43
Gottland 161 Runensteine,
Blekinge 13
Skäne 46
Hailand, Bohusl. 12
Norrige 90
Danmark 112
Island, Grönland 31
XV
was uns manclien angenehmen Augenblick verschaffte, man-
chen trüben verscheuchte, auch von Anderen mit gleicher
Liebe umfasst werden werde, hat mich verleitet die eine
und andere meiner hin und wieder von der gewöhnlichen
Ansicht abweichenden Erklärungen oder Vermuthungen mit-
zutheilen. Möge man dieselben als ein liors d^oeuvre be-
trachten. Diese Erklärungen waren aber wiederum ohne
Belege unmöglich, und die Gleichförmigkeit erforderte, dass
das, was bei dem einen Worte geschah, bei dem anderen
nicht unterlassen wurde. So ist die Gestaltung dieser Arbeit
entstanden, die ich mit der Bitte um Nachsicht allen Freun-
den der Germanisch-Skandinavischen Sprachforschung als
eine Aufforderung zur Leistung dessen vorlege, was mir mei-
ner geringen Kenntnisse und Fähigkeiten, meiner von so vie-
len ermüdenden und abspannenden Geschäften überhäuften
Verhältnisse wegen nicht gelungen ist und gelingen konnte.
Stockolm im October 1844. 17. W. D.
F. r.
MJ 495, scheint der Anfangsbuchstabe eines Namens zu sein.
F 1802, 1855. Die Runen wurden ebenfalls zur Bezeich-
nung der Sonntagsbuchstaben und der goldenen Zahl
angewandt, vergl. L. H. S. 194 und. Taf. IX. — K
primst 1802, d. h. die goldene Zahl I, da aber.
das Uebrige der Inschrift undeutlich ist, so lässt sich
die Jahreszahl nicht bestimmen. Ta var ; K' : sunu-
dahr : h : prim:i : fi.urtando : rado : i : taflo-
ne : 1855, d. h. Da war A Sonntagsbuchstabe und
XIV goldene Zahl in der vierzehnten Reihe auf der Ta-
belle, wodurch das Jahr 1514 bezeichnet wird. Das von
Sj. II, 28 angegebene Jahr 1419 ist unrichtig; vergl.
Fir.
FuRKU^>R 558, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Für,
s. Furir, und KuJ>r oder Kunf^r, Kunr, s. d. W.,
und bedeutet vielleicht Vorkämpfer — Forkut)r 351,
430, Forkun 337, 429, ForkunJ^r, 392.
FuRKIFl 485 {conj. prces.), zusammengesetzt aus Für, isl. ybr^
seh w./or j dän.for^ goth. fair^ ahd. far (var) _, fir _, nhd
ver-, ags. for _, engl, for-, holl. ver-j und Kifa, isl.
gefa_, schw. gifva^ dän. give, goth. gibdJij ahd. geban
[kepan)j nhd. geben _, alts. geban_, ags. gifan^ engl, givcj
holl. geven. Für + kifi + onum X sakaA X
auk X suti/K-, d. h. - - vergebe ihm Schulden und
Sünden.
FurkA 1450, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Für, s.
Furir, und Kair, s. d. W-, ahd. Frumiger, ags. Frum-
gar, Vorkämpfer, scheinen dieselben Namen zu sein.
1
2 F. r.
FURIR 1779, 1781, 1952, isl. fyrir , sdiw. for, före,
dän. foFj goth, faur, fauraj ahd. furi, fora_, nhd,
fürj vor _, alts. furij fora_, for^, ags. fore _, for^, engl.
fore_, be-forCj holl. i;oor. — Fü' katrino; meso,
1855, d. h. nach Sj. 11, 28 am ersten Katharinen-Tage
oder dem 2:ten Augnsl; richtiger aber nach L. R. S. 157
onsdahinom fjri Katrinomeso, d. h. am Mitt-
woche vor dem Katliarinen-Tage oder am 22:sten No-
vember» — Für 403, 644, 645, &c. für 1763, furri
1819, flirre 1750, furi 1716, 1740, 1741, füri 1707,
1709, 1713, &c. fürir 1779, 1792, furiA 81, 207,
391, fuaA 1552, for 1531, 1553, 1693, fori 1579,
fr 570, fir 439, 583, 1693, firri 1834, firi 1613,
1696, 1700, (&c. firir 1352, 1654, 1708, &c. fArir
1859., 2021.
FuRA 675, isl. fcera^ %q\\w . föra j, dän. f^rcj ahd. Jiior an ^
nhd. führen j ags. ferian^, vehere j, Beow. 663, holl. voeren,
vergl. Fara — t>i/i\- fürt)u. 1555, d. h. sie führten,
fürl^r 1251, d. h. geführt. Br. S. 198 übersetzt be-
graben. fürt>i 1696, führte, furj^a 1596 für fürpi,
die erste Person endigt sich nämlich in der alten Sprache
da oft auf aj wo die zweite sich auf i'r endet, s. R.
Gr. S. 164. firi [3 i 12, 836, Rihrte, Br. S. 221 liest
firif) und übersetzt begraben, fira 1740, führen. F u-
ruki 803, für furunki oder furinki, Anführer; der
Konsonant n Avird nämlich oft vor anderen Konso-
nanten, besonders k (g), t und p ausgelassen, vergl.
E. L. S. 77 und Id. IX, S.353; über die Endung ingi
vergl. R. Gr. S. 185, 319.
Fürs 220, 469, 507, 509, 1094, 1492, \^]. faraz, um-
kommen, zu Grunde gehen. Sim suti fürs. 220, d. h.
der im Süden umkam. On fürs uti. Krikum. 469,
d. h. er kam in Griechenland um. Die Inschrift von
F. r 3
507 ist undeutlich. On fürs X uti X in i t> a 1 a X
skibin X 509, d. h. er ging in der Fremde mit allen
ScliifFen zu Grunde. I/K fürs 1094, d. h. er kam um.
Die Inschrift von 1492 ist ebenfalls undeutlich. Br. S.
197 übersetzt begraben , die Uebersetzungen von Bartholin
und Werelius sind ganz abweichend. Fürs durch das
schwedische f'drdadesj reisete, zu erklären, lässt
weder die Wortforra, noch der Sinn zu.
FuRSTA 1952, isl. fyrvj, prius _, fyrri j prior, fyrstr, primus,
schw. [den) forste j dän. {den) f<^rste, die Bildung von
für oder furir ist deutlich — \s\. furstij fyrstij schw
fiirste (forste)^ dän fyrste ^ fyrste ^ ahd. furisto j nhd.
Fürst. A t. fursta laki, d. h. zum ersten Male.
FuKS 245, ein Mannsname, \s\. fox^^oih. fauhoj B.d\\. fuhsj
m., fohaj f, nhd. Fuchs _, alts. fohsj ags., engl. foXj holl.
VOSS, von der Wurzel y?i [vu) j, roth.
FüNüF 1438, undeutlich. Br. S. 148 liest filu, d. h. fielen.
FuNUNR 388, ein Mannsname, vielleicht zusammengesetzt
aus Funi, \%\. funi, glühende Asche, ^olh. fon j, funa,
Y euer, nhd. Fun-kej, und Unr, Liebhaber, vergl. Fiur
und Uni.
Gr. q)(x}g, aus sansk. pü j, reinigen, Bopp (vergl. Gr.
S. 124) sagt: "Diese Avuizel ist die sprachliche mutter
des windes und feuers, die beide als reiniger dargestellt
werden. Pavana ist der wind, und das entsprechende
goth. föna ist feuer, was im skr. paväka genannt
wild.... Das griech tivq und ahd. viura fallen eben-
falls der Wurzel pd anheim. Vercrl. Fuks.
^ '' D.
FuNUM 303 (dat. pl.), ein Ortsname, jetzt Funbo ^ vergl.
das vorige Wort.
FuNTiN 262, 791, ein Mannsname, isl. schw. finna ^ dän.
finde :, ^o\\\. finX^anj, ?id\\, findan j,\\\\d. finden jiv^^s, ßn-
dauj, engl, find ^ Iioll. rinden, der Erfahrene. Vergl. Finr.
4 F. r.
FusTRA 1618, isl. fostraj schw. fostra, dän. fostrCj ags.
fostrian j, c.n^\. foster — ernähren, erziehen, \s\. föstra^
Pflegemutter, Pflegetochter, /oWiV, Pflegevater, Pflege-
sohn, auch vertrauter Freund. Die im Hause geborenen
und erzogenen Sklaven, mochten sie freigelassen sein
oder nicht, erhielten ebenfalls diese Benennung, Str. I, 595.
Ausserdem ist zu bemerken, dass man sich nicht selten
der Erziehung fremder Kinder annahm, da der Vater
ein Recht hatte, sein Kind anzunehmen oder zu Ver-
stössen, welche angenommenen Kinder alsdann diese Be-
nennung erhielten oder auch knesetninger genannt wur-
den, weil man] dadurch, dass man ein neugeborenes
Kind auf den Schooss nahm — aufs Knie setzte —
dassfilbe als Vater oder Pflegevater anerkannte. L. Hjs.
II, 236.
Diese Sitte der Auferziehung {fostera^e) war bei den
Iren sehr allgemein, und das Band, welches der
Pflegevater {fosierfather) mit seinem Pflegekinde [foster-
child), oder auch die Pflegebrüder {fosterbroihers) mit
einander knüpften, wurde für heiliger gehalten, als
diese Blutverwandtschaft selbst. Diese Sitte herrschte
am längsten in den schottischen Hochlanden und auf den
westlichen Inseln. S. Scotts notes to Rokeby ,- and John"
sons Journey to the Western Isles.
D.
FuTR 806, ein Mannsname, isl. fotr, schw. fotj dän. fod^
^oi\\. fotus j Sihd. fuoz j foz^ nhd. Fuss _, alts., ags. fotj
engl. /ooi^ holl. voet. — Fut 1342, Futi 806, Fotr
23, 204, 413, 633, 639, 1550.
FüTiA 1468, isl. fceda, ernähren, gebären, fceda und
fcedi, Speise, /Odra, füttern , /bWr, Futter, schw. föda
{vevh.) , föda {suhst) , fodra ^ /oder j dän. fMe (verb.),
f^dc {finYist.) , /odrc j /oder j, ^oih. fitan gebären, scheint
ebenfalls ursprünglich ernähren zu heissen, daher isl.
ßtna, fet t werden, seh w. /ef/za^ d'^n. fedes _, \s\.feits feit,
d. h. wohlgenährt, schw. ftt^ dän. fid, ^oih, fodjan
GVV\'3hvQYn, fodeinsj Nahrung, ?ihd. fotj an j^hd, füttern ^
alts. fodan^ ags. fedan^ engl, feedj holl. voeden —
ernähren, gebären, vergl. Faf^ir. Auffallend ist die Be-
deutung von Scheide, theca^ va^ina^ in den Formen,
goth. ybi^r^ ags. /bdrj ahd. Jiiotar ^ schw., dän. fodtr_,
isLfudj Mutterscheide, weibliche Scham, fydillj das
Diminutivum \onfud, männliche Scham, u\\d Futteral.
— FaiA- vart)a. nu. futiA- t'on. belri , d. h. Jetzt wer-
den wenig Bessere als er geboren.
FuLKVl 95, Frauenname, zusammengesetzt aus Fulk, vergl.
Fulki, und Vi, vergl. d. Wort.
Fl]LKVit>R 996, ein Mannsname, zusainmengesetzt aus Fulk,
vergl. Fulki, und Vit>r, vergl. Vit>ur.
Fulk[3U 1323, isl. fyl^ia^ schw.följa^ dän. fylgej, ahd.
folken_y n\\d. folgen,, ags. fy-l^jan^ fol^janj engl, /ollow.
— Br. S. 52 fulgt^u flaistr, d. h. folgten die Mei-
sten; Sj. I, 27 sagt, der Runenstein bei Karlevi ist
wahrscheinlich ein Denkmal seit dem Kriegszuge des
dänischen Königs Ejegod zu Ende des eilften Jahrhun-
derts, und übersetzt, III. 123 des Heeres (isl. fyl^d^
comitatus); L. R. S 84 übersetzt des (Begleiteten, altschw.
fidk\>r j stipatus) an Gefolge reichen (geliebten Anführers)
— und R. Spr. S. 27 äussert, die Uebersetzung hat ihre
Schwierigkeiten, die ich nicht zu entscheiden Avage.
Fulki 1922 (dat.), isl. /o7^, schw. dän. /o/ä,, ahd. völlig folc^
ags. folc^ eng\.folk_, nhd. Volk; die Ableitung ist un-
bestimmt, vergl. das folg. W. — oukroUi : kristnu :
fulki: d. h. und allem christlichen Volke.
FuLKiR 743, ein Mannsname, isl. fylki ^ altschw. fylkij
dixu. fflkcj Landschaft, Schaar , isl. fylki'ng, Schlacht-
6 F. r.
Ordnung, ^/Ä:/r, der in Schlachtordnung stellende An-
führer, Fürst— Folkar 1736, Folki, 325, Fuluki
268, 351, 491, 840, Fulüki 563, Fuluka (acc.) 281,
Fnluhi 135,419,461, /i wird oft für Ä gesetzt, Fuluhe
29, Fuluiki 1045, Fuluih 652. Diese Namen scheinen
alle zusammenzugehören; sonst erklärt man auch wohl
Fuluki durch das is\. JiälJmgi , muthig.
FuLKlN 1323, is\. fola bedecken, verbergen, Jblgimi, ver-
borgen, altschw. fj'dlaj dän. ficehj, goth. filhan^ ver-
bergen, begraben , yii/gm5, verborgen, dihd. felhan _, ei\g\.
fealj nhd. fehlen? — Br. S. 52 liest: i fulkini und
übersetzt, unter dem Volke, L. R. S. 84 und Sj. III,
123 übersetzen , verborgen.
FuLKSKRIM/K 864, zusammengesetzt aus Fulk, s. Fulki,
und Krimr, s. d. Wort. Anführer des Volkes, vergl.
Fala.
FuLKBIURN 260, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Fulk,
s. Fulki, und Biurn, s. d. Wort; Faülkbiurn 564.
FlJLHElLA 729 (acc), ein Beiname von Fulk, s. Fulki,
denn Fulh steht für Fulk, und Fili, einer der Feinde
tödtet, \?\. Jella^ fällen, tödten, fellir^ Niederlage, schw-
f'dlla_, ddkn.fcelde^ shd. fellan , n\\d. fällen j, ho\. vellen ,
engl. /eil.
FuLTAR 1323, unbestimmt. Br. S. 52 übersetzt dieses Wort
durch Gefolge.
FoRNEMDA 1764, Zusammengesetztaus For, s. Furir, und
Nemna, s. JVcmta, vorhingenannt — pa . I^i . for:
nemda . slod . d. h. auf dem vorhingenannlen
Schlosse.
FoiNKl 1492, unbestimmt. Bartholin liest: vas pa fa in-
ginn, und übersetzt, wurde da gefangen; fVerelius
dagegen übersetzt, er war Anführer, vergl. Br. S. 197.
F. r. 7
FoSN 2018, isl. schwed. /b?^Sj, cläti. Jos j Wasserfall; isl.
schwed. /brsaj hinabstürzen, schnell fliessen , hl. /ors^
Wuth. (franz. engl. /orce) — i longa fosn, d. h. in
dem langen Wasserfalle.
FoLBOA 2012 (gen. pl.), ein Ortsname, zusammengesetzt
aus(?) Fola, Stute, h\. folij, Füllen, schvv. fole, fäle],
dän. fole_, f0i , isl. fylia^ beschelen , fyl^ Füllen , altschw.
fola^ Stute, und Bu, s. dieses W. Wir führen hier die
ganze Inschrift an, da sie als Beschluss einer Pfair-
gemeinde merkwürdig ist : t>e tarier : vitni ; kirkiur
prests ok : sokna manna at Halvis boar aihu
kauptan mef^ einn kirkiur faveh ginom litlo
Folboa garj^a, d. h. Dieses ist das Zeugniss des Pre-
digers und der Gemeinde, dass die Bewohner Halvis
ein Recht haben durch Kauf einen Kirchenweg durch
Klein — Folebos (jetzt Fohle) Gehöfte zu erhalten. Vergl.
/?. L, S. 175 und G. S. H. S. 168.
Fru^A 1096 (acc), ein Mannsname, isl. frodr weise, einer
der Vieles w^hs, , frceda j unterrichten, frcedi^ Gelehr-
samkeit, goth. frapjarij, verstehen, fraVi, Verstand,
froVs, verständig, /ro^e/j Klugheit, ahd. frotj friiot _,
Si^s. frod, holl. vroedj mhd. kommt der Name Fruot _,
der Verständige, Kluge, vor. — Fro\>a 1492 (acc.) —
der nom. heisst Fro\^i.
Mit. en^\. froydj frothj ^"froyd custumniere pat by
ythe qf another as yerne by ers" Prompt. Parvul. Ed.
H'^ay. s. 180. Anmerk., /ro<i(/ l^big> Jamicson.
D.
FaÜKÜ[)R 170, ein Mannsname, entAveder zusammengesetzt
aus Fruppj s. Fru[>a, oder Frair _, s. FraikaiA\j und Kun^r\,
s. Kunr _, der weise Kämpfer oder der Kämpfer des
Gottes Freyr.
8 F. r.
Frukakr 782, ein Mannsname, zusammengesetzt aus i^rzt^r^
s. Frul^ajUnd Kankr ^ s,. Kakr j, weiser Gänger. Ebenso
wurde im ahd. Gang auch von Personen gebraucht,
z. B. Ilruodgang j Ruhmgang.
Frusta 404 (acc), ein Mannsname, Frusti j, isl. Frostig isl.
schw., dän., ags., engl, frost, ahd. froste nhd. Froste
isl. friosa_, frigere^ frera ^ congelare j schw., frysa_, dän.
fryse^ go\\\, frius , Kälte, ahd. friusan ^ engl, freeze.,
holl. vriezen. Vergl. Kari.
Fruburnr 14:76 y ein Mannsname, zusammengesetzt aus
Frupj s. Frupaj oder Frair ^ s. Fraihiarn_, und Biium^
s. d. W. ; der weise Bär, oder der Bär des Gottes Freyr.
Frumuntr 1064, 1065, ein Mannsname, zusammengesetzt
aus Fru^Fj s. F/^upa^ und Muntr j s. Munti^ weiser
Beschützer; FruX^mr j, für Frupmuntr 1067, Frumunt
1065, Frumunta 1064.
FRlt>GAl/|\ 1742, ein Mannsname, zusammengesetzt aus
Fri}?r j s. Fri^^i, und Kair _, s. d. W.; Friedensspeer,
ags. Fri^ugär j Freo^egar,, Rel. Ant. II. 173, fränk. Frede-
gar ^ doch schient es ein Irrthum zu sein, wenn man
goth. Fri^igairn als gleichbedeutend aufführt, da der letzte
Theil des Namens hier nicht Speer, sondern begierig
(^got\\. gairns) bedeutet, wie isl. Fridgiarn j friedliebend.
FRlt>l 1072, ein Mannsname, isl. fridr,, schw. fredjfrid_,
dän. fredj goth. Fri}?a{reiks)y ahd. fridu_, ags. fri^t
nhd. Friede _, holl. vrede^ isl. frida^ beruhigen, schw.
freduj sicherstellen, schirmen; dän. ^re^e^ etwas durch
Umfriedigung SQ\\\vmen, Jredskovj Gehäge, goth. freid-
jarij schützen, schonen, \s\. fridstöll j Asyl, ahd. frit-
hofj der geschirmte Hof, Palast, ags. fri^stow Asyl,
nhd. Fridhofj Kirchhof. Die erste Bedeutung scheint
also zu sein, durch eine Einfriedigung schützen. Isl.
fridr
t
F. r. 9
fr~\dr„ schön, stark; frxdi., gezähmt, sicher. — FriX^u
1617 (acc), ein Franennainc, Fri\>a ; Fri^i 1653 (dat.
subst.), med fri^i, d.h. in Frieden; i^r/^/ 1654, 1850
(conj. praes. act.), G u d fri^i hennar sal, d. h.
Gott schirme ihre Seele. Vergl. noch Fri^§er}piir*
FRlNKUNU 871 (acc), zusammengesetzt aus Tv-zVz«?/^ s. d. f, W.,
und Kiina j, s. d. W., altschw. frceiidkona j frcenkona _,
schw. fr'dnka j, dän. frcenknj eine Verwandte.
Friantr 507, pl. für friantir, isl. frcendi. Verwandter,
Freund, schw. fr'dnde , dän. frcende ^ goth. frijonds ,
di\k^. friunt j, nhd. Freund j alts. friwid, ags. freoiid,
tn^\. friend j hol!, vrient j eigentlich partic. von schw.
fria^ dän. frie., goth. frijoiij ags. freogan j, lieben,
fieien, der Liebende, der Freund. — t>ai X varu +
Friants +, d. h sie waren Verwandte; ^y'\ [iÜY frianta ?)
2S8,fr€iiti 1629, frenta 746 (acc), fretr , pl. für frentir
208, vergl. Furuki unter Fura j frita (acc), ^nv frinta
253, 1185, 1265, 1337, FA^iant 1372 ,acc).
FRl^^GERt^UR 1845, ein Franenname, zusammengesetzt aus
Fri\)r ^ s. Fri\iij uud Karpur j s. Karpir ^ die mit Frie-
den Umgebende, Schirmende; altschw. Fripgwrpi j
Gehäge.
Fra 1985, \s\.J^7^aj schw. Jrän (ifrän), dän. /m^ goth. y7'<7.^
ags. frfv j eng\. /ro?7i j to and fro , ahd. fra und far,
nhd. ver-; schott. frae.
Frakis 324, undeutlich. Br. S. 165 übersetzt, er kam um.
isl. ybrg^wgYZ. Andere, er wurde berühmt, isl. y/'rrg^3-
FraikaiA 671, 691, ein Mannsname, zusammengesetzt
aus Frair y isl. Frcyr, der Erfreuende, der Herr, Name
eines Gottes, Freya ^ die EiCreuende, die Frau, Name
einer Göttin, goth. Frunja^ Herr, Gott, ahil. Fro j ags.
10 F. r.
Frca^ und Kair „ s. d. W., Speer de.s Gollcs Freyr. —
FruikiA. 690, Fraihiki 1049 (dat.).
Alts. Frohe j ags. Frea für Frdcihcij, vergl. Kemblc Beow.
sub. voc. Grimm. D. M. s. 191 2:te Aufl. sagt "Die tief
in unsere spräche eingeschlagne wurzel führt also auf die
begriffe froh, erfreuend ^ schön j herrlich, heilig j und
die Urbedeutung von frdiija wie von Freyr scheint
keine andere als: der frohe ., frohmachende , beseligende^
wunderschöne^ heilige herr j was auf den weltlichen
herscher wie auf die Goltheit bezogen werden kann.
D.
FrAISTAIN 467, 492, ein Mannsname, zusammengesetzt
aus Frair, s. FraikaiA, und Stain _, s. d. W., Stein des
Gottes Freyr. — Frustin 388, 479, 589, 1575; Frusten
728; Frustain 4:07 , 444, 1111; Frailstin 353 , Fraustain
835, 842.
Fraibiarn 352, ein Mannsname, zusammengesetzt aus /^r^/r,
s. FraikaiA\, und Biurnj s. d. W., Bär des Gottes Freyr,
— Freuhiurn 26.
Fkiat 1994, lat. ^xiv fugiat,
FlUR 952, isl. j^6>, Leben, Lebhaftigkeit, Athem, dän. fyr^,
ein junger Mann, golh. fairwus, Welt, a\ts. ßriho harn,
HeV]. ßras homines Beow. 181, ags. feorh, ahd. ferh ,
nhd. (südd.) Ferch, Blut, Leben. — pü:lit fiur sit ;,
d. h. das Volk liess sein Leben. Br. 189 S. übersetzt
für mit fuhr.
FlUR 1952, \s]. ßöi^irj schw. fyra_, tVän. ßre, goth. ßdvor,
ahd. ßor, nhd., holl. vier ^ ags. feovor , engl four. —
Fiura (in derselben Lischrift mit undeutlichem a). —
Fiarpi 8, isl. ßördi , schw. fj'erdc _, dän. ßerde ^ nhd.
vierte.
FlURTAN 1764, isl. fiörtdn j schw. f/orlon j d'^u. fj orten ^ ags.
feowertyne y engl,' fourteen^ nhd. vierzehn. — Furtan
I
F. r. 11
1763. — Fmrtan<{o 1750, 1855, isl. ßortdndi, schw.
fjorlondcj, dän. ßortende j, ohtl. vierzehnte.
FlULVAR 1062, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Fij
s. Fai^j und Ulfr j s. d. W., entweder der Vermögen Be-
gehrende oder Verschwendende. — Fiulvars (gen.), in der-
selben Inschrift.
FlULMUt) 1667, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Fiul-^
\s\. ßÖl-j dem nhd. viel entsprechend, und nur in Zu-
sammensetzungen vorkommend, s. R. Gr. s. 178, goth.
ß/u, in Zusammensetzungen Fil-j z. B. Filimer ^ viel-
berühmt, sAis. ßluj ?i^s<. fela^ ahd. ßlu j nhd. viel ^ holl.
veel j, und Munpr, s. Mund j der viel Beschirmende.
In Bcow. indecL cum gen. pl. mit. eng], ßele ^ felel^
fold multiplex P. P. D.
FiR 1701, Benennung der Rune K, für Freyr; vergl. F. —
Ta. var. Loker pirimstafr. ok. Fir. sunutahr,
d. h. Da war (^) XIV goldene Zahl und (P) A Sonn-
tags-buchstabe — wodurch das Jahr 1514 bezeichnet
wird. Sj. 11, 29, giebt nach einer anderen Leseart das
Jahr 1441 an.
FlRlVJEN 1860 (pl. adj.), zusammengesetzt aus Firi^ isl.
fcerij, Gelegenheit, vonfcercij schw. /om^ dän. /pre, s.
FarUj, und Vanr ^ isl. vandr ^ sehr besorgt um etwas,
von vanda_, Sorgfalt auf etwas verwenden, schw. van-
dasj besorgt sein, dän. vaandes j ahd. wuntra^ ags. 'wun-
dra_, engl, wonder. — Varin firivaen, d. h. seid
vorsichtig.
FiRiLATi 1695 (conj. piaes.), zusammengesetzt aus Firi _, s.
Furir, und Lata,, s. d. W., isL/orldta^ schw. förliita _,
d'Äu. fori ade j, go\h. fraletan ., ahd. ßrläzan ^ ags. for^
laetan ^ nhd. verlassen — Gu[^ fiii : lati iki : orar :
sintir :, d. h. Gott erlasse euch eure Sunden.
12 F. r.
FlNVlpR 468, 474, 548, 566, ein Mannsname, zusammen-
gesetzt aus Fin , \s\. fen ^ goth. fanij ahd. fcnnaj ags.
feniij nhd. Fenn ^ engl. /e/z^ holl. venn j und Vi\ir, s.
Vet>Lir, Fennbaum j Fennwald. — Finfithir 1970, Fin-
Wf) 507 (acc), Finvi\ir\^ 1191, ist eine von den nicht
selten vorkommenden Verritzungen , denn /K ist eine
Verbesserung für R.^ FinviX>a\^ 543, 662 (gen.), Fi-
ni\ir 912.
FlNVARt> 554 (acc), ein Mannsname, zusammengesetzt aus
Fin,, s. d. V. W., und Karpr j s, p^aurpry Fenn wart.
FiNR 2019, ein Mannsname, isl. ßnna erfinden, ßndinn ^
erfindungsreich , finnandi ^ Erfinder, schw. finna ,, ßntli^
verschlagen, dän. finde., find j Empfindung, finder _,
Erfinder, ^o\.\\. fiui[>an j ags., ahd, findan_, nhd. finden j,
imgl. find j holL vinden — bedeutet ursprünglich geheo
[i\hd. fandio , /endo j nhd. Fant ^ \ia\. fante _, der Fuss-
gänger (hierher gehört auch Inf anter ist) j, isi. Fantr j, m,
schw. fantüj, f., d'Än. fante, iiessen sich vielleicht hier-
durch auch erklären], dann an etwas kommen, es fin-
den (wie venire und invenire); Findrj, Finnr würde
also heissen Eifinder. — Ft^r 1065 (für Finr ; bei den
Alten wecliseln nämlicli d und nn oft ab, %g madr und
mannr), Fin 1208 (acc), Finn 84.
FlNHil^l 1251, Benennung des westlichen Theiles von Smä-
/<ri/2(i oder der drei Bezirke ÖsthOj, Vestho und Sunnerbo j,
zusammengesetzt aus Fin^ s. FinviX^r^ und Haipi, isl. heidi,
schw. hedj dän. hede j, goth. haipij ahd. haida j, nhd.
Heide j ags, hce<S ^ engl. Iieathj holl. hejde — bezeichnet
urspiünglich Ebene, ohne den NebenbegrifFdes Ödeseins.
FlNLANTl 1698, Finnland, zusammengesetzt aus Fin ^ s.
Finvipr, und Lant, s. Lanti^ eine wörtliche CJebersetzung
des firmischen Woites Suomaj d. h. Morast- oder Fenn-
iand. Mehr gezwungen i;it die Ableitung von dem Gel-
F. r 13
tischen Worte Flau ^ Riese, veigl. Id. IV, 106. —
Fmlont 623.
FlARl 324 (dat. fixv ßaru?)j, isl. ßrr j, ßan^iy ßarr ^ schw.
fj'erran^, d-än. ßern j ^o\\i. faü^ra ^ ags. feor j ahd. fer^
eu^\. far , v\hd. fern. — Uti : fiari : I a f) i :, d. h. im
fernen Lande. Fiari 927 (adverb.); FiaA^u 2028.
FlAK 1621 (acc.), ein Mannsname, Fiakr j, vielleicht zusam-
mengesetzt aus Fij s. Far j und Akr _, isl. aJihr _, Ver-
langen, der Verlangen nach Reichthum hat.
FlAL 803, 865, 1173 (imperf.), isl. falla, fallen, sterben,
seh w. fallaj dän falde (im jütl. Dial. heisst das imperf.
ßcel))_, A^^' feallarij ?i\\d. fallaii ^ hoW. valleiij engl. ßall_,
nhd. fallen. — Han fial i urustu, d. h. er fiel im
Kriege 803. Han fial. i Hulmkarl^i, d. h. er fiel
in Holmgard (einem Theile R.usslands) 865. — Fil 508,
520, 525, 1463 (ebenfalls imperf.), Hon fil o Krik-
lontu, d. h. er fiel in Griechenland. Falnir 2232
(part. praet. pl.).
FiSKA 2013, isl., schw. fiska j ddivi. ßske ^ nhd. ßschen ; isl.
Fiskr j schw., dän. ßsk j goth. ßsks j ags., ahd. ßsc j
!)oll. visch.y engl, ßsh, nhd. Fisch. — Ailifr Ilgr
bir fiska i Rauku sio, d. h. A. J. darf im Rauko-
See fischen.
FlSlULFl 1064, 1065, ein Mannsname, zusammengesetzt aus
Fi^ s. Farj und Siulßr^ s. d. W., der reiche Silber(?). —
Fisiulfa (gen.).
FlLUM 1775 (dat. pl.), ein Ortsname, isl. felur^ Schauer,
Schoppen, dän. ßcelested ^ ßce Ister j von isl. feUij, be-
decken, verbergen, vergl. Fidkin.
FlLAKl 1431 (acc. (\\Y ßlaka), \s\. felagi ^ Gompagnon, dän.
feile j. ags. felaWj mit. engl, fela^ Pr. Par., engl, fellow,
zusammengesetzt aus Fi j s. Far^ und Lak j isl. /^?^^ Ge-
sellschaft, Bund, schw. lag^ dän. la^s; odrr lang (h»v),
14 F. r
nhd. Ge-iagc_, vcrgl. Likia. — Fc^ka 208 (acc), Seik :
felka : sin :, d. h. hinterging (tödtete) seinen Gefährten.
Filaka 1416, 1425, 1446, 1548 (acc), Fdaka 1403;
Felahan 1638, 1640 (acc. fem., mit Mönchsschrift,
1638 auch mit Runen); F\J,aka 1499 (acc).
Femtigi 1764, isl. fimmtiu, schw. femtio {dän. halvtred-
sindstjve, d. h. 2^ mal 20), goth. ßm/tigius, ags. ßjti'g
eng'-//(r? nhd.ßinfzig.
Fa 1953, is\. ßd^ schw. ßäj, dän. ßaae _, goth. ßahan ^ ahd.
ßaharij ags. ßon^ nhd. ßahen,- isl, ßänga^ schw.ßdngaj
dän. ßange j ahd. ßankan ^ ags. ßangän^ engl, ßang^
holl. vangen^ nhd. ßangen. •— Fik 1179, 2009 (sing.
imperf.), F//iÄ:ii 2009 (plur. imperf.).
Fa 1065, ein Mannsname, isl. y^^ Glanz, yergl. /<bt>// jF<25
(in ders. Inschr. genit.).
Ags. ßäh, versicolor, kommt sehr häufig zusammeng.
in Beowolf vor.
D.
Faveh 2012, zusammengesetzt ausFara, s. d. W., und /^/gr^
s. Villi j, Fahrweg.
Fa|5I 1065, 1067, 1071 (imperf.), isl. /^, imperf./«^/, glät-
ten, abzeichnen, malen, ßci Glanz, ßdclr ^ geglättet;
ßcegiaj, glätten, ßager glänzend, schön, schw. ßeja_, säubern,
poliren, dän. ßeie^ schw., dän. ßager j, schön, ags. ßae^
ger j, ahd. vakar ^ engl, ßair^ goth. ßagrs j nützlich,
gut, ßa\>s Herr, Vorgesetzter.
Mit. Engl, to ßage adulari hlandlficare palpare, CaU
Br. ags. faegen lülaris „ engl, ßam?
D.
— F r u m u n t F i s i u 1 f a s u n f a |3 i r u n a /K t> i s a A
1065, d. h. Frumunt, Fisiulfis Sohn, zeichnete diese
Runen. In Brusi Asbiarna/K * sun f a f) i : iiinar
hina 1067, d. h. Aber ßrusi, Asbiurns Sohn, zeich-
I
l
F. r 15
nele diese Runrn — SJ. III, 121^ meint, /adma bedeute
umschlingen (umarmen), und da die Runen zuweilen
von Schlangen umgeben würden, so kannte man sie
gleichsam umschlingen (umarmen), und hieraus dürfte
Fadi jmnai' entstanden sein(!!).
FaPi 55, ein Mannsname, isl. ßldr _, geschmückt, golh.
faps, Befehlshaber, vergl. d. v. W. — Fapa 1339 (acc),
Fan 2134, Fa^i 2162.
FAt3i/f^ 31,1644, isl, Jadirj schw., dän. yi7<r/er, golh. fadarj
cxhd. fatar j ags. fader ^ eng\, fatlier j holl. vader., nhd.
p^ater j, d. h. der Ernährer, vergl. Futi\\. Erzeuger da-
gegen heisst Kuni, vergl. d. W. — FuX^ur 504 (acc),
FoWr 2, 29, 117 (acc), 2233 (gen.),/el)r 669 (acc pl.),
Faii\>ur 258, 967 (acc), im Isl. steht ebenfalls favdur
^MV födur, vergl. i?, Gr. s. 14, Faur 909, 1053, 1122
(acc), FauU 971 (undeutlich), Fa\yu 222, 567, 1105,
1213, 1476 (acc), Fa\yur 5, 6, 14, 15, 17, 18, u. s.
w.(acc.), 984, 1751 (gen.) , /^pzVV 370 (acc), 1531 (gen.),
Fa\>urii 1014 (ist offenbar unrichtig gelesen, denn +
ril^hR+Hli + soll heissen + Kil^hR + Hü), Fa-
\iuri 351, 603, 1072 (acc), Fa\iura 1214 (wird ver-
schieden gedeutet, vergl. Turika) j Fa}pusn 241 (für
FaWtr siii)^ Fa[iuA^ 289, 714, 1069 (acc), Fa\yor 446
(acc), FaW 154, 352, 1733 (acc), FaW 232, 829 (acc
pl.), Fa\yir 1201 (nom. sing.), Fa[icr 1834 (nom. s.),
FaaUir 1935 (verritzt für fa\yur), Faa\>iA^ 1486 (ver-
ritzt für Fa\iiA^)^ Fakn\^ur 226 (verritzt für Fa[^ur) ^
Fasar 809 (nb. engl. Fatherl), F^mr 1038, FatranXZil,
Fapurfapur 938, Fapursbral^ur 503, Fa\:>iirbru[iur
1151, Fal^urbrupr 1593 (nom. pl.), Fapurbrol^ur 559,
Fa\yurljropurs (gen.). — X Han X va/K fapi/K
Sikr... 31, d. h. er war S.'s Vater. I^air . litu .
rasa . s t a n . a t A u [^ k a i r . a u k Tan + f e |J i' s i n a ,
16 F. A.
d. h. Sie Hessen ihren Vätern, A. und ^T. einen Stein
errichten . Saksi lit . kira . m e r k i . t>isa iftiA •
Aist . fal^iir . sin . 17, d. h. S. üess seinem Vater
dieses Denkmal machen. Ok : sin : faf>Lir : sial
1751, d. h. und seines Vaters Seele . Fork u J^r : auk :
F u 1 u k i : 1 i t u : i- i s t a : r u n a : i f t i r : H i 1 u k i : f a-
puv\ : sin : 351, d. h. F. und F. Hessen ihrem Va-
ter Runen zeichnen, l fti A lkalt.uk . fti/K Ikhvar
fat^r . sina k u t» a 232, hier wie 829 dürfte i iür f
gelesen sein, so dass es statt /apr heissen sollte /epr ,
d. h. ihien guten Vätern, I. und I. — FaprkaA^ 265
(nom. pl.), \^\' fedgar , Vater und Sohn , y<=<^gm ^ Vater
und Tochter, Eltern, altschw. Fapghar. ~ Ffprka 718
(acc), Faphar 1631 (nom.). — Fiuskarl auk Tiu^i
Fat)rkaA tvaiA 265, d. h. H. und T. zwei Fedgar.
Fa[3iA 1447, 1448, ein Mannsname, s. d. v. W. — Fahr
2118, i.
Far 729 (gen. s. fiiv ßar), von Fi^ isl. /i/ Vermögen, Vieh,
schw. y^^ dän. fcej goth. Jaihu, Vermögen, ahd. ßhii _,
slts.jfehuj pecus j opes _, ags. feohj, engl, fee^ nhd. Fielt
(wird von fd^ erwerhen, vergl. d. W. , abgeleitet, und
heisst also eigentlich Eigenthum) — Far . aflaf)i uti.
Krikum arfa sinum, d. h. Er erwarb seinem Erben
in Griechenland Vermögen.
Das nhd. Vieh bezeichnet nur caltle und das engl.
fee im Gegentheil nur nionej y das mitt. engl, hat beide _
Bedeutungen behalten, z. B. "^men owe hym silver here f |
for fe "d.h. für seine Thiere^^ King and Shepherd j 52^
Kemble Gloss. to BeO'wulf.
D.
Farulfr 602, ein Mannsname, ist entweder zusammen-
gesetzt'aus Faraj s. d. "W., oder Fara^ nhd. fara, das
Geschlecht,
I
I
F. r. 17
Gesehlechtswolf, wie ahd. Fara/ju rc j Geschlechlshuxg. —
Farulf 1176, Farulß 827, Faru/fs 434, 439.
FarI^ikn 1071, ein Mannsname, zusammengesetzt aus F<2rä5^
s. d. W., und piakiij s. d. W., der zur See fahrende
edle Mann. — Farpahn 1558^ Far\:aihn 1072, vergl.
Farulf.
Fara 329, 608, isl., sq\\w. faraj dän. fare^ gotli. faran _,
wandern, ahd., aits., a^9,. faran _, tn^\. fare jhoW.varen,
xxhil fahren. — Für 206, 1049, 1952, For 101, FoA
47, 259, Fer\)i 2233 (imperf. agis. für Für oder For,
vergl. fi. Gr. XVII), För«ra 927 (plur. impeif.), Farin
878, 973, 980, etc. (partic. praet.), Hun . vil.austr.
fara . 329, d. h. Sie will nach Osten reisen. Han X
für X haurt X lant X 206, d. h. Er fuhr ausser
Landes, Sum . for . ti! . Kirkha . 101, d. h.
welcher nach Griechenland fuhr. Han : va/K : farin.
mit> Ikvari 973, d. h. Er war mit Ingwar gefahren. —
Faru 968, 969, 1004, 1010 (dat.) von Fara, \s\. far,
ags. farUj Reise. — Han : va/K • i • faru : mit) >
Ikvari :, d. h. Er war auf einer Fahrt mit Ingvar. —
Hon X to|3r X i faru X, d. h. Er starb auf einer
Fahrt. — Fari 184, u. s. w., isl. fari, Seefahrer, s.
f^ifari, Krikfarij, IklaUfari j Asfari_, u. s. w.
Fara 939, 1253 (acc), ein Mannsname, v\oin. Fari ^ h\. fari,
s. d. W, Seefahrer.
FaRBIURN 687, ein Mannsname, zusammengesetzt ru^ Fai^a,
s. d. W. , und Blum, s. d. W., der zur See fahrende
Bär. — Faribiarn 824.
FaraukiA 898, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Fara,
s. d. W, und Aukir j s. Auka, der zur Ste fahrende Er-
werber (Vermehrer).
Fagra 1900 (acc), altschw. y^or/ie.,^^ schön, s. Fa^i.
3
18 F. r
Faircair 1777, ein Manirsname, ziisamiiiengesetzl ans Fai\\\_,
s. (I. W., !»iid Kair ^ s. d. W. — starker Speer.
Faiku 108 (acc), von Faikr ^ isl. fei^r, dem Tode bestimm^
'a\{s,Q.\\\Y . fe^her j, alts, '^^"^^ fe^i j, fces^ > scliott. /e/, schw.
fif^^ dän. ye/g-^ lioll. veeg^ nhd, /cigc — Die Ableitung
unbestimmt
FaiA 329, ein Mann-snnme, isl. fcer von Jlera , s. furaj,
gesclimeidii^, stark , fcerlcikr, Geschmeidigkeit , Stärke —
der Starke.
FaI/K 1468 (pl.), isl. yi^'/- (sing.), schw. ^vt (pl., altschvv. y^z/r)^
dän. faa_, goth faos, alts. fahj ags. fcavüj fidj abd.
foh, engl, fcw,
Fasj^ikn 265, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Fastr _,
s. Fasti ^ und [^iakn ., s. d. W. , der feste, edle Mann.
Fastvi 141, 646, 397, ein Frauenname, zusammengesetzt
aus Fastrj, s. Fastij, und J^i _, s. d. W., das feste Heilig-
tbuni; Fastviu 158.
Faötulfr 14, 55, 196, 219, 221', 258, 666, ein Manns-
iiame, zusammengesetzt aus Fastr , s Fasti^ und TJIfr;
— fester Wolf Engl. Fastolf. Fastulf \M , 462, 463,
464, 1501, 1306 (acc); Fastulf A. 642, 977, 992.
Fastkir 550, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Fastr,
s. Fastij und Kair , s.d. W-, lester Speer. Fastkiar 257.
Fasti 158, 277, 462, 463, 464, 573, 589, ein Mannsname,
isl. fastr, schvv., dän. fastj goth. fasteis ^ alts. fcest^
■a\\d. fast (doch nur in Eigennamen), engl, fastj nhd.
fest; \s\.fi'sta_, &i:\\w . fdsta _, diu. feste _, befestigen, gofh.
fastajij, halten, ?d\d. fastjan ^ i\\\s. fasinon _, eng\. fasten
— schw. fatta (das Ihre ^nv ein Frecjuentativ von fa
crkläil), i\m\. fatte j ahd.fazoiij holl. vatten j nhd.fas-
scn j, scheinen nicht hierher zu gehören. — Fastir 818;
Fasta 261, 452, 641, 837, 949, 1138, 1657 (acc);
Fasta Xl^i^ ein Frauenname, die Feste; Fastar 151.
I
F. r. 19
Fasti^I 274, ein Franenncinie, zusammengesetzt aus Fdi^tTj
s. Fastij un(i Heipi^ s. Heip , die Feste.
Fastilifs 81 (gen.), ein Mannsname, zusammengesetzt ans
Fastr j s. Fasti j und Laifrj, isl. leifa j zuiüeklassen ,
übrig haben, leifar _, Ueberbleibsel , schw. Icmna ^ dän.
lievnc j ^o\.\\. leiban j übrig bleiben, ?y\\d. liban ^ ags. ly-
fati, engl. Icavc j nhd. bleiben, vielleicht Nachkomme,
— der feste Spross.
FasTBIURX 89, 90, 293, 599, 826, ein Mannsname, znsam-
m( ngeselzt aus Fastr j s. Fasti ^ und Biurn ^ s, d. W.; —
der feste Bär; Fastbiarn 111.
Fastlauk 14, 78, ein Frauenname, Zusammengesetz ans
Fastr jS. Fasti j und Lauk ; vergl. Laukatahn und piirlakry
— die feste Badende; Fastlauku 566 (acc); Fastliih 102
(H für G, s. Fulkir); Faslauk 143; Faslaug 1283.
Fala 864, unbestimmt. Die poetische Inschrift heisst:
Hau trau i o r u s t u .
i austr. vihi.
al^ar.. fulks. k r i m /K*
fala ort^i.
und nird übersetzt von L. R. S. 83; "Er zog in den
Krieg auf östlichem Wege, ehe der A'^olksanführer einen
Zug befohlen hatte (gestoiben war?)." und von ßr S.
155, "Er kam um in einer Schlacht ostwärts in der Volks-
schaar, die preisgegeben wurde". Beide Uebersetziir.gen
sind willkürlich und durchaus nicht genügend; ich
möchte daher diese Inschrift so erklären; da Y'\F^ aucli
für r\{F) gebraucht wird und statt i(iV^) sehr bricht
^{/l) geritzt oder auch gelesen Averden kann, ausserdem
^ zugleich ein |(f) in sich schliesst, vergl. FuJ^ fiir
P^ayk 1272, Fatuni für Vatum„ und FitaKw Hvitn iiS,
Ftir für J/tir 1834, so ist die letzte Reihe vielleicht zu
lesen: f^alin orj^i^ luul das Ganze zu iibei-selzen : Er
20 F. r.
zog in den Krieg auf östlichem Wege, kürzlich zum
Volksanführer erwählt worden.
Fa/|\VALTR 1947, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Fa-
ruj s. d. W., und Valtr , vergl. Valtika\ der zur See
fahrende Walter, Führer, vergl. auch Farulfr.
Flu 1431, 1442 (Imperf., vergl. Z7^/^nhd./o/i)^isI.y?f^, schw.
ßy ^ goth. \iliuhanj^\\d.Jliuhan_, a{\s. ßiohun _, a^s. ßeon ,
engl, ßy j holl. vlien ^ nhd. ßiehen _, — eigentlich sich
schnell weiter bewegen. Sa/K*fluiaki : 1431, saA:
flu:aiki: 1442, d. h. der nicht floh. Sj. II, 52
übersetzt: welcher Äke folgte (!!).
FLUt>u 952, unbestimmt.
Flintvik 1702, 1703, eine Ortsbenennung, vielleicht zu-
sammengesetzt aus schw. ßinta_, dän. ßint, ahd. ßins _,
ags. ßint, Kiesel- oder Feuerstein, und Vik _, s. d. W.
Flaistr 1323 (pl.)j \s\.fiöl- (doch nur in Zusammensetzungen,
nhd. viel) j ßei'rij (ßeistr) ßestr _, schw. ßere^ ßeste^ dän.
ßeer _, /lest _, vergl. Fiulmup y F 1 a i s t r : v i s i : t> a t :, d. h.
die meisten wissen das.
ü. h. 21
ü
2826 , vergl. F, (^a.var.j^.ok.hsunnudalir.og.)^.
siau nd n . raf) LI . i. ta fluni . pri m ., d. h. Da waren C
und B Sonntagsbuchstaben und XVIII goldene Zahl in
der siebenten Reihe auf der Tabelle, wodurch das Jahr
1328 bezeichnet wird. Vergl. Ur.
TJ 968, 1323, isl. ey^ schw. Ö^ dän. 0^ 0e, ags /g-^ ae^e ^
Insel; \s\. eyland _, schw. bland ^ dän. e/landj ags. ig/and^
eiglandj holl. eylandt, mhd. Einland, eine verderbte
Form, nhd. Eiland. Dieses Wort scheint nicht mit A j,
Wasser, zusammenzuhängen, wie man wohl annimmt,
und also der Form nach von dem schw. Aland, ags.
ealandj verschieden zu sein; es scheint vielmehr in
Verbindung zu stehen mit Aur _, s. d. W., isl. aur _,
lies öyr, grober Sand, Kies, eyri [ey deutet nämlich
auf eine Ableitung von au j vergl. R. G. S. 13), ein un-
fruchtbares sandiges Ufer, eid_, s. Aipij eine Landzunge,
schw. ör j, edj ede j dän. eidj ei'de j mithin eine her-
vorragende Sandbank ursprünglich bezeichnet zu haben.
Auch die bekannte Stelle in P^Ölu Spa^ 19: Ask veit ek
standa ^ Heitir Ygg-drasillj Hdr-ha^mr ausinn Hvita
auri: d. h. Esche weiss ich sieben, heisset Yggdrasill;
Krone gefeuchtet mit klarem Quell, widerspricht die-
ser Erklärung nicht, da hier aur j Kiesboden (einer
klaren Quelle), für Quelle selbst steht. Neben der Form
U finden sich auch noch die Formen Ai und /, vergl.
Ustinj und Afri}p.
Uf 6 (acc), ein Mannsname, U/vj wahrscheinlich der Stolze,
TJebermüthige, isl. of (emporstrebend, überschreitend),
zu viel, zu gross, so wird auch ofr gebraucht, vergl.
R. Gr. S. 178, im Schw. findet sich noch yfvasj, sich,
brüsten, stolz sein. Zu vergleichen sind: lA.itppj schw.
22 U. h.
upp j opp j dän op , gotli. iup, abtL ufj ags. up , engl,
zf/?, upojiy holl 0/7, nhd. oZ»^ ohen . auf. Ufa 1148
(acc.) vom nom. Ufi. Ufs 1210 (gen.), Uvi 936 (noiw,)
air Ufi. — Veigl. JT^r, und UbL
Für j^y^;^/^ das engl. veib. ^o Z>e uppish, d. h. stolz sein.
Üfrir 177, ein Mannsname, Oberer, vergl. Ufir.
XJfra|3 1095 (nom.), ein Mannsname, zusammengesetzt aus
Uf — s. d. W., und Ra\irj s. Rapa^ der zu viel Herr-
schende.
Ufhikr 41 (nom.), ein Mannsname, zusammengesetzt aus
Uf — s. d. W., und Hikr j Zauderer; isl. hik j, Zau-
dern, hika^ zaudern, unentschlossen sein, gehört vielleicht
mit dem nhd. hocken (nachdenken) zu demselben Stamme.
Ufir, 1741, 1748, 1756, u s. w., isl. yfir (compar. efri),
schw. öfverj dän. over _, goth. ufar j ahd. ubar :, oha ^
ags. ofer_, engl., holl. ovi^r j, nhd. über; vergl. Uf. üflr
1698, 1702, 1703, u. s. w., ilfcr 1771, üfir 1736,
1782, ufij^ 906, 1656, üfiA. 1661, 1668, üvir 1789,
1810, üfr 1701, «A 241, bei dieser Form ist zu be-
merken, dass man die Runen, welche denselben Stab
haben, oft zusammenzog, z. B. \^ statt ^'h? Y statt \Y-,
R und A statt |R und |A schrieb, vergl. Z. R. S. 32.
ifür 1629, efr. 1673, ifir 118, 1330, 1636, u. s. w.,
z^/K 460, 736, 1664, ivir 1647, zZ*/A 537, A.fa 1837.
UfAIKR 332 (nom), ein Mannsname, zusammengesetzt aus
C/-, isl. ö-j, schw. o-j dän. Wj goth., ahd., alts., ags.,
engl., nhd. un-, und Faikr _, s. Faiku ^ der durch das
Verhängniss nicht zum Tode Bestimmte, isl. ofei^rj mit
der Nebenbedeutung lebhaft, feurig. Ufik 310, 1165
(acc), Ufih 239 für Ufik, vergl. Fulkir , UfakS'l (acc),
Ufa^ 1952 (acc), Ufaik 63 (nom.), 724 (acc), Ufaih
49 (nom.) für U/aik , Ofahr 72 (nom.) für Ofakr, O-
Ü. h. 23
falu 254 (dat.?), für Ofaki, Ofaikr 352, Ofai-r 577,
Ofaik\. 53, Ofaih 866 (acc), für Ofaik.
Ags. unfcp^e j non rnon'biindus. Beow 1140.
D.
UfiaR 9 (nom.), ein Mannsname, zusammengcscfzt aus IJf_,
s. d. W. , und Fiar ^ gen. von Fi j s. F<^r, der Ueber-
reiche; isl. of fiär j grosser Reichthnm, altschw. qffiar_,
Ueberfluss an Reichlhum, ungeheure Beute.
ÜFATÄ 1138 (acc), ein Mannsname, Ufati^ der zu viel
isst, Scliwelger, zusammengese[zl aus Uf_, s. d. W., und
Ati ., Esser, isl, dt j Essen, dta ^ Speise, Lockspeise, cta j,
essen, schw. atcl ., Lockspeise, ata j, essen, dän. aadsel _,
todtes Thier, cede j essen, goth. itan ^ ahd. az,, ezan j
alts. at , alts., ags. etaii j, engl." eat j nhd. Aas _, essen.
Isl. ofdtj Scbwelgerei, ofätsmadr j Schweiger, also eine
Umschreibung für Ufati.
UFT 944, isl. optj schw. ofta^ dän. qftej, goth. ufta^ ahd.
oftOj ags. oftj, engl, oft^ ofteiij, nhd. oft_, scheint mit
Ufj s. d. AV., in Verbindung zu stehen. Han . u f t .
sikit, d. h. er ist oft gesegelt.
Uflati 950 (nom.), ein Mannsname, zusammengesetzt aus
Uf, s. d. W-, und Latij s. Lata j der Grosssprecher,
Prahler; isl. oßdti _, vortrefflich, dann aber auch Prahler,
IJt>üli\Kl 197 (nom.), ein Mannsname, zusammengesetzt aus
U-_, s. IJfaikr ^ und X^vinki „ von isl. )^viii^a ., schw.
tvi'n^a j, dän. tvin^e j ahd. duinka j ags. ^ivin^an _, engl.
t\ vi'nge j h o 1 1 . dwi'n gen j nhd. zwin gen ; der, a v e 1 c h er
ohne Zwang, frei ist.
ühUAKlKS 1531 (gen.), ein Mannsname, VX^uakin ^ zusam-
mengesetzt aus f/-, s. Ufaikrj und \iuakin j gewaschen,
isl. \>vo_, waschen, {^veginn, gewaschen, [^vcctla,, hin-
reichend waschen, X^vceli j, Lange, Wasser zum Waschen,
[^vivla j, ausAvaschen, schw. tvd , waschen, tvadd und
24 ü. h.
tvagen j, gewaschen, tvdl, (weisse) Seife, iv'dlta^ waschen,
altdän. thwagce _, dän. tvcette, althd. duahatij waschen,
tuala_, duahalj Handtuch, ags. pvea ^ pvehan ^ Pvihan,
engl, towelj holl. dwaelj nhd. Qiiehle j Zwehle _, ndd.
Dwehlcj Handtuch; hierher gehört auch z1v<7gf"A^J ü\>ua-
hin 176 (acc), 299 (nom.) für Upuakin _, vergl. Fiilkir.
Ags. Unpvogenujji liandiun _, mit ungewaschenen Hän-
den. Matt. XV. 20.
D.
IJONNIAR 1654 (gen. s.), isl. yndi j dän ynde _, vergl. ünij,
'W wird nämlich in den germanischen Sprachen vor a _,
Ujfj r da beibehalten, wo es in den alten skandina-
vischen Sprachen fortfällt, z. B. Wort ^ Ordy PVunn ^
Orm; TVunder j Under ; go\\\.vunan j sich freuen, ahd.
wunna j ags., vyii , mit. engl, woorij, nhd. Wonne. Til
godrar uonniar, d. h. zu guter Wonne.
Ur 1703, ist die Benennung der Rune h, s. Z7. t>a : var :
u r : p r i m : s t a f r : o k : t> o s : s u n u t a h r :, d. h. Da war
II goldene Zahl und C Sonntagsbuchstabe, wodurch die
Jahre 1255, 1350 und 1445 bezeichnet werden können,
weil die Reihe der Tabelle nicht angegeben ist.
Ur 448, 1323, isl. ur _, praep. ut _, adv. schw. ur j, praeep. ut^
adv. utur j, entstanden aus ut ur j dän. ud _, goth. us ^
ahd. uZy ags. ut ^ engl- out ^ holl. uit ^ nhd. aus.U\s^l^-,
or 2018, aur 675, ut 329, uti 509, 324, 469, 729.
ÜRUSTU 803 (dat.), von urusta ^ die Schlacht, isl. orusta ^
örlÖg_, Krieg, altschw. oran j, Fehde, Blutrache, ora j,
Gelegenheit zur Blutrache suchen, orosta j örligj dän.
orligj ag^.orlegCj \\o\\. orloog, ahd. urlac, urlagy mtthd.
urliuge j urlouc _, das Schicksal, welche Bedeutung das
isl. örlög neben Krieg ebenfalls hat. U/^usta scheint
zusammengesetzt zu sein ans TJr, isl. Ör ^ ahd. ur j das
zur
ü. h. 25
zur Bezeichnung eines sehr hohen Grades dient, z. U.
uralt j Urspriingj und rusta _, isl. rosta ^ Getümmel, und
würde also ein sehr grosses Getümmel bezeichnen. We-
niger wahrscheinh'ch ist die Zusammensetzung aus isl.
br j goth. arwazna j, ags. artwa _, f^ngl. arrow _, Pfeil,
weil der Gen. von ör j Örvar lautet, daher auch örva-
mcetir, Köcher. Orlög würde demnach, weil /ög^
Gesetz heisst, s. Laki , das äusserste Verhängniss be-
deuten, und könnte sich also sehr gut auf Krieg, Tod
im Kriege, u. s. w. bezieben. Uristu 1365, lA X
varf) X tu|3r X i uristu x , d. h. Er (wurde todt)
blieb im Kriege. Orustu 865, vergl. Fala.
Alts, orlagj urlogij fatum, bellum, ags. or _, initium ^
Beow.j mit. engl, arive, Pfeil, neuengl. rz^^-?/^^ Geräusch.
D
Urusta 805 (acc), ein Mannsname, Urusü , Krieger, s. d.
V. W. Uristr 1425.
Urinkr 574, ein Mannsname, vielleicht der Glänzende, isl.
ur y yria _, yringer j, Thau _, Funke j, yria , es fällt
Thau , glänzen y funkeln, urigr _, bereifter. Uerink 14,
Ueriku 216 (acc). So möchte sich auch ahd. iringes-
straza y ags. i'ringsvegj Milchstrasse, duich die glän-
zende Strasse, — der glänzende Weg erklären lassen.
Vergl. Grimms D. M. S. 332, 333, 2:te Aufl.
D.
Ura 297, 1241 (acc), ein Mannsname, Uri^ \s\.orri^ Auer-
hahn, schw. orre, Birkhahn, ahd. uro j, Auerochs. Die
Annahme, dass dies Wort mit sansk. urUj griech.
evQvg zusammenhänge, ist wahrscheinlicher, als die
Ableitung von isl. cer wülhend, schw. ^r^ wild.
IJRAlt)R 845, 996, ein Mannsname, der Zornige, isl. reid ^
Blitz, Donner, verursacht durch das Reiten j Fahren
4
26 U. h.
des Gottes Thor, rddiskidlf ^ das Beben während des
Donners, reicli, Zorn, weil man sich den donnernden
Gott erzürnt dachte, reidr^ zornig, schw. , dän. vred,
ags. vrad, engl, wrathj, holl. 'wreed. Uraip 914, 926
(acc.)
Uratvi 1058 (nom.), Frauenname (?), Zufluchtsort der Ver-
wundeten, Pflegerin derselben (?), zusammengesetzt aus
V^ratr, verwundet, isl. rot j Ohnmacht, rota^ durch
Hiebe auf den Kopf tödten, ahd. vraton, verwunden,
vratj verwundet, und J^i, s. d. W.
ÜRMAR 1412 (acc), ein Mannsname, isl, ormr^ schw. orm^
Schlange, dän. orm^ Wurm, goth. vaurms , ahd-warw,
ags. 'svomiy engl, worm, vergl. Uomiiar. Es scheint
weniger richtig zu sein, dieses Wort von \varTn herzu-
leiten — weil nämlich Würmer dui'ch die Wärme er-
zeugt würden — als von einer Wurzel 'war, die ver-
schlingen (vorarc) bedeutet, von der sich noch ahd. ka~
wara, die Esslust findet. Ormr, Wumiy würde also
Verschlin^er heissen, was auch sowohl für Wurm in
Allgemeinem, als auch Lindwurm sehr bezeichnend ist.
Urms 984, 1742 (gen.), Orm 1437, 1648, Ormr 27,
1896, 1897, Ormas 1741 (gen.), Or772Ä:ö!iA 841, zusam-
mengesetzt aus Urmr und Kair, s. d. W. Ormstains
2018 (gen.), zusammengesetzt aus Urmr und Stain, s.
d. W.
ÜKUp) 608, nKnt> ist zusammengezogen aus hP Khl^, d. h.
und Gott. Es gehört nämlich zu den Eigenthüralich-
keiten der Runenschrift, dass eine Rune selten verdop-
pelt wird, selbst dann nicht, wenn sie wie hier zu zwei
verschiedenen Wörtern gehört, vergl. L. R. S. 77.
Ukn 786 (acc), ein Mannsname, der Schreckliche, isl. oga^
Abscheu haben , og/i, Schreck, Schlacht, og««, Schrecken
einflössen, goth. ö^an {agan)^ sich furchten, og/an, in
I
ü. h. 27
Schrecken setzen, ags. oga^ Schreck, engl. a-wCj giiech.
oxveXvy oxvog. Vergl. Uki.
Uki 1155, ein Mannsname, der Fürchterh'che , isl. uggr^
Furcht, yggrj Schreck, einer von Odins Namen, ygrj
wild, frech. Ukir 245, Uga 1371 (acc), Uks 262 (gen.)
Uhi 250. Vergl. Ukn,
Hierher gehört vielleicht Fggdrasilj der Namen der
berühmten Esche der Nordischen Mythologie.
D.
Uksa 1952 (acc. s. und pl.), nom. Uksij isl. uxi^ oxe^ ox^
seh VT. oxcj dän. oksCj goth. auhsa^ ahd. ohsOj ags. oxa^
engl. oXj holl. osj nhd. Ochs^ sanskr. ukshan. Gewöhn-
lich nimmt man an, dass dies Wort von vah^ ziehen
herstamme; es steht jedoch vielleicht im Zusammenhange
mit isl. okj Joch, grosse Fettigkeit, uxi bedeutet eben-
falls Fleischklumpen, okUj ins Joch spannen, okadr ins
Joch gespannt, sehr fett, schw. okj Joch, ok^ Lastthier,
Zugochs, dän. aag, Joch, aage _, ins Joch spannen,
goth. jukj gajukj ^evyog, jukuzij Joch, ahd. joh_, ags.
joCj juc_, geoCj engl. yoke. TJksi würde also der ins
Joch Gespannte, der Feiste heissen.
Unsalu 499, W\ X V\\VW, steht für V\\V\ X H^M^, d. h.
seine Seele, Vergl. Uku^.
ÜNl 385, 415, 1411 (nom.), ein Mannsname, der Liebende,
isl. Unna [unnij, untij unnt) lieben, {ann_, unnij unnd)
gönnen, unnustij Geliebter, unnustaj Geliebte, altschw.
unnaj lieben, schw. umiaj gönnen, ynnestj Gunst, gyn-
nUj begünstigen, dän. unde_, gönnen, yndest^ Gunst,
goth. anstSj vergl. Ast^ ahd. unnan^ lieben, ki-unnan_,
gönnen, anst^ Gunst, ags. est, vergl. Uonniar. Der
Grundbegriff dürfte sein, Wohlgefallen an etwas finden.
Un 1064, 1065 (nom.), 1305 (acc), Una 558 (acc),
Unar 1065 (gen.), Umter 202, isl. undr^ geliebt. Una
28 U. h.
326 (nom.), ein Fraiienname, die Geliebte, XJnulfu 968
(acc.) , ein Mannsnaine, zusammengesetzt aus iinna und
Ulfr, s. d. W., Unnulfer 1997.
ÜNlt^lK/K 1267 (nom.), zusammengesetzt aus C/-, s. XJfaikr^,
und Ni^ikrj s. NiViks^ Hau : va/K : mana : mistr :
unij>ik/f,, d; h. Er war unter den Männern der bie-
derste.
Unim 503, ein Mannsname, Z. /?. S. 93 hält denselben
für eine verderbte Form aus Hicronyinus.
XJntri*iaJ>R 1780, weil Y ma^r heisst, so wird /K auch
untrma\>'r genannt. Ta var : hahal : sunudah : r :
untrmaj>r : primstafr i tolfte : rado i ta fluni,
d. h. Da war G. Sonntagsbuchstabe und XVI goldene
Zahl in der zwölften Reihe auf der Tabelle, wodurch
das Jahr 1459 bezeichnet wird. VergL F.
Untir 1680, 1711, 1714, u. s. w., isl. undir^ schw., dän.
underj goth. undarj ahd. untar^ alts. undar^ ags., engl.
undtr^ holl. onder^ nhd. unter. Un^ 1835, UnVirj 1825,
Unir 1777, Unt 870, 1533, Unti 1629, un^ir 1632,
untiuA\ 1571.
Ul 1054, Name eines Ortes, geweihter Platz, Heiligthum,
Benennung der Örter, an denen früher geheiligte Plätze
gewesen sind, dient auch als Endung, um Frauennamen
zu bilden, isl. ve^ Freistätte, Heiligthum, vear_, Götter,
vigia^ weihen, schw. viga^, dän. vie^ weihen, goth. veihsj
heilig, veihüj Priester, veiharij weihen, ahd. \vih_, hei-
lig, 'wihaiij weihen, ags. wihj Tempel, wihan^, weihen,
holl. vij'er. Vikt 1916 (part. pr.), geweiht.
XJlFUT 1361 (acc), ein Mannsname, Vifutrj, ags. weofodj
Altar, zusammengesetzt aus Vi^ s. d. W. , und Futr^
s. d. W. In Bezug auf solche Namen führt Sturluson
an : Gejr opferte den Göttern eifrig und wurde des-
U. h. 29
wegen Ve^ejr genannt. Die Namen seiner sieben Kin-
der fingen alle mit Ve an.
XJlFÄRl 67, 829, ein Mannsname, zusammengesetzt ans Vi_,
s. d. W., und Pari, s. Fara, vergl. Vifiit. FißriA, 390,
Flfara 389, 574 (acc), VifaiJ^ 480.
ÜIFASTR 578, 681, 815, 1069, 1313, ein Mannsname, zu-
sammengesetzt aus Ki j s. d. W. , und FastPj s. d. W.
vergl. Vifut. Vifast 41, 187, 318 (aec.)
UlULFR 975, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Vi j s.
d. W., und Ulfr^ s. d. W., vergl. Vifut. Dieser Name
ist nicht mit vargr i vewiij Schänder des Heiligthums
zu verwechseln. Viulf %^^ (acc), Viulfs 911 (gen.)
Vergl. Mit. Lat. vargus exlex j caput lupinum.
D.
Ul^U 978 (adv.), isl. ^ndr_, vida (adv), schw., dän. vid,
ahd. wit, ags. vidj, engl, wide^ holl. wyd. ViJ>u um
alfur heimsens, d. h. weit in der Welt umher.
ül^UR 1323 (nom.), isl. vidj^ _, Baum, Wald, Holz, vida,
Holz fällen, altschw. vidher_. Bäume, Wald, schw. ved,
Holz, dän. vedj ags. vudu ^ Baum, engl, woodj with^
Wald. Vi\^r, Baum, der Hervorragende, ist eine poe-
tische Benennung für Anführer, Befehlshaber, u. s. w.,
vergl. Rai\^.
Ul^UGSl 692, ein Mannsname, zusammengesetzt aus /^z>r^ s.
Vi\>Uj und Huksij s. Huka, der weit Denkende, Vor-
sichtige, Bedächtige.
Ui^R 1456, 1753, isl., schw. vidj dän. ved, bei, engl, 'with,
scheint der Form nach verwandt zu sein mit goth.
vi\>raj ahd. widar, alts. withar, nhd. wider. ViV 952,
2233, viVher 1939 (gegen). Vitr 1250.
UlJ^RALTl 21, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Vi\^rj
isl. vedr, schw. v'dder, dän, veir\, ahd. wetaij ags. ve-
der, engl, vveather j holl. weder j, weerj nhd. Weltei-,
30 ü. n.
wahrscheinlich von goth. vaian, ahd. wahan^ nhd. we-
hen^ und der Endung — alclij die ziu- Verstärkung dient,
vergl. R. Q. S. 186. Dieser Name würde also stürmi-
sches Welter bedeuten, lappl. warald. VeJ>ralti 21.
ül^I 201, ein Mannsname, isl. vidirj Weide, viclia^ Weide
zum Binden, schw vide_, vidja^ dän. vidicj vicj ahd.
widaj ags. vithigj engl, withj withcj withy-j vergl. J^e-
^ur. Die uisprüngliche Bedeutung scheint Baum zu
sein, und der Begriff von binden sich erst von einer
Baumart, salix caprea^ gebildet zu haben.
ülJ^ANTA 1466 (gen.), ein Mannsname, ViVantij zusammen-
gesetzt aus ViWj s. Vi\^Uj und Antij s. d. W-, der, wel-
cher einen umfassenden Geist hat.
UlNlURN 211, 790, 829, 1306 (nom. und acc), ein Manns-
name, zusammengesetzt aus Vi^rj s. Vi^uvj und Bmrn_,
s.d.W., Waldbär, ViVabiarn 621, nHurn 735, (acc),
VMiaun 633, Vi^hiarn 633 (acc).
ÜIR 1342, 1591, isl. ve'r, schw. dän. vij, goth. veis^ ahd.,
nhd. wir:, engl, we^ holl. w/. Vi 1438. Vik 1065.
XJirJ^A 378, 449 (infin.), isl. virda_, verehrt werden, virda
meir_, höher achten, schw. värde^ Werth, värdas_, würdi-
gen, dän. vcerdj goth. vairVsj ahd. M^erdj alts. werthj
ags. veordj engl, 'worthj holl. weerdj ursprünglich von
dem hier folgenden Ve7^\>a nicht verschieden. Mun
likirait (?) iki miAi vir>>-a, d. h. Möge der Leich-
nam nicht (kein Leichnam) mehr hochgeachtet werden.
Munu . iki . mirki mai/Ki • virj>'a . f>an . Ulfs .
suni/K . . ., d. h. Möge kein Grabmal mehr hoch-
geachtet werden, als das, welches Ulfs Söhne . . .
Uer^>^a 485, 1277 (infin.), isl. verda [vardj, ordid), schw.
vardUj dän. vorde, goth. vair^^an^ ahd. '\verdan_, ags.
veordanj, nhd. werden. Die eigentliche Bedeutung dieses
Wortes ist wachsen, wie engl, growj wax ; daher fin-
m u. n. si
det sidi auch noch isl. urtj scliw. örtj dän. urt^ goth.
auitSj (Gewordenes, Gewachsenes) Kraut, Pflanze; isl.
ord^ Wort, vergl. P^enur\>. Hierher gehören auch golh.
vaurtSj ahd. ivwrz^ ags. vjrt,, nhd. PVürze_, TVurzel j
u. s. w. Mo X igi X bruta/K X kuinl + betra
+ verha, d. h. Möge kein Brückendenkstein besser
werden. Mun ko . . . kitit verj>^a, d. h. Möge das
Gute (?) verkündigt werden. Ür^u 1401 (pl. imperf.),
J>^iA I ürt>u : tuj>ir :, d.h. sie (wurden todte) starben.
[7rt>i2Ü28 (s. imperf.), On ur|>i fiaA", d.h. Er wurde
fern, vai^ 486, 527, 605, n. s. w. (s. imperf.). Hon
vart>> tau^r a kriklanti, 605, d. h. Er (ward todt)
starb in Griechenland. Var^i 968 (pl. imperf. für
vai\u)^ i;/2rK1468, 1489 (conj. proes.), var\^a (pl. pra3s.).
varVar 1680 (s. praes.) var<^ 141, für varV ^ va^ 904,
für var\>.
Es kann keinem Zweifel unterworfen sein, dass das
engl. 'Worth_, word^ 'Wort durchaus von einer gemein-
schaftlichen Wurzel entspringe, welche bedeutet ^ogrow
oder become,' wiewohl das altengl. von dem ags. veordan
abgeleitete Verbum jetzt veraltet ist, so kommt es doch
vor in dem poetischen Ausdrucke ^^'woeworth'^j a^&va-
vur^e. Im mittelenglischen wurde dieses Verbum oft
gebraucht, z. B. P. P. V. 372 ^'To late the cat worthe^
Apol. for the LoU. "^TVho (d. i. woe) worth theis that
sewen cursing under the hewow of iwari''»
D.
Uerk 208 (acc), isl. verk^ virka ^ eine Arbeit verrichten,
verkUj wirken, ausrichten, schw. verkj virka,, weben,
verkuj wirken, dän. vcerk_, virke^ wirken, weben, goth.
ga-vaurkij vaurkjan_, ahd. 'werahj wurchaiij werachorij
ags. veorCj vyrcaiij engl, work, holl. 'wercketij von der
32 u. n.
Wurzel 'waVj zu Stande britigen. Ouk ; k a J> : nij>iks
: verk : , d. h. und beging eine Schandbubenthat.
llERKSTUru 1856 (acc), ein zusaminengeselztes Wort, aus
Verk, s. d. W., und Stufa_, s. Stufonaj Werkstube, isl.
vinnuhusj Werkstatt.
UlRlKR 1225, ein Mannsnarae, Virinkr, vergl. Furukij von
viria, schützen , vertlieidigen , s. VaPj und der Endung —
inkr, welche Personen bezeichnet, die etwas ausüben, s.R.G.
S. 185, der Schützende, Vertheidiger , der Krieger. V(e-
ringiarj Ba^dyyoi, wurden bekanntlich die Nordmannen,
d. h. Norwegej-, Schweden und Dänen genannt, welche
die Schutzwache der griechischen Kaiser bildeten. Vi-
rikJk 1131, vaJk^ki 1264, vergl. L. & B. III. Tumi
r i s t i s 1 i n f> a n s i i f t i r A s u r b i' u J> u r sin ^^ a n
er var ika, d. h. Tumi errichtete seinem Bruder Asur
(nach dem Tode seines Bruders A.), jenem Väring, die-
sen Stein.
IJiRLANTi 525 (dat.), Name eines Landes, zusammengesetzt
aus (?) Virj s. Var^ und Lant_, s. d. W., das Land der
Männer. Virlati .508, für Virlanti_, vergl. Furuki. Hon
fil a Virlanti, d. h. Er fiel in Wirland.
UlK 387, 1787 (dat. s), Benennung einer schwedischen Land-
schaft, BohusHitij vergl. Sj. IT, 61, isl. vik_, schw. vik ^
dän. vig. Bucht, goth. wei'hsj, Flecken, ahd. \vihj wi'gj
\vic_, ags. vic j, vyc , ^^"'gj Flecken, Bucht, engl, wie j
wichj holl. 'wijkj nhd. Weich ( — bild, das jedoch auch
aus weich für heilig erklärt wird), wodurch eigentlich
ein Ort bezeichnet wird, an den man sich begiebt, um
sich da zu verhehlen, aufzuhalten, u. s. w. , von isl.
vikiaj schw. vika^ dän. vigej, ags. vican [viccan, rasten),
nhd. weichen. Auf diese Weise lassen sich alle Bedeu-
ü. h. ^s
lungen dieses Wortes erklären, isl. vi'k heisst auch rc-
€essuSj secessus. Viki 359, 743 (dat.).
Dieses Wort dient dazu, um eine Menge von Orts-
namen in England zu bilden, wie Berwick^ Greewwich,
Nantwichj Ipswkhj u. s. w. Im Anglosachsischen gab
es den Ursprung zur Benennung eines Stammes Äivzccöj^
d. h der Bewohner von Worcestershire, weil sie längs
einer wie wohnten oder an der Krümmung des Flusses
Severn.
D.
UlKUJ^R 805, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Vij s.d.
W., und KunWj s. Kunr, vergl. Vifut; heiliger Krie-
ger. Vikutr 1222, 1170.
UlKULFS 51 (gen.), ein Mannsname, Vikulfr ^ zusammen-
gesetzt aus Vik, s. Viki, und TJlfr, s. d. W-, der tap-
fere Krieger.
UlKRlM 573 (acc), ein Mannsname, Vikrimr j zusammen-
gesetzt aus Vij s. d. W. , und Krimrj s. KrimA\j vergl.
Vifut; der heilige Volksanfiihrer.
UlKl 21, 207, 608, 1164 (nom.), ein Mannsname, Krieger,
Held, von Vik^ Krieg, isl. vi^^ Todtschlag, vi^r^ kriege-
risch, vegaj das Schwert schwingen, verwunden, töd-
ten, altschw. vigh^ Streit, Schlacht, Todtschlag, vigher,
kriegerisch, vighan^ kämpfen, schw. envigj Zweikampf,
vigvall_, Kampfplatz, vigj geschmeidig, dän. veie^ mit den
Waffen, in der Schlacht tödten, goth. vigans_, Krieg,
veigarij kämpfen, vaihjOj, Kampf, ahd. 'wikantj Krieger,
wie, Kampf, ■wikan _, kämpfen, ags. vig , vigan ^ engl.
vye, holl. wieg. Vikir 340, Vik 360 (acc), Vikhi 226,
Viki)^ 79, Vikar 1301, 1314 (gen). Viha 306 (acc.),
für Vika, vergl. Fulkir.
5
u ü. n.
PF'n'ght (Gloss. to P. P.) meint, dass der nengl. Aus-
druck Guy von vig, allengl. \vj'e abzuleiten sei; allein
es ist vielleicht wahrscheinlicher, dass er entstanden
sei nach der Pulvrrversch'wörung zufolge des Gebrauches
am 5:ten Nobr eine lächerliche Figur des Empörers Guy
Fwwkes herumzutragen , welche nachher verbrannt wurde.
D.
UlKlKU 1351 (dat. für vikik , vergl. R. G. S. 92), von Fi-
king_, vergl. Furuki\, Schlacht, Seeschlacht, Fahrt auf
Beute, vergl. Vikikr. Sa X vart>:tut>r:i:vikitu,
d. h. Er (ward todt) blieb auf einer Beutefahrt. Der
Zweck einer P^iking war nämlich: "^at leita ser scemd
ok afla ser fedr^''^ d. h. sich Ruhm zu suchen und
Güter zu erwerben, wie es in den alten Erzählungen
heisst.
ÜIKIKR 37, 582, 740, 1326, ein Mannsname, Vikinkr^ vergl.
Furuki j zusammengesetzt aus Vik _, s. V^iki j und der
Endung — ingPj, vergl. Virikrj einer, der sich mit Krieg
beschäftigt, Krieger; woraus die spätere Bedeutung
Seekrieger, Pirat, entsprungen ist Die Ableitung von
Vik ^ Bucht, ist nicht wahrscheinlich, da die Vikinger
nicht in den Buchten auflauerten, sondern weite Züge
unternahmen, vergl. L. Hj. II, 304. nkik 61, 347,
941, 942, 1278 (acc), Vikika 819 (acc), nkika 312
(gen. pl.), Vikiks 61 (gen. s.), Vikink 636 (acc), vikink
1507, Is varl> .* vikink :, d. h. Er wurde ein Viking.
/^/ÄzVf^A 1492, undeutlich.
Die in Bosworths Angl, Sax. Dict. gegebene Ortho-
graphie und Ableitung H'^ig-cyng^ belli rex^ ist ohne
Zweifel unrichtig, Wicing^ wie es sich bei Lye findet,
ist die richtige Form, dies Wort hat aber nichts zu
thun mit king_, denn die Endung ~ ing (isl, ingr _, —
üngr) bezeichnet eine Person. Dies Wort findet sich
ü. h. 35
häufig in Travellers Song, vicinga-cynn ^ ond nüd vi-
cinguni.
D.
UlKlsL 345, 670, ein Mannsnarae, zusammengesetzt aus Ki,
s. d. W., und Kislj s. d. W. , vergl. Vijut, der im
Heiligtbume Sliablende.
ÜIKITIL 509, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Vij s.d.
W., und Kitilj s. d.W., vergl. VifiUj der heilige Sturmhut.
Uekil 1196, ein Mannsname, zusammengesetzt aus J^i_, s.d.
W, und Kil^ s. d. W., vergl. Vifut^ der heilige Muth-
volle. Vekil\^ 903.
UikarMR 382 (gen.), ein Frauenname, VikirVir^ zusammen-
gesetzt aus Vij s. d. W. , und Kij'Vir_, s. KirViA\^ vergl.
Vifut_, die das Heiliglhum Umfriedigende, Schützende,
Göttin des Heiligthums.
ÜIKAI/K 189, 807, 951, ein Mannsname, zusammengesetzt
aus Vi j, s. d. W. , und Kair ^ s. d. W. , vergl. Vifut _,
der heilige Speer.
UlKTERFR 294, ein Mannsname, zusammengesetzt '^^^^ Vikj
s. Vikij und Tiarfr^, s. d. W. , der im Kriege Kühne.
VikürfA. 974.
UlK^IS 1850, 2072, ein Fiauenname, zusammengesetzt aus
Vikj s. Viki_, und Tis_, s. Tisij isl. Vi^dis^ die Kriegs-
jungfrau, Göttin des Krieges.
XJiKBlURN 665, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Vikj
s. Viki _, und Biurn , s. d. W. , der Kriegsbär, tapfere
Bär. Vikihiarn 101, Vikhiarn 125, 156, (acc.), Vikhian
1 (ace.), Vikhirn 223, vergl. Fulkir.
IJlKLAlKR 890, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Vikj
s. Viki_, und Laikr^ s. Leiknir^ der im Kriege Muntere.
UlKMUNT/K 499, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Fikj,
s. Vikij und Muntr_, s. Munti_, der in Kriege Beschüt-
zende. Vikniuntr 292, vergl. Fulkir,
36 U. h.
ÜIKMANR 1564, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Kik^
s. J^iki_, und Manr_, s. MaWj Kriegsmann.
ÜIHNIUTR 269, ein Mannsname, Vikniautr^, zusammengesetzt
aus Vikj s. Viki_, und Niautr^ s. Niautirj Kriegsgenosse.
Vergl. Viniutr.
ÜIHI 864 (dat.), von Vikr^, vergl. Fulkir uwAFala^ isl. wgr^
schw. v'd^ ^ dän. vei j, goth. vi^s _, ahd. 'wey _, wec, ags.
ijeg^ ^"gJ- 'V^^Xj holl. 'wegj nhd. Weg _, von isl. vaga^
unbeholfen gehen, vagga^, wiegen, vagn, Wagen, vagr^
Meer, vegaj wägen, wiegen, schw. vagga, wiegen, r^agn,
Wagen, vaga^, wägen, wiegen, väg^ Wage, väg_, Welle,
dän. bevcege^ bewegen , veiCj wägen , wiegen , voge^ Wage,
vogiij Wagen , viigge^ wiegen , goth. vigan^ bewegen ,
vegSj Bewegung, rcgo^^ Wellen, iihd. 'wekan, ags. vagi'an^,
engl. M^agj \vigglej wagglcj vergl. Viki. Der Grund-
begriff des Wortes vikr ist also die Bewegung, und die
Wurzel wakj wahj oder auch \vik^ die eine Bewegung
anzeigt. Auf den Runensteinen bedeutet vikr zuweilen
Weg, zuweilen aber auch das Land, nach welchem der
Weg führte, und war eine allgemeine Benennung für
die Bezeichnung der Lage in Bezug auf die Gegend,
von der man ausfuhr. Kiha 1250 (gen. pl.) vergl. Muti,
vak 904, Ir ^an i vak:vaJ>ta^/K vastr , d. h.
Welcher auf einem Zuge nach Westen starb, vakum 1351
(dat. pl.), i ; vastr : vakum :, d. h. auf Weslzügen.
Grajf_, A, H. D. Sprsch. I, 667 sagt: Da das in e
übergehende i gewöhnlich ursprüngliches« ist, so scheint
die Wurzel 'wag mehr Anspruch als die Wurzel wig
auf Weg zu haben.
D.
UlHiALM/K 850, ein Mannsname, zusammengesetzt aus J^ij
s. d. W., und Hialmrj s. Hialm\^^ vergl. Vifutj der
heilige Helm. ViUalhr 955. VJ^hJ^alm 288.
U. f%. 37
UlKlviAR 258, ein Mannsname, Vikmai\, veigl. Fulkir, zu-
sammengesetzt aus Vik _, s. Viki_, und Mar j isl. mcer ^
rein, berühmt, reine Jungfrau, mosraj, lohen, mwrd j
Ruhm, goth. merjarij verkündigen, mcri^a, Gerücht,
ahd. mdvij hiuter, berühmt, kommt in vielen Namen
vor, z. ß, Diotmarj Volksberühmt, marjatij rühmen,
mdrtdaj die Mahre, alts. mari_, marian j ags. incerd^
heado-mder j hello famosusj Beow. 5599. hol K vermaart;
— der im Kriege Berühmte.
XJenur^ 1347 (acc.), ein Mannsname, zusammengesetzt aus
Vinr j s. Vinni j und Ui\ ^ isl., schw. , dän. ord _, goth.
vaurdj vergl. Uonniarj ahd. 'wort _, ags. vordj engl, word^
holl. woordj nhd. TVortj das Gewordene, vergl. V^erV^y
Freundwort, altschw. virij proxenetaj vinordh, officium
proxenetae.
XJiNOMAN 527 (acc.), ein Mannsname, zusammengesetzt aus
V^inaj, isl, vinna^ arbeiten, vinnaj Arbeit, vinnumadrj
Arbeiter, schw. vinna., dän. vinde_, gewinnen, ahd. ka~
'winnarij ags. vinnan j engl, win j holl. 'winnen j d. h.
also arbeiten, durch Arbeit erwerben, und Manr j s.
Ma^ry Arbeitsmann.
Im Neuengl. scheint dieses Wort eher einen zufälligen
Erwerb zu bezeichnen, im Altengl. wird es aber be-
ständig in seiner wahren Bedeutung, Erwerb durch
Arbeit, gebraucht, z. B. Bat. of Otterb.
■'■'17 foll abowght the Lamasse tyde
TVhen husbonds 'wynn tlier haye.^^
Und wiederum P. P. V. 2519:
^^He bad Wastour go werchc
FFhat he best kouthe
Jnd wynnen his wantyng
IVith some mancr crafte.^'
38 U. h.
und im Dialekte von North iiniberland liat dieses Wort
noch beständig die alte Bedeutung.
D.
UlNRKUNR 1977, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Vinr^
s. Vinni, und Kun^r^ s. Kunr_, der befreundete, freund-
liche Held.
UllXNl 1791 (voc. pl.), von Vinrj isl. vinrj Freund, vina _,
Freundin, schw. v'dn _, lies vann j dän. ven , ahd. 'winij
Freund, Gatte, winia _, Freundin, Gattin, ags. vine ,
Freund, Geliebter, kommt von unna_, lieben, vergl. Uni,
UlNlUTR 589, 872, ein Mannsname, zusammengesetzt aus
Vij s. d. W., und Niautrj, s. Niauürj vergl. Vifut_, der
Genosse des Heiligthums, vergl. Vihniutr.
UiNA 797, 1579, (acc. s. f ), von Vinr,, isl. vcenuj m., vcen^
f., schw. vclrij mit gedehntem 'dj, dän. vcen^ scheint von
vinrj geliebt, Freund, ursprünglich nicht verschieden,
und die Bedeutung von schön aus geliebt hervorgegangen
zu sein, Vi na kuna, d. h. schöne Gattin. Vani 85,
ein Mannsname, der Schöne.
ÜINTR 1985 (pl.), isl. vetr j Winter, Winlerluft, vindr _,
Wind, vedr j Wetter, altschw. vitterj schw. vinter _,
vindj vdder j dän. vinter _, vind _, veir _, golh. vintrus j,
vinds j ahd. 'wmtar_, wint_, wttar^, ags. vinter ^ vind ^
veder_, engl, 'winter^ \vind_, 'weatherj, beziehen sich haupt-
sächlich auf die Bewegung der Luft. Die Wurzel ist
wij, von welcher goth. vaian_, ahd. waian, bewegen,
wehen, isl, vinda _, venda^ schw. vindaj vanda^ dän.
vindcj vendcj goth. vindan j, vandjan^ ahd. <wintan,
wentanj ags. vindan j engl, windj ganz oder zum Theil
herumbewegen. + J>a : iak : var : gor : f>a : var :
^ushuntrat> : tu : huntra^: tiuhu : vintr: ok :
atta : fra : börj^ : Gus :, d. h. Als ich gemacht war,
so waren 1228 Jahre (Winter) seit der Geburt Jesu
ü. h. 39
(Gottes). Die alten Skandinavier zählten bekanntlich
nach Wintern, statt nach Jahren.
Der taufologische Ausdruck inn Engl. ^^TVind and
'weather"^ beweiset den gemeinschaftlichen Ursprung die-
ser Wörter. Vergl. J. S, H. IH, 83, wo der Riese,
welcher die erste Norwegische Kirche für den König
O/^y baute, Wind och W'dderj Wind und Wetter, ge-
nannt wird. Von der Macht der Riesen über den Wind
in der Skandinavischen Mythologie s. VaJ\ru^nismal
37 und Snorras Edda S. 358, vergl. Grimmas D. Myth.
597, u. f. 2:te Aufl.
D.
UlA 1791 (gen. pl.), ein Ortsname, von Uj, s. d. W., jetzt
Öja. Sum : via kirkiu : ati, d. h. Welcher die
Kirche zu Öja besass, oder dort Pfairer war.
UlAN 1596, undeutlich, vergl. Br. S. 130, SJ. III, 152,
L. R. S. 135.
ÜIALFA 1283 (acc), ein Mannsname, F'/rtZ/jj zusammengesetzt
aus Vij s. d. W., und Alfi oder Jlfr^ vergl. Alfvar^j
und J^ifuty der heilige Schutzgeist.
XJiSR 1065, isl. visir^ Weiser, visaj zeigen, schw. vise_,
Weisel, visa^, dän. viser j Zeiger, vise^ goth. veisjan^
ahd. ^>l^lS0J Weisel, \>visanj ags. here-visa_y Heerführer,
holl. wyzer. Zu den poetischen Benennungen für Kö-
nig im Isländischen, z. B. mildingrj der Milde, Frei-
gebige, mceringerj der Berühmte, ödlingr^ der Reiche,
Vjodanj, fylkir_, drottirj l/ödij von V/od^ folk_, droit j,
Ijod^ Volk , gehört auch visi. S i u 1 f r v a i- 1> um 1 a n t i
t^isuri visr, d. h. S. wurde in diesem Lande Häiiptling.
J^isi 865, d. h. Weiser oder Steuermann eines Schiffes.
Visa 2043 (dat.), diese Inschrift ist sehr dunkel, vergl.
Birtil.
40 ü. h.
tJlSlTI 190, 254, ein Mannsname, zusammengeseUt aus yi^
s. d. W., und Siti^ vergl. Sitia, und Vifutj der, wel-
cher sich gern im Heihglhume aufhält. Viseti 460,
507, Visti 49, 379, 1014, Vtsti 1237, Vista 1144 (acc),
Vasati 978.
ÜISTR 587, 912, 1439 (adverb), isl. vesler, der Westen,
vestrceiij westlich, vestr^ vestra, gegen Westen, vestarij
von Westen, schw. vester^ der Westen, vestra^ vestlig,
westlich, vestarij in Zusammensetzungen, dän. vestj vest-
lig j vesten-j goth. visi-guta^ Westgothe, ahd. westj der
Westen, westar,, nach Westen, westuna^ von Westen,
ags. vestj engl, ^^^est. Die Urbedeutung dieses Wortes
ist Aufenthalt, Ruhe, isl. vistj Aufenthalt, Ruhe, vista
sig, vistazj sich bei Jemand aufhalten, um ihm zu die-
nen, schw. vistas, sich an einem Oi'te aufhalten, hem~
vistj Aufenthalt heim, Wohnung, goih. visarij bleiben,
verweilen, sein, vis_, Ruhe, Meeresstille, ahd. 'wesarij
ags. vesaHj engl. 'waSj nhd. ge-'xvesen. Auf den Runen-
steinen werden hierdurch die Fahrten nach den däni-
schen Küsten und besonders nach England angedeutet.
Han 4- vai^ + vistr + tuj^r 4-, d. h. Er starb
im Westen (auf einem Zuge dahin oder in einem Lande
daselbst). Festr 50, 925, vistarla 868, visitarla 979,
vergl. /?. Q. S. 202, vastr 899, 904, 1351. festirkorta
1782 (gen. pl.), für Vestirkarta,, ein Ortsname, zusam-
mengesetzt aus Fe^^r^ und KarVr^ s. Korta. Vistrhve-
tium 174:7 (dat. pl), ein Ortsname, Wester- Wate, zu-
sammengesetzt aus Vestr_, und Viti (?), s. VitkarSj die
westliche Warte (?).
ÜISTAIN 417, 573, 885, ein Mannsname, zusammengesetzt
aus Vij, s. d. W., und Stain^ s. d. W., vergl. Vifut;
der heilige Stein. Vistin il90 (acc).
UlSBORH
U. h. 41
UlSßORH 1764, Benennung des Schlosses von Wisby, vergl.
L. R. S. 154, Sj. II, 23, zusammengesetzt aus Vij s.
d. W., und Burkj s. d. W. , vergl. Fulkir; Vishurkj, die
heilige Burg, vergl. Vihurkum.
LTet 2234 (s. praes.), isl. vitj Gesicht, viliaj nachsehen, vitaj
wissen, schw. vittja (altschw. vitia) j, nachsehen, veta_,
wissen, dän. vide_, goth. veitan, sehen, vitan, wissen,
ahd. 'wizzarij, sehen, wissen, ags. vitan, ^tigl« '^vitj, holl
'weten. Der GrundhegiifF dieses Wortes ist hell (weiss)
sein, woraus die Bedeutungen sehen, wissen, verstehen,
entsprungen sind. Vergl. Vitr. Visi 1323 (conj. praes.?),
vergl. Flaistr.
ÜITR 125, 775, ein Mannsname, der Weise, isl. vit^ Ver-
stand, vitr^ 22ish^"4ßHisJ^ j weise, vitra., viska {vitska),
Weisheit^f^äjji&SiCTß^ff^Jn^en schönen Wissenschaften
erfahre* (Jk^Wt^lJ^^lpäsl^^ verständig), vett_, Ver-
^l§$fe^[^7 dän. vid_, vitü'gj goth. vitSj
verständig, ahd. wizzij nhd. Witz, vergl. Hvita. Vit
925, 1267 (acc).
Die Englischen Wörter, welche diesen beiden zuletzt
genannten Artikeln entsprechen, sind sehr vollständig:
wit oder wite^, v._, wit, s. , witlingj 'wittolj, wittyj witti-
nessj, witti-cism (eine barbarische neue Bildung), wit-
tingfyj 'witlessj wittlesly , 'witlessnessj witness. Das Ver-
bum, das jetzt meistens, wenn nicht gänzlich veraltet
ist, bedeutet den Verstand ausüben, und das Substantivum
die Fähigkeit des Verstandes, allein im Neuenglischen ist
es beschränkt auf das Vermögen des Geistes schnell
wirkliche oder crdichlete Ähnlichkeiten zu entdecken.
Die von dem Substantivum abgeleiteten Wörter haben
dagegen nur ihre alle Bedeutung j so ist a witless matij
6
42 U. h.
nicht ein Mann ohne ^v^t in der neuen Bedeutung, son-
dern ohne Verstand.
D.
ÜITKuKstaJ>um 1062 (dat. pl.), ein Ortsname, für Vikur-
staVum (?), zusammengesetzt aus Vikj s. d. W. , und
Sta^Fj s. StaV-
UlTKARS 402 (gen.), ein Mannsname, Vitkarl^ zusammen-
gesetzt aus Vitij, isl. viti, eine Erhöhung, von welcher
man die Gegend übersehen kann, von vitia^ s. Vetj, alt-
sch. vitarj Holzhaufen auf Vorgebirgen und Anhöhen,
um beim Eiblicken feindlicher Schiffe angezündet zu
werden, und so ein Zeichen zur Vertheidigung des
Landes zu geben. Der Wächter, W^ärter, bei denselben
h\eis, vitavard und vitakarl. Schw. 'we^e^ ein Wahrzeichen,
vtttarj auf dem Meere befindliche Wahrzeichen. Aus
dieser uralten Sitte, die Ankunft der Feinde zu erkennen
zu geben und so das Land zu beschützen, scheint der
Glaube an isl. vcett oder vcettr^ Schulzgeist der Küste,
des Landes, u. s. w. , dän. vette_, gute und böse Erd-
geister, vettefySj Irrlicht, entstanden zu sein. Golh. vai'htSj
Wesen, Geist, ahd. wihtj ags. 'viht_, engl. 'Wight„ nhd.
IVichtj pflegt man wohl mit diesen letzleren Wörtern
zusammenzustellen.
ÜITNI 2012 (nom.), das Zeugniss, vergl. Folboa^ isl. vitni_,
Zeuge, Zeugniss, vitna^ bezeugen, schw. vittnCj Zeuge,
vittnaj, dän. vidne_, Zeuge, Zeugniss, vidne^ goth. veit-
vodsj Zeuge, veit-vodjanj agsl. witneSj engl. witness_,
eigentlich betheuern, dass man etwas gesehen habe,
daher auch Augenzeuge. Vergl. p^et,
UlTAU 1593, ein Ortsname, Witto, zusammengesetzt aus
p^äa (gen. pl.), s. p^itkarsj, und U_, s. d. W., d. h. eine
Insel, auf der sich vitar befinden.
U. h. 43
UlTAULMS 1596 (fifen.), ein Ortsname, zusammengesetzt ans
Vita (gen. pl.), s. Vitkars, und Hiilmij s. d. W, , d. h.
eine Insel, auf welcher vitar sind.
UlTARFR 736, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Vi ,
s. d. W., und Tiarfr^ s. d. W., vergl. Vifut; der hei-
lige Kühne. Viterf 2^S (acc), Fitarf i^^ (acc).
UlTÄHOLM 1956, ist von Worm unrichtig gelesen worden,
und muss heissen; Hvitava^iuUj s. d. W., vergl. L. R,
S. 135. Sj. III, 152 weiss hiervon nichts und verwirrt
das Ganze noch mehr. Es muss also gelesen werden: Is
varj> tauf>^r X i hvitava^^um mit>li Vitaulms
auk Kar^a X , d. h. Er starb in den weissen Tauf-
kleidern zwischen Witaholm und Gardir.
TJlTAN 487, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Vij s. d.
W., und Tan (?), s. d. W. , der heilige Kräftige.
ÜITABKRKUM 1786 (dat- pl.), ein Ortsname, zusammengesetzt
aus Vita (gen. pl.), s. Vitkars^ und Biark _, s. Biurki j
vergl. Fulkirj d. h. ein Berg, auf dem sich vitar be-
finden.
UlBURKUM 591 (dat. pl.), ein Ortsname, zusammengesetzt
aus Vij s. d. W. , und Burk^ s. d. W. , Vibor^ 914.
ÜIBIURN 67, 889, 1092, 1952 (nom. und acc), ein Manns-
name, zusammengeizt aus Vi^ s. d. W., und Biurn, s.
d. W. , der heilige Bär, vergl. Vifut. Vihiorn 665, 669,
1003 (acc), Vihiarn 148, 174, 362, 431, 432, 569, 727,
839 (nom.).
UlL 329 (s. prses.), isl. vilia^ schw. vilja^ dän. villcj goth.
viljarLj ahd. wellan _, alts. willian ^ ags. villa , vilnian y
engl. iv///^ scheint eigentlich zu bedeuten, Wohlgefallen
an etwas haben, etwas erwählen, wollen. Isl. vil, Be-
hagen, vildj vildi _, Gunst, Wohlwollen, vildv^ ange-
nehm, schw. veld, Begünstigung, Parteilichkeit, dän.
vildy vergl. Vd und Vili^ Hu n . v il . a ustr . far a . ,
44 u. r\.
d. h. Sie will nach Osten fahren. Villi 2233 (s. im-
perf.), Ok : villi : aeigi : gaka :, d. h. und wollte
nicht gehen.
ÜKL 151, 1232 (adverb.), isl. vel^ wohl, vilia wählen, schw.
v'dl _, v'dljaj dän. vel _, vcelge^ goth. vaila^ valjarij ahd.
'wela^ wola^, 'weljarij, ags. velj engl, 'well _, vergl. Vil.
Ku\' X hialbi X ont X hans X vel X 1232, d. h.
Gott helfe seiner Seele gut. Val 170, 712, 1305, 1385,
Ku|> hielbi sal hans val, d. h. Gott helfe seiner
Seele gut.
XTiLl 361 (nom.), ein Mannsname, hX.vilij, schw.vilja^ dän.
villicj goth. viljaj ahd. 'willo, ags. villa_, vylla^ nhd.
IVille; der Wohlgefällige, der Wollende, vergl. Vil.
Vilij Ve und Odin waren die drei Söhne Börrs j
welche die Welt schufen und Himmel und Erde regierten,
vergl. Gylfag. 6. Vili war ein allgemeiner altnordischer
Name und diente zur Bildung vieler Zusammensetzungen,
wie Kilgeir j, Vilmundr ^ und ags. TVilibald j PVilfrid,
vergl. Saem. Edd. III, 827.
D.
ÜILEF 1046 (acc), ein Mannsname, Fi7<2//r, zusammengesetzt
aus Vij, s. d. W., und Laifr_, s. Fastilifsy der heilige
Abkömmling, vergl. Vifut,
ÜIMUTR 1266, ein Mannsname, Vimuntr, vergl. Furukij zu-
sammengesetzt aus Vij, s. d. W. , und Muntr^ s. Munti/
der heilige Beschützer, vergl. Vifut,
Ua 1431 (s. imperf), isl. vega {vög_, veiet)_, fechten, tödten,
vergl. Viki_, altschw. vaga^ dän. veie {vogj veiet)^ agis.
'wigan. Vd steht nämlich für vo und dies für vogj da
die Imperfecta, welche sich auf ein g enden, dasselbe
sehr oft verlieren, vergl. R. G, S. 154. So heisst es
auch, z. B. in einem Färöischen Gedichte, Ujsmalj,
Fredji Kjcmpaj 30, vergl. Id. X, 30 und 96: ^^Adlar
ü. n. 45
vaa hau Ormaner^^ d. h. Er tödlete alle ScIi langen.
Sa/k : flu : aki :at : Ubsalum : an : va : maj>an :
V abn : aff>i : , d. h. Er floh nicht (in der Schlacht)
bei Uppsala, er kämpfte (schwang das Schwert) so lange
Waffen geführt wurden. Sj. II, 52 übersetzt: Welcher
Äke nach Uppsala folgte, er abenteuerte (Avar im Aben-
teuer) mit ihm, welcher die Waffen führte (I!!), und
fügt hinzu, va bedeutet Gefahr, Abenteuer; aber valr^
die im Kriege Gefallenen oder dem Odin Erwähl-
ten (!!!). Vergl. Br. S. 194. Viat 499 (perf, d6x^.veiet).
Anum viat . Vikmunt/K X, d. h. Ihn hat Vik-
muntr erschlagen. Vakti 868 (imperf., schw. vo^j in-
tians. , aber vägde_, trans.), Han : vislarla : vakti :
karla, d. h. Im Westen tödtete er Männer. Vergl. L.
R. S. 83, Br. 170, SJ. \ , 27 , G. S. H. S. 158, welche
letzteren vaktikarla durch Wächter deuten. Mit vakti
dürfte doch noch zu vergleichen sein isl. vckia (imperf.
r'ösAi/), wecken, erregen; at vekia vigj die Schlacht be-
ginnen, den ersten Feind erlegen, z. B. Se, \^ar fyrstr
vakti vig, d. h. Er griff zuerst den Feind an, erlegte
zuerst einen Feind. Vergl. J^akra. Vaah 1613 (imperf.
für vdk^ vergl. Fulkir) , S u m : N i k u 1 a s : vaah, d.h.
welchen Nicolas erschlug.
UaurJ>R 312, isl. vördr^ vardmadr_, Wärter, Wächter, vardi.
Warte, Steinhaufen, varda^, Säule, vara_, warnen, va-
raZj sich in Acht nehmen, varmadpj vorsichtiger Mann,
vara-vitij Wahrfeuer, vardveita_, bewahren, schw. [taga
sig tili) varaj (sich in) Acht (nehmen), vär-dj Wache,
Wartung, varda^ bewachen, warten, vardare.j Wärter,
vavdkarlj Wächter, dän. vare. Acht, Wache, vardcj,
Wahrzeichen, goth. vardsj Wärter, vardja, Wächter,
pl. Wache, ahd. wart und 'warto j Wärter, \>^arta ,
Warte, warton j warten, alts. wardj ags. veard^ mit-
46 U. h.
telat.j, ital. gitarda^ franz. garde etc. Der Grundbegriff
ist an einem Orte verharren, um auf etwas Achtung zu
geben, u. s. w. , vergl. Vcu^u. Sa/K X va/K X vikika X
vaur^r X , d. h. Welcher Wärter (Aufseher) der Wi-
kinger war.
Die Englischen Wörter, welche zu dieser Wurzel ge-
hören, sind ebenfalls sehr zahlreich; z.B. unter 'ward v.j
■ward s.j wardeUj warderirj-j 'wardenship, warder j ward-
lessj wdrdship; unter ^Ä>ar v.j war n. warfare^ warly^,
'warlikcj warrior^, 'warling; unter wäre v.j, 'ware n.
warely-j ware/esSj wary, Wariness^ etc. ausser be-'ware_,
a-warej und warn. Der wahre Sinn von diesem Allen
scheint zu sein eine dauernde Wachsamkeit der Verthei-
digung oder des Angriffes wegen. Das alte Afüx — wardj
z. B. in '"'to God-ward/* ''^to Rome-ward''' j ''^to us-
ward^^j gehört nicht hierher, wie Einige annehmen,
sondern ist das agls. 'weardj isl. vert^ nhd. wartig oder
wärts eine Bewegung zu ausdrückend; diese Endung ist
erhalten in den Wörter horae ward, to ward.
D.
ÜaKm 326, 452, 315 (dat. pL), die vollständige Form in
nom. pl. heisst HvitavaVir, vergl. Hvita^ weisse Tauf-
kleider, isl. hvituvodirj weisse Kleider, welche die Be-
kehrten bei der Taufe anziehen raussten, hvitvodungr^
der, welcher diese weisse Kleidung noch trägt, soeben
getauft ist, vad-mdl^ Tuch, vod., Tuch, Netz, vcedaz_,
sich kleiden, vend j Gewebe, gewebtes Zeug, altschw.
vadhir, Kleider, schw. vad j Netz, vad-mal [vallmar),
grobes Tuch, väd^ Blatt in einem Kleide, vadd, Watte,
dän. vodj Netz, vad-melj ahd. kiwantj Bekleidung, 'wät
oder kiwdtij Gewand, mhd. gewaete, alts. giwddi, ags.
vaedaj von goth. vidaUj ahd. 'wetarij was man um sich
windet, hüllt, vergl. P^intr. Die Inschriften, in welchen
ü. h. 47
dieses Wort vorkommt, haben den älteren Runenforschern
viele Schwierigkeiten gemacht. Man wollte in demselben
durchaus die Benennung eines Ortes finden, bei dem eine
Schlacht vorgefallen sein sollte, Vergl. Diss. acad. de
mortuis in Hvitava^>um etc. Joh. Ihre. Ups. 1766, Br.
S. 125, Sj. II, 64. Sum . to . i . hoita . vaj>um X
326, d. h. Welcher in den weissen Taufkleidern starb.
J>i/K to i hvita va^>^um 452, d. h. Sie starben u. s. w.
Han va/K tau^r i . hvita vaj>um . 515, d. h. Er
(ward todt) starb u. s. w. Fa\'iun 118, Hva^um 235,
Tau t)r. hvita hva^>^um, d.h. Todt in u. s. w. Hier-
her scheint auch das Wort wetten zu gehören, welches
man durch goth. vidan^ ahd. wetanj binden, zu erklä-
ren pflegt, welche Erklärung aber alsdann nur richtig
ist, wenn man unter JVette nicht das Bindende, sondern
den Wettpreis {Va^^ Kleidung) versteht. Es findet sich
nämlich isl. ved_, Pfand, Versprechen, vedia^ (um das
Pfand ringen) wetten, schw. vad^, Pfand, Versprechen,
slä vadj (nach dem Pfände schlagen, bezieht sich wahr-
scheinlich auf eine eigene Art Wettspiel) wetten, vadja_,
(weil Kläger und Beklagter nach schwedischen Gesetzen
wirklich eine Wette eingingen und ein Pfand niederleg-
ten) appelliren, dän. vedde_, wetten, golh. vadij, Pfand,
s,avadjon, versprechen, ahd. 'wettij Verpflichtung, ags.
veddj vedde j Pfand, mittl. vadium {gvadiu/Ji), ital.
gagiOj franz. gagCj welche Formen sehr leicht vermnthen
lassen, dass das Pfand ursprünglich in Kleidungsstücken
(grobem Bind- oder Flechtwerk, Geweben, Pelzen) be-
standen habe, welche sich auch besser als eine andere
Habe roher Völkerschaften zum Pfände passten und
wohl auch ganz gewiss die ersten Geschenke derselben
waren. Noch mehr wird man in dieser Vermuthung
durch das Lappl. bestärkt, hier findet sich nämlich
48 ü. h.
wadasj grobes Tuch. (finn. waatte^, Kleidung), \vatts_,
(schw. vantar)y wollene Handschuhe, wadnem Biber,
watj'a^ Rennthier (weil die Häute dieser Thiere sich be-
sonders zur Kleidung eigneten ?), wadd [waddesj wad-
das), Geschenk (das, wie gesagt, bei rohen Völkern
wahrscheinlich hauptsächlich in Kleidungsstücken be-
stand), 'waddetj (verschenken) geben, waddetet^ reichlich
geben, waddejeSj freigebig, watek^ eine Gabe an die
Aimen, \vatetj (eine Gabe begehren) betteln, wadja^
Preis, Werth, 'watOj Pfand bei Wetten, Versprechen,
wdtotj wetten.
Im Engl, wird das Substantivum wadj wadding ge-
braucht von grobem Tuche zum Futtern oder Wat-
tiren der Kleider. Es ist sonderbar, dass in einer
Stelle von Berners Transl. of Froissart das schw. vad-
mal sich wirklich findet. "Many had no armure but
iheir coates of wadmoll^ and course grosse clothe" Vol.
n. p. 215. Von demselben Stamme ist ags. waed^ eng'«
'weedj welches in den ältesten Zeiten bedeutete alles, was
den Körper bedeckt entweder Waffen oder Kleider, jetzt
aber bloss beschränkt ist auf Kleider ^''^widows-weeds"''.
Neben diesen Worten findet sich ags. 'sved, pignus^ va-
diunij veddian paciscij ducere uxorem, ^"8^' '^^dj wed'
denj wedding^ wed-sette und das scot wadj alle in der
Bedeutung einen Vertrag schliessen oder eingehen. Höchst
wahrscheinlich gehören also diese Worte zu wad und
waed/ denn in den ältesten Zeiten bestanden die vorzüg-
lichsten Pfänder in Kleidern oder Pelzen oder Waffen
zufolge der Seltenheit des Geldes,
D.
UaJ^r 304, ein Mannsname, der Hurtige, Miithige, Mann-
hafte, isl. hvatrj hurtig, mannhaft, hvata,, Anreizung,
hvata.
ü. h. 49
hvataj eilen, hvetia und hvessa^ schäiTen, ermuntern,
hvetiaj Enmintermig, hvatti'j, hvasSj^ scharf, ermuntert,
sch\y. hvasSj, s«harf, zornig, lu^ässUj schärfen, i\^v\.hvass,
hvcessej ahd. huass oder wasSj huezzan^ ags. Jivaet^ hur-
tig, hvettan^ engl. whet. J^aV 448 (acc).
ÜAR 868, 1458, 1468, 1489 (nom. und acc), isl. ver^ Gatte,
Mann, verar oder veriar j Verlheidiger, Einwohnei',
veriaj vertheidigen, veria^, Harnisch, vernd^ Schutz,
vernda, schützen, vör/tj, Verlheidigung, Schutz, vör^
(Schutz des Mundes) Lippen, vergl. VaurVr, schw.vär/aj
vertheidigen, v'drja_, Degen, varitj Schutz, dän. vcerge^
Veitheidiger, vcergCj vertheidigen, vcern_, Schutz, goth.
vair^ Mann, varjan^ vertheidigen, ahd. wir oder wer^
-weri und 'wera,, Vertheidigung, 'weri^ Gewehr, werjaiij
wer an , vertheidigen, [german j entweder Speer- odei*
Wehrmann), ags. ver ^ Krieger, verjan, engl, war,
Krieg, franz. guerre, sansk. 'wira, ind. wnroh j Held.
Die Grundhedeutung ist beschirmen (einfriedigen, tqyiOy
fQXOg), daher (Vertlieidiger des Weibes) Mann, (Ver-
theidiger des Landes), Krieger, Held, (Vertheidigung
des Körpers) Schutz- und Angriffs wafFe, u. s. w. t^nru :
var : 868, d. h. Thuras Gatte. Var sin 1458, 1468,
1489, d. h. ihren Galten, f^er 69 (acc). Vergl. F^irikr.
Grimm D. G. L n. Dritte Ausgabe, sagt, Unfern von
(>«rmanus zu liegin schiene unser alterthümliches //V7/<7,Ai^
Erinan , Herman, (Nur kein zusammengesetztes Her-man ,
Ari-man darf man sich einbilden) agisax. Eormen , Geoi-
nien , das in frühen Sprachdenkmalen noch eine gewisse
allgenjeine und heilige bedeutung veriüth , und gar nicht
mehr für sich, bloss in der composition als übeibicibsel
d<r Vorzeit da steht.
D.
7
50 u. h.
Uaru 507, 634, 1705 (pl. iniperf.), isl. vera {imr,, varit)^
sein, veraj (das Seiende) Wesen, vara^ dauern, scliw.
vara [var^ varit)_, vartlse, vara^ dän. vcere '\var_, vceret)^
vcerelsCj vare_, goth. visan, ahd. wesatij ags. vesan_,
engl. was. Die urspriitigliclie Bedeutung ist dauern,
d. h. der Zeit nach vorhanden sein. J>ai X varu +
507, d. h. Sie waren. Far 8, 189, 397, u. s. w. (s.
iinperf.), Han var a Kriklanti ., d. h. Er war in
Griechenland. P^a 1111, für var_, vor 1508, für var,
vari 1944 (imper. ?), vajvn 1860 (imper. pl.), vas 2,
38, 263, u. s. w. wie varj Is vas austr X tau|>r X
2, d. h. Er war im O^ten gestoiben. P^asi 325, un-
deutlich, für vas. Ka\\ 31, 312, 400, u. s. w., wie var_y
X Han X vaA 31, d. h. Er war. FaA^u 51, 580, 799,
u. s. w. , wie varu j t>aisi . vaAn . 51, d. h. Diese
waren. Fa\sjt 860, 979 (praeter.), Han : haft>i : va-
Ait . 860, d. h. Er war gewesen; X SaA X vaAit .
haft>i X 979, d. h. Welcher gewesen war. Vergl. /r.
Uar^VtEITA 2023 (pl. praes.), bewachen, verrichten, isl.
varclvdtaj, bewachen, altschw. vardhveta und var dvaita_,
znsammengeselzt aus vardher oder var dh und vcta^ wis-
sen , vergl. V^aiuVr.
UarOM 1919 (dat. s. m ), isl. vorj schw. var^ döin. vor^ ge-
bildet aus virj s. d. W., O trotne . varoni ., d. h.
unseren) Herrn, p^arr 1952 (s. neut.) für vart [1), varn
1978 (acc. s. m.), für dat. varuni (?), vara 1684, 1685
(acc. pl.). Or 1792, für vor. Orar 1779 (acc. pl), für vorar.
LTarkas 107 (acc), ein Mannsname, zusammengesetzt aus
f^arpij s. FaiirWj, und Kaus, s. d. W., der Wachsame,
schw värdkase, ein Holzhaufen, der bei der Annäherung
eines Feindes angezündet wurde.
Uarit 2021 (acc. s. nüi dem bestimmten Artikel), isl. vor^
schw. värj dän. vaar^ lat. ver^ Frühling (dän. foraar^
U. h. 51
lioll. voor-jaar _, gehören nicht liiei-her). Da wir^^a j
s. d. W., die Bedeutung des engl, s^row hat, so ist es
wahrseheinhch , dass var v\\\\, vii\>^a zusammenhängt und
die Zeit des Wachsens (Werdens, Entstehens) bedeute,
wie lat. ver von vircre und engl, spring-ti/?ie von to
spring, knospen.
ÜARASI 948, ein Mannsname, zusammengesetzt aus J^ar_, s.
d. W. , iin Jsij s. d. W., der schirmende Abkömmhng
der Götter.
Uakrä 1275 (acc), ein Mannsnanre, Vakr^Vakri^, der Hur-
lige, isl. vakrj, hurtig, arbeitsam, vaka^ wachen [vakimij
fleissig), vakna^ erwachen, vakta j bewachen, vekia ^
wecken, vekra^ beeilen, x'^c^üj^ herumschweifen , altschw.
vakor_, wachsam, schw. vackcr^ hübsch, vaka^, vakna_,
vakta j, vdckaj vackla [vakla) ^ schwanken, dän. vakker^
hurtig, hübsch, vaage^, vaagne^ vogtCj vcekke^, vakle^
goth. vakarij vakjan j, ahd. \vahharj> bieder, wahhaiij
'wecchanj nhd. wacker^ 'wacheiij weckcUj, ags. vacor^
vacjan, veccarij engl, wakej, holl. wakeiij wäcken. Die
P^rklärung, vakaii bedeute ursprünglich Acht geben,
nicht schlafen, hat wenig Wahrscheinliches f\xv sich;
eher möchte es zur allgemeinen Wurzel wd^ vergl, J^ihi,
gehören, und ausdrücken, in Bewegung sein Dafür
sprechen auch isl. vacka^ (sich hierhin und dorthin be-
wegen), herum schweifen, das als Fiequentativum von
vakaj durch Verdopplung des Stammkonsonanten gebil-
det, vergl. R. G. S. 207, 394, auf eine Bedeutung von
bewegen führt, vekra^ (machen, dass sich etwas schleu-
nig bewegt) beeilen, wie skakaj schütteln, skakra^ be-
ben, vergl. R. G. S. 207, 392, schw. r^cÄ/*^^ dän ?'^Ä/e^
(sich oft hin- und herbewegen) wackeln, bestätigen die
Annahme dieser Bedeutung ebenfalls. Vakro 122 (gen.
f. ?).
52 ü. n.
Uan 1537, 1608 (imperf.), isl vinnUj gcwirmen, vorgl. Vino-
man. V a n . T a ii ni a ii r k a 1 a a ii k N u r v i a k X 1537 ,
d. h. Er gewann (eroberte) ganz Dänemark und Nor-
wegen. Vant 1050, Vanl Selalant ala X, d. h. Er
gewann ganz Seeland.
Uantils 1323, undentlich, vergl. R. Spr. S. 27, L, R. S.
84, S/. III, 123.
Uaska 797 (acc. s. f.), isl. vaskrj lösh-j, rasch, tapfer, schvv^.,
dän. rask. Wie im Deutschen, z. ß. Rasen und Wasen,
so scheinen auch raskr und vaskr nnr verschiedene
Formen zti sein. Vaskr würde sich also am passendsten
herleiten lasse«) von isl. rdsa^ (sich schnell bewegen) lau-
fen, rasa ijirasa) , ausgleiten, raska.j, fortbewegen, ruska
(unter einander bewegen) verwirren, schw. rasa (unsin-
nig uniherlanfen) rasen, (sich schleunig bewegen) ein-
ztürzen, raska^ (sich schnell foitbewfgen) eilen, ruska
(schnell hin- und herbewegen) schüttelri, dän. rase^,
rasktj ruske. Goth. hrisjaiij scliülteln, hruskarij (etwas
ausschütteln) untersuchen, lassen sich ebenfalls so leicht
erklären; denn dnss goth. hruskan und schw. grannska
zusauunengehören sollten, ist höchst unwahrscheinlich.
Die allgemeine Wurzel würde also rhuj laufen, sein, zu
welcher auch Ross, (das laufende Thier) Pferd, gehört,
vergl. Haursi. Vasku 1160, undeutlich.
ÜASl 300, ein Mannsname, der entweder zusammenhängt
mit Vasi 3 Garbe, Faschine, isl. T'<5J5i Sack , Tasche, alt-
schw. vasij Faschine, Fischreuse, schw. vase, Garbe,
Faschine, dän. vase, Garbe, ein aus Faschinen gemachter
Weg, goth. vasjaiij bedecken, bekleiden, ga-vaseins^
Bekleidung, ahd. 'wdsOj (was die Erde bedeckt, beklei-
det) Wasen odt-r Rasen, und also dei- Bedeckende, Be-
schirmende bedeuten, oder mit isl. vasj stolzer Gang,
vasuj stolz eiiiherschreiten, lappl. \vadset_, gehen, \vadsent_,
ü. h. 53
Gnng, 'wadsatalltlj gehend verfolgen, wadsctjet , liin-
iind hergehen, 'wadsetet j gehen machen, wadstttattttj
gehen können, waset^ vorübergehen, und dann der stolz
Ein li erschreitende heissen.
ÜATSKIrJ^E 1966 (dat.), ein Ortsname, JVatusfjordj, zusam-
mengesetzt aus isl. ^'^^//^_, Wasser, votr^, nass, vceta_, Flüs-
sigkeit, schvv. vatterij vätj vätUj dän. vand_, vaad^ vcede,
gth. valOj ahd. ^vazarJ a^'S. vaeter_, engl., holl. wattr,
nhd. IVassei'j von der Wurzel iva_, sich bevFegen, wogen,
fliessen. Zu vergleichen ist noch isl. lidij Woge, udaz_,
regnen, yda^ brausen, agls. y^, fluctiiSj, y^ian, ahundare^,
sansk. uda^, Meer, griech. i;(5w(), veiv , und Fn\r ^ isl.
ßördrj Meerbusen, fiara^ der fernste Band der Küste,
Ufer,^ßr<2j (sich entfernen, zui ück vveiclien) ebben, von
jiarrj s. Fiariij schw. fj'drd^ dän. ßordj (d. h. ein sich
voai Meere entfernendes Wasser?) Bucht, Meerbusen.
ÜäBN 1431 (acc. pl), vergl. Va^ isl. vapn_, schw. 'vapertj
dän. vaaberij goth. vtpna (pl), ahd. wclfatij, alts. '\va-
parij, ags. vaepeiij engl- '^yeapoiij holl. wafpenerij nhd.
Waffen. Die Ableitung dieses Wortes ist ungewiss.
Ualr 901, ein Mannsname, isl. valr^ ein Mannsname, der
Haufen der in der LSchlacht Erschlagenen, ein Falk,
valj Wahl, velia, wählen, schw. valy Niederlage, val_,
v'dlja_y dän. val^y vcel^e j goth. valjan^ vorziehen,
Avählen, ahd. wal, ags. vaelj dei' Haufen der in der
Schlacht Erschlagenen. Die ursprüngliche Bedeutung ist
also, der von den Göttern zum Heldenlode, zur Auf-
nahme in IValhalla Erwählte, der, au welchem die
Götter Wohlgefcdlen haben, vergl. ViL Val 1203 (acc).
UalraubA/K 2028 (pl.)? zusammengesetzt aus Valvj s. d. W.,
und Raiibj Raub, isl. {raufari^, reyfari) reifarij Räuber,
eigentlich Entkleider, riafr und rccf^ (Bedeckung eines
Gebäudes) Dach, reija _, (bedecken) einwickeln, nifar
54 U. h.
(Bedeckung eines neugeJ3orenon Kindes) Wickelband,
reifij (Bedeckung eines Thieres) rauhen Fell, schvr. rqf,
Raub, rö/varCj, Räuber, rufva., (Bedeckung eines Baumes,
einer Wunde) Rinde, rufva_, (die Eier bedecken) brüten,
dän. rovj rover^ rufj, (das Bedeckende) die Kajüte, rüge
{^nv ruvcj wie man auch häufig im Schwedischen ruga
statt rufva gebraucht, also ebenfalls die Eier bedecken)
brüten, goth., ahd. rauborij alts. robon_, ags. reafiarij
engl, to robj rauben, robe^ Staatskleid, to robcj kleiden,
franz. derober. Die eigentliche Bedeutung von Raub ist
also Robe, Gewand, und dann das dem erschlagenen
Feinde genommene Gewand, spolium. Der vollständige
Ausdruck heissl mithin valraubj altschAv. valrufj dän.
valrovj ahd. \valaraupa_, ags. vaelreafj aber isl. valrdjij
gehört nur der Bedeutung nach hierher.
ÜALKUSTAR 1594 (pl.), zusammengesetzt aus Valr^ s. d. W.,
und Kustr_, s. Kas, isl. valköstr_, ein Haufe der in der
Schlacht Erschlagenen, der vollständigere Ausdruck für
valr.
Uale 2019, lat. vale. Valete 2023, lat. valete.
ÜALTüM 2028 (dat.pl.), isl. valld und vblld^ Gewallt, velldi:,
Obergewallt, valldr^ ausgewählt, stark, vallda [valld_,
valldid)j vermögen, vallda {pllij, ollad) ^ Ursache zu et-
was sein, sehw. valdj välde^, valla^ dän. voldj vcclde_,
voldcj goth. valdaiij ahd. •svaltauj, walten, ki'walt, Ge-
walt, alts. waldarij, ags. vealdarij valdj altengl. 'welden-
wealthj holl. weiden. Da isl. valldr zugleich erwählt
heisst, so ist die Ableitung von IVaU^, vergl. V^ilj nicht
unwahrscheinlich, und der Begriff des Auserwählten,
in geistiger und körperlicher Hinsicht Vorzüglichen , zum
Herrshen Erkorenen wohl der ursprüngliche. Die In-
schrift selbst ist schwer zu deuten. Ist man ein Freund
seltsamer Vermuthiingen, so liesse sich Furn i valtunij
U. h. 55
durch Zauberer übersetzen, da, isl. forrij zauberkundfg
heisst, und forn i skapi sich ebenfalls findet.
Ualtika 1594, der Gewaltige, isl. volldiigrj schw. Valdig^
dän. vceldigj vergl. V^altuin.
USNIKIN 44, 241 (nom.), ein Matinsname, der Unsaubre,
zusammengesi'lzt aus XJ — , s. JJfaikr, und Snikin, isl.
snoggr^ engl, snug, glatt, ohne Haare, sauber, snökr^
sncikrj das glatte, gleitende Thier, Schlange, sneckia (das
glatte, gleitende Fahrzeug) Schiff, snigilj (das glatte,
gleitende Thier) nackte Erdschnecke, snakinn j (glatt,
gleitend) hurtig, sniki'a,, (schlammig sein wie eine Schnecke)
schlabbern (von Schlabber), gierig essen, schlemmen (von
Schlamm), schmarotzen (das wahrscheinlich einen ähn-
lichen Ursprung hat), snikirj Schmarotzer, ^chw. snyggj,
glatt, sauber, snigelj nackte Erdsknecke, snikasj geizen
(aus schmarolzen entstanden), snikcn_, geizig, dän. snigCj
(ohne Laut gleiten) schleichen, snegelj nackte Erdschnecke,
snekke^ Schiff, snog, Schlange, alt. sn0gj sauber, ahd.
snahharij kriechen, snekilj snecko, ags. snican^ kriechen,
sneglj engl, snailj snakcj nhd. Schnecke^, Schnake^ schnie-
gelnj (sich glatt, sauber machen) putzen. Der Grundbe-
griff scheint also zu sein, glatt, von Haaren gesäubert,
rein, geputzt. Osnikin 140.
UsTAlN 288, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Uj s. d.
W. , und Staitij, s. d. W., Inselstein. Uestai'n 139, 150,
Ustiii 103, 509, 1169, 1410 (acc), Uestin 936, 1437
(nom. und. acc), Ustis 1433 (gen.), fui' UstinSj Ueustin
1154 (nom,), eine Verritzung, Istin 326 (acc), Istins
306 (gen.), Istan 673 (acc), Istahi 242, 457, Jistin 116,
320, Aistain 658 (acc), wie neben o/ör/ir/ sich aland iin-
det, so auch hier Justin 1129, 1185, 1532, 1588 (acc),
Aiistin 353, 641, Austain 363, 455, 540, 654, 1300
(nom. und acc), Austaen 1116.
56 u. n.
UsBAKA 943 (acc), ein Mannsname, zusammengesetzt aus
U-j s. IJfaikr, und Sbakr , s. d. W. , der nicht weise
Mann.
ÜTR 1058, 1114, 1334, 1594, ein Mannsname, VW, vergl.
\^uruVrj isl. oddr^ Spitze, oddi^ Landzunge , j'^^^^/X;, spit-
zen, schw. uddj uddcj, dän. od, odde., spitzen, alid. ort^
ags. ordj, nlid. Ort (dt^s Schumachers). Der Grundbegriff
dieses Wortes ist das Aeusserste, von utj vergl. Urj und
der Anfan^j, von vir\'a_, vergl. d. W. , daher die Spitze.
Im Deutschen finden sich viele mit Ort anfangende Na-
men, z. B. Ortvirij, Schwertfreund, Anzuführen ist hier
noch isl. Ottarj ein Mannsname, der Schreckliche, ölta
erschrecken, ottas, fürchten, otrj Otter, schw. utter^
dän. odderj ahd. ottar füi- otarj ags. oter^ engl, otter
(das im Wasser, isl. üdi_, s. VatsfirVej, lebende Thier),
Otter, Natter Ut 1198 (acc), Uti 884 (nom.), Uta
1069, 1252 (acc. vom nom. Uti), Utar 1137, 1142, 1577
[gen. (?)], [acc. (?)]. Ut\. 758.
Utruk 836 (acc), ein Mannsname, zusammengesetzt aus Z7-^
s. Ufaikr, und Trukr, s. Triik, der Unzuverlässige. U-
trük 721 (acc), Utrik 613, 623 (acc). Otrii^ 1310.
UtrunKUM 1071 (dat. pl.), ein Ortsname, vielleicht zusam-
mengesetzt aus Utr_, s. Urj, isl. [ut] utar {ytst)_, schw {ut)
yttre [ytterst), dän. [ud) ydere {yderst)^ und Unkr für
Aunkrj schmale Landzunge, isl ängr, schmale Land-
zunge, schmale Bucht, dngr und öngr _, eng, eingra j
(beengen) betrüben, dngrj (Beengen) Traurigkeit, Schmerz,
dngarij Beschwerde, dngist , Angst, engd _, Kummer,
engia j (beengen) zusammenziehen, engl (ein schmaler
mit Gras bewachsener Strich Landes) Wiese, schw. an-
gevj Reue, äugest und 'dngslauj Angst, dnga, beklemmt
sein, dngj Wiese, dnn. cengj, eng, anger, Reue, angestj
Angst,
U. h. 57
Ani^st, engj Wiese, gotli. aggvnSj eng, aggvi^a^, Angst,
ahd. ankar und ankustj Angst, anki und enkij eng. Die
eigentliche Bedeutung von Aunkr hi mithin, ein schmaler
Strich Land oder Wasser, daher Landzunge, Anger, Wiese.
ÜTAMR 913, ein Mannsname, der Unbändige, zusammen-
gesetzt aus U-j, s. Ufaikrj, und Tamrj isl. tainr^ zahm,
temiaj, zähmen, schw. tarn, t'dmjaj dän. tam, tcemniCj
goth. tanij, ga-tainjan, ahd. zanij zemjan_, ags. tarn,,
tamian^ engl, taiue^ holl. tam^ teiniiien, scheint nicht
mit goth. limarij ahd. ziman_, nhd. ziemerij zusammen-
zugehören, da isl. scema (von scemdj decus)^ und söma
(von sömij, decus), schw. sönunaj dän. sonimej, ziemen,
auf einen anderen Stamm deuten, sondern vielmehr mit
Zaunij isl. tauiiirj schw. tomj, dän. tomme^ und also mit
ziehen j isl. toga^ schw. tägaj dd^n. togj Zug, go\.\i. tiuhan ^
ahd. ziuhan j, ags. teorij engl, tugj zusammenzustellen
zu sein. Otaim 1713.
Ubir 121, 453, 616, 617, 799, ein Mannsname, isl. uhbi,
zottig, schrecklich, yhha sigj grimmig aussehen, ybbin^
zottig, zornig, ohbaj verabscheuen, £'Z'Z'Ö ein Mannsname
und auch ein mürrischer Greis (von afi^ Grossvater,
goth. aba^ Mann (?)). Zu vergleichen sind auch ahd.
EppOj goth. Ibbaj Abkürzungen von ahd. epiu^j, agls.
eafoVj nhd. Eber/ Abo und AbbOj Abkürzungen von
Adalbert. JJbi und JJbir kann auch eine Nebenform von
IJfi und IJfir sein, vergl. JJf^ Avie rebbi von refr^ und
würde alsdann der Ueppige bedeuten, ahd. uppUj Ueber-
fluss, Müssigkeit, uppikij, TJeppigkeit, uppiCj \\^^'\g. Ubi
849, 868 (nom. und acc), Ucbi 868 (acc), Uebir 234,
306, Uebis 869 (gen.), Ubi^^ 19, 101, 104, 118, 125,
145, 150, 190, 193, 226, 246, 341, 396, 427, 428,
434, 474, 570, 577, 592, 641, 1048 (nom.), tVZ./^ 346,
8
58 V. n.
368, 400, 405, 423, 484, 921 (nom.). Ueher diesen aus-
gezeichneten Riinenritzer vergl. S/. T,27. Er soll zu Ende
des 10:ten oder auch im 12:ten Jahrhunderte gelebt haben.
ÜBSALUM 1431, 1442 (dat. pl., nora. Uhsalir^ gen. Ubsala)j,
ein Ortsnanje, zusammengesetzt aus Ub_, isl. upfj schw.
ujDpj dän. opj goth. iiip^, ahd. iif^ \\o\\. op^ nbd. obj,
vergl. Ußrj, und Salr, isl. salpj, Saal, saldrott, Haus-
genossenschaft, salernij Flur, scl^ Sennerhütte, selia^
überreichen, verkaufen, selia, die Hernusgcberin , Haus-
hälterin, sÖlurj Handel, sdskapr j Gesellschaft, schw.
sal_, s'dlja_, verkaufen, s'dllej Gesell, s'dllskap_, dän salj
scelgej, goth. saljaiij einkehren, saliV'voSj Herberge, sal-
JaUj darbringen, opfern, ahd. salj Wohnung, sdlatij,
einkehren, sdida^ Aufenthalt, salcij Uebergabe, sala-
maiij, Mittler bei Uebergabe eines Dinges, salpiich^ das
Buch zum Anzeichnen der Uebergaben, kisaljo und ki-
selloj Contubernale , ags. seid und selej Herberge, stllan^
darbieten. Die ursprüngliche Bedeutung scheint also zu
sein, darbringen, opfern, feierlich überreichen , abtreten,
verkaufen; dann der Ort, an welchem geopfert, ver-
kauft wild, Wohnung, ferner die Peisonen, welclie sich
zum Handel vereinigen, Gesellschaft, u. s. w. Hieraus
lassen sich auch erklären: isl. sasllj schw. sallj dän. {us-
selj unglücklich, für u~) scel^ goth. selsj gut, ags. sel^
und die hiervon abgeleiteten Wörter, vergl Bopvisl.
Jene bekannte Stelle aus der Ingl. Sag. cap. XL, dürfte
hier noch einen Platz verdienen: ""Han [Ingialldr Ko-
nungr) let büa sal einn; engum miin niinnaj edr liveg-
ligraj enn Uppsalr imr^\ d. h. Er liess einen Saal
bauen, um nichts kleiner, noch weniger prachtvoll, als
der Uppsalr j, d. h. hochhinauf gelegene Saal ^ war.
Vergl. Str. I, 194, Id. IX, 215, E. G. Geifer, Mores
heroicae aetatis apud veteres Graec. et Scandinavos com-
U. h. 59
parati, etc. Ups. 1830, S. 14. SaA : Tl u : ak i a l :
TJbsaliim : 1431, und Sa/K : fJii : aiki : at : Üb : sa-
I«ni] : 1442, d. h. Welcher nicht bei CJppsala floh.
Verg. Flu.
Ulfr 77, 99, 213, 239, 340, 455, 475, 503, 517, 557,
563, 570, 589, 739, 1024, ein Mannsname, isl. ülfr,
Wo\^, ylfa_, y^'6\£\n^ ylfra^ heulen , jr/Zr^ der Heulende,
yluVj Geheul , j^/ü!^ heulen, schvv^. ulf^ ulfva \\r\d yla^
dän. ulv, hylcj golh. viilfsj vergl. VonniaTj ahd. wolf^
ags. vulfj engl., holl. weif. Es ist viel wahrscheinlicher,
dass die ursprüngliche Bedeutung von TJlfr Heuler sei,
als dass dieses Wort Räiiber bedeute vom goth. vilvan^
rauben. Auch lappl. holw-ot heisst nach Art der Wölfe
und Hunde heulen {ululare)^ holjo oder häljoj ein gros-
ser Hund, hdlj Ptede, heilet j> reden, u. s. w. Ulf ^% 39,
70, 100, 408, 414, 415, 459, 492, 506, 518,950, 969,
992, 1148, 1160, 1253, 1422, 1435, 1619 (nom. und
acc), Ulfor 183 (nom.), Ulfs 449, 460, 1468, 1486,
1615 (gen.), UlfA, 422, 1176, 1339, 1345, 1416 (nom.).
In der Zusammensetzung bei Namen dient Ulfr zur
Verstärkung des Begriffes des anderen Wortes der Zu-
sammensetzung. Olfilr 446, ein Mannsname, zusammen-
gesetzt aus Ulfrj, und Filr^ s. Fiilkfila_, Wolftödter,
oder auch ein Diminutivum von Ulfr^ vergl. R. Gr. S.
186, lat. Ulfilas.
Ulfrik 958 (acc), ein Mannsname, Z7//77Ä:r^ zusammengesetzt
aus U/frj s. d. W., und Rikr^, der Hochmnchtige , so
auch Rikulfr, s. d. W. , ahd. Rkholf Ulßrk 414, für
Ulfrik (?), Ulrifr 883, für Ulfrikr (?).
Ulfri^ 146, ein Frauenname, UlffriVa^ vergl. UkuVj zu-
sammengesetzt aus Ulfrj s. d. W. , und FnVdj s. Fri^ij
die Starkschirmende.
60 • U. h.
Ulfkitil 31, 415 (noin. lind cuc) , ein Mannsname, zusam-
mengesetzt aus Ulfrj, s d. W'. , und Kitily s. d. W., der
Starke Helm.
ÜLFKlL 414, 567, ein Mannsname, zusammengesetzt aus
Ulfr, s. d. W., und KU, s.d. W., der starke Keil, ülf-
kd 393, 2162 (acc), Ulfkil 216, ö), IJlkil ¥S1 , 2158,
59, 60, für Vlfkil (?).
Ulfkair 42, 77, ein Mannsname, zusammengesetzt aus C///}'^
s. d. W., und Kair, s. d. W., dei- starke Speer.
XJlfhi|>in 796, ein Mannsname, zusaiumengesetzt aus TJlfrj,
s. d. W. , und Hi^iiij s. d. W-, die staike Person, der
eifrige Götzendiener (?).
Ulfast 386, 1014 (acc), ein Mannsnnme, Uiffastr^ vcrgl-
TJkiiVj zusainmengesetzt aus Utfr^ s. d. W. , und Faslr^
s. Fasti, der äusserst Feste, so auch Fastulfrj s. d. W.
Ulfshala 1590 (gen. pl.), ein Ortsname, zusammengesetzt
aus IJlfr^ s. d. W., und Halr, s. Bai. L. B. S. 134,
glaubt, dass Uppsala gemeint sei, weil Erik der Hei-
lige liier im Jahre 1160 fiel. Auk : han : entaf>>is :
at Ulfshala : J>a : hin hilgi . . . d. h. Und er gab
seinen Geist auf zu Ulfshala, als der heilige . . .
ÜLFTALUM 625 (dat. pl., gen. Ulftala), ein Ortsname, jetzt
Ortalaj zusammengesetzt aus Ulfrj, s. d. W-, und Talr^
isl, dalrj, Thal, dceldj ein kleines Thal, ein Landsee,
dalcej, eine Vertiefung, dcela^ eine kleine Vertiefung, ein
Gefäss, dalaj, eine Vertiefung stossen oder schlagen,
schw. dalj, do^ldj dän. dalj, dcelj gth. dal^ dala^j hinab,
dala^aj unten, dalaVrOj von unten, ahd. tal_, tuola^
schw. tude j Vertiefung, ags. dael ^ engl. date. Der
Hauptbegriff scheint also Vertiefung zu sein; die Wur-
zel ist ungewiss.
ÜLIR 1390, ein Mannsname, der Greise, isl. Ullr _, ein
Beiname Odins_, der Greise, der Haar hat weiss wie
u. n. 61
Wolle, isl., scliw. ull j clän. uld j golh. vullcij, vergl.
Uoiiniarj ahd. wulla^ ags. vullj eng!. wooL Da bei den
Dichtern die Flamme von ihrer wellenförmigen Bewe-
gung isl. ulli heisst, so hat wahrscheinlich die Wolle
von ihrer wie sprudelndes Wasser sich kräuselnden Ober-
fläche den Namen erhalten, isl. vellaj schw. upp-v'dlla,
sprudeln, vcl oder vele^ Chaipie, iXdiXs. vceldcj vcelcj ahd.
wtllan^ ags. vealleiij nhd. wellen. XJliur 1184. Oli 1786,
1791. Olt\. 1640.
Um 878, 944, 979, u. s. w , isl. uirij schw., dän. om^ ahd. umpij,
ags. unibcj holl. o/?z^ uhd.um. Die x\bleitung isl ungewiss.
Umal 964, ein Mannsname, der ungebundene, freie, in Nie-
mandes Sold stehende Mann, zusammengesetzt aus U-_,
s. Ufaikrj und Mal j isl. judli und mdlagiölldj Sold,
mälakonaj, ein ausgestattetes Weib, mdlamenrij Söldner,
Krieger, mdlj Rede, u. s. w,, mcela, reden, {fast-) mceliy
(dauerhafter) Vertrag, schw. mal j, for -mala ^ vermelden
und vermählen, dän. maal und mcelej Rede, mcelcj re-
den, goth. melj, Schrifl, mcljarij schreiben, ahd. Jiidl
oder mahal und mdlij Schrift, Vertrag, u. s. w., md-
lotij schreiben, ags. mal und maelj fri^maelj Friedens-
vertrag, nhd. vermählen (alls. mahlian^ einen Vertrag
schliessen), Gemahl (ahd. kiniahaloj der einen Vertrag
geschlossen hat). Es ist wahrscheinlich, dass Umal und
Amal oder Amala, Name des bekannten ostgothischen
Königs, dieselben Namen sind. Man erklärt diesen Natnen
gewöhnlich entweder durch y//;za/j d. h. ohne Makel oder
auch dnrch eine Zusammenstellung mit isl. ami\\\\(\ amhl;
indessen mal findet sich nicht in dieser Bedeutung von
Makel und ami und amhl enthalten beide einen Tadel,
so dass weder die eine, noch die andere dieser Erklä-
rungen genügend sein dürfte. Die hier angegebene möclite
dagegen weder gesucht, noch unpassend sein.
62 Th. h
^ 2286, dient hier zur Bezeichnung des Sonnlagsbuchstabens
C^ vej-gl. U-
t>u 1307, 1953, 2009, du, isl. ho schw., dän. du, gth., ags.
ho engl, ^/iozi h'A 1971 (acc.), I k : bi f) : [> i k : , d. h.
Ich bitte dich. Tik 1690 (acc), Sihni . tik ., d. h.
segne dich.
^Ü 952, Volk, vergl. Tiur, ein der Dichtersprache angehö-
render Ausdruck. Br. S. 189, übersetzt dieses Wort
durch da. Isl. Vicin und Viak, Beschwerde, Vi<^ifj> Ar-
beit, Vidj, in Sklaverei bringen, Vfr, Sklave, ^ir, Skla-
vin, Yy, c. marLcipiunij, Vjdi_, Völkerschaft, \>^ydirj Män-
ner, Yfdverskrj Deutscher, \>-yda und \>jrdlindi\, Leut-
seligkeit, Vydaj, (zu Leuten machen) bilden, vermildern,
und (in die Spraclie des Volks übertragen) deuten, ^iena,
dienen, \>ion_, Diener, \>iona _, dienen, altschw. dhy _,
Sklave, Sklavin, schw. tjena, dienen, dän tiene, goth.
^ius, Diener, hx'O Dienerin, \-ivan., dienen, ahd. diu,
dionon, ags. ^-eov, Veoiu'an. Der Grundbegriff ist also
arbeiten, dienen, untergeben sein. Vergl. h«!*^.
^UR 1482, 1489, ein Mannsname, der Wagende, Kühne,
isl. \>'or und ^oran, Kühnheit, ^^ora, wagen, altschw.
thora und thoras, wagen, schw. tÖras, dän. tg^r, goth.
daursarij ahd. turran, alts. daurran, ags. dear, ^ngl.
dare, alem. thar, kühn, tharen, wagen {Fulda), schles.
Thurstj Muth, thurst/g, muthig [BerndV. Die Haupt-
bedeutung von \'ur ist also: der (seiner Kraft wegen)
Alles Wagende, der Kühne. Findet sich z. B. nach
Zaupser Dorer, und dän. torden (schw. Thor-dön, Thor-
krachen) für Donner, — ^ isl. dunr (eigentlich Erschütterung,
dumpfes Tönen in der Luft oder unter der Erde), schw.
dunder, (gth hvwo), ^hd. donar, alts. thunar, ags. r//Aie
Th. t>. 63
iinrl \>iU2orj engl, thunderj holl. doncler (von ahd. diunerij
töntn), — so beweiset dies für die Bedeutimg des Na-
mens' nichts; denn der Donner kann wohl nach dem
Gölte Thors Krachen benannt , \>'ur aber nie aus
Vun^Pj zusammengezogen sein, da sich keine ähnliche
Zusammenziehung findet. Vor 825, 1335, 1556 (nom.
und acc), WuW 468, 891, 934, 1397, 1582, 1583,
über die Endung — W vergl. R. G. S. 194, 350,
hirVA^ 1204, 1231, t>«/>//K 1353, VurV 1078, 1409,
1438, 1471 (nom. und acc), VorW 101, 151, 170, 1201,
1903, 1954, 2151, \>or\> 91, 96, 166, 434, 953, 1550,
(acc), VoorV 2162, 88, VorVar 1637 (gen.), Biarn : let
kara sten t>ort>ar, d. h. Biurn liess ^►orN Stein machen.
Tortar 1859 (gen.), h^rz' 310, 444, 561, 893, 1128, 1129,
1141, 1345, 1371, 1372, 1400 (nom. und acc), Vnrir
82, 430, 1470, 1600, über die Endung — ir vergl. R. G.
S. 184, 316, hiriA. 259, 260, 456, 531, 696, 852, 1078,
1115, 1262, 1297, 1499, 1501, Ura 1152 (acc), Vori
396, 391, 843, 1375 (nom.), über die Endung — /vergl.
R. G. S. 181, 313, Vorir 1329, 1330, \>oriA^ 112, 441,
842, Turi 65, 812, 1179. |>wmA 1500, hcrniAs 1400.
par 475. In zusammengesetzten Namen dient J>«r wahr-
scheinlich oft zur Verstäikung. Auf einem doppelten Irr-
thume beruht die Behauptung, dass die Schwedische Be-
nennung für Mistkäfer, nämlich Tordyfvelj, aus V'Or und
Djejvulj Teufel, zusammengesetzt sei, vei'gl. Die Theo-
gonie etc. der Hindus von M. ßjörnstjcrna., S. 122; denn
dieser Käfer heisst bekanntlich ags. Tord-vifelj zusam-
mengesetzt aus ags. tord_, engl, tiudj, stercus,, und ags.
vifi'l, engl, 'weevilj ahd. 'wibil^ nhd. TVeibelj Käfer, verg.
Hurvafpj und hat also wrder mit dem Thor^, noch
mit dem Teufel etwas zu schaffen.
64 Th. [>.
|>URA 64, 868, 1158, 1349, 1383, 1531, ein Frauenname,
die Kühne, vergl. d. v. W., \>uru 868 (gen.), 1346,
1564 (acc), \>Qra 22, 23, 347, 1117, Tura 9.
^'lJRFRlt>- 1098, ein Frauenname, die dem Gotte Thor ge-
weihte Beschützerin, zusammengesetzt aus \>urj s. d. W.,
und Fri\> oder FriVa^ s. Fti\^i. VorfriV 367 (acc), ein
M a n n s n a m e , Thorfridr.
t>URFASTR 29, 537, 618, 1297, 1478, ein Mannsname, zu-
sammengesetzt aus Vurj, s. d. W. , und Fastr^, s. Fasti_,
der am Gotte Thor Festhaltende, Thurfostr 269, Vor-
fastr 399, 786, 843, Vorfatr 749.
^■l]RlJt>R 90, 81, ein Mannsname, das dem Golle Thor ge-
heiligte Schwert, zusammengesetzt aus \>urj s. d. W.,
und UVrj s. Utr. VoruVr 146, VuriU 628 (acc), Vnruti
358, Vuruta 358 (gen.), YWV : :^\im : itfl^flA :,
d. h. Gott helfe Thuruds Geist. Hier ist der Name mit
sogenannten Wenderunen geschrieben und die letzte
Silbe desselben, nämlich ^t^ muss doppelt gelesen wer-
den, und bedeutet ein Mal Geist, s. yJnti. Vurot 277
(acc).
^URUN 89, 1246, ein Frauenname, Vurrun j, vergl. UkuJ^,
die Vertraute des Gottes Thor, zusammengesetzt aus
Vui'j s. d. W., und Ruiij s. d. W., Vurimar 869 (gi^n.),
Vorim 78.
^URVI 76, 483, 1538, 1540, ein Frauenname, zusammen-
gesetzt aus |>w/% s. d. W., und FiV, s. d. W., das dem
Gotte Thor geweihte Heiligthum. VurviaA\ 76, 1541
(gen.) Turvi 1038, Tiirvis 10 (gen.), ein Mannsname (?).
^URULF 469, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Vur^ s.
d. W. , und Ulfrj, s. d. W., der dem Gölte Thor ge-
weihte Wolf. Vuridfs 1617 (gen.).
[>€R-
Th. >. 65
^URKuJ>R 1312, 1462, ein Mannsname, ^urkunWj zusam-
mengesetzt aus hir^ s. d. W., und Kun\>rj s. Kunnr^
der Kämpfer des Gottes Thor, \-iirkunr 905, VorkuVr
726, Vorkun 1105. Vurkun 816, ein Frauenname.
^URKÜTR 670, 1675, ein Mannsname, ^urkautr^ zusammen-
gesetzt aus \>urj s. d. W., und Kautr^ s. d. W. , der
dem Thor geheiligte Abkömmling der Götter. \>-urkut
1170, 1228, 1236, 2156, 2157 (nom. und acc), Vnrkaut
43 (acc,), Vurhutj^ 214, vergl. Fulkir^ Vorkut 994, [^orkot
2113, 2114, 2115, Verbot 2118, i i), 2162, 1 1>
J>"URRR1M/K 591, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Wtr^
s. d. W. , und Krimrj s. Krim\^^ der dem Gotte Thor
geweihte Volksanführer. X^orkrim 862 (acc).
^URKER 1054, ein Mannsname, ^urkair ^ zusammengesetzt
aus ^ur_^ s. d. W. , und Kair^ s. d, W. , der Speer des
Gottes Thor. VurkiA^ 849, Vur^iA^ 2071, Vurkar 906,
1045, Vorkir 145, 199, Vorker 1552, Vorkeir 199, t>or-
kar 401, 1232, porkai\. 1121.
^URKISL 389, 737, 903, 967, 1577, ein Mannsname, zusam-
mengesetzt aus [iur_, s. d. W. , und Kislj s. d. W., die
Geisel [Wafife) des Gottes Thor, porkisl 120, 360, 748,
1105.
t>URKlTIL 936 (acc), ein Mannsname, zusammengesetzt aus
[>urj s. d. W., und Kita, s. d. W., der Helm des Got-
tes Thor, ^urkatü 1071 (acc).
pURKiL 41, 542, 851, 974, 1181, 1362, 1365, 1496, 1506,
2116 (nom. und acc), ein Mannsname, zusammengesetzt
aus \^uj^j s. d. W., und Kilj, s. d. W. , der dem Gotte
Thor geheiligte Muthige, oder dt-r Donnerkeil, piirkils
817 (gen.), l^iirkl 1112 (acc), l^urka/ 652, [yurlu7s 651
(gen.), vergl. Fiilkir^ porgi/s 1851.
9
66 Th. !>.
t5URKARt>R 551, ein Fraiienname, ziisammengeselzt ans pur^
s. d. W., und Kirpfj vergl. Karpirj die dem Gölte
Thor geheiligte Bescliirmerin. porkirjpar 199 (gen.),
porkiairliar 818 (gen.).
t)URKARLA 1601, ein Mannsname, piirkarlj, zusammengesetzt
aus pur_, s. d. W. , und Karl^ s. d. W., der dem Gotte
Thoi- geheiligte Kämpfer.
t>URELt> 1030, ein Frauenname, zusammengesetzt aus X^ur^
s. d. W. , und Hiltrj, vergl. lliltidf, die dem Gotte Thor
geweihte Heldin.
t>URALFR 1535, ein Mannsname, zusammengesetzt aus X^ur^
s. d. W., und Alfr_, s. Alfvar^j, der dem Gotte Thor
geheiligte Schutzgeist.
t^URSTAiN 100, 444, 511, 516, 537, 539, 549, 651, 774,
785, 971, 1079, 1297, 1334 (nom. und acc.), ein Manns-
name, zusammengesetzt aus Vur^ s. d. W. , und Stain _,
s. d. W., der Stein des Gottes Thor, \iurstin 162, 207,
306, 308, 499, 573, 796, 855, 1066, 1119, 1144, 1156,
1186, 1214, 1235 (nom. und acc.), \::arsten^ 789 (acc),
Xurstan 2162, uu), v v). \iurtsin 1119, verritzt für
parstin. poiirstain 802 (acc), Porstein 2118, kk), II).
Porstin 27, 98, 111, 169, 212, 396, 428, 589, 680 (acc),
Porstam 95, 234, 365, 539, 569, 661, 833, 897, 1326,
1593 (nom. und acc), porsstein 1834.
t-URBiüRN 10, 67, 231, 264, 299, 626, 1052, 1207, 1506,
2009, ein Mannsname, zusammengesetzt aus pur_, s. d.
W. , und ßiurrij s. d. W. , der Bär des Gottes Thor,
purhurn 1112, purburna 943. purbiourn 1231, ^pur-
biorn 591, 842, 1010 (nom. und acc), purbirn 377,
purbiarn 541, 647 (nom. und acc), porborn 749 (acc),
porbiurn 27, 589, 1488 (nom.), porbiarn 138, 181, 234,
453, 569, 637, 890, 1291 (nom. und acc), porbiai'rn 897.
Th. |>. 67
t)URLF 1548 (nom.), ein Mannsname, [^urlaifr^ zusammen-
gesetzt aus \^urj s. d. W., und Laifr^, s. Fastilifs und
Laifa, denn If steht für lifj, vergl. Ufir^ der dem Gölte
Thor geheiligte Abkömmling, \iurluf 1279.
t)URLlOR 1621, ein Mannsname, undeutlich. Sj. III, 114,
liest: Badu Rlior ne Aki risti kras thono aft
Fiak sun sin Orudr sun ears ., und übersetzt:
Sowohl Rolfer (?) als Äke errichteten dieses Kreuz Fiak,
dem Sohne jenes und Oröder, ihrem Soline (nämlich
dem Sohne des einen und dem Schwiegersohne des an-
deren). L. R. S. 140, übersetzt: Thorliot Neagi eirich-
tete dieses Kreuz seinem Sohne Fjak (dem Brudersohne
Hars).
PurlakA 1110, ein Mannsname, purlaukr, zusammengesetzt
aus purj s d. W., und Laukr,, isl. laukr_, eine jede Saft-
reiche Pflanze, dann die Zierde der Familie, des Ge-
schlechts, schw. lökj, dän. l0g, Zwiebel, ahd. louh, ags.
leaCj, engl, leekj, mtthd. louch, nhd, Lauch j welches Wort
man gewöhnlich von Luka^ vergl. LüktaVes^ ableitet,
und durch die sich schliessende Pflanze erklärt. Da in-
dessen isl. lauk_, (scharfe Flüssigkeit) Bad, sev^. Lauka-
tahn j lö^Vj (scharfe Flüssigkeit) Meer und emWlch furta-
lÖgr_, Pflanzensaft heisst, so ist wohl nicht daran zu
zweifeln, dass dieses Wort von isl. lauk^ ahd. loukcj,
nhd. Lauge^ herstamme und ursprünglich eine Pflanze
mit scharfem Safte (LaTich, Zwiebel) bezeichne. Nach
dieser Erklärung würde also die Bedeutung von p^/;-
laukr sein, der seinem Geschlechte zum Ruhme gerei-
chende, dem Thor geweihte Spross; denn wie Spross^
so wird auch laukr bildlich für Abkömmling gebraucht ,
und bezeichnet zugleich einen edlen Abkömmling. Die
gewöhnliche Erklärung der letzten Silbe dieses Namens
isl durch isl. log^ ahd. lauCj Flamme, oder isl. lank^
68 Th. h
Bad, ahd. louka^ nhd. Lauge^ wenn von Frauennamen
die Rede ist. purlak 1481, porlak 1099. Vergl. Loker,
t)URMUNTR 637, ein Mannsname, zusammengesetzt aus t>ar^
s. d. W., und Muntrj s. Muntij der dem Gotte Thor
geweihte Beschützer, purmut^i 2028, vergl. Finr. \iur-
rnontr 475, Turmuhr 1601. parmo\> 1466 (?).
t>UNAKl 1269, ein Mannsname, scheint fremden Uisprungs
zu sein, vergl. L. R S. 93. [^ornack 664.
t)ULlR 603, ein Mannsname, Schwätzer, isl. }pulrj Schwät-
zer, pula^ Geschwätz, pylia^ schwatzen, schw. früher
richtig Tille j jetzt Turej Schwätzer, närrischer Kauz
(/• und / werden nämlich im Schwedischen häufig ver-
wechselt, so sagt man yurt für yult und bol für bord) ^
mhd. dalerij nhd., landsch. dahlen und talken {Berndt]^
sclnvatzen, einfältig reden. Hiermit ist nicht zu ver-
wechseln, isl. talj R.ede, Zahl, talaj reden, teliaj, zäh-
len, schw. talj tala , tälja^ dän. tal ^ Zahl, tahj, Rede,
talej tcellej, ahd. zala,, zellan, ags. ^^yle^ Redner) taljan
und taellarij talian j, engl, teil j, holl. tal , Zahl, taal ^
Rede, teilen ^ dessen lu^sprüngliche Bedeutung zu sein
scheint, etwas der Reihe, Ordnung nach anführen, von
einem Stamme ta (za), wofür auch goth. tevaj, Reihe,
Ordnung, spricht. WH 765, Wla\^ 1474, \'ul\^ 988.
^OUR 1954, für \-ur_, isl. dyr^ schw. dorr^, dän. <^0rj goth.
daur, ahd. tura^ alts. dor^, ags. dum, dyra, c"gt« door^
nhd. Thür, Thor. Vur bedeutet eigentlich ThüröfFnung,
HiuVirj s. d. W., dagegen Thürflügel. Hiermit scheint
auch sansk. dwar^ Oeffnung, und tuwara oder dura j
Thür, übereinzustimmen, weswegen wohl die Ableitung
dieses Wortes von goth. ^airhj durch, ^airkoj Oeffnung,
ahd. durhj durhilj ags. \^urh_, ^yrel^ nicht so ganz un-
wahrscheinlich sein möchte.
Th. t>. 69
^ORVAR 977, ein Frauenname, ^urvar^ die äusserst Vorsich-
tige, zusammengesetzt aus ^ur^ s. d. W., und P^ar^ isl.
var_, vorsichtig, schw. varsam., ddn. var und varsotrij
vergl. J^aur\-r,
^ORVALR 1931, ein Mannsname, ^urvalr^ der vom Gotte
Thor Erwählte, zusammengesetzt aus ^uFj s. d. W., und
P^alr^ s. d. W.
t>ORVAL^l 1966 (dat.), ein Mannsname, ^urvaltr^ der äus-
serst Mächtige, zusammengesetzt aus \>ur, s. d. W., und
Valtrj, s. Valium j Die ganze Inschrift, die sich auf ei-
nem Kupfernen Löwen befindet, welcher ursprünglich
wahrscheinlich zu einem Tringeschirr gedient hatte, heisst:
Leon , ^etta . er . gefet . Gupi . til . ^irt>ar .
ok . hinom . helga . Ulaf. at . Vatsfir^^e . af .
^orval^i . ok . J>or^iso ., d. h. Dieser Löwe ist
gegeben Gott zu Ehren und dem heiligen Olof zu Watns-
fjord von Thorwald und Thordisa. Vergl. Z. R. S. 165,
Sj. I, 28, Kl. S. 48.
^ORONTR 170, ein Mannsname, \'uruntr^ der äusserst Ge-
liebte, zusammengesetzt aus Vur^ s. d. W., und Untr_,
s. Uni. Vorot 144 (acc,), vergl. Finner. ^aran\> 1887 (?).
^^ORAl^^lA 1286, ein Mannsname, \>urai\>r_, der dem Gotte
Thor Geweihte, zusammengesetzt aus \>urj s. d. W^., und
Ai^Pj isl. eidr_, schw., dän. edj goth. aiVs_, ahd. eid^ alts.
etlij ags. a^j engl, oath, holl. ced_, nhd. Eid. Es ist
höchst wahrscheinlich, dass dieses Wort wie Ehe von
Ai, s. d. W. , ewig, abstamme.
^ORAL 1596 (acc), ein Mannsname, ^uraltrj der Abkömm-
ling des Gottes Thor, zusammengesetzt aus ^ur^ s. d.
W. , und Altt'j s. AI.
^►ORTERF^ 668 (acc), ein Mannsnamc, \>urtiarf/\, d«'r äusserst
Kiihne, zusammengesetzt au5 ^u/- und Tiar/r . s. d. W.
70 Th. [>.
J^OR^ISO 1966 (dat.), ein Frauenname, ^urtisa^ die dem Gotle
Thor geweihte Jungfrau, zusammengesetzt aus ^ur_, s.
d. W., und Tisa, s. d. W.
^OIRIM 862 (acc), ein Mannsname, für Wirkrim (?), s. ^«r-
krimr.
^OI/K 1481, ein Mannsname, für ^irir (?), s. Wir.
t>OS 1703, Benennung der Rune ^> , die hier den Sonntags-
buehstaben C bezeichnet, vergl. Ur,
f>OSTAiN 94 (acc.), ein Mannsname, für \>urstain _, vergl.
d. W.
|>RU 1233 (acc), isl. ^?^öj ein schmales ausgehöhltes Gefäss,
isl. trogj schw. träg^ dän. trug j ahd. truhaj Schüssel,
Kasten, troCj troiic j Korb, länglichte Mulde, druh-
sazOj Schüsselsetzer, ags. troh^ trogj engl, trouglij trug^
nhd. Truhcj Trog, Truchsess Man leitet dieses Wort
von tragen ab, s. Trau. Vergl. StinWu.
|>RU 1068 (gen.), ein Frauenname, zusammengezogen aus
Vuru (?), s. \>^ur und \>'uraj oder von isl. truj Treue,
truaj trauen, trufastr^ getreu, schw. tro (subst.), tro (verb.),
trogen _, dän. trOj troe^ tro (adj.), gth. trauainSj trauan^
triggusj ahd. triwwa^, trouwan und truan_, triuwij alts.
truorij ags. treove_, treoviarij treovj engl, true,, trust, raitt.
lat. treugaj ags. treov^j franz. treve^ Bündniss, Waffen-
stillstand. Die Wurzel ist Vriij sansk. dhru und be-
deutet fest, dauernd.
J>RURIKS 1455 (gen.), ein Mannsname, \>rurikrj zusammen-
gesetzt ans ^ur j s. d. W. , oder \>ruj s. d. W. , und
Rikrj s. d. W. , der dem Gotte Thor geweihte oder der
zuverlässige Herrscher. ^rurikA\ 883.
J>RUN1UTR 806, ein Mannsname, zusammengesetzt aus ^ur,
s. d. W., oder \>rUj s. d. W., und Niautr„ s. Niautir^
der vom Gotte Thor Geschenkte, oder der AJprtrauen
Geniessende.
Th. !>. 71
^RUNT 1176, 1462 (acc), ein Mannsname, für Vuruntr (?),
s. \>orontr.
^RUIT 1119, ein Mannsname, für Vurvi\>r (?), s. \>^ur und
J^t\^urj der Baum des Gottes Thor.
^rutaA 885, 974 (gen. s.), isl. Wottr j Kraft, Aiisdcuier,
^röttu^Vj kühn, tapfer, ausdauernd, i^röltj, Geschick-
lichkeit, Kunst, Handwerk, i^rottamaclrj ein in Kün-
sten, u. s. w. erfahrner Mann (vergl. die äusserst lehr-
reiche Abhandlung in L. Hj's. I, 268), schw. idrottj dän.
idrcetj idruetsinandj Handwerker, golh. \^i6^jan_, üben.
Dieses Wort hängt vielleicht mit Trut^ Volk , zusam-
men, vergl. Trutin. Auf den beiden Runensteinen kommt
^rutr nur in Verbindung mit ^iakrij s. d. W. , vor, und
es ist ungewiss, was hiermit gemeint wird, vergl. L. R.
S. 101. Vielleicht steht es mit Trutin in Verbindung,
s. d. W.
^RIR 1632 (card. n. m.), isl. ^rir^ schw., dän. trCj gth. \>-f^eisj
ahd. dri und drie^ alts. thriaj ags. ^ri, WeOj engl, three^
holl. dry_, nhd. drei. Die Ableitung ist ungewiss, ^rir
likkia : man :, d. h. Drei Männer liegen. t>riA 1237,
1541, 1978 (card. n. m.), bru|>r : J>ri/k :, d. h. drei
Brüder, f>aiA - ^vi^, d. h. die drei, C/K« • triA :,
d. h. sind drei, ^ria 1592, 1593 (card. acc. m.), süniA :
^ria : brüf^r : ^ria :, d. h. drei Söhne, Brüder. [>^ru
1705, 2021 (card. neut), t>ru : nom : 2021, für ^rini
(?) nottum (dat. pl.), d. h. drei Nächte. Witi 8 (ord.
n. m.), isl. \>ridi_, schAV. tredje_, dän. tredicj gth. ^■ridja^
nhd. dritter. \'ri\'ia 1952 (dat.), at J>riJ>ia laki, d.h.
zum dritten Male.
^RIATIA 1334, für ^riatiu (?), isl. ^riatiu _, schw. trettio ^
dän. tredivej goth. ^reistigius _, u. s. w. , nhd. dreissig^
eigentlich dreimalzehn, vergl. Tiuhii und Tihi. Die
ganze Inschrift ist undeutlich; ßr. S. 201, übersetzt,
t2 Th. >.
^ria : tia var : marka ;, durch : Drei Steige ant
unserem Felde.
J>RELKUR 1889, undeutlich, vielleicht von isl. ^rcelka„ zu
Sklavenarbeit zwingen, ^rcelj Sklave, \>rceld6mrj, Skla-
verei, ^nelUj Sklavenarbeit verrichten, schw. trälj tr'dl-
doirij trala^ dän. trcel_, trceldonij trcellej ags. trallj engl.
thrall, thraldom. Die auf einem Trinkhorn befindliche
Inschrift heisst:
|>rekar J>relkur otl self>ur
t>a oeil heil^ur.
L. R. S. 158, sagt die Inschrift sei der undeutlichen
oder nachlässigen Abschrift wegen nicht zu übersetzen;
doch scheine aus derselben hervorzugehen, dass muthige
Kämpfer Streitworte nicht scheueten, wenn das Bier
flösse. Vielleicht liesse sich noch leichter folgender In-
halt vermulhen: Männer verrichten selten Sklavenarbeit,
sie trinken lieber Bier.
^IU|> 1385 (acc), ein Mannsname, VmVr, Volksherrscher,
isl. ^iödj Volk, ^iödan^ König, vergl. f^isPj Vicdverskr^
Deutscher, altschw. dhiudh_, Volk , {tydskr) tjskj deutsch,
dän. tydskj deutsch, tyende_, Hausvolk, goth. ^iuda_,
Volk, ^iudansj König, ^iudisksj zum Volke gehörend,
heidnisch, \-iudanonj herrschen, ahd. diotj diutisCj alts.
thiodj thiodaUj ags. ^eod^ \>eoden. Man stellt dieses Wort
in der Hegel zusammen mit Diener und dienen , isl. ^zo/i_,
Diener, ^iöna und ^^ienaj dienen, schw. tjenare^ tjena_,
dän. tiener, tienej goth. \>'ius_, \>idan_, ahd. diuj dionorij
alts. thiuj thionorij ags. \>eovj ^eoviarij vergl. ^u. In
Zusammensetzungen dient dieses Wort sehr oft zur Ver-
stärkung, z. B. isl. ^iödspekingrj ags. ^eodvitaj ein aus-
gezeichneter Weltweiser. Vergl. /?. Gr. S. 216, R. Spr.
S, 94. Auch die Form 7/)> kommt vor, s. Ti\>/ri\^.
Th. >. 73
^lU^KlR 1053, ein Mannsname, ^iu^hairj Volksspeer oder
starker Speer, zusammengesetzt aus ^iu^j s. d. W., und
Kair, s. d. W.
J>IU^MUNT 1053 (acc), ein Mannsname, ^iu^mtintrj der Be-
schützer des Volks, zusammengesetzt aus ^i'u^j s. d. W.,
und Muntrj, s. Mund.
^luMURH 490 (nom.), ein Frauenname, ^iuVburkj \ev^\. Ful-
kiFj die Volksburg oder starke Burg, zusammengesetzt
aus ^iup_, s. d. W., und Burkj s. d. W.
^lURVI 1537, ein Frauenname, für ^urvij s. d. W.
^lUK 1668 (acc), ein Mannsname, ^iukrj der Dicke, isl.
^yckr^ erzürnt, dick, ^yckia und ^yckiaZj zornig wer-
den, ^fcki'a^ Hass, ^j^ckr^ Verbitterung, ^j^ckna^ zornig
werden, dick werden, schw. tj'ockj dän. tj-kj dyck_, alid.
dicchij ags. ^iCj engl, thick. Man pflegt dieses V^ort ab-
zuleiten von goth. ^eiharij ahd. diarij alts. thiarij ags.
Veorij nhd. gedeihen ^ allein da isl. \>fckr ursprünglich
zornig und dann vor Zorn aufgeblasen heisst, so ist
eine Verwandtschaft mit nhd, tückisch nicht unwahr-
scheinlich, welches Wort im Zusammenhange steht mit
isl. ^yka ^ meinen, ^j^cka^ als Freq. von ^j'kaj vergl.
R. Gr. S. 207, 394, eifrig etwas meinen, zürnen, ^yckiaj
Meinung (böse Meinung), Zorn, Hass, schw. tycka_, mei-
nen, tyckmyckeHj eigentlich, wie isl. ^yckiumikill^ einer
der lange zornig ist, Beleidigungen nicht vergisst, dann
leicht in Zorn geräth, dän. tykkcj Meinung, tykkeSj mei-
nen, goth. ^ugkjaiij was mit denken zusammenhängt,
vergl. \^ik und ^ikra.
^1^ 1482 (acc. s. neut.), isl. K«/tj schw., dän. din j golh.
V^inSj ahd. ditij ags. Vitij engl. thinCj, nhd. dein. Vxi 148
(acc. s. neutr.), "^in 1746.
10
74 Th. ^.
Hk 1240 (acc), für ^ink^ vergl. Friantr_, ein Mannsria ine,
Schützling, isl. ^111^ und ^in^ij Bi*iallinng, ^in^a_, be-
latlien, t>mg, Gemeinde, |>/«göc^ Gau, f>-ingmcnn (altschw.
dhingmenn)_, Schützlinge, die, welche zu demselben Ge-
richtsspivngel gehören, schw. ting_, Gericht, tingta^ Ge-
richt haltten, tinga^ vor Gericht verklagen, bedingen,
dän. fing, tingCj ahd, dinc^ ags. Vingj ^/ngian_, engl.
tliing. Die ursprüngliche bedeutung scheint das Ge-
dachte, dann die Saclie, das ürlheil, zusein, weswegen
eine Ableitung von thun weniger wahrscheinlich ist, als
von denken, isl. \^cnkiaj, schw. t'dnkaj dän. tcenkcj golh.
\>'cegkjanj ahd. dcnkian^ ags. ^incaUj, engl, thiuc.
^IKFASTR 71, ein Mannsname, der welcher seinem Gaue
treu isl oder kein falsciies Urtheil fällt.
J>1KRA 1179, undeutlich, isl, digr^, dick, altschw. digher^
schw. digcrj dick, schwanger, gross, verwandt mit ge-
deihen j vergl. Viiik. Vihri 1887, der Dicke, vergl. Fulkir.
^►1KSTaJ>-I 868 (dat.), altschw. dhingstadher j ags. Vingstow,
Gerichtsplatz, zusammengesetzt aus Vikj s. d. W., und
StaVr_, s. Sta^. Sj. I, 27, glaubt, dass dieser Runen-
stein ein hohes Alter habe. Vergl. noch Sj. IT, 133.
J^lKBÜRN 738, ein Mannsname, ^/kbiurrij zusammengesetzt
aus ^i'kj s. d. W., und Biuriij, s. d. W. , der starke
Schützling.
^^IHNA 1265, undeutlich, vergl. SJ. III, 119.
^»iNOFTlA 540, steht für ^liüKI'l/k, d. h. diesen nach, in-
dem \\ zusammengezogen wurde in Jj^ , ein Bew^eis wie
diese Rune entstanden ist, vergl. L. R. S. 33.
^INAFIR 702, steht fiir J>lilIKIR, d. h. diesen über, vergl.
Ufir, indem Y für W gilt, vergl. Z. R. S. 32.
t^iAKN 885, 974, 1489, 1533 (acc), isl. Wgn, der freie Un-
terlhan, im Gegentheil von \>^r(clj, s. ^rcelkiu-j Sklave,
^€gnska^r_, virluSj \>^engil/ [fiiv ^egngill)^ poet. Herrscher,
Th. t>. 75
li^n. Eine, Würde, t/g^i j '1er Geeinte, der König,
allsohw. dhiccgn «der dhcegnj freier iMami , dcghia {deta)^
Haushälterin, dhign [df'gti-itas)j Würde, Hoheit, vorzüij-
lich eines Fürsten (hiermit ist nielit zu verw^echsehi isl.
didkii und diaknij Diakonris, schvv. d/cknej (Ghorsehü-
ler?) Gymnasiast, djckiupcnningavy freiwillige Abgabe an
die zur Einsammlung hei umwandernden Schüler, dan.
degfij, Kü>ter, dcgncpcngCj Abgaben an denselben, ent-
standen aus diaxoi^og^, ahd. degarij Diener, alts. th('gan_,
ags. ^acgn und t^eg/tj ^cgn/an und ^cnjan_, engl, thanc
[theyiie) j clucf-tain j franz. capi-tahij nhd. Ober-lhan_,
Unter-than (leitet Fulda wohl ganz richtig ab von ags.
tharij Heerführer, alts. thaHj, Knecht). Die ursprüng-
liche Bedeutung scheint also zu sein ein freier Unler-
than, un(J wie \^iii^j s. d. W., mit d/e/icn_, so möchle
^iakii mit arbeiten im Zusammenhange stehen, vergl.
isl. Vic'i^ ermüden, ^iak_, Beschwerde, ^iälfj Arbeit, ^Idlfa,
durch Arbelt bändigen. Ein ganz anderes Wort scheint
dagegen z»i sein nhd. Dcgc/i^ Schwert, isl. daggardij
sch\r., dän. daggcrt_, engl, dagger, l'ranz. daguCj ital.
dagaj kurzes Schwert, I^olch , das zu ei'iem Slannne
dahj der schlagi-n bedeutet, gehört, vergl. ndd. ddkscn,
Dachtel _, u. s. w, luid also Schlager ., Slusser hfisst.
Auf den Rmn-nsleinen kommt ^/likti walirseheinlich nur
als epitheton orna/i^ vor, ohne eine Würde zu b -zeich-
nen, wie L. R. S. 101 meint. Mit t/gnarman bezeich-
nete man sonst nur Personen, die eine liohe oder füist-
liche Würde bekleideten, vergl. besonders Hall. H , 128,
welches W^erk eine wahre Fundgrube für den Geschichls-
forscher ist. — \>ikn 1342, 1356, 1369 (acc), h'kn 1393
(acc), ^iagn 1491 (acc), Viaknar 85t (nom. pl.), Vo-kn
1348, 1392 (acc), Vagn i 383 (acc), >ciklm 1398, V.rril-
zung für ^ahiij ^ahn 1397 für \>-akn ^ vergl. Fulkii\
76 Th >.
^^kn 1370. Die Verbindung, in welcher dieses Wort
auf den Runensteinen vorkommt, ist: har^a ku^an,
miuk ku^an (nur 1356), d. h. sehr guten; A-»K/k
(niu- 851, pL), d. h. gule. Auf den Riuiensteinen 885,
974, steht ^»'rutaAj s. d. W., Viakn, auf dem Runen-
sltine 1489 steht lar^aii^ s. d. W., ^iakn_, und es ist
ungewiss, was liiermit gemeint sei. Wie ^►/ätA:«^ so kommt
auch Trink,, s. d. W. , auf den Piunensteinen vor.
J^IAKN 404, 517, 546, 661, 1240 (nom. und aec), ein Manns-
name, s. d. V. W., ^ekn 303 (acc), [>-ikn 511, vergl.
Fulkirj ^iaVkn 958, ^iahkn 826, verrilzt für Victkn ^
Viakn[i) 469, Viahti 523, vergl. Fulkir^ Vakn 305, 347
(nom. und acc), ^aikn 804.
Die anglosachsischen Wö'rt<r ^cgeUj ^fgfij Wrij Ng"
bedeuten eigentlich Diener, Beamter; und das Verbum
^cgnian m/nistrare„ das Gesc.'häft eines Thane vollziehen.
Dieses Wort, wie kiiightj, wurde von einem Ausdrucke,
welcher einen Dienst (imfasste, ein Ehrentitel. Unter
den Anglosachsen gnb es zwei Alten von Thanerij, 1)
den Thane des Königs {(yninges \>*^iin), dessen Rang
im Staate i^leich war einer lialben Earl- Würde;
2) ein eigentlich sogenannter Thauc od«'r Les-^egn»
dessen Ansehen vergleichungsweise gering war. Es
scheint sehr wahrscheinlich, dass die Dienstleistung ei-
nes jeden Thane eigentlich militärisch war, wiewohl
dieser Titel im späteren Zeiten von allen grossen Besit-
zern freier Lehne dürfte angewandt worden sein. Nach
Mercian Law war Regens wer 1200 Schillings. In Af'w
Zusammengesetzen Wörtern moesse-Vegn , weofod-Vegn^
die von Geistlichen gebiaucht werden, ist dieses Wort
in seiner alten Bedeutung von Diener angewandt. Sieh
Thorpe JngL Sax. Laws. sub voce.
D.
Th. \> 77
^lALFR 40, ein MannsriMiiic, der Arl>eitsanie , vcii^l. \>taknj
hä/Jk 11^0, 1416, 1511, MA 253. ^o/fs 1Ö08 (gen.).
^mlfi 69, 76, 371, 1452. h'alfu 69, 820, 1131, 1237
(ace.). ^ialfar 1115.
^ISI 207, u. s vv. ,pron. dem), isl. ^i^ssi^ schw., dän. dcnncj
nhd. dieser. Vergl. auch Sa. Eine Declinalion dieses
Wortes liier aiirzuslellen, ist ganz unmöglich, wovon
man sich aus folgenden Beispielen leicht üherzeugen
kann. Krus ; ^ono : 1617, 1621 (acc. s.), d. h. dieses
Kreuz. Stain . J> o n a 754 (acc. s.), d. h. diesen Stein.
Slin . ^onsi . 1187 (acc. s.), Hauk . f^onsi . 1468
(aec. s.), d. ii. diesen Hügel, u. s. vv., von der Endung
si heisst es Id. IX, 351, sie scheine aus der russischen
Spraclie aufgenninmen zu sein, in vv^elcher si oder seij
lal. hiuiCj vojkomnit. Stain X ^ona X 1113 (acc. s.),
Krus : J»ona : 1619 (a.c s.). ßur : f>osi : 984 (acc. s.),
für Bru : ^osi :, d. h. diese Biiieke, Stain : ^osi :
1497 (acc. s.). Stin . J>na . 958 (acc. s.), für Stin :
t>ina, vergl. Ußr. Stain . ^ino X 29, 43, 44, u. s.
w. (acc. s.). Stain ^eno 24, 26, 37, u. s. vv. (acc. s.).
Stin : ^inna : 1647, 1763, 1764, u. s. vv. (acc. s.).
Stin . ^ini . 116, 188, 670, u. s. w. (acc. s.). Stain :
J>eni : 1598 (acc s.). Stain J>ina 2, 5, 9, u. s. w.
(acc. s.). Stain . t>"ena . 66, 612, 910, u. s. w. (acc. s.).
Stain . D e n a . 64 (acc. s.). S t a n . ^ i n a n . 697 (acc. s.).
Stain : ^inasi : 898 (acc. s.)« Stain X ^inasa X
1133 (acc. s.). Istin J>ins 723 (acc. s.), für Stin ^ins^
eine Verrilzung, vergl. L. R. S. 78. Stain . ^inso .
187 (acc. s.). II . J>in>n 837 (acc. s), verritzt für II :
^insa, indem i (üi* \ st« ht, d. h. dirsrs Felsenstück.
Stain : ^inosi : 10, 259, 371, u. s. u, (acc. s.). Stau .
>»ensi : 1356 (acc. s.l. Stin : ^►ciisi : 1390 (acc. s.).
S t a i n M n > a 40 , 49 , 7 1 (acc. s.). S l e i n : \> e n s a :
6 Tli. »>.
20, 562 und Stain ; ^ensa : 927 (acc. s.). Slin ^inli
116 (acc. s.), da in derselben Inschrift auch Slin . >> i n i
steht, so ist dieses wohl eine Venitzung. Stein : ^insa :
16 (acc. s.). Slin : ^eisi : 1405 (acc. s.). Slin : f^iasi :
1436 (acc. s), wahrscheinlich für \*insij indem i und \
wieder verwechs<ll wurden. Bru|>is : 1470 (acc. s.).
Hauk t>is . . . 1536 (acc. s.), da an der ersten Stelle
iftir auf f>'is folgt, und an der zweiten etwas wegge-
fallen ist, so kann auch [>/> lür ^»m stehen. Um lanti
^►isuri 1065 (dat. s), d. h. in diesem Lande. Marki .
t>isum . 583 (acc. s. ?), d. Ii. dieses Denkmal, ^isun .
merki . iru . 2011 (nom. pl.), d. h. diese Denkmale
sind. Runir : f>^esr : 1680 (acc. pl.), d. h. diese Ru-
nen. \Sv\\ X ^isi X 378, mirki . ^isi . 640, Kumhl :
^\s'\ : 1116, d. Ii. div^sen Denkstein, u. s. w. (acc. s.).
Runar : t>isi X 603, 714, 1448, u. s. w. (acc. pl.).
Bru . |>esi X 312, Slin : t>esi 1166, Kubl : J^esi :
1254, u. s. w. (acc. s.\ iMerki . ^>isa . 3, St in : ^isi :
61, Rru : f^isa : 117, Heli r^isa 391, d. h. dieses Fel-
senslück, u. s. w. (acc. s.). Slin . f^rsa . 28, Merki .
^»►esa . 40, 41 (acc. s.). J>esa . S te i na A • 1277 (acc. pl.),
d h. diese Steine. Runar . f^isar . 170, 462, 463,
M. s. vv. (mcc. pl ). RunoA ^-isa/K 265, Runi/K • V^-
saA . 684, 948, u. s. w. (acc. pl.) Kubl |>ita 334,
Kubia : t^ita . 624, . . rki f^itn (mirki h) 1061,
u. s. w. (acc. s. neut). Hvalf . f>-elta . 1765, d. h.
dieses Gewölbe, ^etta . hus . 1919, d. li. dieses Haus
und Leon . ^-ella . 1966 (acc s. neut), d. h. diesen
Löwen, fi'eta : ier : 2012 (nom. *<. ncul.), d. h. dieses
ist Merki + f»>ausi -f 856, KumI : > a u s i : 860
und Kubl . J^ausi . 1383 (acc. s.). Stin : ^-anu : 1437
(acc. s.j. Stain X ^ano + 688 (acc. s.). Steii : t>uMi-
na : 1634, Hvalf : ^XMiua : 1639 und Stein . |>en-
Tli. ^. 79
na . 1920 (acc. s.). Stin . ^>ani . 900 und Stain :
^ani : 1501 (aer. s.). Stin f^ana X 305, 323, 331,
11. s. w. (acc. s.). Stain ^ansi . 478, Stan : ^ansi ;
830, Stain : ^an : si : 876, u. s. w. (acc. s.). Hauk
^►anasi 654 (a(!c. s,). Stin X t>-ansin X 1186 (acc. s.).
Stain ^^ain + 788 (acc. s), da aftir anf ^ain folgt,
so kann man auch f^aina lesen, vergl. U k u ^. Stin .
^aina : 725 (acc. s ). Stain ^a in sa . 1096 (acc. s.).
Kumb : |>aisi : 912, Haili : |>aisi : 1091, Stin :
^►aisi : 1207, u. s. w. (acc. s.). J>aisi . va/f\u . 51
(nom. pl.), d. h. diese waren. Stin X J>^aisa X 504
(acc. s.). I ; t>aiinsi : huki : 1323 (dat. s.), d. h. in
diesem Hügel. Stin : |>asu : 1384 (acc. s.), Runo f>^asi .
242, Stin X ^^asi X 1098 und Stan : t>asi : 1159
(acc. s.). RunaA • ^asi : 352, Staina . ^asi . 450,
493 (acc. pl.). Stain . J>asa . 379, Bio . J>asa . 1352
(acc. s.). Kuml : >>atsi : 895, 896 (acc. s.). Stin :
^tina : 729, 735, 936 (acc. s.), verritzt für >^ina oder
tina, vergl. L. R. S. 78. Stino + tino X 717 (acc. s.).
Tinna : stain : 1782 (acc. s.). J^inna stain . 1746
(acc. s.). Sten ^insi 1543 (acc. s). Stin . tinsa .
736 (acc. s.). Tisa ; (klokko?) 1993 (acc. s.), d. b.
diese Glocke. Tisan : stain : 1748 (acc. s.J. Tissan :
mur : 1885 (acc. s.), d. h. diese Mauer.
^ILTü 277, eine der Zusammenziehungen, welche der Volks-
sprache angehören, für \^ir litUj d. h. sie liessen.
^A 325, 1064, 1764, 1779, 1952, 1985, 2009, 2022, isl.
^tij schw. da, dän. da, goth. ^aiij ahd. do_, daruiej,
alts. thaiij ags. ^oiij altengl. tlio, neuengl. tlieHj nhd. da,
dann. Oll kommt dieses Wort auch oline weitere Be-
deutung als Einsciiiebsel vor. Es ist entstanden aus Sa,
s. d. W.
80 Th. ^.
Mn 285, 449, isl. enn_, sdiw. diij dän. end_, engl, thaiij
nhd. alsj, s. d. v. W. Bitr ^an an kai>i X til 285,
d. h. Besser als er verdiente (handelte), ^en 938, 1763.
Ok.ainu.ari . minna . t>en . 1763, d. h. und ein
Jahr wenii,'er, als . ^ian . 378, Bitr X l^ian X on
krj>i X l i I . , d. h. Besser als er verdiente.
0
O. ^. 81
0
1750, vergl. F. Ta var : ^ : ok : p : pi i ni : i : fiar-
tando : rado:, d. h. Da war D (Sonntagsburhstabe)
und VI goldene Zahl in der 14:len Reihe, wodurch das
Jahr 1506 bezeichnet wird. Sj. II, 27 hat unrichtig
das Jahr 1411.
O 1950, O : alfa i , sind die Schlussworte dieser Inschrift.
Ofr 1978, isl. offrj, schw., dän. offer ^ ahd. ophar^ nhd. Op-
fer vom lat. q(ferre/ opfern heisst bekanntlich isl. blotaj
goth. blotan {blo^dn)^ ahd. hlozan^ ags. hlotan. KiarJ>u :
ofr : varn : ^ti :, d. h. Sie brachten unserem Herrn
Opfer.
O^UAKAN 143, (acc), ein Mannsname, s. U^uakins.
O^INTISU 1005 (acc), ein Frauenname, OVintisaj, die dem
Odin geweihte Maid, zusammengesetzt aus OK« nnd
Tisaj s. d. W. O^inn heisst wohl ohne Zweifel ur-
sprünglich der Wehende, der Geist, und hängt zusam-
men mit isl. odrj (Geist) Sinn, 6dr_, (begeistert) wüthend,
cedij, (Begeisterung) Wuth, ceda_, (begeistert sein) wü-
then, ahd. atuni^ für ahadumj vergl. AfriV^ ags. aeVnij
holl. adem, nhd. Athem {Odenij Otheni)^ eigentlich das
Wehende, der Hauch, der Geist, und bezeichnet die-
selbe Gottheit wie ahd. IVotariy PVuotaiij ags. Voden^
welche Benennung zu zerlegen ist in den gnnirten Stamm
wiio^ 'WOj von der Wurzel waj wehen, vergl. üi'hij und
die Endung tan oder tinj die Namen bildet. Hierher
gehören auch goth. vods_, (angehaucht, begeistert) be-
sessen, ahd. vimotj (Begeistcrungl Wuth, wuoteiij (be-
geistert sein) wüthen, wotnissa^ (Begeisterung) Wahn-
sinn, ags. vodj vodatij engl. wood. Zu vergleichen ist
11
82 O. +.
der Aufsatz über Odin und Buda Id IX, 47 und X,
179 u. f.
Or 1896, conj. , engl, or^ isl. eda^ schw., dän. ellerj golli.
aiV\^au_, ahd. edoj odoj eddoj ags. odde^ nhd. oder. Die
Inschrift findet sich auf einem in Cumberland im Jahre
1817 gefundenen goldenen Ringe, und wird verschieden
gelesen.
Orkr 1896, 1897, unbestimmt, s. d. v. W.
On 1896, engl, orij vergl. Or.
ONit>^lK/k 1272, vergl. C7«/>/äA^ Han : faA : mana: mestr
on i |> i k/K : , d. h. Er war der biederste der Männer.
Onims 397 (gen.), ein Mannsname, s. Unim.
OlFUj> 1054 (acc), ein Mannsname, für Vifut (?), s. d. W.
Oeil 1889, vergl. Vrelkurj isl. ölj schw. 6'/, dän. ^Ij engl.
alcj fianz. aile^ ursprünglich ein jeder nährende Saft,
vergl. Alj dann eine Art süssen Bieres, auch Biei* über-
haupt. Wahrscheinlich gehören isl. oUuj scliw. otja^
dän. olicj goth. aleOj ahd. olij ags. ele^ engl, oilj nhd.
Oelj ebenfalls hierher, da die Ableitung von oleum (was
vielleicht ebenfalls mit alere zusammenhängt) dem nicht
w iderspricht.
OlBOl 1810, ein Mannsname, für Ubui (?), Inselbewohner,
s. U und Bu.
Onr 362, ein Mannsname, für Unr (?), s. Uni.
Oaklu 1698, undeutlich, vielleicht für vaktu_, geschlagen,
getödtet, vergl. Ua.
Otl 1889, isl. ottj häufig (?j, vergl. Welkur.
Omnia 1989, lat. omnia.
R. R. 83
R
1763, 2827, vergl. F. Ok . ta . var . Ii>il . af .
G u s . b i r J^ . f u r t a n . h ii n 4" »' a f* • a i . o k . a i n u .
a r i . m i n n a . J^ e n . V . l i h i . a r . o k . i . ^ a . a r i .
prima^i . Y - (K •) «k . R . su n n ta h r . *[ . ra >>^ u . ,
d. h. Da waren vergangen seit der Geburt Gottes vier-
zebnhiindert Jahre und um ein Jahr weniger denn fünf-
zig Jahre, und in diesem Jahre war VF goldene Zahl
und E Sonntagsbuchstabe in der zwölften Reihe, wo-
durch auf eine zwiefache Weise das Jahr 1449 bezeich-
net wird; denn statt Y ist noth wendig Y z'i lesen, da
in der zwölften Reihe der Tabelle Y dem Sonntags-
buchstaben n angehört und das Jahr 1763 andeutet,
was ein offenbarer Widerspruch wäre. — Ta var . R
s u n u ^ a h r . o k Y • p r i m s t a f v a r . i . s i ae k t a n ^o .
ra^o ., d. h. Da war (jE* und) F Sonntagsbuchstabe
und XV goldene Zahl in der sechzehnten Reihe, wo-
durch das Jahr 1572 bezeichnet wird.
RuFFUS 1956, 1957, 1958, ein Mannsname, Rufus ^ für
RauVr^ s. d. W.
RuF/Ka 1214, ein Frauenname, die. Aussei» weifende (?). Sj\
III, 118 sagt, Rufra ist ein neuer (?) Frauenname und
bedeutet die Zoltige, von rufiniij zottig. Da sich in-
dessen findet altschw. roffa, lenocinarij roffare^ eimv-
ditSj lenOj rofferskaj kna, dän. rufff, f'itffi'rj rtifftrskej.
engl, ruffiaiij franz. rtifieHj mitll. rufa^ scortum und ist.
rü_, Zotte, ryaj zottiges Kleid, schw. rjvr^ zotlige Decke,
dän. ryj Filz, so ist es wahrscheinlich, dass vu_, wie
Zolle, auch die bildliche Bedeutung von Zole gehabt
habe, weswegen auch diese Wörter im Deutschen we-
niger natürlich mit ^rohj Grobian j als mit rauhj ahd.,
ags. ruhj engl. rou^h_, holl, rouWj zollig, zusammen-
84 R. R.
zustellen sind, wohin schw. ruffis^, niedd. ruppig, eben-
falls ursprünglich gehören.
Ru^VI 1756, 1764, ein Frauenname, zusammengesetzt aus
Hru^Fj s. HruYa und Ui_, s. d. W., Heiliglhum des
Ruhmes.
RuJ^Vlt^R 1775, ein Mannsname, der ruhmvolle Anführer,
zusammengezetzt aus HtuVr, s. HruVcij und Ui^r^ s.
RuJ^üL 1789, ein Mannsname, der Ruhmvolle, Diminutiv-
form von Hru^r_, s. Hru^Uj vergl. R Gr. S. 186.
RuJ^R 1145, ein Mannsname, der Ruhmvolle, s. HriiVd"
Ru^KAI/K 860 (ace.), ein Mannsname, der ruhmvolle Speer,
zusammengesetzt aus HruWj «• Hru^a^ und Kair^ s. d.
W., ahd Hruodkerj, altfr. Chro^egar, ags. Hro^gar.
Rü^lNCa 1950, ein Mannsname, der Ruhmvolle, zusammen-
gesetzt aus HruW:, s. Hru^a, und der Endung — inkr^
die eine Person von einer gewissen Beschaffenheit be-
zeichnet, ahd. Hruodinc.
Ru^lA 797, 798 (infin.), isl. rydiaj niederwerfen, rydiaveg^
einen Weg bahnen, altschw. rydhia^ Wege und Brüc-
ken anlegen, schw. rbdjaj dän. rydde^ goth. ratjan (?),
legen, ahd. riutarij nhd. reuten^ leitet man in der Regel
von isl., schw. rot^ dän. rod, engl, roo^j Wurzel, her,
als Formen die neben isl. rota^ schw. (ut-) rota^ dnn.
rode^y holl. wroeterij nhd. (aus-) rotteUj entwurzeln, be-
stehen; es ist jedoch wahrscheinlicher, dass ru^ia mit
ruj Wolle, Zotte, s. RicfA^j zusammenhängt, und dass,
wie isl rya {rüdij rud)j die Wolle, Zotten ausrupfen,
scheren (glatt, eben machen) heisst, auch rydia [ruddi^
riidtjj, vielleicht eine ähnliche frequentalive Bedeutung
habe, also ursprünglich bedeute von Unehenhieten be-
freien, Wege bahnen, Urbarmachen. Hurfastr X lit X
R. R. 8^
braut X ru^ia X , d. li. II. liess einen Weg anlegen,
vergl. G. S. E. S. 159.
Ru^ARNN 1945, ein Mannsname, zusammengesetzt aus (?)
Hru^Tj s. Hru^a, und Arilin s. Arm\, oder Arrij s. d.
W. , Heerd oder Adler des Ruhms.
Ru^MÄR 1311 (acc), ein Mannsname, der dureh Ruhm Aus-
gezeichnete, zusammengesetzt aus HiuVrj s. Hru^Uj und
Marj vergl. Uihniar. RoVmars 921 (gen.).
RuKSTARKR 1323, sehr stark, zusammengesetzt aus Ruk-^
welches Wort zur Verstärkung dient, isl. rok_, roha_,
Wirbelwind, rokna-hliodj ein äusserst starkes Geschrei,
rokvidrij ein äusserst heftiger Sturm, hröcka^, heftig be-
wegen, hrökr, ein Vogel, starker Mann (engl, ruck'),
schw. ryck, Ruck, rycka^ rücken, dän. ry^e^ etwas ge-
waltsam angreifen, rykke {f"ygge)j rücken, goth. riggus_,
ungeheuer, und Starkr^ s. Starkar. — Das isl. hröckr
ist auch die Benennung einer Figur im Schachspiele,
so dass le roc eben so gut aus dem Isländischen als von
dem Persischen rokh^ Elephant, abstammen kann.
Run, kommt im nom» sing, in keiner Inschrift vor, isl. rürij
Rune, ryna, verborgene Dinge ergründen, riirij rüna_,
die vertraute Rathgeberin, rünij der vertraute Rath-
geber, eyrarüna ^ Gattin, grams-rüni _, Rathg<ber des
Königs, ryndrj kundig, Zauberer, schw. runa, Rune,
ronaj erfahren, dän. rune^ goth. runaj Geheimniss, Be-
ratluing, Rathschluss, runarij rathen, ahd. runa, Ge-
murmel, Rath, karunij Gtheimniss, runerij heimlich
sprechen, raunen, runezatij, grunzen, alts. giriinij, Ge-
heimniss, ags. run^ gcf^ynj Geheimniss, runjan, mur-
meln. Es ist äusserst wahrscheinlich, dass run von isl.
rcnna-j schw. rinnaj dän. rinde j goth. rinnan [runs,
Fluss, iirunsj Aufgang), ahd., alts. rinnan j ags. rennan,
engl, riuij nhd. rinnen, herstamme, und, wie Ursprung
86 R. R.
(alid. runsj scliw. upp-rhinelse)^ eigentlich Spring (Qnell)
bedeutet hab^, dann bildlich für Enlstehiingsgrund,
verborgene Ursache, Geheimniss gebraucht sei. Man er-
innere sich hierbei nur des im ganzen Alterlhume herr-
schenden Glaubens an die begeisternde Kraft der Quel-
len und besonders des Mimisbrunnr, des Urdarbrunnrj
und man wird diese hier versuchte Ableitung weniger
gewagt halten. Alle Bedeutungen wie murmeln, er-
forschen, prophezeien, rathen sind dann von selbst klar,
und man hat nicht nöthig zum Indischen seine Zuflucht
zu nehmen, wie z. B. Id. VI, 43 geschehen ist. — Run
238, 241, 989 (acc. pl.), T k u I f r . risti . run ., d. h.
I. ritzte die Runen. Kuli , risti . run ., d. h. K.
ritzte die Runen. J^ulA X iuk X run X, d. h. h.
metzte (hackte) die Runen. Rununi 692, 947, 1442 (dat.
pl)> ^a/K • i'/Kns i . runum . ^imsum ., d. h. Das
wird erfahren in diesen Runen. Runo 242, 1004 (acc.
pl.), Kiulin risti/K . runo t^asi, d. h. K. ritzt diese
Runen. Runo\^ 29, 89, 265 «i. s. w. (acc. pl.^ , ^ur-
fastr . h risti runoA, d. h. Th. ritzte Runen. Fas-
^ikn raista runo4\ ^isar, d. h. F. ritzte diese Ru-
nen. Runir 149, 246, 1003, u. s. w. (acc. pl.), Litli :
risti : runir ., d. h. L. ritzte Rtinen. ^ir . iogo ru-
nir a ^isa ., d. h. Sie metzten (kackten) diese Runen
ein. Runil^ 329, 684, 1010, u. s. w. (acc. pl.). Bali .
risti . runiA • ^^isa/K ,, d. h. B. ritzte diese Runen.
Runa 1004, 226, 246, u. s. w. (acc, pl.), Ubii. . ri-
sti . ru na ., d. h. U. ritzte Runen. Riinar 170, 370,
376, u. s. w. , (acc. pl.), ^or^r hiak runar . ^isar
val ., d. h. Th. metzte (hackte) diese Runen gut. A^il
iak runar ., d. h. A. melzte (hackte) Rijnen. Litu X
rista X runar X ^isa X , d. h Hessen diese Rnnen
ritzen. RunaA 118, 122, 204, u. s. w., (acc. pl.),
R. R. 87
Fotr X risti X runaA ., fi- !»• ^- litzle Runen,
Run 453, für Runa. Die Endung or im Plural is ge-
hört der neueren Sprache an, über die Endung ar ne-
ben der Endung ir vergleiche man R. Gr. S. 88.
RüNFRlt^ 193, 226, ein Frauenname, RunfriVurj zusammen-
gesetzt aus Rurij s. d. W., und Fri^iir^, s. FriVL die
durch Rath Schirmende.
RUNFASTR 238, ein Mannsname, ztjsammengesetzt aus Run,
s. d. W. , und Fastr_, s. Fasüj der treue Ralhgeber.
Runfast 1004 (acc).
RuNULFR 1062, ein Mannsname, zusammengesetzt aus RuUj,
s. d. W., und ülfr^ s. d. W., der an Rath Starke. Run-
ulfs 1056, (gen.).
RUNHILTS 1474 (gen.), ein Frauenname, Runhildj zusam-
mengesetzt aus|7?^m^ s. d. W., und Hilturj s. Hiltulfr,
die weise Kriegerin. Dieser Stein ist äusserst merkwür-
dig, vergl. Sj, l, 31, F. M S. 43.
RUNI 213, 722, 723, ein Mannsname, der Kundige, Rath-
geber, vertraute Freund, Seher. RuniA 1434. Runa
726 (acc.). Aiina 726.
Runa 191, ein Frauenname, die Rathgeberin, vertraute
Freundin, Seherin. Runu 238 (acc). Runur 1054 (gen).
RunaAit 93 (acc), Runenritzung, Runenschrift, zusammen-
gesetzt aus Run, s. d. W. , und Rita^ s. d. W., Os-
muntr hiu runaAit X , d. h. O. metzle (hackte) Ru-
nenschrift. RunoArita^ 1053 (acc pl.). Marka^>i X
runoA i'itaA, d. h. Zeichnete die Runenschrift. Ru-
naAri't 333 (acc), RunaArit . lit : risla : , d. h.
Runenschrift liess ritzen.
RunaAstin 2044 (acc), Runenstein, zusammengesetzt aus
RuUj s. d. W., und Stain, s. d. W. Sasi sa ti ru nar-
stin, d. h. S. errichtete (setzte) Runenstein.
88 R. R. i
RÜNBÜ 398, eine Ortsbenennung, zusammengesetzt aus Butij
s. d. Wj und Bu^ s. d. W.
Rül 1429, ein Mannsname, entweder der Gepriesene, vergl.
Hru^a^ oder der Held, isl. hröij der Kämpfer, der Kö-
nig, franz. roi. Rua^^ 1004. Äo'883. Roir 1579. vergl.
Hruar.
RuTVl 761 (acc), gebahnter Weg, zusammengesetzt aus /?w-
ha, s. d. W., und Vikr, s. VihL Vergl.HZ. R. S. 127
RUBI/K 1214, ein Mannsname, ein ungehobelter, eigenmäch-
tiger Mann, isl. rubbungrj rubbj ein ungeordneter Hau-
fen von Dingen, rubba^ zwischen den Händen reiben,
fortbewegen, schw. rubbj rubba, dän. rub_, rubbcj nhd.
rupfen j engl, rubj scheint eine Nebenform von raffen
oder rauben zu sein.
RüLAIfA 1550, ein Mannsname, entweder der berühmte
Nachkomme, oder der Nachkomme eines Helden, Kö-
nigs, zusammengesetzt aus Rui, s. d. W., oder HruVrj
s. HruVa_, und Laifr_, s. Fastilifsj isl. hrolfr^, der Mäch-
tige. Rulufa 567, für Rulofarj das R in dem folgen-
den /?/)► ist nämlich doppelt zu lesen, vergl. Ukii^.
RulufJk 1150, Rulifr 143, Rulefr 174, RulifJ^ 973,
Rolf 666, 835. Rolufr 33. Rolif 23 (acc), vergl.
Hrulfr.
RlMÜK 1276 (acc), ein Mannsname, Rummkr_, der Rufer
im Streit (^Borjv ayad^og), vergl. Furuki und Uirikr^
isl. romrj die Stimme, römaj (Geschrei) Feldschlacht,
römaj (ausrufen) bekanntmachen, ryniia^, brüllen, Lärm
machen, rymr^ Gebrüll, Geschrei, schw. rania^ brül-
len, ahd. hruom und alts. hronij, bedeutete wohl ur-
sprünglich Ruf, so Ruhm und dann erst Hochmuth,
und nicht umgekehrt, a^s. hrymanj schreien, nhd. Ruhm^
rühmen^ schw. be-röm_, be-romma^ dän. be-r^mnielscj
be-
R. R. 89
be-r^nime. — So glaube ich wenigstens diesen Namen
erklären zu können.
RuMAR 1269 (acc.), ein Mannsname, Riunrj entweder gleich-
bedeutend mit dem vorigen Namen, der Rufei- im Streit,
oder für Rii^marj, s. d. W.
Ro 1684, 1685, 1738, 1939 (acc. s,), isl.ro, schw.ro, Ruhe,
ruga [rufva^ rua)^ auf etwas (ruhen) brüten, dän. ro^
rüge (me) {Chr. Molbech hält den Ursprung dieses Wortes
für unbestimmt und stellt es zusammen mit isl. hriiga^
Hügelchen), ahd. ruowa^ Ruhe, ruowan, ruhen, isl.
hvila^ schw. hvila_, dän. hvi7e. — ^eva Sihal ■ til : ro :
1684, d. b. ihrer Seele zur Ruhe. Hans . sial . til .
ro . 1685, d. h. seiner Seele zur Ruhe. 1738 und 1939
sind undeutlich.
ROFIN 1817 (acc), ein Mannsname, der Rauhe, isl. rufinnj
vergl. Ruf\^a.
Rouf>A 1110 (acc), ein Mannsname, RiiVi^, der Berühmte,
vergl. HruVa. Ro\>ar 1593 (nom.), die Endung — ar
bezeichnet nämlich einen Mann mit der Eigenschaft des
Stammwortes. — RoVair 1571.
RoJ^FOS 1592 (acc), ein Mannsname, der nach Ruhm Be-
gierige, zusammengesetzt aus HruWj s. HruVa_, und
FuSj \^\.fuSj geneigt, ^5/, Verlangen, fysizeg, ich habe
Verlangen, begehre, schw. /oj.?. Kühn, fosshetj Kühn-
heit, frani-fosj fram-fus (biblisch), jähe, fram-fiiseiij
zudringlich, fram-fusenhetj Zudringlichkeit, däw. fuuSj
eilig, übereilt, yif^e, hervorslürgen , frein-fusende^ un-
bcdächtig, frcm-fusenhedj alts. fus_, bereit, ags. fuSj be-
reit, fyscij, eilen. Da im Dänischen fuse auch von der
schnellen Bewegung des Wassers und der Schiffe ge-
braucht wird, so ist es sehr wahrscheinlich, dass Fnsle
oder Jagdschiff, '\\.\\\. fusta^, ^\Tix\z. fustCj gu^\. foist^ hier-
12
90 li. R.
her gebort und keinesweges von dem lat. fustis abzulei-
ten sei, mit dem es nur eine zuCäMige Lautähnliclikeit
bat. Die ursprüngliebe IJedeutung von fus scbeint ge-
sebwind gewesen zu sein, denn \s,\ fysa beisst weben,
fys^ das Weben, bezeichnet also die beAvegung der Luft
und scheint von dem Laute des wehenden Windes ent-
standen zu sein, weswegen auch die Bedeutungen von
pedere und peditus stattfinden konnten. — RoVfosaAs
1592 (gen.).
RoJ^URM 1742 (acc.), ein Mannsname, Ba\>urmrj der Ruhm-
begierige, zusammengesetzt aus HiaVrj s. HruVaj und
Urmrj s. Urmar.
Ro^UlSL 1592, ein Mannsname, der an Ruhm Arme, zu-
sammengesetzt aus HiuVij s. IliuVcij, und Uislj isl. ve-
scellj elend, vtesclld oder vcshij Elend, schw. usel (o-
s'dll)j uselhetj dän. usscl {u-sad)j, usselhedj dieses letztere
Wort ist also zusammengesetzt aus der Negation und
isl. scüllj glücklich, scliw. sallj glücklich. Es ist höchst
wahrscheinlich, dass isl. scellj glücklich, scela oder sculldj
Glückseligkeit, SKÜifr., dem Wohlleben ergeben, scellifi,
wohllüstiges Leben, sceUdiöfiij ein sicherer Hafen, sceler"^
hüsj, Herberge, u. s. w., goth. scls^ gut, un-sds^ böse,
ags. sqIj, engl. Sidy^, ursprünglich nichts anderes als ge-
sellig, d. h. von Vielen umgeben, von Vielen gelitten ,
reich an Umgebung^ reich bedeutet habe, und mit salrj,
vergl. Ubsalujnj zusammenzustellen sei. Dagegen scheint
mir, wie man allgemein annimmt, durchaus nicht
hierher zu gehören, isl. salugrj sdladr^ entseelt, todt,
schw., dän. salig, abd. saliCj nhd. s^ligj, sondern wirk-
lich mit ii^ec/e^ vergl. aS'/Vz/^ zusammenzidiängen, in üelier-
einslimmung mit dem isl. sälaZj sterben, von säl:, sula_,
Seele, eben so gebildet zu sein wie andazj sterben, vergl.
AntaVisj von andi_, vergl. Anti^ Geist, und nichts anderes
R R 91
als todt bedeutet zu haben. Wie liieraiis der jetzige
Begri/F von seli^j Seligkeit entstanden, bedaii" keiner
weiteren Erklärung.
RoJ^VAL^R 1751, ein Mannsname, der an Ruhm Mächtige,
zusammengeselzt aus H/u\>rj veigl. HiiiVa^ und Val^^r^
vergl. Valium.
Ro[>KUTR 1593, ein Mannsnaine, der berühmte edle Mann,
zusammengesetzt aus FI]u\>^r_, s. HruVcij und Kautij s.
d. W.
Bo>>ÄN^R 1593, ein Mannsname, für Ro^aW ["t), der Ruhm-
volle. Die Endung — adr dient nämlich, um eine Person
zu bezeichnen, welche die Eigenschaft des Stammwortes
hat, R. Gr. S. 199. Diese Erklärung möchte wahr-
scheinlicher sein als die durch Rädande,. der Herrschende.
RoJ^Al^-A 1742, ein Mannsname, der dem Ruhme Ver-
pflichtete, zusammenü;eselzt aus II/u\>t, s. Hru^^a, und
Ai^Vj s. t>o/'a?j>/A.
Ro^>^ALFR 1817, ein Mannsname, der Ruhm verleihende Schutz-
geist, zusammeng(;s('tzt aus HruVr, s. Hru^a und /ilfr,
s. Alfvar^. Ro^alf 1592, ein Frauenname.
Ro|>BlARN 1291, ein Maimsname, der berühmte Held, zu-
sammengesetzt aus HruVt\, ^' HruVaj und Biuriij s. d. W.
Rof>LAUt>llR 1703 (gen.), ein Frauenname, Ru\'lau\', die zu
Ruhm AufTordcrnde, zusammcngeselzt aus Hrii^r ^ s.
IlruViij und Lau\>^j, isl. lÖdy Einladung, von lada^ ein-
laden, goth. l(i\^oiij ahd. ladoiij ^^?>. ladian, dlti'v. ladia^
nhd. laden. Die uispi üngliche Bedeutung dieses letzteren
Wortes, ist Avie bekannt, ruCen, daher noch im Schw.
Idtaj, lauten. Ich möchte das engl. Lady viellieber aus
diesem Stamme durch die Rufende, die Einladende er-
klären, als annehmen, dass es von Jdajord aus {Jdaf-
ordi^c oder) hloefdigc entstanden sei. — Isl. gwinlöd^
eine (Männer einhidende) geile Dirne.
92 R. R.
ROK 666 (acc), ein Mannsnanie, RokPj der Heftige, vergl.
Rukstarkr.
RoiWlG 1366, ein Frauenname, die in der Schlacht Ge-
raubte, zusammengesflzt aus Ran^ s. Rani,, und Vik^
vergl. Viki.
RONUM 1789 (dat. pl.), ein Ortsname. Es ist höchst wahr-
scheinlich, dass solche Oerter diese Benennung erhielten,
von denen man glaubte, dass sie unter dem besonderen
Schulze eines überirdischen Wesens ständen, isl. hrcBj
todter Körper, schw. räj Gespenst, tomträj Kobold,
u. s. w. , s. Rostein.
RoNLl 308, ein Mannsname, Diminutivum (?) von Rani.
ROSTEIN 1277, ein Mannsname, entweder für jRoN^emj Stein
des Ruhmes, zusammengesetzt aus HiuVr^ s. HruVuj
und Stainj s. d. W. , oder auch Gränzstein, schw. rä-
stenj zusammengesetzt aus Ra^ Gränzr, und Stain^ s. d»
W. — In den alten schwedischen Gesetzen heisst rci
och rÖPj Gränze, isl. hrce^ Leiche, hrcedcij Schreckbild,
hrcedaj erschrecken, hrceddr_, furchtsam, u. s. w., schw.
radaSj sich fürchten, räddj furchtsam, u. s. w. , dän.
rcedcj Schreckbild, Vogelscheuche, rcedj furchtsam, u.
s. w., goth. hraiOj ahd. hreo_, alts. hreiij ags. Iireao,
Schon Haq. Spe^el ist der Meinung, dass schw. rä und
isl. hrce zusammengehören. Ist dem wirklich so, so Messe
sich vermuthen, dass an den Gränzen Bilder von Göt-
tern, u. s. w., aufgestellt Avurden — wie z. B. Priapus
als Hüter der Gärten und Weinberge, der ebenfalls dazu
dienen musste ausser den Dieben auch die Vögel zu
scheuchen — , die vielleicht mit den sogenannten Hüll-
n'stnmgar Aehnlichkeit hatten, vergl. über diese Anna-
ler for Nord, Olk. 1838-39, S. 387. In dieser Ver-
muthung werde ich dadurch noch mehr bestärkt, dass
isl, hrediarj, schw. rdr, dän. rceder (altd. rcedier) j die
R. R. 93
männliche Scham bezeichnet; diese Bilder würden also,
wie der Priapus durcli den phalluSj zugleich Symbol
der ZfUgLingskraft und Fiuclitbarkeit gewesen sein. —
Hierher gehört wahrscheinlich auch Revier.
RifnikA 1342, ein Mannsname, der listige Fuchs, zusam-
mengesetzt ans Rifrj und Nikr^ s. IV/kursy isl. rej^r^
Fuchs, schw. rcifj dän. j^cbVj scheint ebenfalls ursprüng-
lich der Rothe zu heissen, denn lappl. findet sich repe^
Fuchs und rawetct j rothvverden (ähnlich wechseln p
und w in rapetj Wellen werfen und rewe^ Wellen);
doch Hesse sieh r{fr auch mit isl. hi-ifs oder /v/i^ Raub,
lirifaj rauben, oder rißa^ in Stücke zerreissen, zusam-
menstellen, vergl. d. f. W.
RlFAS 1830 (gen.), ein Frauenname, Rifa., die Mildthätige,
isl. rifvj freigebig, riße^er_, freigebig, ehrbar, rifleiki'j
Freigebigkeit, hodrifrj gastfrei, altschw. riverj von isl.
rijuj schw. rifvUj dän. rive^ zeireissen, ahd. ripan_, engl.
rivCj holl. ryven^ nhd. reihen — und ist aus der isl.
Redensart riünn i briöstid, (zerrissen in der Brust) barm-
herzig, mitleidig, entstanden.
RlFATA 1367, ein Mannsname, d(r von Raub Lebende (?),
zusammengesetzt aus rifsj Raubj s. Rißiik^j, und ata^
essen , s. Ußata.
Rl^- 485 (dat.), dän. ritj, ahd. hriotj ags. hreod_, engl, reed^
nhd. Riedj Rieth„ ein mit Rohr bewachsener Platz,
sumpfige Gegend, isl. rid_, das Hin- und Herschwanken,
ridaj leise schwanken, ridtaj Frequentativum , oft hin-
und herschwanken, in Unordnung bringen, ahd. hru-
tarij bewegen, nhd. riitteln,, vergl. Ri\'Uj also eigentlich
das Schwankende, das Rohrdickicht, die sunjpfige Ge-
gend. — Bru 4- ai*^ + slagin + i + rit*- X, d. h.
Brücke ward (geschlagen) angelegt im Ried (über die
sumpfige Gegend). L. R. S. 82 übersetzt /7> durch
94 R. ^.
urbar gemachtes Land, altschw. lindh^ f^X^^ dän rydde-
landj gereutetes Land, vergl. Ru\>iaj was jecJoch wenig
Wahrscheinlichkeil für sich hat, da über dasselbe we-
niger als über einen Sumpf eine Brücke (ein trockener
Weg) erforderlich ist.
Rl^»-!: 1978 (plur. imperf.), von Ri\>'aj reiten; isl. reida,
schwingen, wägen, (auf einem Pferde) fortbewegen, rei-
ten, reidj das Reiten, der Wagen, u. s. w., riduj (fest-
hangen am Pferde) reiten, rida iiidr^ bändigen, daher
rida hestj ein Pferd bändigen, einreilen {rcida und rida
sind also zwei ganz verschiedene Wörter, das eine heisst
zu Pferde reisen und das andere zu Pferde sitzen), schiv.
rida^ dän. ride^ ahd. ritarij ags. ridan^ engl, ride^ nhd.
reiten (jetzt nur sich zu Pferde weiter bewegen, früher
auch fahren). — Hiar : ri|>Li : t>air : burt ;, d. h.
Darauf ritten sie fort.
RlJ>-ULF 1165, ein Mannsname, HriVulfr^ Schlachtwolf, der
in der Schlacht Starke, vergl. Hri^ulfs.
Rl[>ANES 1753, Ortsbenennung, zusammengesetzt aus Ri\^^
s. d. W., und Ncs_, s. d W. ; eine mit Rohr bewachsene
Landzunge.
RlKR 261, ein Mannsname, der Mächtige, isl. rikia^, herr-
schen, rihi_, Herrschaft, rikr^ mächtig, herrschsüchtig,
schw. rik (alt. rikr)^ reich, j^ike^ Reich, dän. rigj rige^
golh. reiksj vornehm, mächtig, Fürst, reiki^ Herrschaft,
reikinoiij beherrschen, ahd. rihhij reich, rihhij Reich,
ags. riCj engl, richj eigentlich das sich Erstreckende,
von schw. rackaj dän. rcckke^ goth. rakjaiij, ahd. recchan^
ags. reccaiij engl, reach, nhd. recken j reichen.
RlKVlJ>R 94, 190, 300, 309, ein Mannsname, der mächtige
Anführer, zusammengesetzt aus Rikrj, s. d. W., und
FiVr, s. FiVur. RiviVr 1384, für RikviW- Renv.Vr 252,
für RikviW (?}.
R. R. 95
RikulfA 1663, ein MannsnaniP, der mnchtige Wolf, zu-
sammengesetzt aus Rikrj, s. d. W., und Uljr_, s. d. W. ,
ahd. Richolfj, dtr sehr mächtige.
RiKHATR 241, ein Mannsname, der mächtige Feind, Krie-
ger, zusammengesetzt aus Rikr_, s. d. W. , und Hatr^
s. Haükr.
RiKiNMUNT 581 (acc), ein Mannsname, Rikmmuntrj der
götthche Beschützer, zusammengesetzt aus Riküij vergl.
Rakn/ii/kj utid Miuitrj s. Munti. Regi'nniot 1636, vergl.
Puniki.
RlKAUKAR 770 (gen.), ein PVauenname, Rikauka_, die Ver-
mehierin des Reiches, zusammengesetzt aus Rikr^ s. d.
W., und Jiika, s. d. W
Rekar^>^ 1979, ein Mannsname, RikliarWj der sehr Mäch-
tige, zusammengesetzt aus Rikr^ s. d. W., und HaiVr,
s. HajVuA\j ahd. R/hhart.
RlGAIR 142 (acc), ein Mannsname, Rikkair_, der mächtige
Speer, vergl. Uku\>-j zusammengesetzt aus Rikr^ s. d. W.,
und Kair^ s. d. W.
RlGAllvi 1747 (dat.), ein Ortsname.
RlNGORM 1570 (acc), ein Mannsname, IJrin^^ovmrj isl. hring-
orm j schw. , dän. rin^onn j engl, ringwonn ^ FJechte
{herpes)j zusammengesetzt aus Hriiigr, s. d. f. W. , und
UrniFj s. Urniar.
RlKGANA 1954 (acc pl.), isl. hniigr^ schw., dän. j^ingj ahd.
hrifiCj ags. hn'/igj ^^8^- J^^f^gj uhd. Ringj von isl hrniga^
schw. n'iigaj dän. ringCj einen Kreis luachen , mit ei-
nem Kreise umgeben, in einem Kreise bewegen, golh.
vriggaiij drehen, ags. vringan_, engl. ^\'n'ngj ndd. 'uvm-
gejij nhd. ringen. — ^our . hurj>ir . ger^>^e ^or^r ,
a Etafi : en Kari ringano gu^o, d. h. Die Thür-
flügel machte Tli. zu Etafi (?), K. aber die guten
Ringe.
96 R. t>.
RintA 1268, ein Mannsname, der Silier (?), isl. ryndr _,
weise, Zauberer, vergl. Run.
RlSNUM 11 (dat.), ein Ortsname, Anhöhe (?), s. Raisa.
RiSl 683, (?), isl. risij sc\\w. resej dän. risCj ahd. i^isOj nhd.
Reise j von Raisa^ s. d. W., doch ist auch möglicli dass
risi für risti_, ritzte, steth, s. Rista und Raisa j und
KU ein Name ist,
RlSTA 8, 83, 333 (infinitiv.), isl. rista^, ritzen, Runen in
Holz schneiden, risSj Schneilschrift, rissari , Schnell-
schreiber, schw. rista j, dän. riste^ ahd. rizaiij reizj Buch-
slabe, nhd. reissen^ RisSj vergl. Rita. — Svin : lit :
rista : runar : t>asa : 8, d. h. Sv. liess diese Runen
ritzen. Li tu rista stin ^^ina, 83, d. h. Liessen (in)
diesen Stein (Runen) ritzen. Hakun : bat> : rista :
333, d. h. H. bat zu ritzen. Risu 1378, für ristu. Risi
71, für risti. Rist 1183 (sing, imperf.), Luki X rist X
runaA X , d. h. L. ritzte die Runen. Ristu 2, 250,
476, u, s. w. , (pl. imperf.), X ristu X stain X t»^ina X
2, d. h. ritzen (Runen in) diesen Stein, oder auch er-
richteten diesen Stein, vergl. Raisa. Ristu runa .
250, d. h. Ritzten die Runen. Ristu . merki . 476,
d. h. Ritzten das Denkmal, oder auch, Errichteten u.
s. w. Ristu 1058, eine Vei ri (zu ng für 7?/>;ä5^ dergleichen
Verritzungen kommen so häufig vor, dass man sie für
eine Spracheigenheit halten möchte. Li tu X ristu X,
d h. Liessen ritzen. Risti 11, 19, 61, u. s. w., (sing.
imperf.), Svair risti 11, d. h. S. ritzte. Ubi/K • >'«-
sti . runa . 19, d. h. Ubir ritzte die Runen. Kai fr
risti : stin : J>isa : 61, d. h. K. ritzte (errichtete?)
diesen Stein. Risti 329, eine Verritzung für Rista j s.
RistUj Lit . risti . runaA •? d. h. Liess Runen ritzen.
Risti A 242 (sing, praes.) , K i u 1 i n r i s t i /K • r « » o ^ a s i . ,
d h
R. R. 97
d. h. K. ritzt diese Runen. Rista 453, für Risti_, vergL
Fur^a. Ubir . rista . rua + , d. h. Ubir ritzte Ru-
nen. Rai'st 1489, für Raisti_, Snti . raist . r u n a /f, .
f>asi ., d. h. S. ritzte diese Runen. Raisti 122, 162,
187, u. s. Ay., für Risd. Raisti . runa/K . 122. Raisti .
slaina : t>isa :, 162. Raistik 38, füi* Raisti ek„ ritzte
ich, vergl. R. Gr. S. 166. Raista 1296, für Rista,
Li tu : raista : stin :, d. h. Liessen den Stein ritzen
oder errichten. Raista 265, 904, 1085, 1211, für Rai-
stij vergl . Fur\>'a. F a s J> i k n raista r u n o r J> i s a /K .
265, d. h. F. ritzte diese Runen. Kuni : raista stan .
t>ansi : 904, d. h. K. ritzte (errichtete) diesen Stein.
Rastr 1482 (sing praes.?). Ri\>si 1574, für Risti. Hristi
29, 771, 1571, u. s, w. , für Risti. X^oisa 205, \4sta
1054, für Raisa. \Js^u 1446, für Ris\^u.
Rita 44, 62, 149, u, s. w. (infinitiv.), isl. rita, schreiben,
ritj Schrift, ritari, Schreiber, schw. rita^, zeichnen, dän.
ridstj ritzen, goth. vritSj Punkt, Strich, ags. writan^
engl. writCj die ursprüngliche Bedeutung ist einritzen,
vergl. d V. W. Usnikin . lit rita stin ^>^ i n o . 44,
d. h. Us. liess (Runen auf) diesen Stein schreiben. Li tu .
rita stain . 62, d. h. Liessen (Runen auf) den Stein
schreiben. f>o . litu . rita niiki (mirki) . 149, d. h.
Sie Hessen (Runen auf) das Denkmal schreiben. Ri\>^ 118,
193 (sing, imperf.). R i t> runa/K Ubi/K, d. h. Die Ru-
nen sehrieb Ubir. Rihi 1251 (pl. imperf). Rät 1465
(sing, i mperf.) , + A r 1 a n t r : r ü t : r u n a /f, : ^^ i s a : ,
A. schrieb diese Runen. Rit 1065, 1607 (sing imperf.),
ü^kil : rit : stin : 1607, d. h. ü. schrieb den Stein.
Rillt 81, 116, 530, u. s. w. (pl. imperf.). Ritu stin .
t>>ini 116, d. h. Schrieben diesen Stein. Rttu 216, für
Rita. Jofur I i t : r i t u . , d. h. J. liess screiben. Rilo
13
98 R. R.
70, für Rita. Lita . rito ., d. h. Liessen schreiben.
Riton 999. X Sten hafir X liton X , d. h. Den Stein
hat geschrieben. Riti 220, 476, u. s. w. (sing, inipeif.}.
Riti ; stain : ^insa : 220, d. h. Schrieb diesen Stein.
Riti 590, für Ritu. X J>ai A X li ti . , d. h. Sie schrie-
ben. Riti 478, eine Verritziing, die durch das sogleich
darauf folgende Rita verbessert wird, also t> i A litu
riti rita stain f>ansi, d. h. Sie liessen diesen Stein
schreiben. — Vei ritzungen wurden nicht ausgestrichen.
Riti^u 1391, für Ri\'U_, so dass \>^u als eine Verbesserung
von ti anzusehen ist, vergl. d. v. Form. Rita 913, für
Ritu. Retaj 1291 (infinit."). Ritar 1050 (sing, praes.),
R u n i A ritar H u r in s r , d. h. Die Runen schreibt H.
Ritan 151, für Rita^ Anglos. (?). Lit X ritan X sten,
d. h. Liess den Stein schreiben. RitaA 1571, undeut-
lich. Ilriti 2()9, für Riti. X f^urfostr X hriti ru-
noA .j d. h. Th. schrieb Runen. Hrita 158, für Rita.
Raita 1579 (infin.), Rt 388, 508, für Rita.
RiBUT 620 (acc), ein Mannsnaine, Rifbutr oder Rihhutr (?),
wie isl. Rihballdij, für Rifvalldi (eingewaltthätiger Mensch),
zusammengesetzt aus Rifa^ isl. rifa^ reiben, zerreissen ,
rifa_y Ritze, rifaz^ gegenseitig verwunden, ri/na, zer-
platzen, bersten, riffrildi ein Lumpenkt^rl, schw. rifva^
reiben, ritzen, zerreisen, rifvasj sich raufen, rifvande^
reissend, schnell, remna^ bersten, Ribbaldtrj ein Thu-
nichtgut, ribbalderi j, unzüchtiges Leben, dän. rivCj ri-
veSj rivendej reviie^ ahd. ripan^ engl, rive, holl. ryven_,
wryven, nhd. reiben {ribbeln _, wribbelrC)^ griech. TQißetv,
TQißwv, TQißag, n. s. w. — und Butr^ isl. biitr,, der
Stumpf, buta,, verstümmeln, nhd. butt_, kurz und dick,
ButZj Butte_, ßiez (Brustwarze), engl, but^ buttj franz.
bcutj butte, — Wahrscheinlich ist das franz. r/^^Wii nicht
verschieden von dem obigen Ributr.
R. R. 99
RiMBlU 1065 (dat.), ein Ortsname, zusammengesetzt aus (?)
Rimij Tapferkeit, isl. renu\, vergl. Raniborgarj und Buj
s. d. W.
Rau|>R 465, ein Mannsname, der Rothe, isl. raudr^ rolh,
rod oder rodij Röthe, rodna^ rotli werden, ryd, Piost,
rioduj mit Blut bespritzen, rotiia, verfaulen (rotten),
hrodij Unreinlichkeit , schw. rbd_, rod?iadj rodnUj rostj
rötaj Fäulniss, ruttna, rutaj unzüchtig leben, dän. r^dj
r^dej Röthe, Fäullniss, r^dmCj roth werden, r^diiCj
roth werden, rösten (röthen, z. B. Hampf.), raadne ^
verfaulen, rutte_, unzüchtig leben, goth. raudsj ahd. rot_,
rozzan^ rostj altfr. j^adj alts. rodj ags. read, roth, rotj
faul, rotauj faulen, hrotj Unreinlichkeit, hirstaUj rö-
sten, engl, red, rotj, roast. Aus dieser Zusammenstel-
lung dürfte höchst wahrscheinlich werden, dass roth
die Farbe der verwesenden Körper bezeichne, wie ^rün
die Farbe der wachsenden. Rau^ 1959. Rau\>r 314,
unbestimmt. Rau\>-a 1617 (gen. sing), hins : rauj>a,
d. h. des Eothen.
RaüKUSIO 2013 (dat.), Benennung eines Sees in Norwegen,
zusammengesetzt aus Raukaj isl. j^eykrj Rauch, reykiaj
rauchen, rbk^ (rauchendes) nasses Heu, rockur^ Abend-
dämn)erung, röckva, finster werden, riüka, dampfen,
ryky Stau]>, schw. rbkj rÖkuj ryka^ dän. r0g^ r^^ej
rygCj goth. ri'gisj Finsterniss, ricjizjaUj finster werden,
ahd. rouh j richhan _, alts. j'oc, ags. rec ^ recan j engl.
reckj holl. rooken, nhd. Rauch _, rauchen, riechen ^ bedeu-
tet also ursprünglich emporsteigende Dünste, daher auch
isl. raukstölarj Wolken, ragiiaröckrj Ende der Welt,
und SiUj s. d. W. Raukusiu, Avürde also heissen der
rauchende, dampfende See,
Ra^U 1763 (dat. sing.), Reihe, bezieht sich auf die Tabelle,
welche zur B»'stimmung des Osterfestes ausgerechnet w;u-.
100 R. R.
vergl. L. R. S. 194 und Taf. IX, isl. r'öcl, schw., dan.
rad_, nbd. ^e-rade_, entweder von rada^ ordnen, s. d.
W., oder auch von rau^r^ s. d W., so dass isl. rod^
eigenllich rubrum hiesse. Ra\^o 1911 (dat.). Rato 1992.
/?.^^o 1780, 1855, 1856.-
RaJ>ULFR 262, ein Mannsname, entweder der mächtige Ratli-
geber, oder auch der äusserst Hurtige, zusammengesetzt
entweder ans Ra^a_, s.*^d. W. , oder aus Hradr^ isl.
hradrj hurtig, hrada^ eilen, /ir«<i?/, Schnelligkeit, hratta^
antreiben, abd. hrado_, schnctl , — und Ulfr^ s. d. W.
IIa|>I 692, unbestimmt, vergl. L. R. S. 83, und Br. S. 278.
RaJ^ISI 495, wahrscheinlich {xvv Ra^ P'i'si, vergl. Ukü\>- und
Ra\>a. L. R S. 97, hat eine andere Lesart.
RaJ>A 93, 1307, 2023 (infin.), lesen, isl. rada_, an einander
reihen, ordnen, rceduj, Rede, rceda_, reden, reida^ zu-
bereiten, reidcij, Zubereitung, Bereitschaft, rcedi^ Ver-
waltung des Hauswesens, rcedismadr , Verwalter des
Hauswesens, schw. radj Zeile, rada^ an einander rei-
hen, ordnen, reduj Rechenschaft, reda_, erörtern, dän.
radj redcj, s_, redcj v. goth. ra^j'ajij sprechen, zählen,
rodjarij reden, redan, vorhersehen, bedenken, ahd. re-
dotij, reden, reda oder redia^ Rede, ags. rcedan^ engl.
read. Die ursprüngliche Bedeutung scheint also zu sein,
etwas in einer gewissen Ordnung folgen lassen oder
in eine gewisse Ordnung bringen, daher Buchstaben in
einer gewissen Ordnung folgen lassen oder /e^e«^ Wörter
in einer gewissen Ordnung folgen lassen, z'dhlen_, reden_,
erzahlerij, Dinge in eine Gewisse Ordnung bringen oder
vorhereiten, u. s. w. — RaV 145, 2009 (imperat.), RaV
Vu 2009, d. h. Lies du! entsprechend dem bekannten
^'Siste viatorr- Ra^u 333, für RaV Vu, vergl. R. Gr.
S. 29 und 165, J Grimm 's D. Gr. S. 32. — Diese In-
schrift ist dunkel, doch ist so viel klar, dass die ersten
R. R. 101
Worte "Lies du!" bedeuten, und teiiiesvveges, wie Sj.
IIT, 25 meint, durch den rädigCj der entschlossene, um-
sichtige, zu übersetzen sind. A. S. H. 132 hat auch bei
Erwälinung dieses Runensteins eine historische Beziehung
angenommen. RaVi 947 (conj. praes.), Rat>i : sa/f, :
kuni . , d. h. Lese, wer können mag!
Ra^A 1323 (infin.), schalten, herrschen, isl. j^ddaj rathen,
errathen, herrschen, züchtigen, rddj, Rath, Mittel zu
etwas, radgazj berathen, schw. räda^ räd_, dnn. raade^
raadj goth, raidj'anj bestimmen, festsetzen, ga-raideinsj
Anordnung, Befehl, Gesetzgebung, ga-redaiij Sorge füv
etwas tragen, ahd. ratajij, rat_, ags. raedan, racd^ engl.
rid. Es ist höchst wahrscheinlich, dass dieses Wort ur-
sprünglich von dem vorhergehenden nicht verschieden
gewesen sei, und dass es also ursprünglich nicht stark
sein, sondern in eine gewisse Ordnung bringen bedeutet
habe; daher die Angelegenheiten eines Allgemeinwesens
in Ordnung bringen oder regieren^ die Gründe für eine
Sache in Ordnung bringen oder rathen^ berathen^ u. s.
w. — Munat : raij> : vif^ur : raj>a :, d. h. Sollte
nicht der Anfürer herrschen, vergl. Fulh\>u. Ro\> 1891
(sing, praes.), R o |> ag lagta laga (Inschrift eines gol-
denen Ringes mit einem Carniol), d. h. Ich beherrsche
das Verhängte der Verhängnisse.
Ra^>A 1511 (acc), ein Mannsname, Ra^ij Ratliei, s. d. v. W.,
Radars 1739 (gen.), von Ra^ari.
Ra^SBAKA 1506 (gen. s.), zusammengesetzt aus Ra^j, s. Ra^a,
und Sbakrj s. d. W. , isl. rddspakrj der weisen Rath
geben kann. Hins . ra^^sbaka : fa t>ur : si ns : , d.h.
des weisen Rathgebers, ihres Vaters.
RaknfriA 499, ein Mannsname, der sehr Fjuclitbare, zu-
sanuiiengeselzt aus R/kin (gen. Rakna)j. isl. regln _, (die
Richtenden, Rächenden, Herrschenden) die Götter, vaga^
102 R. R.
(Rache siiclien) herausfordern, ragn^ Verwünschung,
ragncij verwünschen, ragr_, (verwünsch!) furchfsann, reg7\,
Furcht, röggvaj die Rache der Götter über Jemand er-
flehen, reka, rächen [rögVj Verläumdung, rcegia^ ver-
läumden, rügen?), alfschw. rekia^, vertreiben, goth. ra-
girij (Richterspruch) Meinung, r/2gmo/z^ (richten) regieren,
ragineisj (Richter) Rathgeber, Vormund, bi-reks oder
hi-reiksj, (der Rache verfallen) gefährdet, hi-reikeij Ge-
fahr, vrikan^ (Rache suchen) verfolgen, vrohjan_, (Rache
nehmen) rügen, ahd. rahha^ Rache, rehharij rächen,
hrelihaUj (Rache suchen) verfolgen , hrechioj der Ver-
folgte, Verbannte, rogiarij rügen, [rahaj Erzählung rah-
horij erzählen), mhd. recke,, {no'kvTQOTlog^ vielgewanderler
Held, altfr. rag/Hj rachirij, der Rath , fränk. raginburgio,
rachinburgio, (Racheberger) Richter, ags. vrecan, vricarij
vr'dciaj vregarij engl, 'wreak, s. Aurikia^ von der Wurzel
riy rilij anordnen, richten, den Richterspruch ausführen ,
rächen, regieren, u. s. w., vergl. Rikrj, und (?) Frir^ isl.
frcerj ^üv friörj oA^y friöfrj UuchXh^r, frcevaZj fruchtbar
werden, yr/o oder friöfj Saamen, Ei, Ursprung, /r/o/gö^^
})efruchten, schw. yroV, Saamen, froclas_, gedeihen, dän.
fr^jfrodig, gut, üppig gewachsen, wuchernd, ^o\h. fr aioj
scheint mit ahd. fruaj holl. vroeg^ nhd. frilhj (schw.
Jru-kostj dän. fro-kostj Frühslück) zu derselben Wnizel
zu gehören, und also den Anfang, Ursprung eines Dinges
zu bezeichnen. Was die Benennungen schw. frOj dän.
fr^j (isl. fro-skUj, ahd. vro-sc^ ags. fro-gga_, fri-ska^
ex\g\. fro-g^ fre-skj hoW. vo-rsch^ nhd. Frosch) betriflft,
so ist es höchst wahrscheinlich, dass sie ui sprünglich
nur den Laich der Frösche bezeichnet haben, und we-
der mit frieren, noch springen oder grün in Verbindung
stehen. — In Znsammensetzungen dient Rikin oft nur
zur Verstärkung des Begriffes, z. B. isl. reginfiollj die
R. R. 103
höchsten Glätscher, re^indiüp_, eine gränzenlose Tiefe,
ags. regnheard, sehr hart, re^nlheof, Erzdieb, u. s. w.
RäKINFASTR 400, 2009, ein Mannsname, der äusserst Feste,
zusammengesetzt aus Rikiiij, s. Raknfri As,j und Fastr^ s.
Fasti. RaknfaU 497, 498, 2010 (acc.) Rahijastir 369.
Rakinfest 496 (acc).
RäKNVI 504, ein Frauenname, Erzheiligthum , zusammen-
gesetzt aus Rikinj s. RaknfriAj «nd Fij s. d. W.
RäKNVALT 436, 437 (acc), ein Mannsname, Raktivaltr^ der
höchst Mächtige, zusammengesetzt aus Rikirij s. Rakn-
friA\j und ValtPj s. Valtika^ Rahnvaltr 397, vergl. Fiil-
kir Ahd. Re^iwwalt.
RAKNf>RUt>R 926, ein Frauenname, die sehr Geliebte, zu-
sammengesetzt aus Rikijij s. RahifriA\ und \>ru^rj s. J>rw.
Raknhiltr 1468, 1489, ein Frauenname, die hehre Kriegs-
göttin, zusammengesetzt aus Rikirij s. Raknfri^,^ und
Hiltr^ vergl. Hd'^ulf. Raknilti 1888 (dat.). Rakniltar
400 (gen.). Rahniltr, 605, vergl. i^w/yt/r. Raknilt\^ 526.
Altfr. Ra^inhild,
RaknilF/K 378, ein Frauenname, die starke Bülfe, zusam-
mengesetzt aus Rikiiij s. RaknfriA\j und HUfr^ s. Hialbi.
Rahmlfi 122.
Raknar 601, ein Mannsname, der Göttliche, der sehr Mäch-
tige, vergl. RakfifriA' Raknir 1339. Raknar 369. iJ^A-
«« 904 (acc), 925. Rahna 526 (acc).
Raknburk 925, ein Frauenname, die vornehmste Burg, zu-
sammengesetzt aus Rikin_, s. RaknfriAsj und Burk_, s. d.
W. (in den Sachsischen Gesetzen heisst Rachinbiir^iOj der
Richter, s. RaknfriA^jWdS hiermit nicht zu verwechsein ist).
RaK/K 1668, ein Mannsname, der Held, isl. raskr, tapfer,
reckrj Held, rekij Tapferkeit, vergl. Rikr und RakufriA\'
Rahnfri[>r 508, 525, ein Frauenname, Raknfridurj die
treffliche Beschützerin, zusammengesetzt aus Rikirij s.
104 R. R.
RaknfriAK und Fn\>iir^ (isl. Fridur), vergl. Fri\>'i. Rahn-
friV 507, 916. Ahd. Rc^infridj, f'iänk. Ra^enfred^ m.
Rahnvi|>R 200, ein Mannsname, der mächtige Anführer,
zusammengesetzt aus Rikin, s. Raknfri\\j und ViVr^
vergl. ViViir.
RahbaJ>r 238, ein Mannsname, RaknhaWj, der mächtige
Krieger, zusammengesetzt aus Rikin _, s. Raknfri\^_, und
Ba\>^r_, s. Butvi,
Ranfastr 583, 584, 641, ein Mannsname, der starke Räu-
ber, zusammengesetzt aus Raiij s d. f. W. , und Fastr^
s. T^/«^;/.
Rani 1562, ein Mannsname, der Räuber, isl, räiij Raub,
ran oder rdnaj, (die Männer Raubende) das Meer, die
Meeresgöttin (von der Ti^^ner so treffend singt: '"Blaa
bolstrar b'dddar Ran i djiipet dt oss''^)_, rcena^ rauben,
rcenin^ij Räuber, rcendr oder rceningrj beraubt, schw.
rdn_, rdna, dän. ran^ rane_, ahd. ranan [rahanen)^ rau-
ben, d. h. Strassenraub begehen, Beute machen dagegen
hiess Raubaj vergl. Valrauha\^. Wahrscheinlich ist die
Urbedeutung dieses Wortes herumschweifen (goth. ;yz«^-
jauj alid. ranjanj isl. renna^ nhd. rennen^ Nebenform
von rinnen, vtrgl. Run)^ um Raub zu suchen {rdn_,
würde alsdann auch sehr passend die gewaltsame Be-
wegung des Meeres und das Verlangen desselben Men-
schen zu verschlingen bezeichnen), oder um sich zu be-
gatten, wodurch ebenfalls folgende Wörter erklärt wä-
ren: schw. rana _, rammeln (von den Haasen), rone ,
Bock, ron-skj geil, fränk. wa-rannioj, ahd. reinnoj Be-
schelhengst, ags. vraenCj geil, nhd. ranschen oder ran-
zenj landsch. Run-Kunkel j geiles Weib (?); man denke
an laufen und Idußsch.
Rane-
R. R. 105
Raneulfr 1720, ein Mauiündiiie, Ruiiulfr, der starke Rau-
her, zusammengesetzt aus Ran, s. d. W., und Ulfr^ s.
d. W.
Rana 176, ein Frauenname, die Meeres-Gnttin , die (Män-
ner) Raubende, s. Rani.
Ranti 140, ein Mannsname, Kriegsschild, h\. rönd, Rand,
Schild., scl)W., dän randj ahd. raatj ags. randj Rand
und Schild, ursprünglich das Herumlaufende, Uujge-
bende, von Rinnaj, vergl. Run und Rani.
Rantvi 1588, ein Frauenname, das geschildete, geschützte
Heiligthum, zusammengesetzt aus Rantj, s. d. v. W. ,
und Vi, s. d. W.
RanB/Karn 288, ein Mannsnaiuc, Ranhiurn, der Raubbär,
zusammengesetzt aus Ran, s. Rani, und Biurn, s. d. W.
Raklauk 1458, ein Frauenname, die blühende Räuberin,
zusammengesetzt aus Ran, s. Rani, und Laukr , s.
^orlakr.
Ranlaif 1485 (acc), ein Mannsname, Ranlaifr, der räu-
berische Nachkomme, zusammengesetzt aus Ran, s. Rani,
und Laifr, s. Fastilifs.
Rai^>^ViJ>'UR 1323, Wortführer oder Verwalter, zusammen-
gesetzt aus RaiVa, isl. rceda. Rede, oder Rai\>i, isl.
rcedi, Verwaltung, s. Ra^a, und Vi^ur, s. d. W.
Rainmot 1823, ein Mannsname, Raknmuntr, der starke Be-
schützer, ztisammengesetzt aus Rikin, s. RaknfriA\, und
Muntr, s. Munti.
Raisi 402, scheint für Riki zu stehen, vergl. Rikr.
Raisa 6, 9, 306, 675, 1060, u. s. w. (infin.), isl. reisa, auf-
richten, errichten, risi, sich erheben, risi, Riese, schw.
resa, rese, dän. reise, risi, gotli. reisan, aufstehen, rais-
jan, erheben, ahd. risan, riso, ags. risan, raesan, engl.
rise, bedeutet wohl ursprünglich bewegen im Allgemei-
14
106 R. R.
nen, daher in die Höhe bewegen oder erheben^ und im
Deutschen noch von einem Orte zum anderen bewegen
oder reiserij, sich sanft bewegen oder rieselrij, u. s. w.
Die drei Verba rista^ rita und raisa sind auf den Ru-
nensteinen wahrscheinlich oft verwechselt worden; be-
sonders schwer ist es ihre Imperfecta von einander zu
unterscheiden. Zwar heisst es: Vifastr : resti : stan:
üftir : salfan : sik : kvikan : Lisval .risti . 681,
d. h. V. errichtete sich selbst (noch) lebend diesen Stein.
L. ritzte (die Runen); doch selten ist ein solcher Unter-
schied beobachtet worden. — t>air .litu . raisa . mer-
k i . ^isa . 6, d. h. Sie liessen dieses Denkmal errichten.
Utiar . lit X raisa X t> i n a X stin . 9, d. h. U.
liess diesen Stein errichten. Litu raisa stin uk .
bru . 306, d. h. liessen Stein und Brücke errichten,
^au . litu . kvial . raisa . f^isa . 675, d. h. Sie lies-
sen dieses Felsstück errichten. Lit X raisa X stain X
kumbi X t>^isa X 1060, d. h. Liess diesen Denkstein
eriichlen. Vistu 935, scheint für Ristu zu stehen. Rusti
1438, für Risti. RoisVu 1492 (pl. imperf.), RoisJ>u
stain ^>ansi, d. h. errichteten diesen Stein. Roisa 760
(infin.), Litu roisa stin, d. h. liessen den Stein errich-
ten. Rosa 244 (infin.), Lit rosa stin, d. h. liess den
Stein errichten. Reis^u 1277 (pl. imperf.), Reis^u .
^esa . steina/K . , d. h. errichteten diese Steine. Reis\>i
1194 (sing, imperf), Reis|>i : stein : ^ena ;, d. h.
errichtete diesen Stein. ReisiA\ 1199 (sing, praes.), Rei-
si/K l stein : , d. h. errichtet den Stein. Reisa 16, 20,
452, u. s. w. (infin.), Let : reisa :, d. h. liess errich-
ten. Reistu 1347, 1586 (pl. imperf.), Reistu X knbl X
\>'\n\ X , d. h. errichteten dieses Zeichen (Denkstein).
Reisti 817, 1361 (sing, imperf). Riesti 1495 (sing, im-
perf.). RisV 1164, 1513 (sing, imperf.), Ris^ : stin :
R R. 107
^isi : 1513, d. h. errichtete diesen Stein. Ris\-u 485,
1183, 1184, u. s. w. (pl. imperf.). RisW 489 für RisWi.
Vau risVi^ d. h. sie errichteten. RisVl 10, 1063, 1203,
II. s. w. (sing, imperf.) /?e*K 1193, 1397, 1399 (sing,
imperf). R/s^i'u 1595 für Ris^u, u ist hier eine Ver-
besserung des veriitzten /. Ris\>'a 1398, für Ris\>^i, vergl.
Fur^a^ Kafli ris^a . stin . J>isi ., d. h. K. errich-
tete diesen Stein. Ris^tu 1181, für Ristu, t ist nämh'ch
eine Verbesserung von ^. Risi 687, 1401, für Risti^
Kil . risi . 6, d. h. K. errichtete oder ritzte. L. R. S.
103 übersetzt ''^e/'n kecker Mann^^. Kuli : risi : stin :
t>isi : 1401, d. h. K. errichtete diesen Stein. i?/>z> 1373,
1384 , für RisVi ( ? ) , K u ^ a X r i s i >> X s t i n . und R i-
vi|>r : risit> : stin :, d. h. K. eirichtete den Stein.
Risa 1, 65, 155, 542, u. s. w. (infin.), La tu : risa :
stainil : 542, d. h. Liessen das Felsslück errichten.
Resa 206, 241, 1000 (infin.). Rist 1178, 1462 (sing,
imperf), Uria : rist stin f^ani und f>^urkut>'r rist
stin J>ana, d. h. [>. errichtete diesen Stein. Restu 1126,
1557 (p!. imperf;. RistVi 1441, für RisVi. V ist eine
Verbesserung für t. Resti 681, 965, 1120, u. s. w. (sing.
imperf). Ris<^i 1543 (sing, imperf). Ristin 277, für
Rista stin^ vergl. ^-illu. Rista 837, für Ristu. Rista
1835, für Risti. RaisVu 357, 802, 878, u. s. w. (pl. im-
perf.). RaisVi 868, 899, 1206, u. s. w. (sing, imperf).
Raisi 358, K\v Raistu^ |>uruli . auk . Asi . raisi .
stain ., d. h. f>- und A errichteten den Stein. Raisa
1286 (pl. praes.). Raesa 739 (infin.). Raistu 27, 33, 46,
u. s. w. (sing, imperf). Raistu 385 für Raisa, Li tu
laistu, d. h. liessen erriditen. RaislVij 963, 1128 für
RaisVij indem V «ine Verbesserung für t ist. Raitu
382, für Raistu ^?). Raiti 1119, für Raisti (?). Ras^u
1510 i\xv Raishi. RasVi 1497, 1498, 1530, für Rais^i-
108 R. R.
Rasa 29, 640, 939, u, s. w. (infin.), {'iw Raisa. Rast
830 (sing, imperf.). Rastu 780, 860, 1434 (pl. imperf.).
Rasti 1106, für Raisa f?). ^rz>^ 34, 324, 522, u. s. w.
für Raisa. Arislin 685. iRl^tli steht für tRlPftl
P|^Ii^, Hnd scheint eine Znsammenziehung oder Verrit-
zung zu sein. Veigl. L. R. S. 77.
RäSKVI^R 270, ein Mannsname, der tapfere Anführer, zu-
sammengesetzt aus RaskPj isl. röskr^ tapfer, röskleikij
Tapferkeit, schw., dän. rask_, hurtigj keckj ahd. rasc_, ags.
raskj engl, rashj nicht unwahrscheinlich verwandt mit
isl. rdsaj laufen, raska^ bewegen, verletzen, raskj Lärm,
ruskj engl, rush^ Getümmel, Lärm, ruska_, verwirren,
ryskiaz^ kämpfen, ryskingr_, Kampf, schw. rasa^ ein-
stürzen, rasen, raska^ eilen, dän. rase^ raske sigj, ahd.
rasorij nhd. rasen (zwecklos herum laufen), toll sein, —
und ViVurj s. d. W.
Raskulf 784 (acc.'!, ein Mannsname, Raskulfr^, der tapfere
Wolf, der sehr Tapfre, zusammengesetzt aus Raskr., s.
d. V. W., und Ulfr, s. d. W.
Ramborgar 1685 (gen.), ein Frauenname, Ramhurgj die
starke Burg, zusammengesetzt aus Ramr^ \%\.ramr, tap-
fer, stark, ramldkr oder remij Tapferkeit, Slärke, re-
maj Stärke gehen, altschw. rammur_, stark, oder von
Hrafn, s. d. W. , und Burgj, s. d. W. Vergl. auch
Raknhurk
R/Kns 692 (sing, praes. pass.), isl. ryna^ verborgene Sachen
erfoischen, schw. rönaj erfahren, vergl. Run.
R. K. 109
K
1750, 1763, 1856, 1992, vcrgl. F. 1750, vergl. O. 1763,
vergl. R. Ta va r )fc sii nu d a h r o li K p«ii"stafr i
tretan^o ra^'f^ • 1856, d. h. Da war G Sonnfags-
buchstabe und VI goldene Zahl in (ier dreizehnten Reihe,
wodurch das Jahr 1487 bezeichnet wird, SJ. II, 22 hat
unrichtig 1419. F • suntahr : taur : prim : '^ : i :
tretantu : rato : 1992, d. h. F. war damals Sonn tags-
buchstabe, VI goldene Zahl in der dreizehnten Reihe,
wodurch das Jahr 1488 angedeutet wird, und nicht, Avie
in den Runenurkunden steht, das Jahr 1487. Da aber
in diesem Jahre eigentlich Kf^ oder F£J Sonntagsbuch-
staben waren, und der goldenen Zahl ^ oder XVIIl
der einzelne Sonntagsbuchstabe K oder F" enlspiicht, so
ist höchst wahrscheinlich, dass ^ und ^K verwechselt
seien, und dass hier eigentlich das Jahr 1499 gemeint
werde; doch ist auch an anderen Stellen nur ein Sonn-
tagsbuchstabe angegeben, s. R.
RuFRl^R 299, ein Frauenname, KuVfriVurj zusammenge-
setzt aus Ku^j, s. d. W. , und Frisur ^ vergl. FriVi-
KiifriV 20. KofnV 947.
RuFl 903, 1405, 1409, ein Mannsname, der Unterdrücker,
isl. kafa, untertauchen, kafnaj, (durch Untertauchen
tödtenj ersticken, keßa_, unterdrücken, kuga_, (eine neuere
Form für kufci^j unterdrücken, bändigen, schw. kufva,
dän. kue^ go^'^- kumbjan^ (niedergedrückt sein) liegen,
ahd. chouwanj a) (mit den Zähnen niederdrücken) käuen,
b^ niedergedrückt (sitzen) kauchen , kauern, ags. ccovan^
ceoviaHj engl, cowj (unterdrücken?) erschiecken , chaw,
chew. Die urspi iingliclie Bedeuliing von kiifa i>l mit-
hin, niederdrüc:ken , und dann bändigen, daher isl. A/Z/r
(das Niedejgcdi ückle und auf" der anderen Seite Erha-
m K. r
beiie) die Kuppe, ahd. chufuj (das Niedergedrückle, Aus-
gehöhlte) Kufe; isl. ku^ schw., dän. ko^ ahd. chua^ ags.
cUj engl, cowj (das niedergedrückte, gebändigte, ge-
zähmte Thier), Kuh, vergl. Uksa_, und ebenso ahd.
choufj, ags. ceap^ Vieh; isl. kiaftr^ schw. kaftj, (käk),
dän. kiceftj kiceve (kiaeg), ahd. chie\va_, (das Niederdrüc-
kende, Zermahnende) Kiefer oder Kinnbacken — Ku-
ßnkA 914, vergl. ririkr. Ku 282, 640. ^m 415, 449,
532. Sollte vielleicht der engl. Name Guij den man
durch Guido zu erklären pflegt, hierher gehören?
Rl3^ 2, 14, 16, u. s. w., is!. ^ud^ Gott, ^od^ Gott, Götze,
^odij Priester, ^ydia^ Göttin, Priesterin, schw., dän.
Q^udj goth. gMj>^ Gott, Götze, ^udja_, Priester, ahd. ^ot_,
cotj, ags., engl. god. Die Erklärung dieses Wortes ist
schwierig, vergl. Id. VI, 21 u. f. — Kä\> 1269; Gw>
1513, 1659, 1696, u. s. w.; Gu\>i 1966 (dat.); Gu^
1654, 1850; Gu^l 1653 (dat.); Kol^ 461, 507, 1832;
Got 1916. — KuJ> hialbi ot X Onutar . 2, d. h.
Gott helfe dem Geiste O. s. KuJ> hialbi silu X ans .
14, d. h. Gott helfe seiner Seele. Ku^ : hialbi : at :
h a n s : a u k : a I u m : k r i s t n u m : 16 , d. h. Gott hei fe
seinem Geiste und allen Ghiisten. Kus 1763, 1764,
1985, u. s. w. (gen.), für KuH Kos 379, 1713, 1716,
1921 (gen), Kius 1751 (gen.).
Ru|>FASTR 170, 171, 174, 221, 263, 887, 1213, 1587, ein
Mannsname, zusammengezetzt aus Ku\>j, s. d. W. , und
Fastr^ s. Fasti. Kufast 1125 (acc); KuVfast 320, 685,
748, 1201; KuVfastar 1085 (gen.); KuVoastr 239, Ku-
Vastr 717. Kuast 101. Kiastr 786.
RuJ>^VAR 1247, 1393, ein Mannsname, zusammengesetzt aus
Ä/K s. d. W., und J^ar^ s. d. W. KuVviA, 885; KuV-
vari 275.
R. K. 111
Ru^ULFR 614, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Ku[>^^
s. d. W., und U/fr, s. d. W.
Rljf>oRMR 1829, ein Mannsname, Ku\>urmrj zusammenge-
setzt aus Kii\>'_, s. d. W. , und Urmrj, s, d. W. Ku^urn (?)
1134. Kurm 1384, 1537, synkopirte Form; Kiirms
1442; KurmJ^ 1538.
Rü^R 1005, 1145, 1184, u. s. w., isl. ^6dr, schw., dän.
godj goth. godsj ahd. kuot, got_, ags. god^ engl, good,
nhd. gut, griech. a-yad'-og. Man pflegt dieses Wort
wohl von einem Verbo ka, gehen, herzuleiten, so dass
es mit passable zu vergleichen wäre; aliein diese Her-
leitung dürfte sehr ungewiss sein. — Kil\>^o 1954 (acc.
pl. def.), vergl. Riiigana. KuVon 1342, 1351, 1372, u.
s. w. (acc. sing, indef.), Har|>a : kut>on : f>- i k n : 1342,
d. h. sehr guten Ehienmann. Gu\-oa 1499 (acc. sing.
dc^.), a scheint eine Verbesserung von o zu sein, Ttin :
goj^oa : f/Klaka :, d. h. den guten Genossen. Ku\>ir
485 (nom. plur. indef), Kuf^ir + svinar +, d. h.
gute Bursche. Ku\>^iA\ 851 (nom. pl. indef.), J^iaknar.
kuJ>iA ., d. h. gute Ehrenmänner. Ku\>a 362, 1489
(acc. sing, def.), Ku|>a : fa(>ur : sin . 362, d. h. ih-
ren guten Vater. Ku^a 232, 718, 1020, 1577 (acc. pl.);
Faf>r.sina kut>a. 232, d. h. ihre gute Väter, tvo X
kuj>a + treka + 718, d. h. zwei gute Bursclie. Ku~
\>an 33, 203, 233, u. s. w. (acc. sing, indef.), ku^an ,
fat»ur .33, d. h. guten Vater. Fat>ur : sin : k u-
^an : 233, d. h. seinen guten Vater. KouVan 869
(acc. sing, indef.), KoVraA\ 871 (gen sing. f.). Kunur
ko|>raA, d. h. eines guten Weibes. KoViAk 745 (nom.
pl.), Ko^iA • treka A •> d. h. gute Bursche. KoVa
1609 (acc. sing, f.) GoVa 1576, 1779 (acc. s.) KoVati
48, 664, 673, u. s. w. (acc. sing, m.), Bonta X k o*
pan . 48, d. h. guten Hauscherrn. Ko'^var 1654 (gen.
112 R. K.
sing.), vergl. Vonnlar- Kutan 1394 'acc sing. m.). Kuta
242 (acc. sing. f.).
RuJ>RUN 874, 921, ein Frauenname, zusammengesetzt aus
KuV, s. d. W., und üun, s. d. W. KuVrinin (?) 759.
Ru|>RlKR 179, 921, ein Mannsname, zusammengesetzt aus
Ku\^, s. d. W., und Rikr, s. d. W. Ku\^rik 37 (acc.)
KuVriks 524 (gen.). Kurukr (?) 783. Kurki\, 1193.
R.llJ>KlJTR 836, ein Mannsname, Ku^-kautr^ zusammengesetzt
aus Ku\^j s. d. AV. , und Kautr^ s. Kauti. KuVkur\^ (?)
1254.
Ru[>lATl 1483, wahrscheinlich für Ku\>lata von KuVlatr^
isl. gödlätrj milde, oder auch zusammengesetzt aus Ä^?it>^
s. d. W. , und iata^ vergl. Jetarij goltesfürchtig, Gott
bekennend.
RuJ>lLlUFR 621, ein Mannsname, zusammengesetzt aus V^mJ^^
s. d. W., und Liufr^ s. d. W., ahd. Kotltip^ Gottlieb.
Kilf 992, Kilfs 992 (gen.). Kilif\^ 429.
Ruf^ARFA 1855 (acc), ein Mannsname, KuVarfij zusammen-
gesetzt aus KuVj s. d. W., und Arfi^ s. d. W.
RuNmuJ>iA 90, 195, 261, u. s. w., die Mutter Gottes, zu-
sammengesetzt aus KuVj s. d. W. , und MuVirj, s. d.W.
KuVsmuVir 211. KuVsmohA^ 605. KusmuVik 421, 468,
504, u. s. w. KusnwViJk 204, 917. KusVmuVi\^ 415,
eine Verritzung, für KuVsmuViAK*
Ruf>BRATR 1302. ein Mannsname, Ku\>'brantr_, vergl. Fu~
ruh\ zusammengesetzt aus Ku\>^j s. d. W. , und Brantr^
s. d. W. In Ol. Tr. Sag. heisst es: Brand wurde zu sei-
nem Vater geschickt, dieser weihele den Knaben den
Göttern und darauf wurde es Gudbrand genannt.
RuMlURN 1055, ein Mannsnamc, zusammengesetzt aus Äw^
s. d. W., und Biurn_, s. d. W. — KuVabmrnar 621
(gen.). KuHirn 884. KuHiarn^ 1482.
Ru|>-
R. r 113
Ku^LäUK 1291, ein Fraueniiaine, zusammengesetzt ans Ä'«^_,
s. d. W., nnd Laiik, vergl. ^urlakr. Ku\>ulauk 429;
KuHik 457, 495, 541, 657; Ku^uku 998 (acc); Ku\y^
laukar 639 (gen.); KuVlauka\^ 668 (gen.). Kd^lauk 821.
Kuüiauh 522, veigl. Fulkir. Kulauk 536, 821 Kiluk
409, 412, 443. Ktlok 196. Gilok 151. Ä-z/^z^^ 556, 565,
749, 791. Gilauk 159. Gilauku 295 (acc). GÜaukaM
122 (gen.). ^//ßz/Ä 570. ^«/^zzÄ-A 655.
RuJ^LAlFR 1053, ein Mannsname, Gottesspross, zusammen-
gesetzt aus Ku^j s. d. W., nnd Laifr^ s. d. W. und
Fastilifsy KuH'ßAs 273; Kii\>lifs 805 (gen.); KuVlaf
1068 (acc). Kulifr 155,319. Kulifs 583 (gen.). Kulaifr
45, 1550. KulaifX^ 907. Ags. Gublaf.
RüNüNTR 239, 715, 1055, 1190, 1309, 1360, 1644, ein
Mannsname, Gottesschutz, zusammengesetzt aus KuV^
s. d. W., und Miintr^ s. Munti. Ku^muV 816, vergl.
Fui'uki y KiiVrnunt 458, 872, 1133 (acc). Ku\>muntar
1055 (gen.). Ku^nmt 1250 (acc.) y vevg\. Furuh'/ Ku^mutr
1184, 1412, veigl. d. V. F.; Ku\>miUir 608, vergl. d. v. F.
KlJ^MAR 534, 884, ein Mannsname, Gottberühmt, zusam-
mengesetzt aus Ku^j s. d. W., und Mar^ vergl. Kikmar.
ahd. Godo?i2ar.
Ru^>-MAN 1996, ein Mannsname, zusammengesetzt aus KuV^
s. d. W. , und MauFj veigl. MaVr.
RuRlJ>R 24, ein Frauenname, KuVri\>^ij Gottvertrauend, zu-
sammengesetzt aus Ku^'y s. d. W., und RiVr^ bereit, isl.
reidaj vorbereiten, hann reidir sig uppd Gudj er verlässt
sich auf Gott, schw. j^edoj bereit, dän. redcj, golh. ra\^s_,
raidsj ags. rced^ dgl. ready^ vergl. RaVcL- Kiiri^ 34,
318, 393, 495. Gün^ 149, 313, 535; KunhjJk -^98,
567 (gen.). Kui> 380. /f/A/>r 215.
RuKiJ>-OR 385, vin Mannsname, für Kanki\>ur (?), zusam--
mengesetzt aus Kankpj s. d. W., und ^uFj s, d. W.
15
114 R. K.
RüNFUS 1297 (acc), ein Mannsnaine, der zum Kriege Ge-
neigte, der Kriegerische, zusammengesetzt aus Kun^rj
s. Kunrj und FuSj vergl. RoVfos.
K.IJNVUR 1455, ein Frauen na me, die im Kriege Vorsichtige,
zusammengesetzt aus Kun\>r^ s. Kunr^ und Varj isl.
varj vorsichtig, veigl. Var^ und Kunuknn.
RuNüKUN 365, ein Fraiienname, Kunigun^j die FlehJin des
Stammes, Geschlechtes, zusammengesetzt aus KuHj Ge-
schlecht, vergl. Kunij und Kun^r_, vergl. Kunr.
RUNUKR 1537, 1538, Könige, für Kununkrj vergl. Furuki^
isl. konrj (der könnende, vermögende) ausgezeichnete,
edle Mann, der Herrscher, kon-ungrj synkopirt köngrj
Abkömmling, Verwandter eines edlen Mannes, Herrscher,
die Endung — üngr^ vergl. R, G. S. 186, dient bekannt-
lich besonders zur Bildung der Patronymica, schw. Ao-
nungj, synkopirt, klinge dän. konge^ goth. kindinSj Stalt-
halter (yiudansj König), ahd. cÄw/zmc^ ags. cyningj engl.
king^ vergl. Kuni. — Kunuki 333 (dat.), die Stelle ist
undeutlich, vergl. Sj. HI, 25, Br. S. 125, A, S. H. I,
132. KunukaA 1365 (gen. sing. ?). Kummk 1764 (nom.).
Kuniinkar 1978 (nom. pl.).
Ru^fVl^R 85, 245, 1079, ein Mannsname, Anführer in der
Schlacht, zusammengesetzt aus KiuiVr^ s. Kunrj und
ViVrj s. ViVur. KunviV 259 (acc); vergl. auch Ku'
nukun.
RUNVAR 661, 831, 1235, 1590, 1591, ein Mannsname, Schutz
in der Schlacht, zusammengesetzt aus KiuiVr^ s. Kunrj
und Var^ s. d. W. Kunvir 11 ^ 761; vergl. Kunvur.
RuNVALT 1474, ein Mannsname, der in der Schlacht Mäch-
tige, zusammengesetzt aus KunW^ s. Kunrj und Valtrj
s. Valtunij vergl. auch Kunukun.
RunulfA 969, 1209, ein Mannsnarae, der in der Schlacht
Tapfre, zusammengesetzt aus KunVrj s. Kunr j nnd Ulf rj
K. K. 115
s. d. W. Kunulf 835, 1468 (nom.). Kim ul/s 202 (gen.);
vpigl. auch Kuuukun.
RuiN^OR 2201, ein Mannsname, Kwi^ur^ der in der Schlacht
Verwegene, Kühne, zusamniengeselzt aus Kuti^rj s. Kunrj
lind ^iiFj s.'d. W. ; vielleicht ist Günther nicht aus ahd.
kundaharij Krieger, sondern aus Kun^ur entstanden.
Rui\|>RU^R 261, ein Frauenname, die in der Schlacht Treue,
zusammengesetzt! aus Kuii^rj s. Kunr, und \'ru\>^rj isl.
^riidur_, die Traute, die Braut, \>-rüda^ Benennung eines
Mädchens, ahd. drutj vergl. Wuj und auch Kunukim,
Kuntru 467.
RuNR 1830, ein Mann<!name, Krieger, isl. ^iinn oder ^un-
nur_, gud oder gudu?^^ Schlacht, gunfiij kriegerischer
Mann, gudr oder gunnrj (Krieger, überhaupt) Mann,
ahd. kund oder kundea^ alts. gudeUj ags. g7f<^j der Krieg,
eine der Walkyrien, engl, gun^ gunner^ gimneryj viel-
leicht gehört Kanone ebenfalls hierher. Kunor 70, 304;
Kunnar 1636, 1903, 1953 (acc. und nom.); Gunn'^rs
1845 (gen.), vielleicht auch {vixKun^urs. Kunnuru 16^
(acc), ein Frauen na me, Kunnura_, die Kriegerische. Vergl.
Kuni,
RuNHiLTR 316, ein Frauenname, die Göttin der Schlacht,
zusammengesetzt aus KunVrj s. Kunr,, und Hilturj vergl.
Hil^ulfj und auch Kunukun. Kiinilr 427. Kuniltr 40,
760. Kuniltl 553.
RuNi 947, 948 (sing iraperf.) von Kunna_, isl. kunna,, kön-
nen, kennen, kani^ etwas Hervorstehendes an einem
Dinge, Schnabel, Schnauze, (Gefäss mit einem) Hand-
griff, kanna^ untersuchen, erkennen, kantr^ Kante,
kann, erhabenes Geschwür, keingr,, Buckel, kenna^ leh-
ren, kennen, fühlen, kinn_, Backen (Wange), kona oder
cjvinna^ cfven,, r/von ^ qvan, Weib, konr. Mann, kundig
Sohn, Verwandter, kunningi j Bekaimter, kunnleiki ,
116 K. I.
Kennfniss, Bekanntschaft, kunnr,, bekannt, berüchtigt,
kuntaj cunnusj kyrij, Geschlecht, hynclj Nachkomme,
kyndiaj bekannt machen, kyniaz^ eiz<aigt werden, kcenn,
erfahren, kynda, anzünden, kyndillj Licht, kinda^ das
Feuer unterhalten, kindir, Ernährer, Unterhalter des
Feuers, Feuer (lappl. kannttj können, kana, was zur
Unterhaltung, oder Anzündung des Feuers tauglich ist,
ahd. chierij Kien, ags. ceiij engl, kindle^ cinder)j vergl.
Kulij schw. kunna^ können, Udnna_, kennen, früherauch
lehren, kona j (das) Mensch, kbn j, Geschlecht, kind ^
Backen (Wange), qvinnaj Weib, dän. kunne„ kiende,
kone^ Fjau, kiorij, kind^ kyiider^ Geburtswehen, goth.
kunnaiij kennen, kunij Geschlecht, ki'nnus. Backen, kei-
narij keimen, wachsen, (jens oder qeins„ Frau, qinOj
Weib, ahd. chinaiij hervorgehen, spriessen, chind^ (Spiosse)
Kind, chunnaiij hervorbringen, erzeugen, vermögen im
Aligemeinen, {kun ^ mtmhrum virile ^ Fulda) chutna j
Weib, chuni oder chunnij Natur, Geschlecht, chinnij
Kinn, chennatij kennen, ags. connarij ctnnarij wissen,
ei'ze'igen, cverij Weib, cyn^ cene^ kühn, u. s. w. , engl.
can, kno\v_, chin^ kiii, queaUj queen_, u. s. w. , nhd. kährij
— Die ursprüngliche Bedeutung düifte also hervorragen
sein, dann hervorragen oder spriessen machen, erzeu-
gen, und endlich sowohl in körperlicher als geistiger
Hinsicht das Vermögen zum SchatFen, Zeugen im vollen
Masse besitzen, d. h. können und kennen- Man erinnere
sich hierbei an yiyveoS^cci und yiyvwoxeiv, an nasci und
noscere etc. Daher isl. kanij kantr^ kaun^ kein^r^ kinUj
kunta_, — das Hervorragende, der Schnabel, Rand, u.
s. w., kuunaj (hervorragen machen) erzeugen, konr _,
(Erzeuger) Mann, kundr^ (Eizeugter) Sohn, kyn^, (Er-
zeugtes) Geschlecht, u. s. w. — ^a n . ha n . k u n i .
948, d. h als er konnte.
R. K. 117
KUM 749, Ehegatte, veigl. d. v. W. , K i I a ii k . n> .
k ir V a . mer k i . a t . k ii n i . sin., d. h. R. liess (? )
ihrem Manne dieses Denkmal erriclitef],
RuNi 104, 107, 205, 295, 357, 568, 642, 843, 904, ein
Mannsname, entweder der edle Mann oder der Krieger,
vergl. d. V. VV. und Kunr. Kuiu'r 450. Kun/A\ 478,
.484. Kiina 22, 148, 427, 545, 639, 841, 908, 983,
1110, 1239, 1365, 1393, 1576, 1666 (nom., gen. und
acc). Kimar 19, 63, 130, 196, 283, 305, 402, 434,
439, 529, 536, 540, 590, 659, 761, 877, 1137, 1223,
1325, 1390, 1550, 2023 (non). und acc). Kunars 11
(gen.). Kunair 80 (acc). Kinn 1317 (acc). AnfFallend
ist, dass die Budha-Priester auf Ceylon Guiinis genannt
werden, vergl. Id. X, 237.
RuNElTR 2036, ein Mannsname, Kunniautr (?), der sich
eines edlen Geschlechtes erfreut, zusammengesetzt aus
Kunij s. d. W. , und Niautrj s. Niautir.
RUNILFR 160, ein Frauenname, Kunhilfr^ die im Streite
Helfende, zusammengesetzt aus Kim^r^ s. Kunr^ und
Hilfrj s. Hialbi,
RuNlJWAR 743, ein Mannsname, entweder Geschlechtsherühmt
oder Kriegsherühmt, zusammengesetzt aus Kuiu_, s. d.
W. , und Mapj s. Vikmary bürg. Gundomar.
RUNA 542, 1489, Gattin, vergl. Kuni. Hi|>infast kuna
has 542, d. h. Seine Gattin H. Auk . hons . kuna ,
1489, d. h. und seine Gattin. Kumt 216, 276, 295,
u. s. w. (acc), Jofastu kunu sin . 216, d. h. F. seine
Gattin. Kunu .sina .276, K u no . si no . 295. Ku~
nur 871 (gen.), Kunor ko^ra/K- d. li. einer guten
Gattin. Kuno 1818 (acc), Sina : kuno : Kuino 242,
Hi t . kui n o . h as . , d. h. hiess seine Gattin. Kuinna
1654, Kuinna Biarnar, d. li. B 's Gatlin. Kuanu
118 R. K.
1619 (acc), Knanu : sina. Konii 1000 (acc). Kona
1618.
RUNA 431, 1114, 1317, 1537, ein Fiauenname, das (^dle
Weib, vergl. Kuni.
K.UNTKEL 1233, ein Mannsname, Kunkil, der in der Schlacht
Kecke, SMsammengeselzl aus Kun^r., s. Kunrj nnd Kilj,
s. d. W.
K.UNTIARFR 589, ein Mannsname, der in der Schlacht Kühne,
znsamniengeselzt ans Kun^r_, s. Kunr_, und Tiarfr, s.
d. W. , Kuntiarf 26 (acc).
K.UNBURKA 1071, ein Frauenname, die Kiiegsburg, zusam-
mengesetzt aus Kiin^r^ s. Kunr^ und ßurkj s. d W.,
long. Gundiberga.
RUNBIURIS 956, ein Mannsname, der in der Schlacht Tap-
fere, zusammengesetzt aus Kun\>r_, s. Kunrj und Biuni,
s. d. W. Kunhirn 722, 723 (acc). Kunbiani 209.
RUNLAIF 47 (acc), ein Mannsname, Kunlaifrj, der Abkomme
eines edlen Geschlechts oder der in der Schlacht ver-
schonte, zusammengesetzt aus Kunij, s. d. W. , oder
Kiui\>Tj s. Kunr^ und Laifrj s. d. W. und Fastilifs.
Kunlif 38 (acc). Kunlifi 894 (nom.).
RuiKAN 681 (acc sing. m. indef.), von Kuikr , noch am Le-
ben, isl. qvikrj, beweglich, lebend, lebendig, betriebsam,
cfvikuFj (was macht, dass etwas geht oder gährt) die
Hefe, qvikaj Bewegung, Leben, qvlkaj, sich bewegen,
qvikincUj ein lebendes Wesen, Thier, qvik,na_, wieder
aufleben, angezündet werden, qvika-säfrj (bewegliches
Silber) Quecksilber, qvik-fe^ (lebendes Etigenthum), Vieh,
qvik-sandefj (beweglicher Sand) Treibsand, qveik, leben-
dige, wachsende &iat, qveikidj ermuntern, anzünden,
queikrj Docht (schw. veke^ dMn. vw^e^ ags. veccaj engl.
week)^ Z(Uider, qvcikfng tun^h\, (Anzündung des Mondes)
Neulicht, qveikia^ Fluth, altseh w, qvika^ sich rühren,
R. K. 119
leben, kviker oder kvikluTj, l<'bend, kviki, Tliier, schw.
f/v/cka_, beweglig, hurtig luaehcn, qvickriaj Leben be-
kommen, wieder aufleben, cjvick j lebendig, munter,
cfi'<icktioticlej dcv Zehende vom Vieh, u.s. w. , dän. c/vcegej
neues Leben geben, erquicken, (jvcegne, erquicken, (fvik
{(/v/g, (/vceg)j lebend, lebhaft, e/vceg (oder ffvcegfcCj nicht
zu veiwechseln mit isl. qvigi'j Kalb, cfviga^ Ferse, schw.
qvigaj dän. qvie., von isl. qvi^ iMelkplalz, Melkhof, cfvia^,
Vieh abgesondert halten), lebende Güter, Vieh, beson-
ders Rindvieh, goth. ciiuSj lebend, ana-q'iujan_, ei wec-
ken, nähren, ga-qiujan_, lebendig machen, ga-qiiinarLj
wieder lebendig weiden, ahd. quehj lebendig, quehsilpar,
Quecksilber, [kukj lebend, kuketij beleben, Fulda.) nhd.
erquicken j anquicken, u. s. w. , die Quecke j ags. cvic^
engl, quickj holl. quiken, sich rühren, leben. Hiej-her
gehört auch nhd. Kiiclileinj isl. kiuklingr (für qviklingr)
oder kjcklingrj schw. kycklingj, dan. kyllingj, ahd. kouhj
engl, cockj franz. coq_, u. s. w. Die ursprüngliche Be-
deutung der Wurzel Kui (Quih) ist also sich regen, le-
ben; dann rege machen, ins Leben rufen, rege gemacht,
ins Leben gerufen, u. s w. — Vi fast r : resti : stan :
üflir : salfan : sik : kuikan . Lisval . risli . 681,
d. h V. errichtete sich selbst lebend (noch während sei-
nes Lebens) diesen Stein. L. ritzte (die Runen). Kuik
236, 809 (acc. sing. m. indef.), AftiA kuik fa|>ur
sin . 236, ifter kuik fasar . 809, d. h. über seinen
lebenden Vater. Kuik 135 (acc. pl. ?), EftiA : sik :
guik : baj>i: d. h. über sich beide lebend (noch am
Leben). Kuikuan 403, 445, 644, 645, 660 (acc. sing.
m. indef), über die Einschiebung des u s. R. Gr. S. 75,
Jarlabaki X lit X raisa XstainaX^asaXatX
sik X kuikuan X 403, Jarlabaki X lit X raisa X
stain X ^ina X at X sik X kuikuan X 445 , J a r 1 a-
120 R. K.
b a k i 1 i t r a i s a s t a i n a t> i s a a t sW k u i k u a n . 644 ,
Jariabaki X lit raisa X stain X t>'isa X at X
sik X kiiikuan X 645 , Jariabaki X lit raisa
staina X ^asa at sik kuikuan . 660, d. h. J. liess
II. s. w. sich selbst während seines Lebens. Kuikuan
292 (acc. plur. ?), Ikn merki at kuikan sik, d. h.
Metzlen sich lebend ein Denkmal. Kuih 356, für Kuik_,
vergl. Fulki'r.
RülK 635 (acc), ein Mannsname, Kuikrj der Lebhafte, ^
d. V. W. Kuikun 456 (acc), Kuikunr (?), zusamenge-
setzt aus Kuiki-j, s. d. v. W. , und Unr^ s. Uni,
RlUKBlARN 479, 680, ein Mannsname, Kuikbiurnj der leb-
hafte Bär, oder der sehr Lebhafte, zusammengesetzt aus
Kuikrj, s. Kuikan j, und Biurn, s. d. W.
RuiHCLFR 322, 370, ein Mannsname, Kuikulfrj, vergl. Ful-
kivj, der lebhafte Wolf, zusammengesetzt aus Kuikrj s.
Kuikan j und Ulfrj, s. d. W.
RlJIAL 675 (acc). Man nimmt in der Regel an, dass dieses
Wort gleichbedeutend sei mit Stainhalr j, Sleinblock,
und den ersten Theil seiner Zusammensetzung aus dem
Finnisclien entlehnt habe, in welcher Sprache ^/'Wi Stein
heisst, vergl. L. R. S. 90. J>au . litu . kuia] . raisa .
^isa ., d. h, Sie Hessen diesen Steinblock errichten.
Kuol 1173, diese Inschrift ist unvollständig.
RuAm 209, 2010 (imperf.), von Kuma^, i>l. koma^, kommen,
schw. koniinaj dän. komme ^ goth qiman^ ahd. cjuemauj
ags. cumanj engl, comcj nhd. kommen^ ursprünglich her-
vorgehen, vorgehen bis zu einem gewissen Punkte.
I n k o . J^ i A k u a m . a t s u n a r a r f i . 2009 , d. h. I.
kam darauf zum Erbe des Sohnes. J>ir kuam Kair-
lauk . at arfi Tnku J^utiir sinar . 2009, d. h. Dar-
auf kam K. zum Erbe ihrer Tochter I. Han . kuam ,
at
R. r 121
at arfi barn . sins . 2010, d. h. Er kam zum Eibe des
Kindes. Kuam 220, unbestimmt. Kunio 688, undeut-
lich. Kam 2011 (imperf. sing.). Kanm 2011 (iniperf. pl.).
RlJS 32, 36, 245 (nom. und acc), ein Mannsname, der in
Schrecken Setzende, der Hausherr, isl. geys, Hausen,
Heftigkeit, Wulh, ^eysa^ hausen, geistr_, heftig, feurig,
altschw. kusCj Benennung eines jeden vSchreckcn einjagen-
den Thieres, ein hochmüthiger Mensch, Hauslurr, u. s.
VT., dän. kysCj, erschrecken, gotii. gei'san, erschrecken,
ags. gast_, Gespenst, en3l. gaster j scltw., dän. gastj Ge-
spenst, ahd. keist, nhd. Gtistj von isl. giosa^ heftig auf-
brausen, gischen, goth. gaisjan_, brausen, gähren , den
Geist absondern (daher nocFi Weingeist), ags. gistj, mhd.
gestj Scliaum, schvr gäsa^ gähren, gdst^ Hefen, nhd.
Gi^chtj Schaum. Vielleicht gehören altfr. Ansegis^ h)ng.
Gisulfj ahd. Kisihhoj> nhd. G/tsicke^ ebenfalls hierher
und nicht zu Kaifj Speer. — Vikusa 35.
RUSTIN 143 (acc), ein Mannsi'ame, KuVstain (?), Gnttes-
stein, zusammengesetzt aus Kv\^j s. d. W., und Stairij
s. d. W.
RusTA 1286, ein Mannsname, Ku^stafr^ Gottesstab, zusam-
mengesetzt aus Ku^j s. d. W. , und Stafr_, s. d. W. Es
ist indi\ssen auch möglich, dass dieser Name zusammen-
gesetzt sei aus Kutr oder Kaiitrj s. Kaiitij und würde
alsdann Stützte der Gotlien bedeuten.
RtSTAKA 233 (g<*n. pl.), ein Ortsname, zusammengesetzt
aus (?) KuV_, s. d. W., und Taka^ nehmen, s. Takcj
schw. t'cigtj der Acker, Anger, u. s. w. , wo man etwas
gewinnt, das, was man gewinnt, U'g_, ein Ackerrücken,
RüTo 1993 (pinr. imperf), von Kiutan, isl. gusa, aussprit-
zen, schw. gjuta_, dan. gydc_, gotli giutan_, alid. kiozan_,
16
122 R. K.
giuzan, ags. gcotarij engl gushj nhd. giessen. — Tair :
giito :, fl. h. sie gössen.
RUTRIKR 1061, ein Mannsname, Kautn'kr^ Gothen-Fürst,
zusanimengeseJzt aus Kauti_, s. d. W., und Rikr^ s. d.
W. KuuHk 141.
RuTRAt>A 1265, ein Mannsname, Kautra^r,, Gothen-Herr-
scher, zusammengesetzt aus Kautij s. d.W., uud RaWj
s. Ra^a.
KlU4*I 1978 (imperf.), von Kuta_, isl. geta^, zeugen, giota^
gebären, besonders von Thieren, godj ein kleines Kind,
scbw. landschaftlich kuta j jungen, kutte^ ein kleiner
Knabe, kytta^ ein kleines Mädchen, kute^ vulva^ alt-
schw. gifta, gebnien, schw. gitta^ können, vermögen,
dän. gide_, sich vermögen, gelüsten, engl, begetj ahd.
kikaiOj mhd. gate^ ags. gegada_, nhd. Gatte (also nicht
der Verbundene, sondern der Zeugende), begatten,, u. s.
w. , norweg. gut^, ein junger Mann. Man hat also kei-
nesvveges nöthig statt kii^i zu lesen fii^i, wie es L. R.
S. 162, geschehen ist. Sum : hau : barn : ku^*', d. h.
Die ihn gebar als Kind. Hierher gehört wahrscheinlich
auch isl. kbttr^ Kaier, nhd. Koter ^ Hund; vergl. Katr.
RuTIRF/fv 469, ein Mannsname, Kauttiarfr^, der kühne Gothe,
zusammengesetzt aus Kantig s. d. W., und Tiarfv^ s.
d. W.
RUTIKI 479, ein Mannsname, Kautingr (?), der Golhen-
abkömmling, vergl. R, Gr. S. 186, von Kautij s. d. W.,
vergl. Furuki.
RUTILAU 1420, ein Frauenname, Kautilauk^ die Golhen-
zierde, zusammengesetzt aus Kauti'j s. d. W., und Laukr^
vergl. \>urlakr,
RuTANU 1484, unbestimmt, vergl Sj. I, 32.
RuTLANT 325, Gottland, Kaiitlantj, zusammengesetzt aus
Kautij s. d. W. , und Lantj s. d. W. t>a t>ir . kialt .
R. K. 123
toku a Kntlant, d. Ii. Als sie Abgabe auf Gottland
einnahmen. Kutlanti 1555 (dat.). t>iA • fürf^u . stin .
J^ina . af Kutlanti, d. h. Sie brach tt^n diesen Stein
von Gottland; man erhält nänjiich von Öland und Gott-
land die zum Metzen passendsten Steine. Kutlati 1436
(dat.), vergl. FurukL
RuLFINKR 540, 556, ein Mannsname, Herrscher, isl. Gilfi
oder Gylßj Konig. Wie Kuniuikrj s. Kuiiukrj eigentlich
bedeutete Abkömmling aus einem edlen Geschlechte, so
bedeutet auch Kulfinkr dasselbe, s. Kuli. KuLfik\\ 488.
Kulva 51. Kaulf\^ 1428.
RuLl 241, 927, 1401 (nom. und acc), ein Mannsname, der
Erzeuger, schw. kuU^ Kinderschaar, samkullar_, Kinder
von denselben Eltern, sunderkullar j, von verschiedenen
Eltern, kulla_, Mädchen, Frau, landsch. A^/Z^cr^ ein kleiner
Knabe, kulltingj ein halberwachsener Knecht, dän. kuldj
Nachkommen ans derselben Ehe, engl, colt j Füllen,
(holl. kuljljnicmhruin virile j deut. 'kullcj Hode, Fulda.).
Die ursprüngliche Bedeutung scheint also erzeugen zu
sein. Da nun isl. kindaj Feuer nähren, kindir^ Nährer
des Feuers, Feuer, bedeutet vergl. Kum\, wie auch
qveikr, s. Kuikan_, Zunder, Docht, oder das, was das
Feuer hervorbringt und unterliält, so ist auch hieraus
ganz erklärlich, wie sich neben dieser ersten Bedeutung
noch finden konnte isl. kol^ Kohle, koluj Lampe, schw.
Ao/j dän. kulj ahd cholj, ags. col., engl, coal^ nhd. Kohle,
Hierher dürfte auch gehören goth. kal-kjoj tcoqvtj , kal-
kinassusj noQveia, kil-^eij Mutterleib, iii-kil-^Oj, schwan-
ger, engl childj to child u. s. w. — Kul 251 (acc). Ku~
liti 244. Kuli.l., Kula 766 (acc). Kuhli 633. Kuh 634
(gen.). Kauli 1356.
124 R. r
RULA 2, 758, 767, 920, 941, 955, ein Frauenname, die
Fruchtbare, Kala 333, 877, 926. Külu 869 (gen.).
Kulhu 19 (?), Kulha 240 (?).
KuMI 270, 682, ein Mannsname, der Ab-Komme, der Mann,
von Kuma^ s. Kn{im ; isl. ^umi^ Mann, Kritger,^ Ztwö?-
gumij Bräutigam, scliw. ^ubbe {^unime^, ein aller Mann,
gumma, eine alte Frau, brud^umme, Bräutigam, gumsCj
Wid(Jer, gimmer oder gymlaj ein Schaf, das zum er-
sten Male gelammt hat, dnn. brudgom^, Bräutigam, goth.
gumaj Mann, ahd. kumo oder gomOj Mann, BrutikomOj
Bräutigam, gimmaj Frau, alts. , ags. gumaj engl, gom^
griech. yaf-ielVf yccfxog.
KuML 485, 640, 846, u. s. w., bi deutet wührscheinüch vor-
zugsweise den rohen, unbehauenen Runenstein, d^nn
auch Erd- od^r Steinhügel, vergl. Sj HT, 122, Id V,
48; isl. kuml_, Hügel, kunibari, ein schlecht gebautes
Schiff, kunibaj eine dicke, plumpe Dienerin, kymbi^
Bündel, kymbill^ Bündchen, Erdhügel, herkumlj Wap-
pen, schw. kummelj, Holz- oder Steinhaufen, um Klip-
pen und Untiefen anzuzeigen, bokummel^ Hauszeichen,
ags. cumble, cumbloj, Feldzeichen, nhd. Kummer y Schutt-
haufen. Die ursprüngliche Bedeutung scheint also das
Unförmliche zu sein. BrutaA X kumi -f 485, d h.
Brücken-Denkstein, wodurch der an der thücke (dem
Wege über einen Sumpf) errichtete Runenstein bezeich-
net wird. Ku . lit . rasa . kumI . 640, d. h. K.
liess einen Denkstein errichten. Kubl 334, 1254, 1265,
u. s. w. Ba^ karva kubl J>ita 334, d. h. Bat die-
sen Denkstein zu machen. Karf^i ; kubl : ^isi : 1254,
und 1265, d. h. Machte diesen Denkstein. Kubla 624,
undeutlich. Kubls 1488 (gen), J>orbiurn niout:
kubls, oder |>ormo^r niauti kubs (undeutlich), d.h.
V. geniesse des Denksteins. Kumbel 1248. Kumbl 875,
K. K. 125
1060, 1655, u. s. w. Lei ; kiara : knmbi : 875, d.h.
Liess diesen Denkstein errichten. Lit X raisa X
slain X kiimbl x |>i.sa . 1060, d. h. Liess diesen
Denkstein errichten.
Ro^^VlN 2096,2138, ein ^Jannsnanie, Ku^vinr^GoUi^sfveund,
zusammengesetzt ans Ku^^ s. d.W., und Fi'nr^ s. f^i'nni.
KoVvmi 2139. KoVvhis 2137.
RORTA 1782, vergl. Flsir und KarVir.
ROMBAKA 1050, Kameraden, \<^\. kompaUj AXschw. komhan,
franz. compa^norij nhd. Kumpan. Sollte dies Wort nicht
von companium (aus cum oder com und panis> herstam-
men, so ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass es mit
Kum-lj s. d. W., in Verbindung stehe und ursprüng-
lich die bezeichnet habe, welche dasselbe Haus- oder
Feldzeichen hatten.
Krukr 74, 348, 598, ein Mannsname, Haken, Krücke»
Stütze; isl. krökr^ Haken, Wmkel , Krümmung, kroka^
krümmen, kroknUj vor Kälte zusajumenkiümpen, krykij
Haken, Winkel, Leisten, ein in Aimuth erzogener
Knabe, kräka_, Haken, kraki ^ ein kleiner Knabe, krekla_,
gebogener Zweig, krmg/\, Ring, schw. krok , Haken,
Krümmung, kroka j einen Umweg machen, krokna _,
krumm werden, kroka ^ krümmen, krycka j Krücke,
kr'dcklaj Bischofsstab, Quirl, landschaftl. armkrik, Arm-
höhle, dän kiogj kroke j, krümmen, krykke j kr^ge _,
krumm werden, krigj, eine Vertiefung, besonders eine
von Körpertheilen eehildele, ahd. chruccha j Krücke,
chrakoj Kragen, ag\ crj-ccej criccej engl, crookj nutchj
u. s. w., deutsch, landschaftl. Kroke ^ Krükelj Knickei,,
Kränke! j (das Gekrümmte) Falte. — Krug 1161 (acc).
Krok 328 (acc).
KßUa 1461, ein Mannsname, der Blühende (?), der von
Wunden Geheilte (?), isl. groinn^ blühend, von Wun-
126 R. K.
den geheilt, groaj grünen, blühen, in einander-, zu-
sammenwachsen, sdri'd grcer^ die Wunde verharscht,
grcenkaj grünen, grcenrij grün, grodr^ Fruchtbarkeit,
grasj Gras, schAv. grOj keimen, grön.9ka^ grörij grÖdaj
Saat, gräs_, graiij (isl. greni) Tanne, gehört auch hierher
und heisst der schlanke Baum, von isl. grannr^ schlank,
in die Höhe gewachsen, nhd. Granne,, die Aehrenspitze,
vergl. Kranbi, dän. groe^ wachsen, gr^nneSj gr0n_, gr^dcj
die zum Wachsen treibende Kraft der Erde, Wuchs,
gr^deSj diese Kraft entwickeln, grceSj goth. gras, ahd.
kriionij grün, kras oder graSj Gras, kroZj (gewachsen),
gross, ags. groen, grovan, graes, great j engl, grow^
greenj grass, great. Ferner gehören hierher isl. kryddj,
Gewürze, krydda^ würzen (wie Würze und würzen
von Wurzel, vergl. Vtr^a)^ schw. krydda, würzendes
Kraut, pl. Gewürz, kry-dda^ würzen, biblisch krut^
Kraut, dän. krudj Kraut, pl. kryder^ Gewürz, krydre^
würzen, a\\d. chrut odtv chriutj alts., ags. crad^ hoW. kruiL
Rruntar 323 (acc. pl.), Felder, isl. griinnr^ gründe grumij,
Grund, Land, Ebene, Feld, schw., dän. gründe goth.
grundusj ahd. krunt„ grünt, ags. grund^ ^'igl« ground.
Ich glaube nicht, dass die ursprüngliche Bedeutung fei-
ner Staub sei, sondern bin der Meinung, dieses Wort
stehe mit dem vorigen in Zusammenhange und bedeute
die Gewächse zeugende, die grünende Erdoberfläche.
Vergl. Jarmunkruntar.
Rrus 1617, 1618, 1619, 1621 (acc), isl. kross, schw., dän.
korsj ahd. chruzi oder chriuzij ags. crucCj engl, crossy
lat. cruXj nhd. Kreuz. Kisti : oder Raisti : krus :
[>ono: oder f>ena: oder|>onsa:, d. h. errichtete (ritzte?)
dieses Kreuz,
Rrusa 1425, ein Mannsname, Krusi^ Krause, isl. krusa _,
schw. krusaj, dän. krusej nhd. krausen^ krausen, krau-
R. K. 127
sein, eigentlich von den unter einander g^ewachsenen
Ranken von Kräutern zu verstehen, und von der Wur-
zel KrUj s. Krur.
Rrotstari 1323 (dat. sing,?), hüg.dig (?), vergl. SJ. IIT,
123, isl. grandij ein kleiner Hügel, nhd. Gianda grober
Sand, engl, gravel^ franz. gravievj, von ags. grindarij
engl, griiidj zermalmen.
RrOSMESA 2021, isl. krossmessa a von' j crusis inventio _,
krossniessa a hausti_, crusis exaltatio- Vergl. L. R. S.
176.
Rrifi 933, ein Mannsname, Graf, isl. greifij schw. grefvCj
dän. grevej ahd., ags. gerefa^ frank, grafjoj engl. reevCj
Schul theiss. Ich möchte hier von den gewöhnlichen
Erklärungen abweichen und Krifi zusammenstellen mit
isl. krefia_, fordern, eintreiben, krafa Forderung, krafij
Nothwendigkeit, schw. kräfva {kr'dfja)^ kraf_, dän. krceve,,
kraVj ags. crave^ so dass also Krifi mit ahd. sculdheizOj
longob. sculdahisy d. h. Schulden- (Abgaben-) Heischer
oder Eintreiber ganz übereinsfimmt und im Englischen
noch die ursprüngliche Bedeutung geblieben ist. Man
hat diese Erklärung zwar schon frühei* versucht, sich
aber dab(^i nur auf goth. gagrcftSj Gebot, ahd. grifilj
graft und greftij, das Eingeschriebene, kraftpilidij, das
Schnitzbild bezogen, welche Wörter zu einer ganz an-
deren Wurzt^l gehören. Da sich ferner im Isländischen
noch krce/vj, kräftig, findet, so ist zu vermulhen, dass
Krifi zusammengehöre mit schw., dän. Ä-r<7/> (isl. kraptr),
ahd. chraft^ agls. craeftj engl, craft^ nhd. Kraft j, und
krcfia also eigentlich heisse, Kraft, Gewalt anwenden.
Rrivolt 1896 oder Gerio/ol„ d. h. leprosus. Diese Inschrift
findet sich auf einem in Gumberland gefundenen golde-
nen Ringe.
128 R. r
Rrivri^^ 1896 oder GerifridoSj d \\. fthriculosus; vergl.
d. V. W.
Krikfara 211, 416 (acc), von Krikfarlj Griechenlands-
falirer, zusamuieng'^setzt aus Krikir^ s. Krikiini_, «ind
Farij s. Fara. Von Schweden sind ungefähr nm das
Jahr 1070 ciic' mcisit-n Falliten nach Gf ieclienland un-
ternommen worden, vergl. L. R. S 107, SJ. I, 25
Rrikum 469, 552, 729, 1180, 1254 (dat. phi..), von Kri-
kir, Grieclienland, isl. ^rickir, Griechen. On fn rs.uti .
krikum . 469, d. h. Er kam in Griechenland uni. Hon
tu i krikum . 552, d. h. Er starb in Griechenland.
Far . afla^i uti krikum a r f a . sinum . 729, d. h.
Er erwarb in Griechenland seinem Ei'hen VenriÖgen.
I a /K . e n t a t> i s . a u s t r . i .krikum . 1180, d. h. Er
gab östlich in Griechenland seinen Geist auf. l /K I ita-
^ i s k : o u s t r i krikum . 1254, d. h. Er gab im Osten
in Griechenland seinen Geist auf. üiese Inschrift liest
Sj. fll, 119 so: i mita di.sk ov tri kiikum_, und über-
setzt: Er verfertigte für drei Kirchen Oblatenschiis-
seln (!!!). Ueber itah'sk, vergl. AntaVis. Kriku 874,
für Krikum. Krikium 883. Vergl. d. f. W. Kirkha
101 (gen.), für Kirika. Sum . f o r . til . kirkha »
hut ., d. '■(. der nach Griechenland ausfuiir. Kirkium
141 (dat), Var^l- tau^r i Girkium, d. h. starb in
Giiechenland. Kirika 396 (gen), ^iA • hvaru . hut.
til Kirika, d. h. Sie waren aus nach Griechenland.
Kirikiuin 2011 (dat.), ^ir to i k i ri k iu m , d. h. Sie
starben in Griechenland. KAkum 988, undeutlich.
Kriklanti 397, 605 (dat. sing.), Griechenland, vergl. d. v.
W. A kriklanti . 397, d. h. in Griechenland. Var^^
tau^r a kriklanti . 605, d. h. Starb in Griechen-
land. Kriklontu 520. Hon fil o kr i klon tu, d. h. Er
fiel
R. y. 129
fiel (in der Solllacht) in Griechenland. Krih 220; hier
scheint krik . haf , den Archipelagus zu bezeichnen.
Rrein 1999 (acc), ein Mannsname, der Beredte, Gewitzte,
isl. greindr^ beredt, Avitzig, greina_, auseinandersetzen,
greiiij Meinung, Rücksicht, greinagodrj klug, weise,
greindj Einsicht, Verstand, greindarlcgr^ umsichtig,
klug, greinisemij Verstand, lappl. kreinetj deuten, er-
klären, kreinasj erklärt, deutlich kreineje., Ausleger,
Deuter, kreinemasj, zu erklären, erklärbar, kreinik^ Aus-
legung, Rechenschaft, krcinokj erklärt, deutlich.
Rristr 351, 398, 711, u. s. w., Christus. Krist 875, 1686,
1724, u. s. w. KHstus 1693, 1736, 1752, u. s. w. Kristi
1839. Kiristr 242. Kistr 1777.
Rristnum 16, 1684 (dat. plur.), Christen. Krisnum 1736,
1763, 1764, u. s. w. Kristunia 874 (gen. pl. ?). Kri-
siina 259, 1901 (gen. pl.).
Rristno 1085, 1537 (infin. praes.), schw. krislna^ taufen,
Hon lit kristno Jotalont: 1085, d. h. Er Hess
Jemtland (?) taufen. 1537 ist undeutlich.
RrimULF 1139, ein Mannsname, Krimulfr^ der sehr Grim-
me, zusammengesetzt aus Krim\\j s. d. W. , und Ulfrj
s. d. W. Kvimulfu 882.
Rrimbr 658, ein Mannsname, der Grimme, s. d. f. W.
Krim, 608, 854, 1337. Krimu 1159. Krirni)^ 1224.
Krihun 1446, scheint, wie GribOj GrippOj im Deutschen,
eine Abkürzung zu sein. Kirims 1273 (gen.). Ki\\imr
215.
RriM/K 864, vergl. FidkskrhuA\, i^^l gri/nr_, der Bchelr.ite,
grimaj Larve, Helm, grimdj Grausamkeit, grininu-j
grausam, tyrannisch, gramrj poet. König, graniFj böse,
grcnüaj erzürnen, grcmia_, Verdruss, altschw. griinu-
JiiadhcVj eine maskille Person, ein Räubei, g/7>/?<'Zj Maske,
17
130 R. r
Halfler, s^rimbrj gransam, schw ^rimmaj, Halfter, grj-m^
grausam, dän. gfi'nij von scheiisslichem Aussehen, giim
oder griim„ Russ, griine., ein Strich von anderer Farbe
über den Kopf oder über das Gesicht, Halfter, Maske,
grimetj ein Thier mit buntem Kopfe, gram^ böse, ahd.
krinunj grausam, hrimmij grimmig, ags. grima, Larve,
grimmarij wüthen, engl. grim_, grum_, \X.?l\. griniSj, franz.
grimace. Aus dem Angeführten scheint hervorzugehen,
dass die ursprüngliche Bedeutung sich auf ein Bemalen
des Gesichter beziehe, und daher den Krieger, den An-
führer, u. s. w. unterschied. In dieser Vermuthung be-
stärken nocli mehr die Wörter isl. grom^ ein festgetrock-
neter Schmutzfleck, gromrj beschmutzt, schw. gramlaj,
trüben, grums_, Bodensatz, u. s. w. Das Dänische macht
sogar äusserst wahrscheinlich, dass sich kram zu Bahm
(Russ) verhalte, wie Kringel z. B. zu Ring, d. h. ur-
sprünglich dasselbe Wort sei. Später wurde statt des
Beraalens ein Helm angewandt oder auch eine Maske.
Selbst im Zimmer wurden oft solche Gesichtsbedeckungen
von Personen gebraucht, die nicht erkannt sein wollten,
und alsdann die Benennung grimumen ^erhielten. Aus
der Entstellung des Gesichtes entstanden endlich die
Nebenbedeutungen von gramm und grimm, von grinsen
(grimm-sehen), ahd. krimizoiij und Grimasse.
Rbafin 642, 896, 1306, 1411 (part. praes. pass.), von Krafa^
begraben, isl. grafaj, schw. he-grafvaj, dän. be-grave^
goth. grabarij ahd. graban oder grapatij ags. grafaiij
engl, grave. Krafin . i . kirkiu . karf>^i . 642, d. h.
Begraben auf dem Kirckhofe. Han X var X kra-
fin X i X kirkiu X 1306, d. h. Er war in der Kirche
begraben.
Rraubiurn 993, ein Mannsname, Graubär, zusammenge-
setzt aus Kraurj isl. grär_, schw- grä^ dän. graUj ahd.
R. K 131
kraoj engl, gr^/j lioll. ^rauw^, nlid. ^rauj sclieii)t eigent-
lich die Farbe zermalmter Steine oder des Staubes an-
zuzeigen, isl. ^riotj Steine, schw. gruSj dän. gruuSj mhd.
grusj nhd. Graus, von (isl. knosa oder knusa)j schw.
krossttj (dän. knuse)j engl, crashj, zermalmen. Hierher
gehören auch schw. gry-j dän. gryej nhd. grauen^ tagen,
zwischen Finsterniss und Licht schwanken, nicht Nacht
(schwarz), nicht Tag (weiss, hell) sein.
Rranbi 499, ein Ortsname, Kranhuj Granby, zusammen-
gesetzt aus Kranij isl. grenij Tanne, grannr_, schlank,
genau, schw. graHj, Tanne, graniij zierlich, genau, dän.
grajij grandj, genau; Krani heisst also der schlank ge-
wachsene, der majestätische Baum, — und Bu^ s. d. W.
K.RAISTA1N 467 (acc), ein Mannsname, Kristen.
Kramaton 1926, Tetra : krama : ton ;, d. h. ovofxct
rsTQayQai^ifiaTOv oder JT^fT».
Rnutr 264, 387, 761, 1052, 1457, ein Mannsname, der
Zwingende, isl. knutr oder hnutr., schw.knutjd^n.knudej
ahd. chnodoj ags. cnottaj engl, knotj von isl. knya^ zwin-
gen, hiytaj knüpfen, Jinyla^ zusammenknüpfen, schw.
knyta_, dän. knude und knyttej ags. cnittan_, nhd. knüpferij
nieterij und hiermit hängen zusammen: isl. naudgaiij
Zwang, naudr oder naud j Zwang, Nothwendigkeit,
Noth , neydaj zwingen, neytij, Kameradschaft, u. s. w. ,
vergl. JViauti'rj schw. nödj dän. n0dj goth. jiau^Sj ahd.
notj ags. neodj, engl, needj nhd. Noth. Die Namen Adal-
notj Fridunotj u. s. w , haben jedoch nichts mit Noth
zu schaffen, sondern sind mit den Sprossformen geniessen,
Genosse, zusammenzustellen, \evg\. Niautir. — Knut99Si
1275 (nom. und acc). Ueber den Ursprung dieses Na-
mens ist folgendes aufbewahrt: ''Dänische Höflinge fan-
den einmal in einem Walde ein ausgesetztes Kind, wel-
chem ein goldener Ring vors Gesicht geknüpft war.
132 K. h
Dies gab dem Könige Gönn Veranlassung, das Kind
Knut (Knoten) zu nennen, welches später als Knut der
Grosse dem Namen RuF verschafft hat." Es darf wohl
nicht bemerkt werden, dass diese Erklärung, wie ähn-
liche z. B. von Vinlancl_, gewiss viel jünger sei als die
Benennung, und nicht viel Berücksichtigung verdiene.
KNAlJt>lMAl\R 895, ein Mannsname, der verwandte Mann,
zusammengesetzt aus Knaii^Vj vergl. TT/Vz^^/r^ und Manr_,
s. d. W. Knumanti 1560 (dat.).
Kniri 402, 891 (dat. sing.), isl. hnÖrr odevj knÖrrj (dat. sing.
knerrij pl. knarr ar)., ein Schiff, ein Kaufjf'mannsschiff,
scheint mit linar oder knar^ hurtig, in Verbindung zu
stehen und eigentlich ein schnellsegelndes Schiff zu be-
zeichnen, schw. landschaftlich knarr ^ ein Nachen, ahd.
clinarj, Handelsschiff. Da indessen im Lappländischen
niarßj niareSj, von flachen Schiffen gebraucht wird, so
ist auch möglich, dass dieses VV^ort aus dieser Sprache
entlehnt sei. I X kniri X AsbiernaA • 402, d. h. auf
dem Schiffe A. s. Han X v a r f^ tau^r : o kniri . 891,
d. h. Er starb auf dem Schiffe. Knari 38, 944 (dat.),
Turum . knari . 944, d. h. mit kostbarem Schiffe.
K.NAKR 27, ein Mannsname, Schläger, isl. hnickiaj, heftig
stossen , altschAv. knakhalsar, Raufbolde, schw. knaka^
einen knackenden Laut geben, knacka^ (Frequent. von
knaka)^ anklopfen, knacka^ zerknicken, dän kna^e, kncekke,
ags. cnocian oder cnucian_, schlagen , engl, knookj knack,
knickj ndh. knacken., knicken. Dieses Wort bezeichnet
ursprünglich nur den Schall des Schiagens oder Zer-
brechens.
RiFULF/K 1342, ein Mannsname, der sehr Zänkische, zu-
sammengesetzt aus Kifj isl. kif, Zank, kifa^ zanken,
schw. kifj, kifvaj dän. kiv, kivesj, tdid. keifen. Es ist
nicht unwahrscheinlich, dass kifa. mit isl. kiaftr, Kiefer,
R. r. 133
vergl. Kaßj und kiafta_, die Kinnbacken bewegen, schwät-
zen, im Zusammenhange stehe.
RiFAR 1961 (sing, praes.), von Kifa, geben, vergl. Furkiß,
Ha n : gifaer : , d. h. er giebt. Kifi 1746 (conj. praes.),
Gud gifi, d. h. Gott gebe. Kefet 1966 (part. pass.),
Er gefet, d. h. ist gegeben. Keui 1685. Kiafit 1751
(part. praes. act.). Kaf 1696 (imperf.).
R.iua 1194 (acc), ein Mannsname, der Auserwählte (?), ist.
kior oder kbr_y auserwählt, kera_y erwäblen, kiosa^ er-
wählen, schw. ut'koraj dän. kaare^ goth. kiusarij er-
wählen, kausjaiij, prüfen, kosten, ahd.cJiiosanj erwählen,
chostj erwählt, köstlich, choston,, prüfen, kosten, ags.
ceosan, cystj, costiauj engl, choose,, nhd. küren (ahd.
chiuri j -Kur), kiesen^ kosten^ scheint ursprünglich zu
heissen, den Geschmack einer Sache untersuchen, und
also mit käuen in Verbindung zu stehen, vergl. Kufi.
Kiiir 1168 (acc).
RlULl 244, 890, ein Mannsname, der Unansehnliche (?),
schw. landschaftlich kjular^ kleine Kinder, ^ossekjölingj,
ein 10- bis 15-jähriger Knabe, Vergl. Kuli. — Kiulin
242. Kiulik 1109. Kiulakr 423.
Rlf>-FRl|> 620, ein Frauenname, die Geishüterin (?), zusam-
mengesetzt aus Ki^Tj s. d. f. VV., und FriVur^ s. Fri\'i.
RlJ>R 871, ein Mannsname, Bock, isl. kidj ein Böcklein,
kidaj f , eigentlich das Gezeugte, Ge])orene, Junge, vergl.
Ku^ij, schw. kidj junge Ziege, kidUij jniige Ziegen Aver-
fen, dän. kid_, engl. kidd. Hierher gehört wahrscheinlich
auch isl. ^eitj, schw. gctj dän. §ed_, goth. gaitci oder
gaitsa_, ahd. keiz^ ags. gatj engl, goat^ holt, gej't, nhd.
Geiss.
Rl^lKlS 836, wahrscheinlich unrichtig gelesen. Die älteren
Runenforscher glaubten hier zu finden: Gottcsgeissel ,
Anführer und König der Wandalen, vergl. ßr. S. 221.
134 K. K.
Rl^A 668, ein Franenn-cisiie, d\t junge Geiss (?), veri^l. Ki^r>
K.ERF 1438, wahrscheinlich unrichtig gelesen vergl. Sj. l, 32.
KiRKiA 1912, 1934, Kirche, isl. kyrkia^ schvv. kyj^ka (alt.
kirkia)j dän. kirke^ von xvQiaaov. Kirk 1945 (acc).
Kirkuna 1903 (acc. mit dem Art.). Kirkiu 1306, 1601,
1791, LI. s. w., (dat. und acc). Kirkiur 2012 (gen.).
Kirkina 1911 (mit Art.). Kirkain 1953. Kiria 1693,
vergl. Z. R, S. 153.
RirkiukarJ>>i 642 (dat.), Kirchhof, isl. kirkiugardr_, schiv.
kyrkogärdj (alt. kirkiugardhcr)^ dän. kirkegaard^ vergl.
Kirkia und KarVir.
KiRlALMR 608, ein Mannsname, Kairlualmr, Speei-helm,
zusammengesetzt aus Kaivj s. d. W. , und Hialmr^ s.
d. W.
K.IRA 17, 87, 952, u. s. w. (infin.), maclien, isl. gbra oder
geraj schw. göra^ garfva^ gärben , dän. gi^rtj, garve^
ahd. karawarij (fertig machen) gärben, karo^ (gemacht,
bereitet) gar, ags. gearviaiij engl. gare_, franz. garnir,
ital. guarni're. Es ist höchst wahrscheinlich, dass dieses
Wort aus dem Lappländischen entlehnt sei und ur-
sprünglich bedeute von der äusseren Rinde, Haut, u. s.
w. befreien, da sich in keiner Sprache dieser Wort-
stamm so vollständig findet als gerade in dieser, näm-
lich karrj Rinde, (schw. landschaftlich korre^ Rinde,
z. B. IVä/verkorrCj Birkenrinde), kara^ die Haut ritzen,
karastattetj die obere Haut abschaben, kara, (das Ab-
geschabte) Spähne, karrot j der abgezogene Körper eines
geschlachteten Thieres, Speise, karwat, nagen (kerben),
karwetetj (von dem Aeusseren befreien) bereiten, karwesj
(gar) bereit, karwanctj fertig werden, karwetattetj be-
reiten lassen, karweteie. Bereiter, pi'dbmo karwtteje^
Koch, karwOj (das von seinem Aeusseren Gereinigte, das
Bereitete) das Kleid, karwos^ Stoff zu Kleidern (ur-
K. K. 135
sprünglich Häute ?). Diese Beispiele dürften einen hin-
länglichen Beleg gehen, besonders wenn man hiermit die
vveit(r unten angeführlen, fast gleichlautenden Formen
veig leicht. Hierher geliören also auch schw. karfva^
dän. karvCj ahd. cherpaUj, ags. ceorfan, ^^gl. carve^ nhd.
kerhcnj einritzen, daher isl. karfij (das Ausgehöhlte)
ein Nachen. — Saksi lit . kira . merki . |>isa .17,
d. h. S. liess dieses Denkmal machen. Uk . bru . ki-
ra . 87, d. h. Und Brücke (Weg) machen. UblubA •
lit . k i r a : k u m I : 1 i k h u s : a u k : bru: 952, d. h.
U. liess den Denkstein (Hügel?), das Leichenhaus und
die Brücke (Weg) machen. Kera 40, 55, 310, 566, u.
s. w. (infin.), X kera aur a sunti . 310, d. h. Im
Sunde eine Fuhrt machen. Finvi^^r . lit . kera .
sten merki . ok . buro . 566, d. h. F. liess das Stein-
denkmal und die Brücke machen. Gira 617, 1352,
1702 (infin.), J>air . litu . gira . mik . 1702, d. h.
Sie liessen mich machen. Gera 144, 1638, 1640, u. s.
w., (infin.), Laet : gera : hvalf: ^ina : 1638, d. h.
Liess dieses Gewölbe machen. Kierva 1571, 1855, (in-
fin.), Lit : g i e r V a : t i s s a n : m u r : o k : s t u f o n a :
1855, d. h. Liess diese Mauer und diese Wohnung
machen. Kiera 1741, 1803, (infin.). KieA^a 1742 (in-
fin.). Kiaru 853, für kiara (infin.), vergl. Lit. Kiarva
438 (infin.). Kiara 85, 128, 398, u. s.w. (infin.). Ikrif^
lal . laf»'bo . kiara . 398, d. h. L liess den Landweg
machen. Giara 1763, 1773, 1774, u. s.w. (infin.), Lit .
giara . ^inna . stain . 1763, d. h. Liess diesen Stein
machen. Keara 312, 1802 (infin.). Keru 3, für kera_,
vergl. Lit. Kirva 88, 89, 115, u. s. w. (infin.). Kerva
9, 49, 1276, (infin.), KuJ> . hiel|>i . sal . hans . betr.
t>an . han . kuni . til . kerva . 949, d. h. Gott
helfe seiner Seele besser als er dazu beitragen konnte.
136 R. V,
Kara 310, 370, 387, 879, u. s. w. (infin.), Lit kara
siliaus 310 (undeutlich), d. h. Liess eine Herberge
(hospitium) machen, vergl. Siliaus. Kcei^a 1562 (infin.).
Gara 1735 (infin.). Gcera 1639, 1733 (infin.). K\^ra
207, 1822 (infin.). KürVi 1903 (imperf.). i kürt>i kir-
kuna :, d. h. machten die Kirche. Goa> 1985 (pait.
pass.), ^>"a : ia k : var : kor |> : , d. h. Als ich gemacht
war. KorVa 1914 (imperf. sing.), vergl. FurVa. Kor^a
1961 (imperf. sing.), vergl. d. v. W. Kr 285, für Kira.
Lit kr bru, d. h. Liess eine Brücke machen. Kr\>^i
378, für KirVi. Bitr X ^^ian X onkrJ>i X til X
d. h. Besser als er dazu beitrug. Krik 941 , für Kir-
VuO). KiorVe 1971, 1977 (imperf. sing.). KiorVa 1914
(imperf. sing.), vergl. FurVa. KirVu 517, 1100, 1317,
u. s. w. (imperf. plur.). KcrVu 41, 434 (imperf. pl.).
KuVru 1025, für KirVu> KirVi 378, 518, 982, u. s. w.
(imperf. sing.), Bitr X t>'an han x kirt>i til . 518,
d. h. Besser als er dazu beitrug. Ker^i 1560 (imperf.
sing.). Ker^e 1996, 1999 (imperf. sing.). Gej\>i 1594
(imperf. sing.). Ger\>e 1834 (imperf. sing.). Kiri 243 (in-
fin.), für Kira. KiriVi 450 (imperf. sing.), Uk kiri|>i .
kas alvirit> . d. h. und machte einen sehr geachteten
Hügel. Kert 938 (part. perf. act.). Bitr f>en hari til
kert, d. h. Besser als er dazu beigetragen. Ger'^e 1856
(imperf. sing.). Ki\J 109 (conj. praes.), KuJ>> ki4\i
miskun, d. h. Gott thue Barmherzigkeit. KiarVu 233,
391, 350, u. s. w. (imperf. plur.). KiarVi 214, 523,
813, u. s. w. (imperf. sing.). KiaVi 238, für KiarVi-
KiarVi 624, für Kiara, vergl. Lit. GiarVi 1974 (im-
perf. sing.). Kiar^u 85 (imperf. plur.). Kaurva 1537
(infin.), für Karva. KaV 208, für Kar\^i (?), Ouk :
kat> : nif^iks : verk : d. h. Und verübte eine Schand-
Ihat.
K. y. 137
that. Kahl 1541, für KarH (?). KaVi 1837, 1952,
für Kar^i. Gar\>i : oalf: 1837, d. h. Machte das Ge-
wölbe. 1952 liest L. R. S. 168 Fah, s. d. W. Ä^/^
1603, für iT^rh'. Ä^a/>ff 654, 992, 1231, u. s. w. (im-
perf. pkir.), Karf>^uXauk haiik t^anasi: 554, d. li.
Machten auch diesen Hügel. Kar^ 403, 448, 608, u.
s. w. (imperf. sing.). Bitr J>an an k a r |> i til . 608,
d. h. Besser als er dazu )3eitnig. Kar^i 35 (phir.),
V i k LI s a a K a r ^ i r . k a r ^>^ i . b i n k . b i o r a r , d. h. V .
und K. machten die Bänke des Dorfes. GarVi 1953 (im-
perf. sing.). KarVc 1920. KariVu 449 (imperf plur.).
Kari\^i 1148 (imperf sing.). — Jar^i 1151, 1379, für
Karh. H u 1 f i X i a r f» i X k u m 1 X >• u s i 115 1 , d. h.
H. machte dieses Denkmal. Jara 1236, für Kara.
Hulmi : lit : iara : bru ; d. h. H. liess eine Brücke
machen.
RlRBO 1826, ein Ortsname, zusammengesetzt aus Kair (?),
s. d. W., und Bu, s. d. W.
RiniAunaA 1553 (acc pl.), Denkrunen, zusammengesetzt
aus Kina_, s. Kuni_, und Riuij s. d. W, isl. kenniiiierkij
Zeichen , altschw. kinnestenj Grenz<^tein.
RiNLAtJH 299, 527, ein Frauenname, Zierde des Geschlechts,
zusammengesetzt aus Kin (?), Geschlecht, vergl. Kuni^
und Laukj s. hirlakr/ oder auch von Kina^, isl. ^inaj
(eine OefFnung, lichte Stelle zwischen Wolken) Klarheit,
Glanz, Strahl, gi'na j den Mund aufsperren, klajQfen,
gina^ (^vom Zertheilen der Wolken) klar werden, sich
erheitern, ginnaj (machen ,dass Jt^maird den Mund sperrt,
Lust zui- Lockspeise bekommt), locken, mit List fangen,
ginningj, das Verlocken, gnitr^ ein Verlockter, gin-faxij
(die verlockende, durch den Glanz ihrer Augen bezau-
bernde Schlange?) das Zaubei zeichen , gan, Zauberei,
18
138 R. K. '
ahd. kinan oder chinarij mlul. gnieHj ags. gman (engl,
j^a'\vn)j nhd. Gienmuschelj (die klaffende Muschel), g^/i-
weAij vergl. Kani ; wonach Kinlauk also auch die klaf-
fende, die verlockende, die prangende Blume heissen
könnte. — Kinluli 312, Kinlauhar 70 (gen.). Kialuk (?)
768. — Goth. ^ain — , fränk. ge« — , dient in Eigen-
namen zur Verstärkung.
KlALl 1342, ein Mannsname, der Brünstige, isl. ga (ver-
wandt mit ^ia_, OefFnung, Gaffen?), Aufmerksamkeit,
Eifer, Brunst, ^ali_, (zu eifriger) närrischer Mensch, galij
jii.j ^aliniij, f. rasend, ^alaZj rasen, s^all^ berauschende,
Freude, ^cela^ froh machen, g/7^ Ritze, ^ilia^ erweitern,
eine Ritze machen, ^ilia konUj ein Weib schwächen,
schw. ^alerij rasend, alt. Q^illia^ zur Liebe reizen, freien,
g/7/e^ frohes Gelage, landschaftlich, ^dlj brünstig, dän.
^alj rasend, brünstig, g«/^ ist aus dem Deutschen ent-
lehnt, g///e oder ^illie_, lieben, ^ildej golh. gailjan^ er-
freuen, ahd. Ae/7j froh, brünstig, ags. g<2/^ galcjpj, nhd.
geilj Gildcj, z. B. Schützen-Gilde, Galan (Liebhaber),
franz. galant j, span. ^alaUj engl, gallant. Die ursprüng-
liche Bedeutung ist also wahrscheinlich. Aufsperren des
Mundes, aufmerksam, begierig auf etwas sein, vor Be-
gierde brennen j von Begierde berauscht sein, rasen,
u. s. w.
RiALT 325 (acc), Abgabe, isl. ^iald^ Geld, Schuld, ^ialda^,
entgelten, gz7/<:ZzV, Werth , Ehre, g/7f/a^ gelten , den Werth
einer Sache bestimmen, ^ildvj werthvoll, dick, gull,
Gold, altschw. ^iald ^ oder giceld j Abgabe, Schuld,
gialda_, erlegen, schw. gäld_, Schuld, gälda^, bezahlen,
g'dliaj gelten, guld_, Gold, dän. gieldj gielde^ guldj goth.
gildj gildarij gulVj, ahd, keltj kcltan_, kolt_, ags. gyldarij
gdd^ goldj engl, gield. Es ist höchst wahrscheinlich,
dass dieses Wort sich zu der Wurzel kalj zeugen, vergl.
R. r 139
Kulij wie Wcrtli zu werden, vcr^l Vir^Uj verhalte,
und ursprünglich das Erzengle, Werlhvolle bedeute. —
V^ f^ir . kialt.toku a Kulland, d. h. Wo sie auf
Gottland Sclioss erhoben.
Risi0j>-i 1492, undeutlich, verschiedene Erklärungen wer-
den angeführt Br. S. J97.
K.ISLI 1379, ein Mannsname, der Strafende, isl. ^cisl oder
geistilj Stab, wie die Schneeschuhläufer gebiauchen,
schw. gisselj alid. keisalaj nhd. Geisel^ wird als Neben-
form von Kairj s. d. W., betrachtet, und mit goth.
gaisiarij, schlagen, zusammengestellt. — Kisl 49, 97, 98,
121, 296, 576, 745, 746, 748, 1016 (nom. und acc).
Kisla 48 (acc). Kislar 1352 (gen.).
RlSLAUK 775, 953, ein Franenname, die lieblich Strafende,
zusammengesetzt aus Kislij s. d. W. , und Laukj s. \'ur^
lakr. Kislug 127. Kislauh 481 , vergl. Fidkir.
RiSMUNTR 656, ein Mannsname, der strafende Beschützer,
zusammengesetzt aus Kislij s. d. W. , und Muntrj s.
Miinti. Kisnnuita^^ 441 (gen.).
RlTIT 1277 (part. perf. act.), von Kita^ isl. gcta_, zeugen,
(mit d. Genit.) erdröhnen, vergl. Ku'\l, altschw. gcetaj
erwähnen, gi'dtaj loben. Tu mum ko . . kitit vert>a,
d. h. Denn möge das Gute verkündet werden.
KiTiL 11, 46, 149, 235, 240, 303, 430, .501, 544, 895,
1142, 1272, 1330, ein Mannsname, der Behelmte, isl.
ketillj Kessel, und Mannsname, kalij, Schüssel, Boot, alt-
schw. Atip?//^ Kessel , kcetil-libdj (Kesselhut), Helm, eherne
Sturmhaube, schw. kittelj dän. kcdcl oder kicdclj, goth.
katdsj ahd. chezzilj ags. cytd, engl, kettle _, grch. xoivlri,
lat. catiniis_f catdlus^ niid. Kessel j Katze^ Geldgürtei,
Katze j Schiff (franz chatj chatte, hell kds). Möglicher
Weise kann' sich dieses Wort auch als Opfergeräth ver-
stehen lassen, und alsdann würde A7//7 der Räucliernde,
140 R. K.
Opfd-nde heissen. - Ketil 535, 802, 1120, 1203, 1282,
1316. Katil 205^ 251, 300, 427, 466, 727, 1215 (nom.
und acc). Katila 1832 (gen.). Katilar 205 (acc). Ka-
tils 1467 (gen.). Katl 251. Ktl 579, veigl. Ufir.
RlTlLFRl^»^ 388, ein Franenname, die schirmende Krit^erin,
zusammengesetzt aus Kitil_, s. d. W. , und Frisur _, s.
FnVi- KüilfiriVA^ 1553.
RlTlLFASTR 514, 587, ein Mannsname, der starke Krieger,
zusammengesetzt aus Kitil^ s. d. W., und Fastr^ s. Fasti.
Kitilfas 861. Kitilfast 586 ^acc). Kaitlvastr 142.
RiTiLVl 489, 535, 537, ein Fiauenname, starkes Heilig-
thura, zusammengesetzt aus Kitil^ s. d. W., und Vij, s.
d. W. - Ketilvi 112. Katilvi 376.
RiTiLVAR 484, ein Mannsname, behelmter Beschützer, zu-
sammengesetzt aus Kitilj s. d. W. , und Var^, s. d. W.
RlTlLKlR 394, 422, ein Mannsname, Kitilkair^ behelmter
Speer, zusammengesetzt aus Kitilj s. d. W. , und Kair_,
s. d. W.
RlTlLHAlJFt>^A 847 (acc), ein Mannsname, der, dessen Kopf
mit einem Hehne bedeckt ist, zusammengesetzt aus Ki-
ta, s. d. W., und Häuf Vi. s. d. W. — KitilhafVa 876
(acc).
Ritila 802, ein Frauenname, die Behelmte, s. Kitil.
RiTILAU 529, 648, ein Frauenname, Kitilauk, die blü-
hende Kriege! in, zusammengesetzt aus Kitil., s. d. W,
und Laukj s. Vurlakr. Kitiluha 242. Katüuk 374.
RlTILBlURN 34, ein Mannsname, der starke Krieger, zu-
sammengesetzt aus Kitilj s. d. W., und Biurn_, s. d. W.
— Kitilbiarn 193 (acc.\ Kitulbiarn 196. Katilborn 224.
Katilbiiirn 1061. Katilbiarn 624, 839..
RiTiLMUNTR 173, ein Mannsname, der behelmte Vormund,
zusammengesetzt aus Kitil, s. d. W.^ und Muntr, s.
MuntL Ketilnmn 251 (acc). Kitilniunt 442 (acc). Ketil-
R. K. 141
munt 171, 597 (acc). Kiti7/?ntnta^ 508 (gi^n.). Ketil-
Diiinta^ 525 (gfii.). Kitilniut 928, veii^l. Furiiki. Kitl
1320. Katilmutr lOO.
RlL 683, muthig, vergl. Kialij und /C//^.
ILlLA 511, ein Fiauennaiue, die Mtinleie, Fiohe, vergl.
Kiall.
KiLAN 1952 (part. perf. pass.), geschätzt, taxirt, von Kilda_,
\K-v^\. Kialt. Uksa tvis kilan, d. h. ein von zwei Per-
sonen gesehälzlcr oder taxirter Ochse.
K.ILS 1752 (gen.), ein Mannsname, Kilj entweder der Mun-
tere, Mnlhige, vergl. Ki7j oder der Starke, aus ein-
ander Treibende, sehw. kil_, dän. kilcj, nhd. Keil_, wahr-
scheinlich verwandt mit schw. kag/aj, dän. kegie^ ahd.
chekiij engl, kealj kajlj das aushöhlende Werkzeug, von
isl. , schw. kuliZj dän. kugle j nhd. Kugeln schw. kula^
dän. kultj nhd« Jandschaitlich Kaultj holl. kiij'l j, die
(runde Oeffnung) Grube. Kail 1961.
KiLBAN 830, für Kilbiurn (?).
K-AFRI 995, ein jMannsname, Versenker (?), vergl. Kufi_,
der, welcher Schiffe versenkt (?), Kapei, franz. capre^
engl, capery denn kapavi im Isländischen ist ein auf-
genommenes Wort. Schw., landschaftlich kafve oder
kafftj, ein bedt-utender Mann, drr Hausherr, ein alter
Mann. Vergl, Kahi.
Rauti 1098, 1131, 1356, 1773, ein Mannsname, der Weise,
isl. gautVj ein weiser Mann, ein Erfinder, daher gauti
Epitheton des Odin, gaadj Gottheit, gddr [gaudr)_, klug,
gut {gaut)j, Sorgfalt, Aufmerksamkeit, gäta [gautä)_, Räth-
sel, götvaj, ergründen, schw. gata_, Rällisel, dän. gaadcj
^oth. gautSj ahd. koz oder kauZj ags. geaty klug. Wenn
man sich bei der Bildung des Wortes Kaiiti'j Kaiiti auf
die Sanskrita-Sprache berufen darf, so ist es höchst
wähl sclicinüch , dass Kaiitr einen Abkönimüng von hat
142 R. K.
{Ku\>) bezeichne-, vergl. Id. VI, und X, J98, u f. Nach
der Erklärung eines Braminen bedeutet Budhas Name
Gautamaj sehr weise, woraus also hervoi'geht, dass die
Bedeutung von kautr die oben angeführte, nämlich
weise.j sein müsse. — Kautr 203, 528, 1614. Kaut 958
(acc). Kautra'^^^. /f^zt^« 1413 (acc). Kaus '^12. Ku\>a
1235- Kuti 594, 707, 708, 925, 1098. Kuta 133, 160,
690, 691, 1202 (acc). Guta 1491 (acc). Ko\y 1457. Kiti
38, 47. Kita 1320 (acc). Käar 1149. Kaiti 312.
R.AUTAUN 1115, Inselname, KautaUj zusammengesetzt aus
Kautr j s. Kautij und ^w^ s. U. Vergl. Br. S. 227.
Raubi 965, ein Mannsname, Käufer, isl. kaupa^ schw. köpa^,
dän. ki^be^ goth. kaupon, ahd. chaufoiij alts. caparij ags.
ceapian oder cypan^ engl. cheapeUj hol!, koopetij nhd.
kaufen^ xaTi-7]log, caupo. Da ahd. chouf^ ags. ce^yo^
ursprünglich Vieh heisst, vergl. Kuü^ so ist es höchst
wahrscheinlich, dass chouf bildlich Werth, Preis be-
deutet, und dass sich hieraus der Begriff von kaufen
gebildet habe. Im Isländischen findet sich noch kopr^
ein junger Seehund, koepa^ das Weibchen des Seehundes,
kcepaj jungen (der Seehunde), kceplingrj ein ganz junger
Seehund, kaup^ Waare, kaup^ialldj Belohnung, Besol-
dung, kauplausj, ohne Belohnung.
Rauparfa 1750 (gen.), ein Mannsname, Kauharfij,Y^^w^e\:he,
zusammengesetzt aus Kauba_, s. Kaubij und Arfi^ s. d.
W. Sj. II, 27 glaubt, dass Kauparfa für Kaupjari
stehe, und einen Handel treibenden Schiffer bezeichne.
Rauptan 2012 (part. praet. pass.), von Kauba^ s. Kaubi,
Vergl. Folboa.
Rar 1970 (acc), Taufbecken, isl. ker^, schw., dän. karj, goth.
kasj ahd. charj das Gemacht, das Gefäss; sev^. Kira.
Finfi^ir hiak J>aeta kar, d. h. F. metzte dieses Tauf-
becken.
R. r. 143
RARt>UM 803, 1307 (dat. pl.), Benennung eines Landes, Kar^
^ir oder Kar\arikij isl. Gaidar oder Gardariki_, Russ-
land, d. h. die Städte oder das Reich der Städte, veigl.
KarVir. Wie bekannt ist Ga]\>'irj GarVariki oder Holm-
gar\>'ir ein uraltes Königreich im Osten der Skandina-
vischen Halbinsel, das die Gegend von Nowogorod um-
fasste und sich dann in sehr alten Zeiten bis zu dem Finni-
schen Meerbusen und dem Ladoga eistreckte. Mit der
Zeit rechnete man auch einen grossen Theil des jetzigen
Rnsslands von Jotland oder Finnland, dem Finnischen
Meerbusen und der Ostsee bis nach Biaimaland hinzu.
Bei der Theilung unter die Söhne des Königs Wladimir
zerfiel dieses grosse Reich in folgende diei: Holmgard
oder Gardareich, Palteskia und Kiänngard (Chunigard),
vergl. L. Bjs. 1 , 204. H a n f i a 1 i u r u s t u a u s t r i
Kar^um . 803, d. h. Er fiel im Kriege östlich in Gar-
dir. 1307 ist undeutlich, nämlich: In + bru[>i/K +
ans + sitr a G a r t>- li m , d. h. Sein Bruder aber ist
in Gaidir ansässig. Sj. II, übersetzt Gar\>um (dat. pl.)
durch Gehöfte.
RARt>-lR 35, 461, ein Mannsname, der Umgebende, der
Schützende, isl. girdaj umgeben, girdij Gerte, Weide
zum Binden, gerdi^ Zaun, Gerdur j, die schirmende Göt-
tin, gardr^ Gehöft, Landgut, allschw. gardher {gardhir
oder gardlii)j, Zaun, umzäunter Platz, Landgut, gcerdJwj
Acker, schw. gdrdj Hof, Gehöft, Schloss, garda^ um-
zäunen, g'drdcj Feld, dän. gaardj gierdtj, v.j gi'erde^ s. ,
goih, gairdaiij, Rillten , gardsj Haus, Familie, Geschlecht,
(in Znsammensetzungen) Garten, Schloss, u. s. \v., ahd.
kart oder kartOj Umkreis, Umzäunung, Umzänntes, ags.
gyrdan j geard ^ engl, gar den j, gard_, franz. j ardin j
xöqzög, liortusj auch dass Russiche gorodj Bing, Sladt
geiiört hierher. Da im Isländischen gcra^ machen und
144 K. K.
gerdj Hanrlliing hei'sst, so ist die Vermuthnng wohl nicht
so unwahrscheinlich, dass die ursprüngliche Bedeutung
von Kar^ir eigentlich das Gemachte sei, vergl. Kira^
woraus sich alle übrigen Bedeutungen herleiten lassen.
Die alte Sprache hatte gewiss für viele Dinge dieselbe
Benennung und nannte ein Gefäss schw. kar ^ goth. ,
kasj ahd. char_, nhd. kovb (ein Kleid, lappl. karwo)^,
ein Haus golh. ^ardsj, einen Zaun isl. gerdij — eigentlich
ein Bereitetes, ein Gemachtes, aus welcher ursprüng-
lichen Form sich nach und nach für jeden verschie-
denen Gegenstand mehr oder weniger verschiedene For-
men zufällig oder absichtlich bildeten. Das Femininum
von Kar\>r od'^r KarVir heisst Kir\>r oder Kir^ur und
wird zur Bildut)g von Frauermamen gebraucht. Kur^i
67. Kur\>ar 1576 (gen.). Kir\>ar 376. Ker^^ar 213,
600, 634 (nom. und acc). Kiar\>a 507, 1663 (acc.j.
Ker\>er 941, 942, ein Frauenname, Kir\^iA 394. Kia-
\^ar [iXir KirVarl) 2011 (gen.). Kar^ar 141.
RäRRU^- 1748, undeutlich.
Rari 63, 404, 836, 892, 1954, ein Mannsname, isl kari^
Wind, Gott des Windes, Mannsname, karna^ pfeifen,
heulen (vom Winde), korra, röcheln, ein Kind in den
Schlaf singen durch das bekannte bisch! bisch! kurr_,
Geräusch, Gemurmel, Klage, kuera^ klagen, anklagen,
schw. karCj ein leiser Wind, kära_, leise wehen, biblisch
korra_, zischen, kdra^ anklagen, dän. kcere^ klagen, sich
beklagt-n, anklagen, goth. ^^r/^^ Sorge, karoiij sich küm-
mern, Avzry^j besorgt, ahd. cherarij, wehklagen, charaj
Leid, charaCj besorgt, kara, alts. karorij bejammern,
ags. caran, sorgen, ceariaiij klagen, engl. care. Aus
dieser Zusammenstellung geht hinlänglich hervor, dass
dieses Wort den klagenden Laut des Windes ursprüng-
lich
K. K. 145
lieh bezeichnet habe, und IiieraMs die übrigen Bedeu-
tungen entslanden seien. Ut her Kart, der bekanntlich
einei* dei- drei Söhne Fornjoters war, vergl. Str. I, 156,
Z. Hj. I, 212. Kuri\, 486. Kar 38, 45, 47, 729, 1192,
1571 (nom. und acc). Kara 74, 262, 626 (acc.) Kara
211, 1053, 2021 (gen.). Kura 212, ein Frauennanie.
KäRSI 506, 515, ein Mannsname, der Barsche, Bittere (?),
schw. krasse j krisk, herbe, dän. karscj, ahd. chressOj ags.
caerse, engl. cressCj nhd. Kresse ^ franz. cressoiij wahr-
scheinlich das herbe, bittere Kraut.
Rarl 79, 113, 115, 157, 183, 189, 357, 364, 435, 487,
515, 673, 1053, 1240, 1247, 1629, 2118, 2136, ein
Mannsname, isl. karl^ Mann, Greis, schAy., dän. karlj
ahd. charalj ags. ceorlj Mann, Bauer, Hausvatei", engl.
churlj, ahd. Kerl. Ich glaube, dass Karl sich am be-
sten mit Kira^ s. d. W. , zusammenstellen lasse, und
den Machenden, Arbeitenden, also einen Mann aus der
Arbeitsklasse bezeichne. Hiermit stimmt auch der Ge-
brauch in den alten Schwedischen Gesetzen überein,
dass Karlj, ein freier Mann aus dem Volke, und Ko-
nungj König, einander entgegengestellt werden. Karli
1557. Kai 582, 1278 (acc). Kali 1347, 1424. Kala
1211, 1581.
Rarlunkr 790, ein Mannsname, gebildet aus Karlj, s. d.
V. W. , und der Endung — unkr^ vergl. /?. Gr. S. 186,
Karluk 275 (acc). Kai 582, 1278.
Rarla 868 (acc pl.), von Karl^ s. d. W., Mann. Vergl.
Fakti.
Rakulfr 252, ein Mannsname, Kankulfr^ Gangwolf, zu-
sammengesetzt aus Katikr^ s. d. W. , und Ulfr, s. d.W.
Rakr 752, ein Mannsname, Kankrj vergl. R. Gr. S. 159,
Gang, (der Gang zur) Hülfe, isl. ^on^r^ Gang, ganga^
19
146 R. K.
gehen, geugdj Gang, gnigi'j, Gelingen, gengij Hülfe, Bei-
stand, gagn oder gÖgn^ Nutzen, gagna^ nützen, schw.
gängj gänga und gcij, gcign (für gangn)„ gagna^, dän.
gang, ganger j, Fussgänger, gaae^ alt. gange j, gavn^ gavne_,
goth. gaggSj gagganj ahd. kanCj kankan und kan_, kan-
kor und kenkio^, Gänger, ags. gangan^ engl. gOj, der ur-
sprüngliche Begriff ist der des weiter Bewegens. Kak
173 (acc). — Kaku 1442 (dal. sing.?), kaku nistiA,
d. h. dem Wege zu nächst.
Kaka^aka 1829 (gen. pi.), isl. gagnäagar^ schvF. gängcla-
garj dnn. gangdagCj, Processionstage, znsaiTiinengezelzt
aus Kakvj, s. d. W. , und Takr^ s. Tak.
Kakit 1346 (part. perf. act. ?) von Kanka^ vergl. Kakr. Die
ganze Inschrift ist undeutlich. Sj, I, 28 liest Tutir . i
Akit, und übersetzt: starb in Acre, d. i». in der Schlacht
bei dem ehemaligen Ptolomais, Acon , Acre oder S:t
Jean d'Acre 1190. Vergl. Q. S. H. 161. Kenliin 1705
(part. praet.), vergl. L. R. S. 154.
K.ANVlt^'R 1701, ein Mannsname, der erhabene Zauberer,
zusammengesetzt aus Kan^ s. Kanij, und Fih\, s. F^i^ur.
GanviVa 1753 (gen.).
K.ANI 1793, ein Mannsname, der Verlockende, der Zaubier,
vergl Klnlauhj isl. gan_, (Anlocken) Zauber, gana^ (nach
der Lockspeise eilen) unvorsichtig hervorstürzen, gandr_,
das bei Zaubereien zum Reiten [gandreid] gebrauchte
Thier (Schlange, Wolf?). Kana 908 (acc).
Kair 14, 81, 215, 1571, ein Mannsname, Speer, Krieger,
isl. geirj, Speer, Mannsname, geira, Frauenname, Göt-
tin des Krieges, golh. gais_, ahd. ker, ags. gavj steht
vielleicht mit Kita:, s. d. W., in Verbindung und heisst
das ritzende Werkzeug. KiA^u 1134, 1165. KiA^u 1167.
KiJka 1398. KciA^ür 1655 (Diminutiv.). KeiA^a 260.
Kairi 571.
R. K 147
Rairfast 75 (acc), ein Mannsname, Kairfastr., der slaike
Speer, zusammengesetzt aus Kair, s d. W , und Fastr^
s. Fasti, Kerfist 1002. Ki'A^fast 1222. Kai\^fastr 260-
Rairvi 2, ein Frauenname, die btiliji^e Kriegeiin, zusammen-
gesetzt aus Kaii-j s. d. W., und Fij s. d. W. KaiA\vi
1305.
Rairvi(>R 1571, ein Mannsname, Anführer im Kriege, zu-
sammengesetzt aus Kaivj s. d. W. , und ViVr^ s. Vi\>-ut\
Rairvatr 1034, ein Mannsname, der muthige Kämpfer,
ziisammengeselzt aus Kair^ s. d. W-, und Ka^Tj s. d. W.
Gairvatr 1725. Kai'A^vatr 913.
Rairvaltr 1765, ein Mannsname, der mächtige Krieger,
zusammengesetzt aus KaiFj s. d. W. , und Faltrj vergl.
Valtum. Kcirvalr 1738. Qairvaltr 1749. Isi. gdrhvalvj
eine Art Wallfisch. Ahd. Kerwallj Gcrolu
Raira 230 (acc. s. m.), lieb, von Kair_, isl. ka^Vj geliebt,
kcera_, Geliebte, kcerasta., (Geliebtesle) Geliebte, kcerastij
Geliebter, kcvrleikr oder kcerlcikiy Liebe, schvv. k'drj kar-
te k, dän. kicerj kicerlig/wd. Man leitet dieses Wort in
der Regel aus dem Lateinischen von carus ab, doch ist
dies durchaus nicht wahrscheinlich. Ich möchte lieber
annehmen, dass es eins von den viv'len Ueberbleibseln
aus dem Lappländischen sei. In dieser Sprache fmdet
sich: kärcsj geliebt, k'dreswuotj Liebe, klirot, sich ver-
lieben, k'drahaddet, Liebe ei regen, u, s. \v. , diese Wörter
werden aucli alle mit e geschrieben; kerjotetj sich freuen,
kerjolalh'tj enfziickt sein, kerjolallenij Entzückung, Won-
ne, u. s. AV.; linn. racas, lieb, racaslan, lieben, scheint
durch Verschiebung der Gonsonanten entstanden zusein,
so auch lappl. rakketj, was nur von den) Brunstleiden
der Xhieie gebi'cUicht wird, wovon schvv. rackclhanc [^),
tctrao hyhridusj isl. racki {?), Hund, engl, rt/clt. Die
urspi üitgliche IJcdeulung erf^iebt sich aus dem L;ipp-
148 K. K.
ländisclien sebr leicht. — Ueherraschend ist die Znsctra-
mepsteilung des schw. Wortes k'drlek mit K'drlekeya .,
dem Namen des Gottes Kaiiui^ (vei-gl. Die Theo^onie,
u. s. w. der Hindus ^ von dem Grafen M. Björnstjerna^
u. s. w. Slockh. 1843 8. 94, und An merk. lieber die
Endung — lek, isl. -leikr oder -leikij hätte übrigens
R Gr. S. 191 genügenden Aufschluss geben können). —
Sun sin kaera, d. h. seinen lieben Sohn. K. 998,
scheint ^Üiv k'dra zu stehen. Keran 651 (acc. sing, ni.)-
Kia\s. 1346, undeutlich, veig!, Sj, I, 28.
K.A1RBIURN 1309, ein Mannsname, der starke Kiieger, zu-
sammengesetzt aus Kair, s. d. W. , und Biiirnj s. d. W-
Kirb'iorn 665. Kirhiarn 402 (acc). KiUiarn 421, 578
(acc). Kerhiarn 399 (acc). Kairhiarn 515, 839 (acc).
Kai\4)iurn 912 (acc)- Kai\Jbiarn 947 (acc).
RairlaUK 2009, ein Fcauenname, die blühende Hehlin, zu-
sammengesetzt aus Kair, s. d. W. , und Laukrj, vergl.
Vurlakr. Kirlik W^^. ' KaiMauk 2009. Id. o^eirlaukry
altschw. ^eirlaiikur/ 2i^^. ^arlickj Knoblauch.
K.AIRLAIFR 1571, ein Mannsname, Heldenabkömmling, zu-
saminengesetzt aus J^air^, s. d. W., und Laifr^ s. Fasti-
lifs. KcuM/A 1025.
RairihünTR 910, ein Mannsname, der starke Beschützer,
zusammengesetzt aus Kair^ s. d. W. , und Muntrj s.
Munti. Kairnnint 910 (acc). KairmuntiAs 2009. Kair-
munta 1052 (acc). Kirmun 1204 (acc). Kirmunr 8. Kir-
miintr 441. Kirmuntar 1934 (gen.). Keirmun'\s 1846
(gen.). Kai\.jniint 66 (acc). KciiXsiminta 264, 1052 (acc).
Ahd. Gerniunt.
KaIRIYIAR 1048, ein Mannsname, der berühmte Krieger,
zusammengeselzt aus Kair^ s. d. W., und Marj s. Fik^
mar.
?iV»*^
R. K. 149
Kairtiarfr 637, ein Mannsname, der kühne Krieger, zu-
sammengesetzt ans Kairj s. d. W. , und Tiar/vj, s. d. W.
Ras 177, ein Mannsname, der Weise, vergl. Kauti nnd
Kaus. Gas 917.
Ras 450 (acc), Hügel, isl. kösj, Haufen, kasa^ einen Hügel
machen, schw. landschaftlich kasa^ aufhäufen, kasj, ein
Haufen, dän. kase^ Haufen. Kas^ scheint eigentlich das
Geronnene, Dicke zu bezeichnen, daher schw. djrn^kas,
dän. kokastj Kuhfladen. Hiermit stimmt auch das Lapp-
ländische überein, nämlich kasse^ Harz, kassa_, dick,
kassanetj, dick werden, kasseje oder kasseCj Käsluppe,
Ä:<2.?cMo5j erstarrt, kaschkotj, errstarren, wodurch sich ahd.
chasi oder chas^ engl, cheescj nhd. KäsCj besser möchte
erklären lassen als durch goth. kaSj ahd. cliar., Gefäss;
zumal da das isl. ostrj schw., dän. ostj Käse, ebenfalls
nicht das Geformte (wie franz. fromage von forme),
sondern das Geronnene^eB^jtet; daher isl. ysta^ schw.
ystttj dän. ostesj gerin i.^. ^. ^ ^
Raslauk 466, ein Frauefinsih^i^^ife blühende Weise, zu-
sammengesetzt aus l^m\,% ^'W-,* lind Lauk^ vergl.
^iirlakr. \ "'[ ,^ ^\ t-* .]
Ratr 1272, ein Mannsnarrfe>^Md^»^Fi'o^ie, isl. katr^ froh,
katina, ausgelassene Yv^wab^osti^ Freudigkeit, altschw.
kalr, kcetij kceta^, erfreuen, schw. kät, geil, käthet oder
kattja-j, Geilheit, dän. kaadj froh, leichtfertig, wollüstig,
kaadhed, vergl. Ku'^i. Lappl. kad'wa^ menibrum geni-
tale muliehre., kadweSj unkeusch. — Kali 479, 209.5.
Kala 1185 (acc).
Rati 562 (conj. praes.), von Kata^ erfreuen, vergl. d. v.
W. — Min et : kati : at : bans :, d. h. Das Denk-
mal erfreue seinen Geist.
Rabi 729, ein Mannsname, Kämpe, isl. kappi , Kämpf<'r,
Held, kapp^ Wettstreit, keppa, kämpfen, schw. kapp.
150 R. K.
(um die) Wette, k'dppaSj kämpfen, wetteifern, dän. kapj
kappes, (viellicht f^^ehö'it auch Kaper hieiher, s. Knfri.).
Dass abd. chainph, ags. camp„ nicht von lat. campus
herzuleiten, sondern mit diesen Wörtern zusammenzu-
stellen sei, leidet wohl weiter keinen Zweifel, zumal
sich auch findet isl. kempa^ schw. kämpcj dfin. kcßinpcj
Kämpfer, welche Formen als Nebenformen von den obi-
gen zu betrachten sind. — Kaher 1347. Kah}t^ 1564.
Kalfr 61, ein Mannsname, Kalb, isl. kalfr^ Kalb, kelfa^
kalben, scbw. kalf., kalfva^ dän. kalv^, kalvCj goth.
kalbOj abd. cUalp^ ags. cealfj caelfj engl, calfj eigen t-
gentlicb das Junge überhaupt, vergl. Kuli, — Kalf 1^^
687, 188, 504, 505, 507 (acc). Kalfs 499 (gen.).
BlALSTA^^UM 667 (dat. pl.}, ein Oitsname, zusammengesetzt
aus (?) Kalfr^ s. d. W., und StaWj s. Sta\'.
Ralmi 1406, ein Mannsname, der Ruhige, Gelassene, nbd.
landschafllicb Kalnij Seestille, Windstille, kalw j, ruhig,
kalmeiij schlummern, sieb luhig verbalten, Kalmutj
Bnheplatz, altheidnischer Begräbnissplalz, engl, caliu ^
Ruhe, Meeresstille, calm^ ruhig, cahiij beruhigen, u. s.
w. , franz. calnie , ital. calma, ungewissen Ursprungs.
RäLMARNASUTUM 968 (dat. pl.), ein Ortsname, Hafen der
Windstille, ruhiger, sicherer Hafen (?), Kalmar-Sund ^
zusammengesetzt aus Kahn ^ s. d. v. W. , und Suntj s.
Sunti. Die gewöhnliche Erklärung dieses Wortes ist Han-
delshaferij von ungr. kalinar^ Kaufmann, kaltnararu,
Handelswaare, u. s. w ; das Wort würde alsdann ur-
sprünglich lappländisch sein. Die Inschrift dieses Ru-
nensteins hat den älteren Runenforschern viel zu schaf-
fen gemacht, und man glaubte es werde hier von cSb-
dom^ u. s. w. gesprochen, veigl. Br. S. 191, u. f.
Ramal 166, 210, 475, 651, 781, 1305, 1444 (nom. und
acc), ein Mannsname der Alte, isl. ^amallj schw. gam-
K. K. 151
mal, cliin. ^ammclj ahd. kainalj alt. Die Bedeutungen,
welche Schniid und Fulda von Gammel anführen, set-
zen ausser allem Zweifel, dass dieses Wort mit Kumi
zu demselben Stamme gehöre, und dass die uisprüng-
liche Bedeutung mit yai-ielv zusammenfalle; daher auch
isl. ^aniaiij schw. gammanj dän. ^ammeUj, das Scherzen,
Kosen, dL)^(\.kaman, Freude, engl. Aß/;z<?j Spiel. — Gamla
1844 (gen.).
RäA^-STOKUIVI 1251 (dat. pl.), ein Ortsname, zusammenge-
selz aus Kar^/rj s. d. W, und Stuk_, s. Stufona.
K,LUM 1465 (acc), ein Mannsname, Klumr^ der Brummende,
isl. glumr_, Bär, ein Mannsname, ^lumrj Geräusch, ^ly-
mia, rauschen, glyma^ streiten, ^IfJiij Streit ^ glymr,,
Wiederhall, ^lymtj Pochen, Trotzen, Brunst, ^lamjn_,
Klang, flammt j Schwätzer, ^lamraj lärmen, ^laumr_,
Lärm, ausgelassene Freude, schw. ^lam, vertrauliches
Gespräch, ^lama, vertraulich spreehen, landschaftlich
^lymaj Zwist, dän. glaiiij starker Laut, ^lammey schw.
kl'dmtaj dän. klcjyite, stürmen, scheinen ebenfalls hier-
her zu gehören. Das Wort selbst ahmt den bezeichneten
o'
Laut nach.
Rloko 1997, Glocke, isl. kluckaj schw. klocka, dän. klokkcj
ags. cliigga, engl. clock_, u. s. w. ; auch dieses Wort ahmt
wie das vorige den Laut nach.
Rlifa 800 (acc), ein Mannsname, Klifij der Schwätzer,
Schmeichler, schw. klifsj, Geschwätz, Schmeicheleien,
klifsaj schwatzen, schmeicheln, steht mit den den Schall
nachahmenden Wörtern klaffen^, klaffen _, kliffen im Zu-
sammenhange.
Rlintr 259, ein Mannsname, Bewohner des Strandes, eines
Vorgebirges, schw. klintj ßergsspitze, dän. klintj Vor-
gebirge, Landrücken am Meeresstrande, klit, Sandhügel
am Strande, Dünen, klitbo^ ein Bewohner solcher Ge-
152 R. r
genden, isl. klettrj Fetsen; vielleicht ursprünglich der
gleitende Sand, Flugsand, schw. ^Uda^ dan. ^lide_, ags.
glidarij engl, ^lidcj nhd. ^leiten_, glitscherig Glilscher oder
Glät [.scher j von isl. lida^ schw. lidaj dän. lide^ goth.
leiVan, u. s. vv. sich fort bewegen , gehen.
K.L^|>I 1692, Freude, isl. ^ledi, Freude, ^lediaz_, sich freuen,
^ladpj froh, glänzend, ^Icedr^ glänzend, ^Iceduj (glän-
zend inachen) anzünden , schw. ^laclj munter, hell, ^l'ädjcj
Freude, dän. ^ladj ^Icede^ ags. ^lacd_, ^ladiarij ahd. klatj
(leicht zum Gleiten, vergl. d. v. W.) frei von Uneben-
heiten, glänzend, nhd. glatt. Hans . sael . havi . hi-
min . gl3e[>i, d. h Seine Seele habe Himmelsfreude.
Rlackr 1207, ein Mannsname, der Felsenharte, isl. klackr^
Felsen. Klackr {Klankr) bedeutet vielleicht der Klang-
gebende, wie man auch im Deutschen Klinker oder
Klinkstein sagt. - Klaki 936. Klaka 1278 (gen.), 1400
(acc).
H
H. *. 153
H
1856, 1911, 1992, veigl. F. — 1856, veigl. K. - Ta :
var ; ^ : sunu : tahr : ok : pj : prim : i : tietan-
^o : ra^o . 1911, d. h. Da war G Sonntagsbuchstabe
und XI goldene Zahl in der dreizehnten Reihe, wo-
durch das Jahr 1492 bezeichnet wird. In diesem Jahre
waren eigentlich '^Y -, d. h. G und A Sonntagsbuchsta-
ben, Sj. II, 26 hat unrichtig 1397. — 1992, vergl. K.
HüFI 1132, 1506, ein Mannsname, der Erhabene, von der
Wurzel Hafj sich erheben, der ich vor der Wurzel Huf
den Vorzug gebe; isl. haf Erhebung, haf, (das sich
kugelförmig Erhebende) das Meer, liafr^ (der sich Er-
hebende, Springende) der Bock, hafnazj (sich erheben,
anschwellen) trachtig werden, hefia^ aufheben, hefd^
(das Erhabene) die Würde, hofj (das erhabene, hohe
Gebäude) Wolinung der Götter oder Tempel, Wohnung
der Fürsten oder Schloss, liofr_, (der erhabene Theil des
Thierfusses) der Huf, hbfdij (das Erhabene) das Vor-
gebirge, höfd-in^ij (der Abkömmling eines Erhabenen)
der Häuptling, höftj (das über Alles Erhabene) die Gott-
heit des Schicksals, höfvud^ (das Erhabene) der Kopf,
(die Erhebung eines Dinges) der Anfang, Ursprung,
hÖfduFj (Erheber eines Dinges) Urheber, Erfinder, hufa,
(das Erhabene) die Haube, hcefi^ (das Erhobene, Auf-
gestellte) das Ziel, (und als solches) das Rechte, hopr,
Haufen, hoppaj springen, schw. hafj Meer, hof_, Huf,
hof_, Hof (fürstlicher), hof_, (tias Rechte) Mass, Mässigung,
hufj Dach, liufva^ Haube, hufvudj Kopf, hafda_, schwän-
gern, h'dfvaj heben, höfdin^_, Häuptling, hÖft_, Hüfte,
hofvaj gehöriges Mass, 1iop_, Haufen, hoppcij hüplVii,
dän. hav_, hovj hof, hovcdj hoviie_, aufschwellen, hievtj
h^vdin^j hoftCj liobj goth. luifjaii^ lubon, huidnV^ Kopf,
20
154 H. t.
heiv_, Haus, hupsj Hüfte, ahd. hujbj Haufen, hup/an
[hilf j an) ^ aufspringen, lief j an, houpit, ^^ofj huqf{lii\f)f
Ä?(/ (Hüfte), liiwan, sich verehlichen, ags. hebhanjheafodj
hof (Haus), Äq/'(Huf), hyp^ hive_, Haus, Familie, hivung.
Ehe, engl, heavcj headj hive^ u. s. w., nhd. Hefe (ags.
haefe)j der hebende, in Gährung bringende StofF, ge-
hört ebenfalls hierher. Hierher gehört auch isl. hafrar
(plur.), schw. hafrej, dän. havre^ ahd. habarOj (ags. ata)
engl, haverj nhd. Haber oder Hafer_, eigentlich das in
die Höhe gewachsene Kraut, wie goth. havij Gras, über-
einstimmend mit ahd. haro oder haruj, schw. hÖTj dän.
h^Vj nhd. Haar oder Flachs, d. h. die hohe, hehre
Pflanze, vergl. Hari, Hiufi 350.
HuRFASTR 798, ein Mannsname, der, welcher einen festen
Wohnsitz hat, altschw. Hirdfastj Hausherr, zusammen-
gesetzt aw-iHurj Feuer, oder Hurt j Herd, isl. hyr^ Feuer,
hird oder hyrd^ (Herd) Haus, fürstlicher Hof, hirdmadr^
Hofmann, fürstlicher Beamter, hirdstiorij, Hofverwalter,
fürstlicher Statthalter, hirdvistj Aufenthalt am Hofe,
u. s. w. , schw. landschaftlich hyr^, glühende Kohlen,
goth. haurij Kohle, haurja, Kohlenhaufen, isl. hörgr
{havrgr)j, Feuerstätte, schw. harg oder horgj denn An-
höhe, Altar, ist erst eine abgeleitete Bedeutung, ahd.
her-statj (Feuerstätte) Herd, ags. heordj vergl. Hur^ir_,
und Fastrj s. Fasti.
HuRVAFR 784, ein Mannsname, der, welcher das Feuer an-
facht oder schürt, zusammengesetzt aus Hur_, s. d. v. W.,
und Fafrj isl. vafi^ eigentlich das Hin- und Herschwan-
ken, der Zweifel, vofra, langsam, weiter gehen. Da
1'«/" Einschlag beim Weben heisst, so geht hieraus her-
vor, dass die uisprüngliche Bedeutung von vafi eigent-
lich das Hin- und Herrschwanken sei, und dass es also
in Verbindung stehe mit isl. vefa, weben, schw. v'dfva,.
H. ^ 155
Vi'fj Kurbel, vcfva^ mit einer Kurbel umdrehen, vefiUj
hin- und herbewegen, dän. vceve^ viftj eine leise Bewe-
gung der Luft, viftej vom Wifide iiin- und herbewegt
Averden, goth. veibarij weben, vaibjatij winden, ahd.
weipon., schweben, 'wifan^ 'wepanj hin- und herschwe-
ben, weben, ags. vefan^ engl, weave^ hol!, weifelrij
wanken, nhd. 'weben^ Weife (Winde), weifen (winden);
TVehel (ahd. weipelj, eigentlich wohl der Hin- und Her-
gehende, der Diener), PVeibel (ahd. wibilj ags. vifel
oder veftlj engl, wevilj schw. vifvel^ eigentlich das
Hin- und Herkriechende Thier), der Wurm.
HuR^lR 1954 (pl.), Thürflügel, oder das, was die ThüröfF-
nung, \>ourj s. d. W., verschliesst, isL hurdj goth. haurds,
ahd. hurtj ags. hyrdelj nhd. Härde. Es ist nicht wahr-
scheinlich, dass die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes
Reisholz, Holzgeflecht sei, sondern viel glaublicher, dass
dasselbe eigentlich Schutz bedeute und mit Hurj. Feuer,
vergl. Hurfastrj im Zusammenhange stehe. Sollte man
auch die Anbetung und Veiehiung des Feuers bei den
alten Skandinaviern in Zweifil ziehen wollen, so ist
doch gewiss, dass demselben eine reinigende, schützende
Kraft beigelegt wurde, und dass man durch Räuchern und
Herumtragen des Feuers oder Anzünden grosser Feuer die
bösen Geister veischeuchte und sich dadurch vor ihren An-
fechtungen schützte. Ist dem so, dann sind auch die Be-
deutungen von folgenden Wörtern deutlich, nämlich isl.
hird oder hyrdj Schutz, Wache, hirda_, beschützen, be-
wachen, hiÖrdj (das Beschützte) die Hecrde, Hirdingij Be-
schützer, Hirt, hirdr, sicher, u. s. w. , schw. herdej Hirte,
h/ordj Heerde, dän. hyrde, hiord_, goth. hairdeisj hairda^
ahd. hirtij herta^ ags. heardj hiordj hirdj engl. hcrd.
Hierher möchten wir auch rechnen Hort (goth. huzd_,
isl. hödd;j ahd. horlj ags. hortj engl, hoardj Schiiin,
156 H. t.
Schutz, Schatz, welches wie Horte und Horde als Ne-
benform zu betrachten ist.
HuRMS 1050 (gen.), ein Mannsname, für Kurmrj s. Kurni^.
HuKA 817, 1011 (nom. und acc), ein Mannsname, Huki„
der Muthige, isl. hugrj, das Gemüth, huga^, denken, be-
denken, wofür sorgen , hugadrj muthig, hugd oder hugdaj
Brust, Herz, Liebe, hugga^ trösten, hugiiaz^ zu Willen
sein, hugsaj, erwägen, hugsvalaj trösten, hyggia_, mei-
nen, hyggilegrj bedächtig, klug, hjggindij Weisheit,
hyglUj einen schonend behandeln, schw. hiig oder hogj
Sinn, Neigung, hugadj geneigt, /u/g77ö_, erfreuen , }iugsa_,
erdenken, hugsvala^ trösten, hyggas_, liebkosen, hyggligj
angenehm, dän. Jiu oder hug^ Sinn, Gemüth, Ji/gge_,
Trost, Freude, hyggelig j, angenehm, goth. hiigSj Sinn,
Verstand, hugjarij, denken, meinen, ahd. hugii oder hiigij
Hiiko oder HugOj alls. Tiiigi^ liuggiarij ags. hogi^, hogian.
Es ist viel wahrscheinlicher, dass die ursprüngliche Be-
deutung von Huh'j Wehen, Hauch sei (den Laut des
leisen Wehens nachahmend) und also zur Bezeichnung
des Geistigen, Denkenden im Menschen gebraucht wor-
den, als dass es sich auf die hockende Stellung beziehe.
Sollten beide Wörter Hukr^ Geist, und hukij> Hocke,
zusammengehören, so ist es viel glaublicher, dass hoc-
ken (die Stellung eines Nachdenkenden haben) die ab-
geleitete Bedeutung sei.
HuKBIARN 362, ein Mannsname, Hukbiurrij, der äusserst
Muthige, zusammengesetzt aus Hukr, s. Huka_, und Biuriij,
s. d. W.
HüHT 1644, undeutlich, vielleicht für hukt^ in einen Hügel
gelegt oder beerdigt, isl. heygdr^ vergl. Hauk. Vergl.
Br. S. 233, L. & B. XXIX.
HuNUNT 1028 (acc), ein Mannsname, Hununtrj Riesen-
freund, zusammengesetzt aus Hunij und Unirj s. Uni.
H. ^. 157
Ahd. himj der Riese, rahd. hiunCj nlid. Hiliie„ (oslfrs.
Hünenkleid, westph. Htnnekleid, Todtenhenid, sächs.
Heunhilrpnj Leichenfrau, scheinen für die Bedeutung
des Wortes nichts zu beweisen und erst aus Hünengrab
entstandene, spätere Bedeutungen zu sein), kommt in
vielen Namen vor, z. B. goth. Hunimund, ahd. Hunfrid,
wand. Huneric.
HlJN^l^ 1433 (acc), ein Mannsnamne, Hunvi)^r_, Riesenan-
führer, zusammengesetzt aus Hunij s. d. v. W. , und
ViWj s. ViVur.
HüNlFRA/f\ 260, ein Mannsname, Hunifrair (?), der Hünen-
fürst, zusammengesetzt aus Hiinij vergl. Hununtj, und
Frair^ vergl. FraikaiAs.-
HüNTRA^- 1764, 1985, hundert, isl. hundrad, schw. hun-
drade oder hundra^ dän. hundrede oder hundredj goth.
liund, ahd. liunt_, ags. hund, alts. hunderedj engl, hun-
dred. Das Wort hundarij, welches gleichbedeutend ist
mit häradj ist nach Ihre zusammengesetzt aus Hund-
und redj Ausrüstung, vergl. Ra\-a. Hunt dagegen ist
offenbar eine allgemeine Benennung für eine grössere
Anzahl und gehört wahrscheinlich mit dem Worte Huni_,
s. Hununtj, zu derselben Wurzel. Daher findet sich auch
isl. hundradskadij grcser Schaden, hundradsbotj voll-
kommener Schadenersatz, hundvisj vielwissend, klug,
hundingij Anführer einer Schaar (von hundert), alts. hun-
no. — HunVraV 1705, 1763. HunaraV 1740. Hun^^ra
1705. Auf den Runensteinen kommt dieses Wort nur
in Jahreszahlen vor. — Vergl. HirauVi'
HüIKULFR 928, ein Mannsname, Kulkulfr^ der sehr Leb-
hafte, zusammengesetzt aus Kuikr^ s. Kuikj und XJlfvy
s. d. W.
158 H. :#:.
HuiKAlA 190 (acc), ein Mannsname, Kuikkair:, der munlere
Krieger, vergl. Uku\>-j zusammengesetzt aus Kuikrj s.
Kuikj und Kair_, s d. W.
HuithaufM 258 (acc), ein Mannsname, HuithaufVij der
Weissgehäuptete, zusammengesetzt aus Hvitrj s. d. f. W.,
und Häuf Vi j s. d. W.
HuiTAVAt>UM 252, 452, 215, u. s. w. , zusammengesetzt aus
Hvitr und Va^irj vergl. VaVunis isl. hvitr,, schw. hvit^
dän. hvidj goth. 'weitSj ahd. /zWz^ ags. ÄwY_, engl. 'whitCj
nhd. wez55^ vergl. Vet. Fita 118, für Hvita. Hoita 326,
für Hvita. Fiti 53, ein Mannnsname, für Hviti^ der
Weisse. OzYr 1620, für Hvitr (?).
HuiLR 1834 (praes. sing.), isl. hvila^ ruhen, hvilaSj aus-
ruhen, schw. hvila, dän. hvile_, goth. \veila_, Weile,
Zeit, Stunde, wdlan^ weilen, aufholen, ahd. huila oder
>wila_, ags. /iW/^ engl, while, holl. 'wzy/^ bedeutet Dauer
im Allgemeinen, dann Zeitdaur und endlich Ruhe. Die
Herleitung ist ungewiss. — Hvilir 1652, 1654, 1775, u.
s. w. Hviler 1842. Hvilis 1696, 1707, 1709, u. s. w.
Hvili\^ im. Hvilas 1693, 1775, 1776, u. s. w. Vilir
l^'ll. Vilis 1716. Vilas 1714. HuUir 1653. Dieses
Wort kommt nur auf sogenannten Leichensteinen vor.
HuARÜ 396, für VarUj, vergl. d. W., oder Faru^ vergl.
Fara. f^iA • hvaru . hut . til . Kirika ., d. h. Sie
waren (fuhren) aus nach Griechenland.
HuAKR 1350, ein Mannsname, Vakr_, s. Vakra_, der Hurtige.
HuAT 953, für Vad (?) Geldbusse, vergl. VaVunij oder
(part. praet.) von isl. votta^ bezeugen, durch Zeugen
billigen. Auk . sum . h va t . vaA • ^a t . , d. h. Und
als Bussse war es, oder: Und wie es von Zeugen gebil-
ligt war. Vergl. L. R. S. 129, S/. I, 29 und SantiaA.-
HUALF 1411, 1638, 1639, u. s. w., isl. hvel^ eine Halbkugel,
hvelfaj wölben y hvclfingj Gewölbe, schw . hvälfvaj hvalfj
H. i^. 159
dän hvcelvCj hvcelving, gotli. valvjan^ wälzen , ahd. wal^
Wölbung, Wall, mhd. 'weihen^ wölben, -we/^ gerundet,
ags. hvalfjauj hvalf. Dieses Wort scheint mit weilen,
isl. vellaj schw. uppv'dllaj dän. vceldcj ahd. 'wellan oder
wallarij ags. veallan^ sich kugel- oder wellenförmig er-
heben, vergl. Ulirj und mit wälzen, isl. velhuj schw.
'W^akUj dän. vcelte_, goth. valtjarij ags. vealtian zu dersel-
ben Wurzel zu gehören. — Auf den Runensteinen, be-
deutet hvalf eine gewölbte Grabbedeckung, die mit dem
Deckel eines Sarges (goth. wilflri) Aehnlichkeit hat,
oder auch einen ebenen Leichenstein. Litu . raisa .
stain . J>^ina . auk . hvalf.1411, d. h. Liessen die-
sen Stein und (dieses) Gewölbe errichten. Last : g^era :
hvalf: |>aenna : 1639, d. h. Liess dieses Gewölbe
machen. Oalf 1837, ^va^^ • gat>i ioalfi, d. h. ^.
machte das Gewölbe.
Hus 1919, 2023, isl., schw., dän., goth., ahd. und ags. huSj,
engl, house^ holl. huySy nhd. Haus. Es ist zu vermu-
then , dass die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes
sei, das Bedeckende, Schirmende, Schützende, und dass
es in Verbindung stehe mit isl. hattr_, Hut, hud_, Haut,
Jiydij Höhle eines Thieres, schw. hatt_, hud_, kide [ide)j
kydda^ Hülte, dän. hatj hudj hiej hyUe^ hyttCj hüten,
ahd. huotj hutj hutta, hiiotaiij, ags. hodj hud_, huttij hyduj
engl, hatj hide^ hut,
HusFRAUA 1724, Hausfrau, zusammengesetzt aus HuSj s. d.
V. W., und FrauUj vergl, Fraikai^^j isl. hussfreyaj
altschw. husfrua {husfrugha oder husfruha). Husfüra
1785, air Husfrua. Husfru 1764, Husfroua 1725, 1789.
Husfrou 1771. Husfroia 1747.
HusKARL 497, Hausgenosse, zusammengesetzt aus HuSj s. d.
W. , und Karl,, s. d. W, isl. husskarl. Hausgenosse,
Arbeiter. Mit dieser Benennung wird eine Person be-
160 H. t.
zeichnet, welche zu den Hausgenossen gehört, ohne
Sklave zu sein. Diese Hausgenossen waren also freie
Diener, die ihrem Hausherrn entweder beim Ackerbaue
halfen, oder auch mit ihm in den Krieg zogen, vergl.
Sl I, 544. Asur X vaA X huskarl X hans + ,
d. h. A. war sein Hausgenosse. Huskarla 802 (gen. pl. ?).
Hu3karla\^ 802 (nom. pl.).
HüsKARL 265, 432, ein Mannsname, s. d. v. W. — Hus-
karlsa 265 (gen.).
HusTRU 1748, schw. hustru, Ehefrau, Gattin, zusammen-
gesetzt aus HuSj s. d. W. , und Tru (?), isl. truj Treue,
Glauben, trua^ glauben, schw. trOj, s.j trOj v« , dän. tro_,
trocj goth. trauatij tn'ggvaj Bündniss, ahd. triuwa,
truan oder trowwarij triwwan (ehlich verbinden), ags.
triiaj truva oder treove_, truvjan oder treovjatij treov^Uj
Bündniss (franz. treve,, mitteil, treuga^ Bund, Waffen-
stillstand), engl, true^ u. s. w. Vergl. Träk. Man pflegt
anzunehmen, dass der Grundbegriff dieses Wortes ye*^
sei, und das hierher gehöre isl. tre_, Holz, Baum, schw.
träj tr'ddj, dän. trcej ahd. triuj ags. treov oder treo, —
Hustrun 1700, 1856 (mit dem best. Art.).
IlüSBON^-E 1789, Hausherr, Gatte, isl. husbondij schw.,
dän. husbondej ags. Jiusbonda_, engl, husbandj zusam-
mengesetzt aus HuSj s. d. W. , und Buanti^ s. Buanta.
HüSBlORN 325, ein Mannsname, Husbiurrij Hausbär, zu-
sammengesetzt aus HuSj s. d. W. , und Biurn_, s. d. W.
Hut 101, 396 (adverb.), für Ut,, aus, vergl. Utrunkum und
Ur. — Sum . for . til . kirkha . hut . 101, d. h.
Welcher ausfuhr nach Griechenland. ViA\ . hvaru .
hut . til . . kirika . 396, d. h. Sie waren aus nach
Griechenland.
HxJTA 453 (acc), ein Mannsname, für Kauti (?), s. d. W.
HiJLFll
H. *. J61
HuLFR 585, ein Mannsname, für Ulfr (?), s d. W. Hulfi
1151.
HuLiATR 4, ein Mannsnarae, der Holdgesinnte (?), zusam-
mengesetzt aus (?) Halr^ s. d. f. W., und latr^ s, Ku-
^iati.
HüLAN 1442 (acc. sing, m.), von Ilulr^ isl. hollrj, hold,
hylli_, Gunst, hfllaj günstig sein, hiddiifolk , Berggeister,
hdldrj lieber, halla , neigen, hallr^ Neigung, hallr, ge-
neigt, hallar ad einum^ einem gewogen sein, hella^ (et-
was geneigt halten) ausgiessen, schw. huldj hold, hjllaj
huldigen, heller, lieher, h'dllj eine ahsehüssige Klippe,
h'dllaj, ein Gefäss neigen, ausgiessen, dän. huld_, hold,
Hulder j Berg- oder Waldgeister, hyld^ Gunst, hylde^
huldigen, heller _, lieber, heldcj, Neigung, Abschüssiglieit,
heldcj neigen, ausgiessen, goth. hulVs, günstig, unhulVo^
Unhold, Dämon, hilVan, sich neigen, hold sein, haldisj
lieber, ahd. huldig holdj halda^ Halde, helden, sich nei-
gen, ags. heald^ abschüssig, u. s. w. Der Grundbegriff
dieses Wortes ist also sich zu einem neigen, ihm ge-
wogen sein; daher auch ahd. Holda^ die Geneigte, die
Holde, die Göttin des Hauswesens und Ackerbaues. —
Sa/K : hulan : t rutin :, d. h. Der Herr sei ihm gnä-
dig. Hulan scheint hier als Apposition von Tuka (acc,
regiert von tftlAC) genommen zu sein; vergl. Br, S. 196,
und Ebbe Sain. ßringj, Prolusiones antiquariae ^ I^^o« 38
u. 44.
HuLTA 616 (acc), ein Mannsname, Hulti_, der Holde, s. d.
V. W.
HüLTRlKR 588, ein Mannsname, der an Huld Reiche, zu-
sammengesetzt aus Hult, s. Hulan j und Rikrj s. d. W.
HuL^ANGIUM 1751 (dat. pl.}, ein Ortsname, zusammengesetzt
aus Hultj und Junkr^ s. Utrunkuni/ isl. holtj ein Wald,
21
162 H. t-
ein steiniger Hügel, schw. hult^ dän. holt^ ahd. hoh^
Waldgebirge, ags. holtj engl. holt. Vielleicht ist die ur-
sprüngliche Bedeutung Anliöhcj, und dann würde dieses
Wort mit Hulr j veigl. Hulaiij im Zusammenhange
stehen.
HULLI 1636, Decke, Gewo'lbe; isl. hui oder hulda^ Decke,
hyliaj, bedecken, verbergen, holdj (das Bedeckende) das
Fleisch, hyldg^aZj, fett werden, schw. h'ölja^ bedecken,
hblsUj (das Bedeckende) die Hülse, hölsterj Scheide,
Holfter, hullj inneie Haut, Fleisch, Fett, dän. hylle_,
bedecken, hyllike oder h^llike, Kopfbedeckung, hy Ister _,
Holfter, huldj, Fleisch, golh- huljaUj verhüllen, hulistr_,
Schleier, ahd. huljaiij ags. htlan^ engl, helcj nhd. hül-
len j hehlen j u. s. w. — Lat : gaera : hulü, und auf
der anderen Seite mit angelsächsischer Schrift: Let :
gera : hvalf ;, d. h. Liess dass Gewölbe machen.
HuLBlURN 115, ein Mannsname, der wohlbeleibte Bär, zu-
sammengesetzt aus Hullj s. d. V. W. , Feistigkeit, und
Biurn, s. d. W-; oder auch für Hulmbiurnj zusammen-
gesetzt aus Hulmij s. d. W. , und Biurnj, s. d. W. Hui-
hiorn 109 (acc). Holbiarn 242.
HULMFR1[> 19, 21, 85, 246, 370, 864 (nom.), ein Frauen-
name, Inselschirmerin, zusammengesetzt aus Hulmij s.
d. W, und FriVrj s. FriVi- HulmfriVi 375. Hulmfri\^a\^
689 (gen.). Hul/riV 95, vergl. Hulbiurn. ülnifriV 524.
Ulmfris 386. HolmfriV 452.
HuLMFRlA 651, ein Frauenname (?), zusammengesetzt aus
Hulmij s. d. W., und Frirj, vergl. Raknfri^.
HuLMFASTR 424, 585, 799, ein Mannsname, Inselfest, zu-
sammengesetzt aus Hulmi, s. d. W., und Fastr^ s. Fasti,
Hulmfast 96, 676, 788 (acc). Hulmfastar 628 (gen.).
Hulfastr 1, 517, 748, 797, 890. Hulfast 219, 982,
H. ^. 163
1580 (aco. und nom.), vergl. Hulbiurn. Ulmfastr 524.
Hubnnfastr 77. Hiulmfastr 649. Hiulmfast 671.
HL'LMVlf>R 628, 980, ein Mannsname, Inselbaum, zusam-
mengesetzt aus Hulmiy s. d. W. , und Vi^r^ s. KiVur,
JlmviW 825. Amvit 968 (?).
HuLMKüT 474 (acc.'), ein Mannsname, Hulnikauti_, der weise
Inselbewohner, zusammengesetzt aus Hultnij s. d. W. ,
und Kautij s. d. W. Hulmkoatr 1005. Almkaut 881
(acc. ).
HuLMKAiR 71, ein Mannsname, Tnselspeer, zusammengesetzt
aus Hulmij s. d. W. , und Kair^ s. d. AV. Hulmkr 758.
Hulmkir 493. HulmklJ^ 96. Hulmkirs 80, 984 (gen.).
HulmkaiA^ 80, 361, 474, 769, 914, 977. C/7/7zyt/r 285.
UlmkaA, 948.
HlJLMKlRt>R 344, ein Frauenname, die Inselbeschirmerin ,
zusammengesetzt aus Hulmij s. d. W., und KirWj s.
KarVir.
HulmkarH 865 (dat. sing.}, vergl. KarVum. Der Tbeil Russ-
lands, welcher in Süden am allen Hunaland und Biar-
maland lag, hiess Holmgärd, vergl. Td. TV, 84. — Han
fial i Hulmkai|>i, d. h. Er blieb (in einer Schlacht)
in Holmgärd.
HULMI 388, 554, 628, 1236, ein Mannsname, Inselbewohner
oder Zweikämpfer, isl. holntij Insel, hölmrj Kampfplatz,
g('inga d holnij den Kampfplatz betreten, holmgdngaj
Zweikampf, schw., dän. 1iolni_, altschw. holmbr oder
höhne j ein umzäunter Platz, alts. Iiolniej Kampfplatz.
Die Ableitung ist ungewiss. Hulnia 522, 657 (acc).
Ulmi 502. Ulmo 1014 (acc). Ulmu 1038 (acc), ein
Frauenname, Ulma für Halma. Hulmi 780 (dat. sing.),
eine Ortsbenennung.
HiJLMSTAiN 381, 850, 860, 862, 887, 938, ein Mannsname,
Inselstein, zusammengesetzt aus Hulmi j s. d. W. , und
164 H. ^.
Stain, s. d. W. — Huliimin 21, 27, 380, 392, 641,
722, 723. Hiilmstein 1194. Hlmstain 388. Ulmstin 1168.
Holm stell 100.
HuLMTlS 70, 434, ein Frauenname, die Inseljungfrau, zu-
sammengesetzt aus Hulmij s. d.W., und Tisaj, s. d.W.
Hulmtisa 393 (aec). Hulmntis 433, 434, 439.
HuLMLAUK 14, ein Frauenname, Inzelzierde, zusammenge-
setzt aus Hulmij, s. d. W., und Lauk_, vergl. \>'urlakr.
HulmlaukaA 992 (gen.). Hulmnlauk 731, 1452. Holin-
lauh 452, vergl. Fulkir.
HUMBIURN 231, ein Mannsname für Hulmhiurnj zusammen-
gesetzt aus Hulmij s. d. W. , und Blurn_, s. d. W.
Hovi^ 62, ein Mannsname HuviV^ Haupt, vergl. Hiifi.
HoRM 1438, ein Mannsname, für Kurmr„ vergl. KuriiiAs-
HosALUKut>sUMü^lR 211, stellt für Hos salu uk kuj>s m u-
|>ir, vergl Uku\^.
Hru^A 531, 1233 (gen.), ein Mannsname, Hru^ij, der Piuhm-
volle, isl. hröclrj Ruhm, hrösj Lob, Ruhm, hrösaj lo-
ben, schw. roSi rosa, dän. roes, rosCj, goth. lu^oVj ahd.
hriiodj ags. hro^_, altfr. chroth. Die ursprünghche Be-
deutung ist Ruf.
Hrurikr 547, ein Mannsname, Hru^rikr^ der an Ruhm
Reiche, zusammengesetzt aus HruVrj s. d. v. W. , und
Rikr, s, d. W. Hrukikr 1096.
HrUAR 1329, ein Mannsname, der Ruhmvolle, vergl. Rui.
HrULF 7.30 (acc.), ein Mannsname, HruVulfrj der sehr Be-
rühmte, zusammengesetzt aus Hru^r, s. Hru^a^ und
Vlfrj, s. d. W.; isl. Jirölfrj, mächtig, Hrolfr^ ein Manns-
name. Ruh'lfaA^ 756. RuulJ 2044. HriVulfs 1062 {^^w:^.
Raulf 1251. Ahd. Hruodolf, ags. Hro^vulf.
HrulaüHAR 1028 (gen.), ein Frauenname, Hru^laukj die
berühmte Zierde des Geschlechts, zusammengesetzt aus
HriiVr^ vergl. HruVch "nd Laukr^ vergl. Vurlakr.
H. t • 165
HrumüNTR 710, ein Mannsname, HruV'iiuntr j s. Munti j
ruhmvoller Beschützer.
HRlf>^AR 1338 (acc), ein Mannsnanie, der Stürmische, der
Kämpfer, isl. hridj Schneegestöber, Angriff, Schlacht,
orrahridj ein heftiger Angriff, in welchem Woite orra
verstärkend ist, vergl. Urustu^, da die Ableitung von
dem Namen des berühmten Norwegischen Helden Orri
höchst unwahrscheinlich ist. Der Grundbegriff dieses
Wortes scheint Bewegung zu sein, vergl. Ri^Uj daher
Schnee, wie Regen von regen, vergl. Raklij Anlauf,
Schlacht. Im Lappländischen findet sich riddetj sich
vordrängen, ridhakj kühn, riddoj Bergsturz, Schnee-
sturz oder Lawine, ridne^ Schnee auf Bäumen.
Hrikariki 1596 (dat.), ein Landschaftsname, für Hrinka-
rikij vergl. Rikr.
HräFN 260, ein Mannsname, Rabe, isl. hrafn_, Rabe, räu-
berisch wie ein Rabe, hraffij Räuber, Mannsname, schw.
ist dieses Wort verloren gegangen und korp (von corvus)
aufgenommen, dän. raviij ahd. hrabaiij ags. hraefn^,
engl, ravejij ist die Benennung des Vogels nach seinem
Geschrei, von der Wurzel lira^ rufen. Altschw. ramiij
ahd. hraniy ags. hremrij sind als Nebenformen zu be-
trachten. — Hrafns 1654 (gen.). Rafn 1418. Rhafnuka
1540, 1541. Rafnuka 1541, ein Mannsname, der, wel-
cher listig isl wie ein Rabe, vergl. Nuka.
HrafnK/K 1714, ein Mannsname, Hrafnkairj Rabenspeer,
zusammengesetzt aus Hrafn^ s. d. W,, und Kair^ s. d. W.
Hrakli 1363, ein Mannsname, der Schwankende, isl. rafiij
heiumschweifen , schw. ras^la_, wanken, dän. ravc oder
ragle. Verwandt hiermit sind, n)hd., nlid. rcgcn_, sich
bewegen, golh rign^ ahd. rekan^ ags. hrcgn oder rcgjij
altfr. reitij engl, rain, so auch isl , schw., dän. rcgnj>
166 H. t
(das sich Bewegende) der Regen, und is\. hragla^ regnen;
vergl. HriVar.
Hraisku 1264, undeutlich, vergl. Raisa^ und L. & B. III.
Hrabi 1458, ein Mannsname, Rabe, vergl. Hrafn.
HlFNI 870 (dat. sing.), alts. hebarij ags. heoforij engl, heaverij
(das Erhabene) der Himmel, vevgl. Hufi und Himinriki.
— Jan vas : unt hifni bistr, d. h. Er war unter
dem Himmel der beste.
HiFiA 171, für Vfir, s. d. W.
HiFAN 424 (acc. sing, m.), von hi/vj, sich erhebend, muthig,
kraftvoll, vergl. Hufi, schw. landschaftlich häf oder
h'dfverj beschäftigt, auf sich vertrauend, kühn, hoch-
müthig. Trink h i f a n , d. h. einen muthigen Burschen.
HiFTON 39, ein Mannsname, der mnthige kraftvolle Mann,
zusammengesetzt aus Hifr, s. Hifan, und Tan_, s d. W.
Hl^I 1507 (dat. sing.), vergl. FinhiH
Hlf^IN 966, 1274, ein Mannsname, der zum Volke Gehö-
rende, der Heide; isl. heid, Volk, heidingi, einer aus
dem Volke, ein Heide, heidinrij heidnisch, altschw. he-
dhiUy Heide, schw. hedningj hedniskj dän. hedningj hederij
hedenskj goth. haidus, Ait und Weise, hai\>nOj Heidin,
ahd. heitj wahrscheinlich Person, heidan, der Heide,
heidanisc, heidnisch, ags. had, haeban, vergl. ebenfalls
das V. W. Dieses Wort scheint also zum Grundbegriffe
zu haben Art und Weise, Volk, und in dieser Hinsicht
ganz mit l'^vog und sS^vcxog fgoth. ^iuda), ed^vcxwg (goth.
\yiudisko) _, übereinzustimmen. — IIi\>inn 1631. HaVin
1078. 7>m 59 (acc). ~ IVinvi 455, 474, ein Frauen-
name, Zuflucht der Heiden. — I^intora 1050, ein Frau-
enname, die deai Thor geweihete Heidin. — Vergl.
Hi^-lNFAST 139, 542, 753 (acc), ein Mannsname, Hi^in-
fastr, dem Volke oder dem Heiden thume treu Eige-
H. *. 167
bener, zusammengesetzt aus Hi^in, s. d.W., und Fastr_,
s. Fasti,
Hlf^INKAlR 48, ein Mannsname, Speer des Volkes oder Hei-
denthumes, zusammengesetzt aus Hi\>-inj s. d, W., und
Kairj, s. d. W. Hi\>-inkar 46.
Hl^INTlS 724, ein Frauennnme, die Maid des Volkes oder
Heiden tbumes, zusammengesetzt aus Hi^irij s. d. W. ,
und Tisa, s. d. W. HaVintisi 788.
Hlt>lNBlARN 243, ein Mannsname, Hi^inhiurnj Volksbär,
zusammengesetzt aus Hi^irij s. d. W. , und Biurrij s.
d. W.
HlORVÄR^UR 50, ein Mannsname, Hiurvaur^r, Scbwert-
wärter, zusammengesetzt aus Hiurj, isl. hibrj Schwert,
gotb. hairusj alts heruj, ags. heor^ fränk. cherUj scbeint
ursprüngHcb Stoss bedeutet zu baben, und im Zusam-
menhange zu stehen mit ags. kyrtj verletzt, engl, hurtj
verletzen, hurtlcj anprallen, a\lir. behourdj Lanzenstoss,
franz. heurterj hurtcr (im Salischen Gesetzte hortare)_,
stossen, mit. behordium j Lanzenturnier, hurdiciiun j
Mauerbrecher. — HiorvarV 49.
HlON 135, 333, 1283, isl. hiUj hiun oder hion, Hausgenos-
senschaft, Ehegatten, ist eine neuere Bedeutung, alt-
schvv. hioiij Hausgenossenschaft, Eheleute, schw. hjorij
besonders in Zusammensetzungen, z. Y>. fatti^hjorij Ar-
menhäusler, tj enstdij on jTi\&v\%\ho\.Q ^ hjonlagj Ehe. Wenn
dieses Wort nicht aus dem Lappländischen stammt von
sjurij Knecht, Magd, sjunestet, Diener sein, so ist es
viel wahrscheinlicher, dass es mit gotb. lieivj Haus, Fa-
milie, abd. hiwwan oder hiwan, beirathen, vergl. Hufi^
zusammenhänge^ als mit isl. hid^ bei, neben. — F u 1 u-
bi:uk : Ackun : t>aun : hion : litulhakva:
stain . eftiA : sik kuik : baj>i . 135, d. b. Die
Ehegatten F. und A. Hessen sich, beide (noch) lebend,
168 H. t-
fliesen Stein metzen. Auch in den beiden anderen In-
schriften kommt dieses Wort mit \>aiin vor.
Herfri^ 1306, ein Mannsname, Hairfri^Vj Heereschutz,
zusammengesetzt aus Hair^ s. Hairfos^ und Fri^r_, s.
FriVi'
HlRVARt> 1121, ein Mannsname, Hairvaur^rj Heerwärter,
zusammengesetzt aus Hair, s. HairfoSj und p^aur^rj, s.
d. W.; vergl. auch HiorvarV-
HiRULF/K 1539, ein Mannsname, Hairulfr^ Heerwolf, zu-
sammengeselzt aus Hairj, s. HairfoSj, und Ulfrj s. d. W.
— HeriulfA^ 992.
HiriaA 260, ein Mannsname, Verwüster, veigl. Hairfos.
HlRAU^l 999 (dat.), isl. heradj, schw. h'dradj dän. herredj
vergl. HuntraV' Nach der hier vorkommenden Form
scheint dieses Wort am wahrscheinHchsten aus Hair^ s.
HairfoSj, und Ju^r^, s. Au^vatr,, zusammengesetzt zu
sein, und eine Stiecke Landes zu bezeichnen, welche
einem Kriegsheere zum Wohnplatze angewiesen ist. Ueber
die historische Bedeutung des Wortes vergl. Cr. S. 250,
Str. I, 510 und 569.— X Sten hafir X riton X
J>on X stonta X mo X Bali i hirau^>^i X üftir
+ brut>ur ., d. h. Bali hat dem Bruder den Stein
geritzt; er möge im Gaue stehen. Vergl. L. R. S. 83.
HlRSI 870, ein Mannsname, Heerführer, isl. hersir^ Feld-
herr, zusammengesetzt aus Hair^ s. Hairfos^ und Siri^
s. Sir^ Verl. Jarl. HarsA^ 1078.
Herbiurn 993 (acc), ein Mannsname, Hairbiurn^ Heerbär,
zusammengesetzt aus Hairj s. Hairfos^ und Biunij s.
d. W. - Hirhiarn 557. HiUiarn 1234.
HiRLUF 1597, ein Mannsname, Hairlufr^ Heerespreis oder
Heerlieb, zusammengesetzt aus Hair^ s. HairfoSj und
Lufrj s. Lufohri. — Harlaif 551.
HlK-
H. ^. 169
HlKULFR 998, ein Mannsnaine, Hukulfr, der mutliige Wolf,
zusammengesetzt aus Hukij vergl. Huka, und Ul/vj, s.
d. W.
HlKlFASTR 935, ein Mannsname, Hukfastr^ der festen Muth
hat, zusammengesetzt aus Hiikij, s. Huka., und Fastr^
s. Fasti.
HlKAl/K 1575, ein Mannsname, Hukkairj vergl. TJku^'j der
mulhige Speer, zusammengesetzt aus Huki_, s. d. W. ,
und KaiFj, s. d. W.
HlKAT 2233 (adverb.), isl. hintat ^ altschw. higat_, h/ngat_,
hdmgatj hierher, zusammengesetzt aus Hinj, s. d. W.,
wie hinc von hiCj ahd. hma^ und atj nach einem Orte
hin, das sich nur in den beiden Wörtern hingat^ hier-
hin und \>-angatj dorthin findet. Ueber Hikat für Hin-
katj vergl. Furuki.
Hin 1421, 1499, 1590 (pronom. und artik.), isl. hinn [hin^
liit)j altschw. hirij dän. hiirij jener, dieser, der, goth.
hisj hina (acc), hi'ta (neut.), ahd. hina (adverb.), nhd,
hirij heute. — Hin : Skarba : 1421 (acc. sing.), d. h.
den Strengen. Hin : kul>a : 1499, d. h. den guten.
Hin hügi 1590, d. h. der heilige. Hinom 1966 (dat.
sing, m.), Hinom . helga . TJlaf ., d, h. dem heili-
gen Olof. Hinna iSlO (acc. sing.), Lit gera : stain :
hin na, d. h. liess diesen Stein machen. Hüii 1779 (dat.
sing, f.), ^a niautir : ba^r : hinicbüna, d. h. da
geniessen beide von diesem Gebete. Vergl. L. R. S. 151.
Heni 1208, für Hinaj Raisti : stein : heni, d. h.
errichtete diesen Stein. Hina 1780 (acc. sing, f.), Lit :
kiara ; hina : slan, d. h. Hess diesen Slein machen.
Hins 1323, 1506, 1921 (gen. sing, m.), Hins : fulkt>u :
1323, d. h. das Begleiteten oder Anführers, Hins raj>s-
baka . 1506, d. h. des tapferen. Hisan 1731 (acc. sing.),
22
170 H. *.
Lit : gera : stain : hisan, d. h. licss diesen Stein
machen. Hissan 1766 (acc. sing.), Lit . kiara . stain .
hissan, d. h. liess diesen Stein machen. Diese beiden
letzten Formen scheinen für ^isan zu stehen. Ein 1619.
HeiJ»- 1579, ein Frauenname, ahd. heitj oder heidoj alls.
heitj ags. hadj die Person, vergl. Hi^in. Da indessen
dieses Wort auch als Name einer Zauberin vorkommt
(vergl. Tegners Frs. 10.) j so lässt sich vermuthen, dass
dasselbe in Verbindung stehe mit isl. htita (vergl. Hit),
anrufen, ein Gelübde ablegen, heit_, Gelübde, Drohung,
heitarij Drohungen, heitaz_, einem mit dem grössten Un-
glücke drohen. Richtiger dürfte es jedoch sein anzu-
nehmen, dass dies zwei verschiedene Wörter seien.
HeilJ^UR 1889 (adverb. ?), lieber (?), vergl. Hulan, und
Heimsens 878 (gen. sing, mit Art), von Heimr die Welt,
isl. heimr j Welt, Haus, heimar (plur.), Landschaften,
heiniij das eigene Haus, heinij nach Hause, heimaj zu
Hause, heimaitj von Hause, schvv. hem_, das eigene Haus,
henij nach Hause, liemma., zu Hause, hemmarij Grund-
stücke eines Bauern, dän. hieni_, s.j hieni, adv.^ hiemme^
goth. haimsj Flecken, haim-oVlij Feld, ahd. heima,
Heimath, Äe/m^ nach Hause, alts. hem, ags. ham, engl.
home. Die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes scheint
das Obere, Bedeckende, Behausende zu sein, vergl. Hi-
minriki. — V a r f a r i n v i f> u um a 1 f u r heimsens,
d. h. war weit in der Welt herumgefahren.
HiAR 697, 907, 1305, u. s. w. (adv.), hier, isl. her, schw.
h'drj dän. her, goth. her, ahd. hiar, engl, here, nhd. her^
hier. Es ist wahrscheinlicher, dass dieses Wort von dem
Pronomen Hin, s. d. W. , abstamme, wie im Lat. hic
von hicj als von einer Wurzel hi, die liegen bedeutet.
— Hiar. maa . stanta . 697, d. h. Hier möge stehen.
H. *. 171
Hi 485, Hi + mun + ligia + , d. h. Hier möge lie-
gen. Hir 749, 1689, Hir : likr ; 1689, d. h. Hier liegt.
Her 1503, 1629, 1652, u. s. av., Her livilir 1652, d.
h. Hier ruhet. Hier 692, 1571, 1696, Hier . man .
stanta . 692, d. h. Hier möge stehen. Hia 494, iin-
deutlieh. Ha 1835. Har 1631, 1707, 1833, u. s. w.
Er 1716, 1979. Jear 1714. lar 607.
HlALFAST 27, ein Mannsname, für Hialmfastr (?), Helmfest,
zusammengesetzt aus Hialmrj s. Hialm\^j und Fastr, s.
Fasti.
HlALBi 2, 14, 16, 23, u. s. w. (conj. präs.), von Hialba^ isl.
hialpaj schw. hjelpa^ dän hielpe_, goth. hilpaUj, ahd. hei-
fauj ags. helparij engl, helpj nhd. helfen ^ die Ableitung un-
gewiss. — K u ^ h i a I b i o t 2 , d.h. Gott helfe dem Geiste.
Ku t» hialbi silu X 14, d. h. Gott helfe der Seele.
Kut> . hialbi . ant . 24, d. h. Gott helfe dem Geiste.
Hialpi 1436. Hialbin 351, ein Zusammenziehung für
Hialbi harij d. h. Helfe ihm, s. R. Spr, S. 14. Hialbin
418 , 1592, für Hialbi. GuJ> hialbin Xsialu X ans.
418, d. h. Gott helfe seiner Seele. Hulbi 197, 1034,
1050. Ulbi 439. Kut> . ulbi . ai|>aA . haarli . d. h.
Gott helfe euch kräftig. Hiulbi 1116. Hielbi 71, 712,
770, u. s. w. Hiabi 207. Hiapi 1609. Hialubi 707.
Hialb 874, 1479. Hialp 1513. Hialmhi 861. Helb 208,
1916. Hilbi 162, 430, 713, u. s. w. Helbi 847, 1021.
Hab 1480 für Hialbi. lulbi 1058, füi- Hiulbi. lalibi 708.
Jalb 587. lalbi 235, 292, 312, u. s. w. lalba 1020, für
Hialbi. Talbin 371, für- Hialbin. Ilitbi 1045. Eliba 1773.
Jlbi 415, für Hialbi, Ihlbi 61, 485, 489, u. s. w., für
Hialbi.
HiALMKER 222, ein Mannsname, Hialmkair^ Helmspeer, zu-
sammengesetzt aus Hialmrj s. Hialm\sj i^nd Kaivj s»
d. W.
172 H. i,
HiALMTIS 774, ein Fiauenname, die Belmmaid, zusammen-
gesetzt aus Hialmrj s. HialinA\j> und Tisa^ s. d. W.
HialmA 1342, ein Mannsname, Helm, Schirm, Schutz, isl.
hialmr oder helmrj, Hehn, schw. hjdm, dän. hielni_, goth.
hilmSj, ahd. lielni^ ^g*^-? ^"8^* ^^<^^"^« I^'^ ursprüngliche
Bedeutung dieses Wortes isl, Bedeckung, Schirmbedec-
kung des Kopfes, von isl. hilma^ bedecken, hilmaii oder
hilmingj, Bedeckung, liilmirj, Beschützer, König, und
steht mit Hulia , vergl. Hullij im Zusammenhange.
Hialmbr 851.
HiT 8, 192, 220, u. s. w- (sing, imperf.), von Haita^ isl.
heita, schw. h(^.taj dän. hedde^ goth. haitajij ahd. heizaiij
ags. hadaiij nhd heissen. Die ursprüngliche Bedcjitung
dieses Wortes ist ohne Zweifei erregen, entflammen,
antreiben, befehlen, zurufen, daher auch isl. heitaj (hef-
tig erregen), warm machen, lieitr^ glühend, zornig, hiti
oder häaj Hitze, heidj (strahlend, glänzend wie Feuer)
heiteres Wetter, heidmenn ^ (Glanzmänner) königliche
Trabanten, heidvj klar, heidr^ (das Klarsein, Glänzend-
sein) Ehre, haddr , die glänzende Blume, das (gold-
glänzende) Haar der Frauen, ein goldener (glänzender)
Schmuck, hatr, (Aufregung des Gemülhs) Hass, u. s. w.,
schw. hetj heiss, liifzig, htder., Ehre, hat^ Hass, dän.
hi^dj hcedePj had^ goth. haisj Fackel, bi-haitj Streit,
hatisj Zorn, heilOj (Hitze) Fieber, hazjaUj loben, hazeins^,
Lob, aber ahd. lieren-, gehört nicht hierher, vergl. Hari.
ahd. heizarij heiss machen, heitarj, hell, klar, haZj Hass,
hdstj, aufgeregt, heftig, erzürnt, hizza^ heftige Erregung,
Hitze, ags. hat^ heiss, hatCj^ Hitze, Heftigkeit, hatian,
im Hitze sein, heissen, hassen, hatan^ heissen, befehlen,
hadin^, Glanz, u. s. w. — Htt 197L Ait 624, für Hit.
Haitir 1594 (sing, praes ). Bceto 1631 (plur. imperf.).
Hilf 1182, ein Frauenname, Hülfe, vergl. Hialhi.
H. )f:. 173
Helfitr 1307, ein Mannsname für Hailvitr (?), der seinen
vollen Verstand hat, zusammengesetzt aus Hailr j, s.
Hildj, und Vitr^, s. d. W. — Sj. II, 58, übersetzt dieses
Wort durch Halbbruder.
HlLA 1856 (acc. sing.), isi. heilig unveiletzt, gesund, schw.
lielj dän. heelj golh. liailsj ahd. htilj, ags. halj, ^""o'« ^<^il:>
'whole; die Ableitung ist schwierig. Vergl. d. f. W.
HlLAGR 1410, heiliger, ^Wv Hailakrj, isl. heila^r oder hel^Vj,
heilig {heilig Gehirn), heillj Heil, heilsam Gesundheit,
heilsaj grüssen [lieillaj Menschen durch Zauberei fort-
schaffen), schvv. heligj, liellj, heisa-:, dän. helii^j, lieldj hel-
setij hilse_, (goth. veihsj, heilig), ahd. heilac^ ags. halig_,
engl. holf. Diesem Worte liegt ganz gewiss der Begriff
hailr j vergl. Hila^ unverletzt zum Grunde, und da
Alles, was den Göttern geweiht oder geopfert wurde
unverletzt sein musste, so entstand hieraus der Begriff
heilig. Unwahrscheinlicher ist, dass (wie Id. IX, 94 be-
hauptet wird) dieses Wort in Verbindung stehe mit isl.
hei oder heliaj, Tod, Todesgöltin, vergl. Hailj helvitij,
Todesstrafe, Holle, schw. helj helvete^ dän. helj helvede^,
goth. halja, ahd. hella_, alls. hellia^ ags., engl, hellj nhd.
Hölle,, was wohl schwerlich gleichbedeutend ist mit Höhle,
denn isl. hall (z. B. Vall-hall) oder hollj, Saal, Schloss,
helUrj, eine Felsenhöhle, schw. halj ein bedeckter Platz,
Kaufhalle , dän. hal oder haller j Saal , Si.hloss, ahd. halla^
Hof, ags. healj engl, hall^, franz. hallesj, nhd. Halhj,
gehören nicht hierher, sondern zu Halr^ Fels, s. Ilal^
und bedeuten ursprünglich Felsenhöhle. Wahrscheinlich
gehören aber goth. alhsj ahd., alts. alshj ags. alhj Tem-
pel, hierher. Da isl. heilla Menschen durch Zauberei
fortrauben heisst, so lässt sich veimuthen, dass //(/ die
Menschenholende bedeute und abzuleiten sei von ahd.
halorij nhd. holeiij, nehmen. — Ileilhi 861. Hial^i 731,
174 R. V.
ein Mannsname, der Heilige, Hiliiki 351. Helki 890.
Hilgi 1590. Hilka 1158 (acc). Helka 208, 1116, 1406
(acc). Hel^a 1966. Hdhu 1696. Helha 588 (acc). /:?t^/-
gim 1587, ein Frauenname. Halki 349, 937, 1223.
Halka 386, 1835.
HiltulfA 1492, ein Mannsname, tapferer Krieger, zii-^am-
mengesetzt aus Hiltr, isl. hillduTj Feldschlacht, Göttin
des Krieges, hilldin^r^, Abkomme der Hilldur j kriege-
risch, König, ahd. hiltea oder hilta_, Schlacht, ags. hilde
Schlacht; die Ableitung ist schwierig. — Hiltulf 1825.
ITimJ>AKI 1440. Ueber die Bedeutung dieses "Wortes sind die
Ansichten verschieden, man lese hiei'iiber nach Prolu-
si'ones antiquariae^ etc. Ebbe Sam. Brin^. Lund 1827.
Ich halte dafür, dass dieses Wort zusammengesetzt ist aus
Haimr_, s. HeimsenSj und VfgJj Empfänger, vergl. Take^
und eine Person bezeichne, die mit einer anderen Haus
und Hof gemeinschaftlich besitzt; eine Sitte, Avelche im
Alterthume nicht selten war. — : Osbiurn : him :
J>aki : Tuka : , d. h. Osbiurn Tiiki's Gompagnon. Hirn-
Viki 1441. lan : sa/K : vas : him : ^iki : Tuka :,
d. h. Welcher Tiiki's Gompagnon war. llini\>igi 1548.
Him^igi X Svins X, d. h. Svin's Gompagnon.
HimiNRIKl 1410 (dat.), Himmelreich, zusammengesetzt aus
Himin und Rikij s. Tiikr. Tsl. himitij schw. liimmel^ dän.
Idmmtlj goth. himinsj ahd himilj, altfr. himul (alfs. he-
barij, ags. heoforij engl. heavetZj vergl. Hifni)^ nhd. Him-
mel. E< ist wohl gewiss, dass, wie isl., schw., dän. und
ags skjTj das Bedeckende, vergl. Skulij der Luftkreis,
die Wolken heisst, so auch die ursprüngliche Bedeu-
tung von Himirij Decke sei. Dies bestätigen auch fol-
gende Zusammenstellungen: isl. hamSj (das Bedeckende)
die Haut, die äussere Gestalt, hamr_, die abgezogene
Haut, hamdirj in (eine abgezogene Haut) einen Harnisch
H. *. 175
gekleidet, hem_, abgezogene Haut, grosser Sack, hemillj
(Bedeckung; Bewachung, Aufsicht, hemin^rj {dfv Gehar-
nischte) der Krieger, Sieger, hempUj Mantel, himna^ feine
Haut, schw. hamrij Schemen, hemul, Gewährleistung,
hinna j dünne Haut, dän. ham ^ äussere Bedeckung,
Haut, äussere Gestalt, hiemmel^ Verpflichtung, hincle^
feine Haut, goth. haiiij Haut, Hülle, anahamorij anzie-
hen, ahd. gund-hamOj Kriegsbedeckung, Panzer, hemidi_,
Körperbedeckung, alts. gu^hamOj ags. haniaj nhd. Hemdj
fränk. chanij franz. chemise. Himiriki 1685. Hiniis 1978
(gen. sing.) von Hiniin. Vergl. Heimseiis.
HlMINKR 408, 557, ein Mannsname, Krieger, Sieger, Frie-
densstifter, isl. heniüiger (von he7?ij vergl. d. v. W.),
das Leder von den Schenkeln eines Pferdes, der Name
eines Mannes, Sieger, Fiiedensstifter , oder der Häus-
liche von Haimrj s. Heimsens^ und der Endung — inkr^
vergl. R. Gr. 185. Herm'k 507, 554, vergl. Furaki. Hi-
mikr 656. Hemik^ 225. Henmihkr 650. Hamink 1374.
Amikr 37. Nminkr 154, iYliKR ist wahrscheinlich
verritzt für iYliKR-
Häf 220, 987, das Meer, isl., schw. haf^ dän. havj eigent-
lich das Erhabene, vergl. Hufi. — An . krik . haf.
220, d. h. im Griechischen Meer. Trukna^i : i Ek-
lans : haf : 987, d. h. Ertrank in Englands Meer.
Hafir 999 (sing, praes.), von Hafuj isl. hafa^ schw. hafva^
dän. havCj goth. hahaiij ahd. han und hapen_, ags. hab"
barij holl. hebbeuj engl, have, lat. habere^ nhd, haben.
Die Wurzel Haf^ vergl. Hufi, zeigt ohne Zweifel ein
Aufgehäuftsein, Gesammeltsein, Besitzen an, und lässt
weniger den Begriff des XJmfassens zu. Man pflegt in
der Regel ahd. hapuhj ags. hafiiCj engl. hawk_, isl. haukr^
schw. hökj dän. Ä0g^ vergl. Haukr_, mit haben zusam-
menzustellen und durch Fasser zu erklären, und viel-
176 H. ^.
leicht mit Recht. Auflallend ist es jedoch, dass dieser
Vogel im Lappländischen hapak oder hapke und hauka
heisst, welches PVürger bedeutet; denn es findet sich
im Lappländischen liapket und liapketet_, erwürgen, luip-
ketenij das Erwüigen, und ebenso liauketj hauketet in
derselben Bedeutung. Vergleicht man liiermit, dass z. ß.
der Neuntödter, TVär^er genannt wird, so möchte man
fast auf die Vermuthung kommen, dass die eigentliche
Bedeutung von Habicht nicht Fasser j sondern PFür^er
sei. — Hafr 1751. Hifir 714. Hafi (conj. praes), vergl.
Sj\ n, 29. HafW 860, 962, 979 (imperf. sing.). HofW
1339, undeutlich, vergl. Br. S. 248. Haver 1724.
HAUpf^l 900, ein Mannsname, der Gelielnite,: vet^^^^fii^i--,,
Hauf^^INK 1050, HaufVinkr oder Hauf}itinkiC;^%\..l^/Mi^-^^^
schw. hö/din^j, d^n. h^vdin^, HäuplIing/^v'i^^a^h^-J&ej^^''- _,
Haursi 303, 1550, ein Mannsname, der Hurtige", i"sh ftors
oder hrosSj, eigentlich Stute, dann überhaupt Pferd,
hryssa, eine Stute, altschw. ors^, horSj liyrsa, eine Stute,
schw. landschaftlich horSj, Stute, Pferd, dän. hors oder
ros:, ein Pferd, ahd. hros, (da rossen nach dem E^engste
verlangen heis-^t, wahrscheinlich so viel als Stute), Pferd,
ags. horSj engl. 1iorse_, nhd. Ross. Die gewöhnliche Ab-
leitung ist von dei- Wurzel HrUj, laufen, vergl. Vaska;
die ursprüngliche Bedeutung, Stute, d. h. das läufische,
nach dem Hengste verlangende Thier, wiederspricht ei-
gentlich dieser Ableitung nicht. — Haursa 305 (acc).
Aursa 349 (acc).
Haurt 206, für Utur^ vergl Ur.
Hauk 411, 654, 1468, u. s. w. (acc), y on Haukr^ isl. haugr^,
Hügel, Grabhügel, heygiaj beerdigen, nach alter heid-
nischer Art, he/ygdrj ein so Beerdigter, schw. hög_, Hü-
gel, hög, hoch, dan. h^ij s„ h<Aij, adj.j goth. hauhsj
hoch,
H. *. 177
hoch, hauheij Hohe, alid. hoh_, hukj alls. hauCj u. s. w.
vergl. Hart. — Ka;>i . hauk . ^onsi . 1968. J. h.
Machte diesen Hügel. Hauki 1533 (daL). Huk 2014
(acc.> Huki 1323 dat ,
HafkCI 1346, iiDbestinimt, vergl. SJ. I, 28.
Hai KR 815, ein Mannsname, Habicht, vergl. Hafir. Man
stellt in der Regel mit dic^seiii Weite isl. hökunott zu-
sammen, ver^l. S:r. II. 429. und ei klärt es durch Ha-
hicbUnacht mit Bczugnahaie darauf, dass z. B. bei den
Aegyteru der Habicht der Sonne geheiligt wav. Biorn
Haldorstns Erklärung, dass dieses Wort die ausserste
dehne und der erste Theil der Zusammenset-
(»iZ^ das Aeusserste eines Dinges, toranoe, ist
'i¥f*^iSS^8trjfDd wahrscheinlicher. — Äzj/A^z 1197 (acc).
gm^mSpT^gen . ■ ,
Harvarde 1325, ein AlaDn^came. der erhabene Warter,
zusammengesetzt aus Harj s. Harij und /"iZ/'^r^ s. T'a-
urVr. HavarV 927. Hchrat 1696.
Harulf 1288 ,acc.:, ein Mannsname, Hand fr ^ der erhabene
^mmengesetzt aus Harj, s. Harij und UI/fj s.
■^■-tS»Ä^wfa"D>name. Äz/>r^ der Harte, \A.hardrj
dän. hanrdj goth. harduSj ahd. hartj, ags.
heard_, engl. Jujrd^ nhd. hart. Dieses Wort hatte auch
die Bedeutung von kü'hrij franz- hardij ital. ardito^ und
kommt sehr häufig in Eigennamen als Verstärkung vor,
vergl. d. 1. W. Die ursprüngliche Bedeutung der Wur-
zel Harr (?) scheint fest zu sein, daher harren, i^fesl
sein, dauern) warten, harschen,, (hart Averden' verhar-
schen, harsten, hart machen, u. s. w. — Har^a^i^ 329,
1600 (geo).
23
178 H. :^.
Har»>a 643, 1179, 1252, 1351, 1353, u. s. w. (adv.), rüent
zur Verstärkung, vergl. d. v. W. , Isl. hardlaj tapfer,
sehr, schvv. hardtj sehr, ganz, hardt vid 'dndarij, (ganz
am Ende) nahe, hardt ?i'dr_, sehr nahe, ags. h,ardoj sehr,
engl, hardlf, holl. hardtj vergl. SJ. I, 140, wo ange-
führt wird, dass Verelius harVa kuVan (den sehr guten)
durch "der harte Gott oder Odin" erklärt. — Hai(>a X
ku^an X trik, d. h. Sehr guten Burschen. Har\^an
1491. Hartman . kuf>an : |>iakn : (miuk . k u J> a n .
J>ikn . 1356), d. h. Sehr guten Ehrenmann. Ai^i 902.
Han : austarla : ar^>^i : bart>i :, d. h. Er kämpfte
im Osten tapfer. ArVd 1145. Tri n kr : ar^^a : kuf>r,
d. h. Ein sehr gntei* Bursche. Id. IX, 354 heisst es
unter Anderem: Das Wort arVd kommt ganz in dersel-
ben Bedeutung im Persischen vor, Herodot führt näm-
lich an, dass Xerxes tapfer und Arta-Xerxes sehr tap-
fer bedeute.
Hari 1240, ein Mannsname, der Hehre, isl. här^ hd^ hdtt_,
hoch, erhaben, schw. Aog^ dän. h^i^ goth. hauhs, ahd.
hohj ags. hea oder heahj, engl. high_, nhd. hoch,, hoher.
Der Grundbegriff dieses Wortes scheint das Hohe, das
Oberste, das Bedeckende zu sein; daher isl. hdj (das in
die Höhe Gewachsene! das Gras, (schw. hö^ dän. A0^
nhd. Heiij gehören wahrscheinlich ebenfalls hierher, isl.
hejr^ scheint eine wieder eingewanderte Form zu sein,
die Ableitung von hauen ist unwahrscheinlich), goth.
fiavij Gras, ahd. hawi oder houwij altfr. haj ags. heg;
isl. hdrj, schw. hdr_, dän. haar_, ahd. har^ ags. haer^,
engl, hair^ nhd. Haar; schw. hor^ dän. h^rj ahd. haru
oder harOj nhd. Haar^ m. (wie isl. hdj das in die Höhe
Gewachsene, oder auch das dem Haare Aehnliche) der
Flachs. Auch steht das nhd. hehr, ahd. her^ alts. her_,
berühmt, heri j, Ruhm, heron^ herjaHj, rühmen, ags.
H. ^. 179
Iwriaii, dem isl. hdr näher, als dem goth. hais, Fackel,
verg!. Hitj und bedeutet wohl eher erhaben, als leuch-
tend. Har 2031. HlJk 1159. Heru 1221, 1240 (acc).
HerA\a 1116 (acc).
Har I 220 (dat. sing.], isl. hcrj die Menge, die Kriegsschaar,
heriarij der Krieger, heria^ mit Krieg überziehen, ver-
heeren, hermadrj Krieger, hernadvj Krieg, hernam^
Beute, hertugi oder hcrtogij Anführer eines Heeres,
herber f^i j Herberge (hier hat her die Bedeutung von
Menge), schw. harj har/aj h'drnadj hertigj herberge^ dän.
hcerj hcer/e^ hertugj herberg oder herberge_, goth. harjis,
ahd. herij heriman, herzoho, heriperga^ ags. herej nhd.
Heerj die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes ist
also Menge, vielleicht die zusammengerufene Menge,
vergl. Haraltr. — Stur^i : hari, d. h. Lenkte, führte
an das Heer (?).
Hariulf 783, ein Mannsname, Hariulfrj Heerwolf (ahd.
Heriolfj long. Armlf)j zusammengesetzt aus Harij s. d.
W., und Ulfr, s. d. W.
HjiRISTAf^UM 1184 (dat. pl.)j ein Ortsname, zusammengesetzt
aus Harij s. d. W. , und StaVrj s. StaV. Harvlstani
658 Hirvistam 746.
Hara 1786, Herr, isl. hari oder harrij der Erhabene, der
Held, der König, jetzt der Herr, herra oder herradr^,
Herr, schw. herre^ dän. herre (goth. frauja)j ahd. herro^
alts. herrOj, ags. heraj lat. heruSj ist als Gomparativiis
von Harj s. Hari^ zu betrachten, und wird in der äl-
teren Sprache von Königen, Bischöfen und Rittern ge-
braucht; Siraj s. d. W. , dagegen nur von Geistlichen,
vergl. /?. Gr. S. 224. Im Indischen findet sich ebenfalls
hari oder heri in der Bedeutung von Herr, vergl. Id.
VI, 41. Hera 1739 (gen.), 1791 (acc).
180 H. *.
HaralTR 1537, ein Mannsname, Herold, znsammengeselzt
aus harüj, rufen, von welchem bei Ottfried noch hären
in dieser Bedeutung vorkommt, ahd. haraiiij, Wehklage,
Harm, und Altr^ s. d. W., (goth. merjands), mittellat.
heralduSj, ital. oraldoj, franz. herault oder herauf^ engl.
herald. — Haralla 1639. HaraltX 1229.
HarsTENS 1215 (gen.), ein Mannsname, Haristain_, Heer-
stein, zusammengesetzt aus Harij s. d. W. , und Stairij,
s. d. W.
Har^^stain 85, ein Mannsname, Hartstein, zusammengesetzt
aus Har^^r^ s. HarVuX^^ und Stain^ s. d. W.
Hakun 83, 333, 601, 713, 1075, 1076, 1277, 1423 (nom.
und acc), ein Mannsname, Hakunr_, der hehre Krie-
ger (?), zusammengesetzt aus (?) Har^ s. Harij und Kunr,
s. Kuni. HakunaA 312, 1241 (gen.). Hokun 605. Oki-
nisun 1647. Der ahd. Eigenname Hakano wird durch
der Dornige erklärt, von isl. ha^i_, schw. ha^e_, ddiU.have
{hauge)j ahd. hac^ ags. heagj nhd. Hag (von der Wurzel
JIa_, umfassen), dann Zaun, Hecke, Dorn. — Jkun 846,
752, für Hakum.
Hakun U 357, ein Ortsname, jetzt Akerb, zusammengesetzt
aus Hakunrj s. Hakurij und U^ s. d. W.
Haka 1243 (gen.), ein Mannsiiame, Haki^ isl. hakr, ein hef-
tiger Mann; vergl. d. f. W.
Haka 1477, 1701, 1721, u. s. w. (infin.), isl. höggva^ hauen,
hiacka oder jacka^ hacken, schw. huggaj hacka^ dän.
huggCj hakkcj, ahd. howwarij hacchen, ags. heavarij hac-
caiij engl. hcw_, hackj franz. hacher. Die ursprüngliche
Bedeutung scheint erheben zu sein, vergl. Hufi und
Hari. Hacken ist natürlich das Frequentativ von hauen.
— Stainin : haka : ^ina . 1721 , d. h. Diesen Stein
mefzen. Haga 1748 (infin.). Hakva 69, 112, 3C3, 1559,
u. s. w. — Li tu X hakva 69, d. h. Liessen metzen,
H. t. 181
Lit hakva staiu 112, d. h. Liess den Stein mclztni.
Lit hakva X iÜ X ^isa X 390, d. h. Liess dieses
Felsstück melzen. Let hakva kurnV^^^^? ^* '^* L'ess
dieses Denkmal melzen. Hukvq 734, 1 447, 1448, u. s.
w. (infin.). ^^aiA litiu hukväjperki /Ö4, d. h. Sie
liessen ein Denkmal melzen. LM^hjiuk'vl : riina^ :
t>isi 1448, d. h. Liess diese Ri|ö^:äiietz'fn, Haukva
662, 1091 (infin.). Hak 869, 1945 T^t^ 'ii|(perf.). Kirk
J>usvi hak 1945, d. h. Diese Kirche «letzte. Hin 70,
93, 215 (sing, imperf.). Osmuntr hin 70, d. h. O.
metzte. Hiuk ^11, 460, 626, u. s. w. (sing, imperf.).
Hiok 171, 174, 820, u. s. w. (sing, imperf.). Hik 996
(sing, imperf.). Hiau 1540 (sing, imperf.). Hiak 132, 159,
170, u. s. w. (sing, imperf.). Hieku 49 (plur. impeif.).
Hiaku 894 (plur. imperf.). Hauku 1474 (plur. imperf.).
Hauka 888, vergl. Sj. II, 60. Viki 1489. Vuv . viki .
^►isi . runaA ., d. h. Thor metzte diese Runen. Man
fand diesen Runenstein 1786 und übersetzte diese Stelle:
Thor (der Gott) weihe diese Runen. Indessen unter al-
len bekannten Runensteinen hat man keinen entdecken
können, der selbst von seinem heidnischen Alter zeugte.
Vergl. Sj. I, 31, L. R. 211 und F. M. S. 43. Juk 40,
64, 200, u. s. w. für Hiuk. Juku 206, 366 für Hiuku.
Joga 149, für Hiuku. Ik 450. /g 734, für Hiuk. Jak
107, 370, 474, u. s. w. für Hiak. Juh 1026, für Hiuk.
Auk 68, 603, 806, für Hauk. Akva 143, 270, 292,
u. s. w., für Hakva. Akvat 1952 (part. perf. acl.) für
Hakvat. Aka 12, für Haka. Ahkva 652, 658, für
Hakva.
Hahvaltr 1791, ein Mannsname, der hohe Mächtige, zu-
sammengesetzt aus Haij, s, Harij, und FaltVj s. P'alluin.
Hohvaltr 1727.
182 H. t.
HahhibÜ 1780, ein Ortsname, Haukabuj altschw. HÖghahjr
(so nannte man nämlich solche Dörfer, bei denen sich
Hünengräber fanden), zusammengesetzt aus Haukrj s.
Hauk^ und Buj, s. d. W.
Hahal 1780, Benennung der Rune >|c, dient hier zur Be-
zeichnung des Sonntagsbuchstabens, vergl UntrniaVr.
Han 31, 121, 206, u. s. w. Personalpron. der dritten P( r-
son , er; isl. hanrij m.j han_, f.j, er, sie, hani , Hahn
hcenaj, Huhn, hopns , plur. Hähne und Hühner, schw.
harij horij hanne (Männchen), harte (Hahn), höna_, hÖns
(früher plur., jetzt sing, neut.) Huhn, dän. han_, hun^
hane_, h^ne^ h^ns (plur. Hähne und Hühner), golh. hana,,
Hahn, hansaj Schaar, Menge, ahd. hanSj hennaj hansa,
ags. hcj hana_, engl. he_, herij hans. Vergl. Hin und //•.
Es ist viel wahrscheinlicher, dass sich Hanij das männ-
liche Thier im Allgemeinen, welche Bedeutung hanne
auch im Schwedischen noch hat, z. B. hjorthanne_, ein
männlicher Hirsch, aus han^ er, gebildet habe, als dass
es von einer Wurzel han^ singen, lat. can-ere_, abstamme
und Sänger bedeute. Die ursprüngliche Bedeutung von
Han ist schwierig; es ist aber niclit unglaublich, dass
sich ursprünglich neben hann noch ein ann gefunden
habe. Sollte dem so sein, so würde man von Han an-
nehmen können, dass es anfänglich nur zählend oder
untei scheidend gebraucht sei, wie man ja auch von f»a^
du, annimmt, es bedeute ursprünglich zwei. Als Belege
würden alsdann anzuführen sein isl. annar_, zweiter,
anderer, schw. annan {annor)j den andra, der zweite,
dän. anden, goth. anVar_, ahd. andar^ alts. athar_, ags.
oVeTj engl, other. — Han x vaA X faj^ir X 31, d. h.
Er war Vater. Han . va/K . trabin . 121, d. h. Er
war getödtet. — Flan 208, 1233, 1592 (acc. sing, masc),
isl. hann, schw. honouij dän, hanij, ags. hincj t^ngl. hini.
H. ^. 183
— Sasiir : trab : han : 208, d. h. S. erschlug ihn.
Halgi : lagf>i : han ; 1233, d. h. H. legte ihn. Han :
siku : Blakiimen : 1592, d. h. Ihn überlisteten Ae-
ihiopier (?). — Haiium 1779 ,dat. sing, masc), isl. ho-
nii/?ij schw. hononij, dän. hanij ags. hini. Fürir : ba-
nn m :, d. h. Für ihn. — Hans 16, 20, 22, u. s. w.
(gen. sing, masc), isl., schw., dän. hans, ags. his. —
Kn^ . hialhl . ant.hans.22, d. h. Gott helfe sei-
nem Geiste. Hansa 645 , ^xvv Hans. K ii ^ h i a I b i o n t X
iiansa . d. h. Gott helfe seinem Geiste. Hanta\^ 1429,
1430, für Hans. X Osburn X sati X stain X ^'an-
si X aftiA X Tuma X siin X kunu xhantaAx
d. h. O. setzte seiner Schwiegertochter T. diesen Stein.
On 378, 415, 469, u. s. w., für Han. f>ian x on
kr|>i . 378, d. h. Als er handelte. On biuk 415, d. h.
Er wohnte. Onum 485, für Hamann vergl. Furkufi.
Ons 378, 415, 421, n. s. w., für Hans. KuV : ialbi
ons . et . 421, d. h. Gott helfe seinem Geiste. On 265
für HaUj ist hier als Aitikel vor einem Eigennamen
gebraucht, vergl. R Gr. S. 123. Hon 508, 525, 527,
u. s. w. , für Han, Afti/K Vinoman sun sin hon
varf> taiit^r i Bubi . 527, d. h. Ihrem Sohne V., er
starb in B. Honis 1069, für Hans. AbtiA : Uta : fa-
J>nr sin i ku^ hialbi sahi honis, d. h. Seinem Va-
ter U., Gott helfe seiner Seele. Hons 29, 76, 90, u. s.
w. , für Hans KuV . hialbi . o n t a . hons X 29, d. h.
Gott helfe seinem Geiste. Hos 117, 242, 490, für Hans,
Albi ont hos 117, d. h. Helfe seinem Geiste. Hianis
998, für Hans. Has 208, 242, 288, für Hans. An 189,
285, 324, 11. s.w., (nom.), 38, 490, 605, u. s. w., (acc),
{'ixv Han. Anuni 499, für Hanum. Ansau 312, l'il^fh
\\W ist Verritzung für \W/\ ^ht, d h. Seinem Geiste.
As 587, 867, für Hans. ¥.\\V iaib X as x silu . 587,
184 H. 4:.
d. h. Gott helfe seiner Seele. — Hun 312, 734, 1785
(nom. sing, fem), sie. Hun + lit . keara . 312, d. h.
Sie Hess machen. Hon 159^, für Hun. Auk : ati : to-
tur : aina : hon : haitir, d. h. Und hesass eine
Tochter sie heisst. — Hinar 1533, 1785 (gen. sing, fem.),
isl. hennarj schw. henneSj dän. hcndesj ags. hh^e. A u f-
t a r : S n i k 11 r : h I n a r : f a J> LI r ; k u n u : a k : sin :
J>iakn : ku^an : 1533, d. h. Ihrem, der Vaterfrau
(Stiefmutter), und seinem guten Diener. Bif>^in : firi :
hinar : sial . 1785, d. h. Betet für ihre Seele. Henar
1783, für Hinar* Kut> na|>-i : henar : sial :, d. h.
Gott gnade ihrer Seele. HinaA\ 369, 928, für Hinar.
Raknar : hit : hru^ir : hinaA . 369, d. h. Ihr Bru-
der hiess R. Hennar 1850, für Hinar. Hena 397, für
Hinar. KuJ> hialbi ant hena, d.h. Gott helfe ihrem
Geiste. HceVnar 2022, für Hinar. Hanar 745, für Hi-
nar. Ku[>. hialbi . sal . hanar . auk.anta.d. h.
Gott helfe ihrer Seele und dem Geiste. Hanars 1455,
für Hinar. Su vas man hanars, d. h. Er war ihr
Mann. Hana 12, 1420, 1596 (acc. sing, fem.), isl. hana^
schw. kenne j dän. hende^ ags. hi. His hana : a ti . 1420.
^ hana ^ ahta ^ 1596, d. h. Er hesass sie (zum
Weibe). Enor 295 für Hinar.
HäNKNASTaJ>UM 1789 (dat. plur.), ein Ortsname, der Um-
friedigte (?) Platz, zusammengesetzt aus Hakna und
Sta\-rj s. d. W. ; isl. ha^i^, Zaun, Viehweide oder Koppel,
he^naj umfriedigen, hegning _, Umfriedigung, Schirm,
hcegia, (umfriedigen, einsperren, zähmen ?) mildern, hcegdj
Bescheidenheit, hcegr_, bescheiden, schw. hage^ hagna^
hägnj dän. have {hauge)j hegne,, hegn^ ahd. Jiac_, hehjan^
ags. heagj h'dgj hegjan^ engl. hedgCj von der Wurzel
haj umfassen. Da im Schwedischen AacA^ Hecke, Ur-
sprung-
H. *. 185
sprüngHch bedeutet, ein umfriedigter Platz, dann ein
Ort, wo man Vögel zur Fortpflanzung hält, so ist wohl
nicht zu bezweifeln, dass hecken hierher gehöre, und
gewiss, dass es nicht mit «gg^ Ei, in Veibindung stehe.
H^l^ABU 1548, ein Oitsname, Heidendorf, zusammengesetzt
aus Hai^i^ s. HiVij, "nd Buj s. d. W.
Hairfos 1594, ein Mannsname, HarfuSj zum Heere, Kriege
Geneigter, zusammengesetzt aus Haii_, s. d. W. , und
FuSj, vergl. RoVfos.
HAIRMUt> 1196 (acc), ein Mannsname, HarmuVrj der sehr
Muthige, zusammengesetzt aus Hari j s. d. W., und
Mu^Fj vergl. Makj oder auch statt MunVrj Beschützer,
vergl. Furuki und Munti. Hirmu^r 932.
Hail 924. — Tau|>r i hail d. h. Er starb eines natürlichen
Todes, und ist entgegengesetzt dem f^i^^r /^^rz^^m^ /i^rit^
vikika; fial _, vas trabiUj sviki?i u. s. w. Hieraus möchte
ich den Schluss machen, dass durch hail^ der duich in-
nere Krankheit und nicht durch äussere Beschädigung,
Wunden, u. s. w. , verursachte Tod, d. h., der Tod bei
äusserlich heilemj vergl. Hilaj oder imverletztem Körper
zu verstehen sei. Vergleicht man hiermit die Furcht der
Alten vor einem solchen Tode und ihre Vorstellung
von dem Zustande der so Verstorbenen in jenem Leben,
so wird von selbst klar, wie sich aus dem Worte isl.
lielj, altschw. hcel,, heelj Tod, der Begriff von isl. Hel^
Göttin der Unterwelt und, hel-vitij eigentlich Strafe des
eines natürlichen Todes Gestorbenen, ünteiwelt, schw.
helvetCj, dän. he/vedcj entwickeln konnte. Dagegen scheint
mir das goth. halja_, ahd. hella^ ags. hellej nlid. HöllCj
christlichen Begriffen seinen Ursprung zu verdanken zu
haben und einen hohlen Ort, eine Höhle, den Hades zu
24
186 H. )f:.
bezeichnen, vcrgl, Hlla^r, Scl»w. ihjdlj, dan. ihidj zu
Tode, gehören hierher.
Hailsas 1978, von Haiisa j griissen, Hailsas, sich begrüs-
sen , eigentlich, Heil wünschen, isl. heilsa^ schw. htlsa^
dän. hilsej, vergl. Hila.
Haimä 1594 (adv.), isl. heima, schw. hcinnia^ dän. hienimc,
zu Hause, vergl. Heimsens. Hau : lo : haima, d. h.
Er starb daheim.
HaimarbU 1629, ein Ortsname, Hamarhu^ zusammengesetzt
aus isl. hamarj Fels, Klippe, Hammer (weil die ersten
Werkzeuge dieser Art von Stein waren), schw. harn-
mare.j dän. haninitr j ahd. haniar^ ags. hamer j engl.
hanimerj, und Buj s. d. W.
Haarli 939 (adv.), sehr, vergl. Hai\a.
Hasvi 381, ein Frauenname, des Hohen Heiliglhum, zu-
sammengesetzt aus HaVj s. Hart, und Vi , s. d. W.
Haosvi 380.
Hal 1961 (acc), von Halr^, isl. hallrj der Stein, vergl. Hu-
lan; diese Inschrift ist an dieser Stelle schwierig. Hil
516 (acc), ^>urstain X hiak X a hil, d. h. ^. merzte
den Stein. Hili 662 , L i t . h a u k v a h i I i ^ i s a , d. h.
Liess diese Steine mefzen. Hdi 391, Lit hakva heli
t>isa, d. h. Liess diese Steine metzen. HailiiVi^i, Litu :
haukva : haili : |>aisi, d. h. Liessen diese Steine
metzen. — // 398, 837, für HU. II . skall . at . mi-
n u m . m a n a . m i ^ a n . min . I i f a . 398 , d. h. Der
Stein soll zur Erinnerung mahnen, solange Männer le-
ben, ^ir . rista . il . t>insn . 837, d. h. Sie errich-
teten diesen Stein. £7 584, für ////. Ranfaster lit
akva el, d. h. R. liess den Stein metzen. Ili 652. lall
107 (acc). AI 163 (acc).
H t' 187
Halfri^ 1552, ist mit Wendeiiinen geiilzt und uiideullicli ,
Halfri^r, der stark Scliimiende, ziisammengeselzt aus
Halr^ s. Halj und FriVrj, s. Fri\>i.
Halfan 1305 (acc. sing*, masc), isl. halfrj schw. half, dän.
halv:, goth. halbsj ahd. halpa^ ursprünglich Seite, ags.
hcalfj engl. Äö^//'^ nhd. halb; die Ableitung ist ungewiss.
Halvi 1809, ein Frauenname, festes Heiligthuin, zusam-
mengesetzt aus Hali\, s. Hai., und Vi, s. d. W. Halvia
1724, 1737 (gen.). Äz/x7> 2012 (gen.).
Hatikr 1325, ein Mannsname, Hatinkrj, vergl. Furuki _,
entweder der hohe Würdehabende, zusammengesetzt aus
Har^ s. Harij und ^ikn. Würde, isl. ti^rij vergl. ^iahij,
isl. hali^nj Majestät, oder Scliönliaar, zusammengesetzt
aus isl. haddrj vergl. Harij, und der Endung — inkr.,
s. R. Gr. S. 185. Zu vergleichen ist auch ahd. hadu_,
ags. hea^Oj nhd. Hader , Streit, welches in vielen Namen
vorkommt, z. B. Hadufridj Hadumar-
Hals 170, 1446, ein Mannsname, der tapfre, majestätische
Mann, isl. hülsj der tapfre, hehre Mann, halr, ein freier
und edler Mann, nhd. kommt dieses Wort nur noch iu
Zusammenzetzung vor z. B. Geizhals. Es ist nicht un-
wahrscheinlich, dass dieses Wort nicht verschieden sei
von Hals, Collum, und einen Mann bezeicline, der mit
geradem Halse, also muthig, stolz einhergehet. Das
Wort tJais selbst aber mochte wohl weniger mit hohl,
wie man gewöhnlich annimmt, als mit hervorragend in
Verbindung stehen, was auch isl. hali, dän. halej äus-
serstes Ende, Schwanz der Thiere, isl. hwllj etwas Her-
vorragendes, ein Handgriff, Nagel, Haken, die Ferse,
schw. h'dlj «las äusserste Ende des Kiels an einem Schiffe,
die Ferse, dän. lud, Ferse, Absatz, (1er aussei ste Theil
eines Pfluges, u. s. w. ags. Iiclj engl. Iwclj, zu bestätigen
188 H. t-
scheinen. — Hala 1921 (gen. sing.), von halrj tapfer,
Hins X hala x,d. h. des tapferen.
Halstain 820, 862, ein Mannsname, der feste Stein, zu-
sammengesetzt aus Halr^ s. Hcdj, und Stairij s. d. W.
Hallstenn 1632.
Hal^ORA 1851, ein Frauenname, HalVuraj die äusserst
Wagende, zusammengesetzt aus Halr^ s. Halj und ^urUj
s. ^ur.
Halburn 938, ein Mannsname, Halbiurn^ der starke Bär,
zusammengesetzt aus Halrj s» Halj, und Biurrij s. d. W.
Hamuntr 750, ein Mannsname, der hohe Beschützer, zu-
sammengesetzt aus Harj^ s. Harij. und Muntr^ s. MuntL
IV. i, 189
N.
• N. 774, anstatt eines Namens ü hink, d. h. N. N.
mefzte.
Nu 207, 761, 1441, 1468, 1634, isl., schw., dän., goth.
7ZMj ahd. iihvaii _, ags. «w^ engl. «O'W^ gr. vv ^ vvv, lat.
«WK^:^ nlid. ?iunj von JVj^rj neu , s. d. f. W. — 207 vergl.
SakaL Kii^ : hialbi : ot has nu . 761, d. h. Gott
helfe nun seinem Geiste. Nu : skal : stanto ; 1441,
d. h. Nun soll stehen. 1468, vergl. FiiiiA,- Nu : bi-
^der : han : 1634, d. h. Nim betet er.
Nü 1750, isl., schvi^., dän. nj^-j Neuniond, von isl. nj^Pj.
schw. , dän. njr^ goth. niujis (gen. von nivil)^ ahd.
niuwij ags. ni'we_^ engl, «e-w,» ^w veog-, lat. novusj nhd.
Keii. Die ursprüngliche Bedeutung dieses Woites scheint
zusammengezogen, genau an einander passend, noch in
seiner vollen Kraft, zu sein; vergl. d. f. W. — Han :
to :^siou natum : ef^er : nü : d. h. Er starb sieben
Nächte nach dem Neumonde.
Nur 1065, 1448, isl. nordr„ schw. norr_, dän. 720r oder
nordj ahd. nordanaj von Norden, nordar^ nach Nor-
den, engl, nortkj. nhd. yord. Es ist höchst wahrschein-
lich, dass IVnr Zusammenziehung bedeute, und daher
Benennung der Himmelsgegend geworden ist, in welcher
die Kälte Alles zusammenzieht, vergl. Id^ VI, 26. Für
diese Annahme sprechen auch isl., schw., landsch., dän.
nor, ein schmaler Sund, alls. naruj enge, engl, nar-
ro'Wj, eng, zusammengezogen, ahd. nara'waj die ziisam-
mengezongene, verharschte Wunde, schw., landsch. na^
ra, (zusammenziehender) trockner und kaller Wind,
mhd. nouwcn, zusammendrücken, anpassen, ahd. gt^-
nouwe^ zusammengefügt, genau. Aus diesem BegriÜo
190 N. i.
des Zusammengezogenen, des genauen Fassens entwic-
kAte sich der Begriff von neu, jung; daher noch dän.
norj ein neugebornes Kind, lappl. niiorj jung, nuoranetj
jung werden, Jiuora-waotj Jugend, u. s. w. nuortj nörd-
lich, u. s. w. — Nu 1065 (gen.), ein Mannsname, Nur.,
Nord, veigl. Sj . IH, 132.
NURVIAK 1537 (acc), Norwegen, Nurvikr (?), isl. Norve^r^,
schw. Norn'gCj dän. Norge, zusammengesetzt aus Nur^,
s. d.W., und P^ikrj s. Fi'ki. — Van . Tanmaurk ala
auk Nurviak, d. h. Eroberte ganz Dänemark und
Norwegen.
NüRlvlllSR 402 (plur.), von Nurmanr, ein Nordmann, zu-
sammengesetzt aus Nurj s. d. W. , und Manr^, s. Ma^r.
An X t r a b u X N u r m i n r X i X k n i r i X A s b i e r-
na/K, d. h. Nordmänner lödteten ihn auf dem SchitFe
A.'s. Nor^-man 2162. Noniian 2101, 1243.
NuKl 719, ein Mannsname, der Nix, isl. nikr oder nykr^
schw. n'dckj, (beständig mit dem bestimmten Artikel)
n'dckerij dän. n0kj, n^kkerij, ahd. nichuSj mhd. nicheSj ags.
nicoVy engl, old Nick, holl. nikker_, der Teufel, mittellat.
neccus, nocca^ nhd. der Nix^ die Nixe, der Wasser-
geist, der Flussgot der alten Germanen und Skandi-
navier. Wir glauben, dass die natürlichste Erklärung
dieses Wortes Necker sei, so dass es in Verbindung
stehe mit isl. hnickia^ heftig zugreifen, hnickrj heftiges
Zugreifen, Schelmstück, hneckia^ veihindern, zurück-
halten, hnegia , beugen, neigen, schw. nyckj Laune,
Mucke, nickaj nicken, nigaj, neigen, dän. nykj ein hef-
tiger vSchlag, ein beständiges Erinnern durch Worte
oder Stösse, nykke^ Mucke, List, Ränke, neie^ neigen,
goth. hneivan, ahd. hnikan, hniochan,, ags. hnigan, nhd.
neigen j nicken j, necken ^ knicksen, lappl. nik oder niik^
der Nix, ninket, schleichend nachstellen, niakkahet, nei-
N. i. 191
gen, niakktt oder jükenctj zeiifztr), u. s. w. — von dtn*
Wurzel hnij, niedrig sein. Aus diesen Zusammenstellun-
gen wird klar, dass man unler IVaki oder Nukr ein
nachstellendes, neckendes, sciiadenfrolies, duich Seufzen
verlockendes Wesen zu verstehen habe, das sich an und
in Gewässern aufhält. Wiewohl im Isländischen hni^a
fliessen heisst, eine Bedeutung, die sich leicht aus nei-
gen erklären lässt, so ist es doch nicht wahrscheinlich,
dass die Hauptbedeutung von Nukr Wassergeist sei. Der
Flussname Neckar,, ahd. nchharj kann freilich der jP/ze^-
sende heissen, aber auch von einem besondeis schalk-
haften, dort hausenden Nix entstanden sein. — Nuka
774 (acc). Nkurs 1801 (gen.), von Nikur. Niaki 1621.
Niaki 1461 (acc).
WülBÜ 198, ein Ortsname, zusajnmengesetzl aus Nur_,&. Nu,
und Buj s. d. W.
NüsTU 1727, lat. für noster. Nostr 1781, nostru 1753, /lo-
ster 1684, 1775, 1779, u. s. w., nostar 1634, 2022.
NüTAN 371, 640 (acc. sing, masc), von jiutrj, isl. njlr^ alt-
schw. nyter^ schw. nj'tt/gj dän. jiyttigj nhd. nützlich,
vergl. Niautir. Manutan 371, für Man nutaiij vergl.
Uku^j d. h. nützlicher Mann. Miuk . nutan . trik .
640, d. h. Sehr guten Burschen. Nütan 917. Faf>ur
sin : nütan :, d. h. Seinen nützlichen Vater,
JVOR^^RKAR^UM 1731 (dat. plur.), ein Ortsname, zusammen-
gesetzt aus Nur, s. d. W. , und KarVi\, s. d. W.
NoRt>^Rᚠ1725, ein Ortsname, zusammengesetzt aus Nur,
s. d. W., und Bu, s. d. W.
NoRl 1445, ein Mannsname, Nurij der Bewohner des Nor-
dens, s. Nur.
Nora 1809, ein Ortsname, Nura, im Norden gediegen , s,. Nur,
NlFR 1311, ein Mannsname, Mann mit grosser Nase, wit-
ziger Mann, isl. nej\ Nase, lujia^ Frauenzimmer mit
192 N. i.
einer grossen Nase, nebbi^ Schnabel, scliw. naf oder
n'dbbj, Schnabel, näbba, eine schnippische Dirne, landsch.
näperij naiv, franz. naYf (welches Wort gewiss nicht
ans lat. nativus entstanden ist, sondern ebenfalls zu
diesem Stamme gehört), nett, däo. nceb_, i\§s, nebj Haupt,
ncübbej Schnabel, Nase, engl. nib_, ahd., mit vorgetrete-
nem s.j snabul. Die ursprüngliche Bedeutung von iVT/r
ist hervorragend sein, daher auch isl. naj, (bis zu etwas
ragen) erreichen, ncefr oder ^ncefr^ hervorragend, hart,
scharf, äussere Rinde der Birke, nwfrar oder ^ncefrarj
die hervorragenden Enden eines Balkens bei Häusern,
die Köpfe derselben, gncefcij, emporragen, nqf oder nÖp
• auch gnöpj Nase, Kopf, naßi oder nablij, (das Hervor-
stehende) der Nabel , nafar, (das hervorreichende) der
Bohrer, nibbaj das Vorgebirge, schw. ncij n'(ifver_, na/lcj
nafvarCj naf, Nabe, nubb, (das Hervorragende) die Pin-
ne, Asn. naae, nceverj navle, naver^ navj ahd. napalo^
nabegePj tiapa^ ags. nafela^ ncefgarj, nafa oder naba^
wahrscheinlich gehört auch hierher isl. hnefi oder knefij
schw. nafvej dän. nceve, die geballte Hand. Aus diesen
Zusaminenstel hingen wird deTitlich, dass der eigentliche
Begriff der Wurzel na nicht Zusammensein, sondern an
etwas reichen bedeute, daher golh. ?i(iWj (bis zu etwas
vorragen) nahe, newjan, (bis zu etwas vorragend wer-
den) sich nähern, ahd. nahi, nahjan, nawan auch na-
han und naaiij (an einander ragen machen) zusammen-
fügen, nähen, ags. ncah^ engl, nigh. — TV"// 564 (acc).
Nef 1360 (acc). N/fs 565 (gen.). Ounifr 910, einfältiger
Mann. B'afur 1450. Nafi 874.
Nkfkair 139, ein Mannsname, Nifkair, mulhiger Krieger,
zusammengesetzt aus Nifr^, s. d. W. , und Kair^ s. d.
W. — mfkair 257. N,fka\, 209.
Niusi
IV. i. 193
NlUSi 28, ein Mannsname, der Erspähende, Erforschende,
vergl. Nasi.
Nit>R 2232 (adv.), nieder, verg!. d. f. W.
]\"it>lKS 208 (gen.), von NiVinkrj isl. nidin^rj altschw. m-
dhikrj schw. nidingj dän. niding oder niddingj ags. «/-
di'ngj Schandbube, zusammengesetzt aus JVi\>r und der
Endung — inkrj, s. R. Gr. S. 185, isl. nid^ Schmähung,
Schmähgedicht, nida^ schänden, schw. nidvisa^ nitj Ei-
fer, dän. nidj Neid, Eifer, nidvise^ goth. /le/K ahd. nid^
ags. ni^. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Grund-
begriff von Ni^Pj Neid, Niedrigkeit sei, und dass dieses
Wort also in Verbindung stehe mit Ni^rj isl. nidr,
altschw. nidher^ schw., dän. nedj ahd. nidarj ags. ni~
therj engl, neatherj von der Wurzel ni. — Vergl. Uerk»
Ner 749 (praepos.), nahe, isl. nxrj schw. ndra, dän. ncer_,
ags., engl, ncarj vergl. Nifr. — Hir.mun stanta
stain . ner . brautu, d. h. Hier möge der Stein nahe
am Wege stehen. Nisti\^ 1442 (superl.). Kaku nistiA,
d. h. Ganz nahe am Gange. Nesta 851. Bau tu . nesta,
d. h. Ganz nahe an der Strasse.
NlKFRUf>AR 502, ein Mannsname, NikfruW^ der in List,
Ränken Erfahrene, zusammengesetzt aus JVi'kr^ s. Nukij
und FruWj s. Fru\>a.
NiAUTIR 1779 (sing, praes.), von Niauta, isl. niota {nyt_, naut)^
geniessen, notj nytj nytiarj Nutzen, nytr_, nützlich, nyta
oder nytiaj benutzen, nautr_, Genuss, Speise, nautr, Ge-
nosse, der frühere Besitzer eines Dinges, in Zusammen-
setzungen: Theilnehmer, eine Sache, die ein anderer be-
sessen hat, Geschenk, Beute von jemand, nautnaj ge-
niessen, naut oder neytij (ein Thier, das zur Speise dient)
ein Rind, neytUj benutzen, geniessen, neytij Genossen-
25
194 N. i.
Schaft, schw. njuta^ nylta^ riyttig, nytta oder nyltja^
nbia, abnutzen, not^ Rindvieh, dän. nyde_, nytte, n^dj
11. s. w. , goth. niiitarij ahd. niozauj nuz und nuzzOj
g/noZj ags. niotaiij geneat, neatj u. s. w. Hierher gehört
wohl auch isl. nyt [hnyt)_, schw. not,, dän. «0^_, ahd.
hnuzj nhd. Nuss^ Frucht im Allgemeinen, dann Nuss.
Die isländische Form hnotj ags. hnut^ das Gebundene,
Geknüpfte, Harte, die Nuss, gehören nicht hierher,
und gehören zusammen mit isl. naud oder naudr auch
neydj Noth, hnutr j Knoten, hnytaj knüpfen, schw.
nÖdj knut, knytaj dän. n0dj knude_, kriyttCj goth. nauVsj
ahd. notj ags. neod_, engl, neet^ welchen Wörtern der
Grundbegriff fest zusammengepresst sein zum Grunde
liegt. — J>a niautir : bat>r : hini : büna:d. h.
Dann hat jeder von beiden Nutzen von diesem Gebet.
Niout 1488 für TViVzwif/ (conj praes.). t>orbiurn niout :
kubls ., d. h. K habe Nutzen von diesem Denksteine.
NlHL^lJ 1978 (plur. imperf.), von NiUa^ isl. negla^ anna-
geln, naglij Nagel, schw. naglaj nagele dän. nagle ^ s.j
nagle_, v.^ ahd. nakalj ags. nagele engl. nail. Der Grund-
begriff ist machen, dass Dinge sich nähern, vergl. Nifr.
Hierher gehört auch schw. nyckelj dän. n^gelj Schlüssel.
— Ok nihldu : hiar : Jo|>a/K : Jesus : a kriis.,
d. h. Und hier nagelten die Juden Jesum ans Kreuz. —
iV/7f/z/ 1914, für nikl<{i (?). Tovae : gior^-se : mig :
og : niglif : mig : Z. R. S. 164 übersetzt: T. machte
mich und fügte mich zusammen.
NlSVlKlR 149, ein Mannsname, Krieger auf einem Vorge-
birge, zusammengesetzt aus Nis, vergl. Ri^aneSj und
Fikrj, s. Viki.
NiSKUNUKR 195, ein Mannsname, König auf einem Vor-
gebirge, isl. neskonungrj schw. naskonungj dän. ncesse-
N. i. 195
kongej, zusammengesetzt aus JVi's^ s. Ri^ancsj und Ku-
nunkrj s. d. W.
Nesbiurn 54, ein Mannsname, IVisbiurn_, der Bär eines Vor-
gebirges, zusammengesetzt aus IVis^ s. Ri^anes j und
Biurn^ s. d. W. Nesbiorn 52. Nishiarn 91, 556, 557.
JVetil 174, ein Mannsname, Nitilj, der Stechende, isl. /löt/^
schw. nalj nad^ Niete (ahd. /z/o^^j dän. naal, gth. neVlci,
ahd. nadalaj ags. ncedl, engl, needlcj nhd. Nadelj das
zusammenfügende Werkzeug, von dei" Wurzel «a^ vergl.
Nifr; hierher gehört auch isl. /zoVr das (Bebende?), der
Nessel , schw. nessla (dän. nasldcj, von isl. /zöe>//^ eine Na-
del ohne Ochr, ncelaj mit langen Stichen nähen), ahd.
nczzUUj ags. netelj engl, nettle, nhd. Nessel, und heisst
wohl nicht die zu Netzen (isl. /zef^ Netz, no?^ Netz mit
gröberen Maschen, schw. /za^j /zo^ dän. netj naadj Nath,
gotli. natij ahd. nezzi_, natj ags. /ze^?^ u. s. w. von der
Wurzel naj, vergl. Nifr) benutzte, sondern die mit klei-
nen Nadeln versehene Pflanze.
PJ'lTILKlAR^l 102, ein Franenname, NitilkirVcir,, d\Q stark
Schirmende, zusammengesetzt aus Nitilj, s. d. v. W. ,
und KirVar\, s. KarVir,
NemA 1571, undeutlich, vergl. L. R. S. 134.
W.AFNI 1439, ein Mannsname, Name, isl. nafii (1. nabbn ,
vergl. R. Gr. S. 17), Name, nefna (1. näbna, nefndij 1.
nämndi, /. c), nennen, nafnij Namensbruder, nafna,
f.j schw. nanitij näninaj namriCj dän. navUj jicevne^
nävncj goth. namOj namnjarij ahd. namOj nennarij ags.
nama_, nemnan j engl. nanie_, gr. cvOfia, lat. nomeUj
sansk. naman, welche letzteren Formen nicht wahr-
scheinlich machen, dass Name mit nehmen zusammen-
zustellen sei. — Nemla 1764 (part. pass.).
Naur 1341, ein Mannsname, Nauri, der Todverbreitende,
isl. näri^ todbringend, ein Mannsnamo, ndj, Leiche, ndr^
196 N. i.
ein nackter Leichnam, gotli. nausj Todter, navisj todt^
ags. nea^ s. R. Spr- S. 18^ vielleicht der erstarrte Kör-
per, vergl. IVui\ — Wie Aas eigentlich Essen, dann
Thierleichnam bedeutet, so kö'n?:jte auch IVaur Leich-
nam, dann Nahrung (ahd, nara) bedeuten, was wahr-
scheinlicher ist, als dass dieses Wort mit genesen (goth.
ga-nisan^ ahd. ka-nisan) zusammengehöre.
NaI> 1792 (acc), isl. nadj Gnade, nada, gnädig sein, schw.
nädj näduj dän. naade^ s.j naade^ v.j ahd. kinada^ ei-
gentlich Annäherung von der Wurzel na_, s. Nifr^ wie
Zuneigung von neigen. — Na^e 1685. Hans.sial.til.
ro . ok . til . na|>e ., d. h. Seiner Seele zur Ruhe
und Gnade. Na\-a 1684, ^-era sihal : til : ro : ok :
t il : na t>a : , d. h. Ihrer Seele zur Ruhe und Gnade. —
Na\'i 1693, 1694, 1696, u. s. w., (conj. praes.), von
Na^a, — Ku|> : nal>i : Butulfs : sial :, d. h. Gott
sei der Seele B.'s gnädig.
WanI/K 1587, ein Mannsname, der Unternehmende, der Un-
verdrossene, isl. nenna_y wagen, über sich vermögen,
nenningj Fleiss, nennin oder nennivj fleissig, unver-
diossen , '$>iA\\w. nannas, wagen, übers Herz bringen (alt-
schw. nannaj Kühnheit, nannogj, kühn), dän. ncenne^
goth. nan\>-ian_, wagen, ahd. nendanj alls. nathianj ags.
neetanj daher NannUj die Kühne.
IVasi 84, 132, 149, 233, 790, 936, ein Mannsname, Nase,
der Schlaue, Kluge, isl. nbs_, plur. nasir^ Nase, nasa_,
riechen, nausna und niosna^ etwas aufspähen, schw.
nasa, nasja^ nysa, niesen, nosj, Schnauze, nosuj schnop-
pern, dän. ncesCj nyse_, ahd. nasaj ags. ncese^ neosian^
engl, nose^ vielleicht der hervorstehende Körpertheil,
vergl. Nifr. Zu vergleichen ist Id. VI, 26, wo es un-
ter Anderem heisst , dass nach der Ansicht der Indier
N. i. 197
der reinsle Geist {As) seinen Sitz oberhalb der Nase
zwischen den Augen habe.
Nattüm 1750 (dat. pliir.), isl. natt oder nott, schw. natt,,
dän. nat_, goth. nahts_, ahd. nahtj ags. nenhtj nihtj engl.
night j nhd. JYacht, eigentlich die Annäherung, von der
Wurzel naj, s. Nifr. — Vergl. iVw. — Noltum 1850.
T V e i m n o 1 1 u m f i r i r , d. h. Zwei Nächte vor. Nom
2021, für Nottum. f^ru ; nom : aebtaer :, d. h. Drei
Nächte nach.
198 J. |.
M 11, 141, 359, 892 (praepos.), isl , schw. , dän. i_, golh.,
ahd., nhd. m^ von der Wurzel i^ welche ein Beharren
an einem Orte ausdrückt. — E 1721, für /. 7 333, ge-
hört zu aukj metzte ein.
IfOSTVI 92, ein Frauenname, Aifastvij das beständig feste
Heiligthum, zusammengesetzt aus Aij, s. Aifik\\, Fasir ,
s. Fasti^ und Vi:, s. d. W.
IfrSTäIN 841, ein Mannsname, Jofurstain^ Stein des Thor,
zusammengesetzt aus Jofurj s.d. W., und Stairij s. d.W.
Ifri^^R 756, ein Frauenname, Aifri^ur^ die ewig Schir-
mende, zusammengesetzt aus Ai,, s. Aifik\^j und Frl-
>MO s. FriVi. IfriV 174.
Ifi 165, ein Mannsname, Aifi(J), der Unvergängliche, veigl.
AifikA^,
Ifastr 169, 592, ein Mannsname, Aifastr^ der allezeit Feste,
zusammengesetzt aus Aij s. AißkA^^ und Fastr^ s. Fasti.
JfastaAs. 188 (gen.).
JuFUR 489 (vocat.), Ptossführer, Thor (?), zusammengesetzt
aus Jur^, isl. jor^ — im Allgemeinen Thier (?), schw.
djiirj 1. juFj Thier — Pferd, goth. aiwSj ags. eoh,
Pferd, und Fara» s. d. W. , oder entstanden aus Ju-
piter _, isl. jöfrj König. Wäre die erstere Ableitung rich-
tig, so Hesse sich diese Benennung sehr leicht auf den
Thor beziehen, wenn er donnernd einherfährt. Jufair
841. Jofur 216, 220. Jafur 117, 216, 220.
JuFUR 115, 131, 156, 254, 281, 296 (nom. und acc), ein
Mannsname, Rosseführer, vergl. d. v. W.
JuFURFRlJ>- 375, ein Frauenname, JufurfriVurj, die stark Schir-
mende, zusammengesetzt aus Jufur^ s. d. W., und Fri"
^«r^ s. FriVi' KifurfriV 147 (?), für Jiifurfri^.
I. |. 199
JuFURFAST 121, 306, 439, ein Mannsname, Jufurfastr^ der
dem Tlior Getreue, zusammengesetzt aus Jiifurj s. d.
W., und Fastr^ s. Fasll Jufirfasl 433. Ifurfast 92.
Jafurfost 418.
JüRUN 150, 650, 816, 1596, ein Frauenname, Liebhaberin
der Pferde, zusammengesetzt aus Jur, s. Jufur^ und
Unna^ s. TJnni, Juni 169. Jurunar 1331 (gen.). Joruna
648. Isl. Jorunrij {Edda Scem.), Benennung einer Göt-
tin , dem Kriege Ergebene.
JURUNTR 294, 302, 485, 720, ein Mannsname, Pferde-
freund, zusammengesetzt aus Jur^ s. Jufur^ und Unnaj,
s. Unni. Jüruntr 196. Jorunt 664. Isl. Jorundr [Edda
Scem.), Schlachten liebend, \on jara oder jora^ Schlacht.
Jaruntr 484. Jarunt 539, 775, 845 (acc). Jarutr 1455.
Jarut 352.
JuRSÄLA 329 (gen. pl.), von Jursalir^ Jerusalem, altschw.
Jursalir* H u n . v i 1 * a u s t r . f a r a . a u k . u t . t i 1 .
Jursala . d. h. Sie will nach Osten und hinaus nach
Jerusalem reisen.
JuRTR 773, ein Mannsname, Hiurtrj Hirsch, isl. hiörtr^
schw. hjortj dän. hiortj ahd. hiruZj ags. heortj engl, hart^
holl. hertj es ist am wahrscheinlichsten, dass Hiurtr
eigentlich das stossende Thier bedeute, franz. heurterj
stossen, mitteliat. hurtuSj Bock, vergl. HiorvarVur.
JuRTSTAt> 1952, ein Ortsname, zusammengesetzt aus Hiurtr^
s. d. V. W. , und Sta\>rj s. d. W.
JuKULFAST 136, ein Mannsname, Jukidfastr^ fest wie ein
Glättscher, zusammengesetzt aus JiikiU und Fastr, s.
Fastij isl. jökidj ein Eisberg, jaki^ ein grosses Eisstück,
jakafcrdj Treibeis, ddiu. j^keL Es ist wohl keinem Zwei-
fel unterworfen, dass dieses Wort aus dem Lappländi-
schen stamme und eigentlich Eis bedeute, denn es fin-
den sich in dieser Sprache folgende Wörter: t/uoke^
200 I. I.
eine Eisrinde, mit welcher die Erde überzogen ist,
tjuokotj sich mit Eis bedecken, jd^na_. Eis, jas^not, sich
mit Eis bedecken, und da tjuouk^ Glanz, Licht heisst,
so scheint das Eis'^ diese Benennung von seinem Glänze
erhalten zu haben. — üeber die Mythe von Jokulj dem
Sohne Kares, s. Str, I, 156.
JuKiR 608, 756, ein Mannsname, /if^azr^ Rossespeer, zusam-
mengesetzt aus Jurj s. Jufur, und Kair^ s. d. W. Ju~
keir 20. JukiA^ 277.
IvAR 562, 1135, 1237, ein Mannsname, Aivar^ beständiger
Beschützer, beständig Aufmerksamer, zusammengesetzt
aus Aij s. Aifik\^j und Varj s. d. W. , (isl. yfr gehört
nicht hierher), schw. ifver_, 1. iwer, dän. iver_, ahd. ei-
vavj nhd. Eifer j also eigentlich beständige Aufmerk-
samkeit. Diese Erklärung dürfte wahrscheinlicher sein,
als die, dass Eifer ursprünglich Feuer bedeute. —
Ivur 1463.
JüALFlR 1617, ein Mannsname, Pferdeschutz, zusammenge-
setzt aus Jurj s. Jufur^ und Alfr^ s. d. W.
JuTR 514, 837, ein Mannsname, h\. jöturij schw. jättej dän.
jettej die Hünen des skandinavischen Nordens. Die Ab-
leitung dieses Wortes ist ungewiss. JuVcL 1247 (acc.)
von JuVi^ für Juti. Jiita 334, 1183.
JUTLATI 608 (dat.), von Jutlantj vergl. Furukij zusammen-
gesetzt aus Jutrj s. d. W. , und Kauti. lieber diesen
Namen vergl. Str. I, 92. — SaA vart> tuj>r a Ju-
lati, d. h. Er starb auf Jutland.
JüBlURN 380, ein Mannsname, Rossbär, zusammengesetzt
aus Jurj s. Jufur^ und Biurrij s. d. W. — Jubrn 603.
Jubn 388. Jubirn 367, 696. Jubiarn 482.
JuLFASTR 193, ein Mannsname, Freudenfest, zusammenge-
setzt aus Julrj s. d. f. W., und Fastr^ s. Fasti. Jolfast
165, ein Frauenname. JüLR
I. I. i 201
JlJLR 837, 791, ein Mannsname, der Frohe, Jaiiclizende,
isl. jol^ das Fest der wiederkehrenden Sonne bei den
heidnischen und der Gebnrt Jesu bei den christlichen
Skandinaviern, jolctj sich mit dem Fette der Speisen und
mit dem Getränk beschmutzen, wie es bei den Gelagen zu
geschehen pflegte, die an diesem Feste gehalten wurden,
sclnv. jul. Weihnachtsfest, jida, sich den Weihnachts-
freuden hingeben, dän. juulj goth. jiuleisj, Weinachts-
monat, asjs. ^eolj franz. noel. Man erklärt dieses Wort
in dei- R'^gel durch isl. hiol, Rad, livclj Kugel, Rad
[livelfaj kiümmen, lappl. jolloretj> wälzen, u. s. w., vergl.
Hvalf)j schw. hjul_, dän. hiulj ags. hweolj welclies als
Sinnbild der Sonnenscheibe diente, oder durch isl. jula^
lallen, hiala oder hiula, schwatzen, schw. joller ^ Gelall,
GvVoise, jollra^ lallen, kosen, landsch. ya/<2^ schwatzen,
scherzen, jollaj spielen (franz. jouerj jouailler^ u. s. w.),
u. s. w., weil dies das Fest des Jauchzens und d( r
Freude war. Das Wort würde in diesem Falle in Ge-
meinschaft stehen mit dem sich in allen Sprachen wie-
derfindenden Freuderuf, gr. \töy lat. io^ goth. jiuka_y
(wohl eigentlich lautes Geschrei) Streit, ahd. juhliizan^
nhd. jauchzen, juchf juchhei! landsch. Jüchen. Ueber
dieses Fest vergl. Str. I, 87. — Wir wollen indessen
hier noch eine andere Erklärung wenigstens veisuchen.
Im Lappländischen finden sich folgende Ausdrücke: j'd~
lakeSj die Klarheit des Himmels, z. B. j'dlakes li udiiats
ijauj der Himmel war in dieser Nacht klar (besonders
von Winternächten), j'dlo, ein heller Streifen an einem
trüben Himmel, daher j'dloh rappa^dta allctj, es fängt
an im Westen klar zu werden, u. s. w. Da nun Pro-
copius erzählt, dass die Bewohner Thules, nachdem sie
fünf und dreissig Tage in Finsterniss zugebracht halten,
2i)
202 I. |.
nach einer alten Sitte Kundschafter auf die Gipfel der
Berge zu schicken pflegten, welche von hier ihren am
Fusse der Berge sich noch \m Finsteren befindenden
Landsleuten das erste Röthen des Himmels durch die
wiederkehrende Sonne zu erkennen gaben, so ist essehr
wahrscheinlich, dass von diesem ersten hellen Streifen,
j'dloj das Fest seinen Namen erhielt, und also ein Fest
des sich wieder erleuchtenden Himmels war. Das Weih-
nachtsfest selbst heisst im Lappländischen joula-passe.
— JuU\^ 1362. Jula 1401 (acc). Jular 1595 (gen.).
JüLIBIARN 787, ein Mannsname, Julhiurrij, der frohe Bär,
zusammengesetzt aus Julr^ s. d. W , und Biurrij s. d. W.
It>UN 608, 988, für i stun oder stain (?), vergl. Sj. HI, 121.
It>ORN 87, ein Mannsname, der immer Stechende, zusammen-
gesetzt aus Ai^ s. Aifik\\ und \>'aurnrj isl. ^orn, Spitze,
Zunge einer Schnalle, ^yrnirj, Dorn, Distel, schw. torrij
tÖrnej dän. torn, ti^rrij goth. \^aunius_, ahd. dorrij ags.
\>'Ornj engl, thorrij nicht eigentliche das Stechende, wie
man wohl annimmt, sondern das Dürre, Harte und
dan erst das Stechende, isl. \>urr_, dürre, \>erra oder
^urka_, dürre werden, schw. torr_, torka, dän. t^r^ t^rre^
goth. \-aursus^ \-airsian, ahd. clurrij darrjauj ags. ^yrre^
U.S. w., nhd. dürr, dorr., darren, u. s. w. Hierher gehört
auch isl. ^■orsti^y schw. tbrstj, dän. t^rstj goth. \>-aursteij,
ahd. diirstj, ags. ^j^rstj, engl, thirstj nhd. Durstj das Ge-
fühl des Dürreseins.
IJ^lKALivt>l 50, wahrscheinlich eine Verrilzung, und bedeutet:
in England, vergl. Inklati. Br. S. 172 erklärt dieses
Wort durch Jfrica Tin^itana.
If>A 1468, 1489, 1944, unbestimmt; vielleicht isl. eda, gth.
ai^^au, ags. oJ>|>e^ ahd. edo, nhd. oder.
JoFASTU 216 (acc), ein Frauenname, Jufastaj die Rossfeste,
zusammengesetzt aus Jiir_, s. Jufiir_, und Fastr^ s. Fasti.
1. I. 203
JoJ>KlL^ 78, ein Frauenname, vielleicht für JuthäWir^ Rie-
senkampf, zusammengesetzt aus Jutr,, s. d. W. , und
Hil\>urj s. Hiltulf.
Jot>BiARN 252, ein Mannsname, Jutbiurrij Riesenbär, zu-
sammengesetzt aus JutFj s. d. W. , und Biiirnj s. d. W.
JORVITR 1308, 1677, ein x\lannsname, undeutlich, vielleicht
für Jiuuntrj, s. d. W.
Jor^aA 1978 (gen. sing.), von Jor\'j isl. jÖrdj, schw., dän.
jordj, goth. air\>'aj ahd. erda^ auch erOj, ags. eor^e^
engl, eartlij, nhd. Erde,, von der Wurzel ar^ s. d. W. ,
die Feld und auch die sich auf dasselbe beziehende
Thätigkeit bedeutet, wie man in der Regel annimmt.
Sonderbar genug finden sich im Lappländischen fol-
gende Ausdrücke: järretj sich im Kriese bewegen, jär-
retet und järrädattet^ herumgehen machen, järba_, rund,
järbotj rund werden, jarbedack oder jarraltakj Rad,
järdj Grundbesitz, jardetj, beerdigen, u. s. w. (Erde
heisst adnaii). Sollte hier der Ursprung des Wortes
Jor\>- zu suchen sein, so würde die erste Bedeutung
heissen, der runde, sich im Kreise herumbewegende
Körper, und es würden also zu einem schönen Felde
von Untersuchungen über die Ansichten von der Ge-
stalt und Bewegung der Erde Aussichten geöffnet sein.
— S k a b e 1" a : h i m i s : o k : j o i J> a ^ : , d. h. Schöpfer
Himmels und der Erden.
Joi\ 82, 253, 300, 428, eine Abkürzung für Johannes 1926,
Julian 507, 1943. Juu 231. Juan 1728, 1753, 1809.
Juans 1699 (gen.). u. s. w.
JÖTALONT 1085, ungevviss, welche Gegejid liiermit gemeint
sei. Hon lit kristno Jotalont, d. h. Er liess Jota-
land laufen, vergl. L. B. S. 100.
JoLlTR 225, ein Mannsname, Juliti'j der Pfei defarbene, zu-
sammi'ugeselzl aus Jiir;> s. Jnjurj, und IAU'_, isl. lilr.
204 I. I.
Farbe, isl. iilj Ausgehen, litaj sehen, (Ansehen geben?)
färben, litTj (äusseres Aussehen?) Farbe, — leytrj En-
dung der Adjectiva, welche zu erkennen giebt das Aus-
sehen von etwas haben, z. ^. folley-tr^ bleich aussehend,
leyla^ (nach etwas sehen) suchen, schw. — lctc.> Aus-
sehen, in Zusammensetzungen, z. B. an-lctCj Antlitz, —
lctt_, aussehend, ebenfalls in Zusammensetzungen, z. B.
rödk'ttj, rothaussehend, leta^ suchen, dän. ledej suchen,
goth. vleitaiij blicken, vlaitoiij nachsehen, spähen, vlitSj
Aussehen, ahd. ant-luszij nhd. Ant-litz.
Jr 882, 904, 1194, isl. er, welcher, vergl. R. Gr. S. 125,
altschw. ir oder isj kann nicht verändert werden und
giebt auch bei den Adverhien einen relativen Begriff zu
erkennen, goth. isj ahd. ir, nhd. er, lat, is. Ir : ata :
Krimulfu : 882, d. h. Welcher besnss (zur Frau) Kr.
Ir : Buki : 1194, d. h. Weicher wohnte. — Er 1764,
1850, 1915, u. s. w. ^a . er . 1764, d. h. Damals als.
Er : kirkiu ; t>ina : kir|>i : 1915, d. h. Welche diese
Kirche machten. lar 1406. AzA HiS, 1180, 1184,
1346, 1406. laA : buk : 1184, d. h. Welcher wohnte.
Is 2, 38, 740, u. s. w. Is vas 2, d. h. Welcher war.
/A 333, 799, 1254, u. s. w. 1/k X vaA" x 799,
d. h. Welche waren. A\^ 9, 357, 1352, u. s. av. h Ak -
vaA : d. h. Welcher war. As 895, 1342, 1448, die
frühere Form für Ar.
Er 1411, 1829 (präs. sing.), isl. sing, eni^ ertj, er,, p\ur. erunij
eriidj eruj, schw, sing. 'dr_, pl. arOj arciij, iirOj, dän. sing.
er, pl. erCj goth. sing, i??!, is_, ist, ahd., nhd. ist, ags.
sing. eo}nj, eartj, is, engl. sing. aiUj arl, iSj, pl. are, von
der Wurzel i_, s. AißkA\j ewig, daueind. — Er . kra-
fin . 1411, d. h. Ist begraben. lA. 662, 1978. iA l>isi
biA . 662, d. h. Dieses Dorf ist. |>ita : iA : 1978,
d. h. Dieses ist. Im 219, 2011 (plur.). Iru . ariar .
I. I. 205
219, d. li. Sind Erben. f>isiin . tneiki . iru . kar .
2011, d. h. Dirse Denkmale sind gemacht (?). JA^u 10,
1725, 1978. f>aiA : i/Ku : s.iniA: 10, d. h. Sie sind
Söhne. Jr 1352, für Ir, vergl. L. R. S. 129. yEr 1827,
1939, für Ji\, geritzt ^R, in der späteren RunenschriCt
entspricht nämlich i dem ce und ^ dem a. ler 2012.
Js 896. Han is krat'in, d. li. Er ist begraben.
Iro^- 333, ungewiss, Br. S. 215 übersetzt Bruti iroJ> durch:
Tieinigle die Fuhrt, vergl. Jur. Sj. IH, 25, deutet To
i/K • bruti : iro^ : kunuki : durch: An den abwe-
senden KÖi]ig. A. S. H. I, 132 übersetz!: Als sie den
Irod überwanden. Br. scheint dem wahren Sinne am
nächsten gekommen zu sein.
Ernfri^ 196, ein Frauenname, Arnfri^urj, die stark Schir-
mende, zusammengesetzt aus Ariij, s. d. W. , und Fri-
^'ur, s. Fri)^i. IrfriV 213. IrfriWtk 345 (gen.).
Erivkautr 586, ein Mannsname, Arnkautrj der sehr Ver-
schlagene, zusammengesetzt aus Anij s. d. W. , und
Kautr^ s. d. W. — ArnktA 687, für Aj-jikautA.
Irni 1742, undeutlich, vergl. Sj. III, 118. Wahrscheinlich
steht Irni miskuna/K für Kiri m., d.h. Thue Barm-
herzigkeit, vergl. L. R. S. 151.
Irm 853, ein Frauenname, Anini., die dem Aai- Gleiche,
zusammengesetzt aus Anij s. d. W. , und der Endung
— nij welche nicht nur Substantiva y. g. bildet, vergl.
R. Gr. S. 190, sondern auch weibliche Namen.
Irnbiurn 771, (in r»iannsname, Arnbiunij, starker Bär, zu-
sammengesetzt aus Anij s. d. VV., und Biuriij s. d. W.
Ernbiorn 332.
Irnmuint 548, ein iMannsname, Arnniuntrj der starke Be-
schützer, zusnmmengeselzl aus Arn, s.d. W. , und jVunlrj
s. Munti. Irnmut 548, vcigl. Fiiruki. IrnuiiiL 230. //•-
nnUr 244.
206 I. I.
Erlaifk 666, ein Mannsname, Arnlaifrj Aarabkömmling,
zLisaramengeselzt aus Ariij s. d. W., und Laifr^ s. Fa-
stilifs.
ErARI 1899, findet sich auf einem Jaspis. Die ganze In-
schrift heisst: Er/Kri . uf : mol . Ari . uri . wol
wies . te . pote . pol . für Aercera of moldan ara
ure woldan_f hwiles de pytte nold^ und ist übersetzt
durch: Elcva nos e pulvere^, remitte nostruin pcstem pu-
tco nolente.
lKULFRlt> 623, ein Frauenname, IiikulfriVurj die Jüngling-
schirmende, zusammengesetzt aus Inkiilj, s. Inkiulj und
FriVurj, s. FriVL Vergl. Ikil.
Ikulfastr 55, 109, 317, ein Mannsname, Inkulfastrj der
starke Jüngling, zusammengesetzt aus Inkulj s. Inkiulj
und Fastr, s. Fasii. Vei-gl. Ikü. Ikulfastr 193, 428,
530. Ikidfast 225.
IküLIF 251, ein Mannsname (?), Inküaifr^ der junge Ab-
kömmling, zusammengesetzt aus Inkij und Laijvj s.
Fastilijs. Vergl. IkiL — Ikilaf 146. Inkilaif 709. Iku-
Uf 936.
Ikulbiurn 54, ein Mannsname, Inkidhiurn^ der junge Bär,
zusammengesetzt aus Inkulj s. Inkiidj, und ßiurrij s. d.
W. — Ikulbiirn 195. Ikidbiarn 101 (acc). Vergl. IkU.
Ikulbiurn 117. Ikulbiarn 625, 627, 916.
EgrOGTEN 1979, vergl. Sj, III, 114, welcher dieses Wort
durch bekehrt übersetzt. Die Inschrift findet sich auf
einem Taufbecken von einer grünen Steinart in Brid-
kirk in Cumberland, und heisst nach Sj. L c. Er
Ekard han men egrocten and to dis men red
wer Tan er men brogten, d. h. Hier wurde Ekard
bekehrt und nach seinem Beispiele richteten sich die
Dänen. Dise Deutung hat jedoch niclil viel Wahrschein-
lichkeit für sich.
T. I. 207
Ikker 664, ein Mannsname, Inkkair^ der jnnge Speer, zn-
sammengeseizt aus Inki und Kair, s. d. W, Ikir 1288.
Jkikier 1831. Ihki\^ 852. Ikar 398.
Iki 1695 (dat. dual.), isl. heisst der Dualis von ^Ujcluj nonn.
K^^ gpn. yckavj, dat. und acc. yckvj vergl. R. Gr. S.
118. — Vergl. FinlatL
Ikifri^>AR 582 (gen), ein Frauenname, TnkifriVur ^ vergl.
Furukij die junge Schirmende, zusammengesetzl aus
Inkij, und Frisur j s. Fn\>-i.
JkirunA/Iv 805 (gen.), ein Frauenname, Inkirurij die junge
Vertraute, zu^^ammcngesetzt aus Inki^ und Run oder
Runa^ s. d. W.
Jkirmut 1383 ^^acc), ein Mannsname, TnkinnuntVj, der starke
Beschützer, zusammengesetzt aus Inkair, s. Jkkcr^ und
Muntrj s. Munti.
Ikikunr 937, ein Mannsname, Inkikinirj der junge Krieger,
zusammengesetzt aus Inki, und Kiinrj, s. d. W.
Ikibart 1264, unbestimmt, \ev^\. Vin'kr. Peringskö/d über-
setzt dieses Wort durch mannhaftiger Kämpfer, und
L. & B. III heisst es, man könne nicht leicht begreifen,
wie PeringskÖld zu dieser Uebersetzung gekommen sei,
doch dürfte dieses nicht so schwer sein, da ahd. egibari
schrecklich heisst.
Jkil 476, ein Mannsname, Igel, isl. igulj, schw. igclkott^ ahd.
ikilj das Stachelschwein, nicht zu verwechseln mit Egel,
ahd. ekalaj, Blutegel. Man kommt leicht' auf die Ver-
muthung, dass dieses Wort in / — oder Ai — und
KU — , s. d. Wörter, zu zerlegen sei, und die Bedeu-
tung würde alsdann sein, ein überall nu"f Stacheln ver-
sehenes Thier. Die Namen, welche mit Ikiil anfangen
können ebenfalls von diesem Worte abgeleitet werden,
z. B. Ikulfastr, Ikulbiurn. — Ekil 1282. Ikli 1596. Ihul
309, 530, 782, 1082. Inkivaltr 83, 481. Inkival 1291
20a I. |.
(acc). Inkihvaltr 435. hikilivall 477. Ikavaltir 52, vergl.
Fulklr.
IkilüK 399, ein Frniienname, Inkullcmk^ die blühende Jung-
frau, ziisaminengesetzt aus Iiikulj, s. fnkiulj und Laiikr,
s. ^?«r/<7A'|v Vergl. Ikil.
iHuf^NiUTa 1068, undeutlich, vergl. Sj. III, 132.
jHV'if>- 375 (acc), ein Mannsname, für IkviVj Inkv/\>j vergl.
FulkiFj und Furiikij Inkvi\>r^ der junge Anführer, zu-
sammengesetzt aus l/ikrj s. Inkij und F^i^r^ s. d. W.
Ihktir 1596, unbestimmt, vergl. Sj. IH, 152.
In 70, 101, 193, u. s. av., eine die R.ede fortführende Gon-
junction, aber, doch, u. s. w., isl. eaiij schw. n/en^ ist
mit fl/n zusammenzustellen, s. d. W. — / 226, 460.
E 1780, 2011. En 208, 405, 871. lan 605, 870, 1484,
1492, 1548, 1700. An einzelnen Stellen dürfte vielleicht
auch Han zu lesen sein; vergl. Prolusiones anticjuarice
etc. E. S. Bring. Pag. 33.
Inu 776, vielleicht für Uni (conj. praes.), s. d. W. — Ku^» .
inu silu ., d. h. Gott sei der Seele günstig.
Ein!>E 2018, isl. endij schw. ände_, dän. endcj goth. andeis^
andsj Gränze, ahd. entij ags. endej engl, endj nhd. En-
dcj, der Ausgang einer Sache, von der Wurzel an^ fort-
gehen , isl. ancij der Nase nachgehen , anna^ einen Weg
zurücklegen, eilen, vollenden, daher enni^ Stirn, entr
oder endtrj, zu Ende gebracht, schw. änne^ Stirn. —
Her er *en|>eraarki, d. h. Hier ist die Gränze.
Inri^R 313, ein Mannsname, AinriVr^ Alleinbereit, zusam-
mengesetzt aus Ainj s. d. W. , und /?/>r^ s. KuriVj oder
für lakriW^ s. InkriV- EnriVi 1859.
IlVRFRUj>A/K 502 (gen.), ein Mannsname, InkfruWj der ju-
gendlicli Weise, zusamraengensetzl aus Inkij und FruVr^
s. Fiu\>a.
Ink-
I. |. 209
Inkvar 436, 184, 517, 601, 605, 650 (nom. und acc), ein
Mannsname, der jungte Beschüfzer, zusammengesetzt aus
Inki, und Var, s. d. W. Inkvari 417, 551, 817, 860
(dat.). Inkvars 927, 957 (gen.). Inkva\s 423. Ikvar 220,
437, 562, 1106 (nom. und acc), vergl. Fiiruki. Ikvari
2, 38, 47, 913, 969, 973, 980 (dat.). Ikvars 731, 1098
(gen.). Ikhvar 232. Ikmvor 504. Inkivar 203. Iiiki-
ver 653.
Inkvalr 903, ein Mannsname, Inkvaltrj der jnnge Mäch-
tige, zusammengesetzt aus Inki^ und Valtr^ s. Valtum.
Ihvaltr 1002, vergl. Fulkir und FurukL Inkivaltr 83,
481. Inkival 1291 (acc). Inkihvaltr 435. Inkihvalt ^11,
Ikavaltir 52.
InküLFR 252, 577, ein Mannsname, der junge Wolf, zu-
sammengesetzt aus Inkij, und Ulfr^ s. d.W. Inkulf Slb.
Ikiilf b^l. Ikulfr 130, 238. Ikulf\^ 812, 978.
InkriJ»^ 435, ein Fiauenname, die junge Bereitwillige, zu-
sammengesetzt aus Inki und Ri^^r^ s. KuriV' IkriV 398.
IkriW 300. IkrVi 1461, für InkriVi (?). InkiriW 1852.
Tnki 359, ein Mannsname, isl. Fngvcj der Jugendliche, isl.
ungFj jung, unga^ jungen ufigi^ das Junge, unglingr,
Jüngling, yngij ein junger Mann, auch Mannsname,
yngaj eine junge Magd, auch Frauenname, yngi, Ju-
gend, ynglingar j Nachkommen (des Königs Yngve),
schw. ung, ynglaj ungCj ynglingj, yngelj Brut, dän. ungj
yngle^ ungc^ ynglingj yngelj goth. juggs, jung, Junda,
Jugend, Jugga-lauVsj (Jung-Mann) Jüngling, i\\\d. j'iuiCj
ags. geong^ engl, youngj holl. jong. Man leitet in der
Regel dieses Wort ab von der Wurzel ju oder /uh, ver-
bunden sein, anpassen, vergl. Uksaj so dass z. B. Jünger
wörtlich der Veibundene, der Anhänger hoissen sollte;
diese Ableitung ist jedoch wenig einleuchtend. Ich
27
210 I. I.
möchte dieses Wort lingr oder uggr lieber zusammen-
stellen mit lappi. jukoj Wartung und Erziehung der
Kinder, jukotj Kinder warten, erziehen, jukoje^ Wär-
terin, Erzieherin der Kinder, juks-akka [akka^ Frau),
Göttin der schwangeren Frauen , der unmündigen Kin-
der, u. s. w. , tjukj das Junge, tjukekj jungen. Gehör-
ten ferner diese Wörter zusammen mit jukketj trinken,
jukkatet_f zu trinken geben, so wäre es nicht unwahr-
scheinlich, dass die ursprüngliche Bedeutung von ungr
oder uggr Säugling, Pflegling sei. — Ik 139 (acc), für
Ink^ vergl. Furukl. Iki 837, für Inki. Iks 826 (gen.)
Inkifastr 18, 553, 580, 648, 760, 865, ein Mannsname,
der junge Feste, zusammengesetzt aus Tnki^ s. d. W.,
und Fastr, s. Fasti. Inkifast 89, 90, 114, 188, 423,
577, 584, 650, 850 (acc). Ikfastr 654. Ikifastr 102,
150, 232, 562, 761, 1010, 1554. Ikifast 155, 799 (acc).
Ikifatar 583 (gen.).
Inkiül 634, ein Mannsname, der Abkömmling, s. Inku Jkul
317, 472, 504, 549, 647, 797, 842 (nom. und acc),
vergl. Furuki und Ikil. Igul 812. Ikül 688.
lNKlt>URU 396 (acc), ein Frauen name, Inki^ura,, die dem
Thor geheiligte Maid, zusammengesetzt aus Inki^ s. d.
W., und ^ura,, s. d. W. Iki\>uriu 310 (acc). Iki^ura
369, 416, 647. Jki^oru 367 (gen.). Iki\>ora 391.
Inkior|> 768, ein Mannsname, InkiurV^ das junge Wort,
zusammengesetzt aus Inkij s. d. W., und C/'rK s.VenurV'
Inkirunt 481 (acc), ein Mannsname, Inkiruntrj der junge
Liebende, zusammengesetzt aus Inki^ s. d. W., und
Untr^ s. Uni.
Inkikir 310, 313, ein Mannsname, lnkikair_, der jugend-
liche Speer, zusammengesetzt aus Inkij s. d. W. , und
Kair, s. d. W.
I. I. 211
Inkikir^^R 816, ein Fiauenname, die jugendliche Beschir-
merin, zusammengesetzt aus Jnkij s. d. W., und Kir^
^uVj s. KarVir, Jnkir[> 86. Inkikiari 435 (?). Inkikar
128. Jkkiar\> 125. IkikirV 76. IkikerVi 507. Ikikirt 689.
TiSKiA 1721, Wittwe, isl. eckiaj Wittwe, eckillj Wittwer,
eckij Trauer, schw. enka., enklingj altschw. engicij äng-
steh, dän. enke. Dieses Wort heisst also eigentlich die
Beängstigte, die Trauernde und hängt also mit Angst
zusammen, vergl. Utrunkum_, Wittwe heisst ausserdem
goth. viduvOj ahd. wita\vaj ags. wuduwej engl, widow^
sansk. vidhava^, d. h. die Gattenlose. Im Angelsächsi-
schen findet sich auch lafej d. h. die Hinterlassene. —
Her : ligger : hans : inkia :, d. h. Hier liegt seine
Wittwe.
Inkialtr 408, 478, 1311, ein Mannsname, der jugendliche
AhkÖmmling, zusammengesetzt aus Inkij s. d. W. , und
Altr^ vergl. AL — Inkialt 196, 202, 420, 1312 (acc.\
Inkialti 154, 514. Ikialtr 600. Igialtr 848. Ikialt 707
(acc), vergl. FurukL Jngal 1498. Ikalt 232. Inialt 708.
Inkiburk 957, ein Frauenname, die jugendliche Burg, zu-
sammengesetzt aus Inkij s. d. W., und Burk_, s. d. W.
— Ikibarhar 2021 (gen.). Inikibur 328. Ikkeborg 1678.
Inkibiarn 270 (acc), ein Mannsname, Inkibiurrij, der junge
Bär, zusammengesetzt aus Inkij s. d. W. , und Biurrij
s. d. W. — Ikibun 1020. Ikibirn 713, vergl. Sj. HI,
117, welcher Birgikt>ir I))ii^r lieset und Brigittas
Bruder ühersctzt. Ikibiarn 592, 760. vergl. Furuki.
Inkimuntr 580, 745, 759, 923, ein Mannsname, der ju-
gendliche ßeschülzer, zusammengesetzt aus Inkij s. d.
W., und Muntrj s. Miuiti. InkimoV 346. Ikinmntr 101.
Ikimunt 121 (acc). Ihimuitr 146.
Ikkimar 923, ein Mannsname, der berühmte junge Mann,
zusammengesetzt aus Iiiki_, s. d. W., und Mai\, vergl.
212 I. I.
Vihmar, — Inkemar 1993. Ikimar 484, 853. Ikmak
261. Inkmar 435, 1117.
Inka 496, 497, 498, 902, 329, 2009, 2010, ein Frauen-
name, die Jungfrau, vergl. Inki. — Inku 2009 (gen.).
Inko 2009 (gen.). Ikur 71, 2011 (gen.). Ika 69, 195,
348, 391, 526, 712, 1031, vergl. Furuki. Iki 565 (?).
Inklati 892 (dat.), Tnklant d. li. das Land der Angeln.
H a n : V a r |> : t a u f" r : o n k I a t i (für o Inklati), d. h.
Er starb in England. Iklot 1457. Knutr X soti X
Iklot »J« , d. h. Knut suchte England heim, vergl. L. R.
S. 109. Ekloti 764. SaA . varj» x tauf^r X o Eg X
loti X , d. h. Welcher in England starb. IklanVi 50
(dat.). I|>ikalnJ>i für a f> IklanJ>i (?). IklanVs (SOS
(gen.). On skusti fara til Fklant>s, d. h. Er wollte
nach England fahren. Eklans 987, 1002 (gen.). An :
truknaf^i : i Eklans : haf : 987, d. h. Er ertrank
in Englands Meer. Vas . farin til Eklans 1002, d. h.
War gefahren nach England. Iklanti 1262 (dat.). SaA
eta>>is : o. Iklanti ., d. h. Welcher in England sei-
nen Geist aufgab. Eklanti 895 (dat.). Jklas 1021 (gen.).
Iklats 184 (gen.). Iklats + fari + , d. h. Englands-
fahrer. Iklanti 1016 (dat.). E k l n t i Rir Iklanti. ^Ä-
lonti 1255. Aklati 1239. Anklans 1049 (gen.). Haklati
1233 (dat.). — Die Angels. Formen e^landj iglandj yg-
landj d. h. Eiland, R. Spr. S. 2, machen es wahr-
scheinlich, dass die eigentliche Bedeutung Jnsel sei.
Vergl. Ilati.
Enhan^O 1701; unbestimmt. Aus dem übrigen Inhalte
lässt sich vermnthen, dass hier wahrscheinlich zu lesen
sei i ^ ra^-o, d. h. in der 14:ten Reihe, da dieses mit
der Jahreszahl 1514 übereinstimmt. Vergl. T/r.
Inibraivtr 694, ein Mannsname, Wachholderbrand, zusam-
mengesetzt aus Jinir (?), und Brantr_, s. d. W., isl. ei~
J. I. 213
nirj, Wachholder, einiherj, Wachholdeibeeien , schw. crij,
cnb'dr, dän ene oder enerj enebcerj entwedei- der Strauch ,
welche einzelne Beeren tiägt , oder welcher immer, s.
Aifik\s_, grün ist.
Enarr 1631, ein Mannsname Ainar (?), Wachhoider, Im-
mergrün , s. d. V. W.
Jetan 476 (acc. sing, masc), isl. itr , vorzüglich itar_, vor-
zügliche oder thätige Männer, ita^ antreiben, ermun-
tern, itazj wetteifern; über jetan für itan, s. /?. Spr.
S. 13. — At . man . jetan . d. h. Hurtigem Manne,
vergl. Z. R. S. 80.
Jemkil 283, ein Mannsnanie, der ebene Keil, zusammen-
gesetzt aus JeJiin, s. Jafna^ und Kilj s. d. W. Imkils
283 (gen.).
JafURBIARN 578, ein Mannsname, Jufurbiurnj Bär des Thor,
zusammengesetzt aus Jufurj s. d. W., und Biurn.
Jafna 802 (acc), ein Mannsname, Jafni, der Ebene, Gleiche,
isl. jafjij schw. je?un_, dän. jceviij golh. i'bnSj ahd. epauj,
ags., engl even, nhd. eben. Die Ableitung dieses Wortes
ist schwierig.
Javarts 1833 (gen.), ein Mannsname, ags. Edvard oder
Jedvardj veigl. R. Spr. S. 13, Wärter des Gutes, zu-
sammengesetzt aus ags. eadj edj s. AurVr^ und Vartr^
s. Vaur^r.
Jar>>IKSa|> 449 (acc. sing, mit dem best. Art.), von Jar^
^ikn (?}, \9>\. jarteikn [jarte^rij jarteini)^ Z:"ichen, Wun-
der, y^/Yc/Ä/i^^ anzeigen, bedeuten , schw. /rt/YcrA« {j'crn-
teckn), dän. j'ertcgn. Die richtige Schreibart dieses Wortes
ist ohne Zweifel Jarntikn^ und es ist also zusammen-
gesetzt aus isl. jarny scIiav. j'ern_, dän. jernj ags. ir^nij
engl, iron (die Ableitung ist schwierig). Eisen, und Tikn^
s Tiknuni. Neben diesem Worte findet sich noch isl.
jarnburdrj schw., d'^n. jcrnbyrdj Eiscntiagen , eines der
214 I. I.
Ordalien, welches durch Tragen des glühenden Eisens
oder durch Gehen über dasselbe die Unschuld oder
Schuld zu erkennen gab. Wie also jarnburdr die Hand-
lung, so bezeichnete jarntikn das Ergebniss derselben,
und hieraus entstand der Begriff von Mirakel. Keines-
weges ist aber dieses Wort zusammenzustellen mit alts.
wordtekan, i\\id. Wahrzeichen (entstellt aus PF^ortzeichen)^
noch vielweniger mit isl. ordtak_, Wahlspruch, Sprich-
wort, viel eher Hesse sich hierher führen lappl. erades
oder j'dratesj Grenzzeichen, eretct oder jaretet, durch
Schnitte in die Ohren Thiere von einander unterschei-
den, bezeichnen, ares oder arenis, verschieden. — Diese
ganze Inschrift ist übrigens sehr schwierig und daher
auf das verschiedenste gedeutet worden. Vergl. Br. S.
222. — Jartiknum 450 (dat.) scheint hier bloss Denk-
mal zu bezeichnen; vergl. Sj. I, 32. Jar^ih 1346. Auch
diese Inschrift ist schwierig. Sj. I, 28 Bar^ik; vergl.
auch G. S. H. S. 161.
JarJ>AN 489, 1489, steht wahrscheinlich für Harlan, s.
Ilar\^a.
JarkI/K 596, ein Mannsname, Jurkair (?), Pferdespeer, zu-
sanunengeselzt aus Jur^ s. Ju/ur^ und Kair^ s. d. W.
Jarna 1104 (acc), ein Mannsname, Jarnij der Eiserne, vergl.
Jai\iksa^.
Jarna|>i 1947 (imperf. sing.), von Jarnaj mit Eisen beschla-
gen, isl- janiaj Pferde beschlagen, vergl. JarViksa^. —
Fa/K . valtr . iarna^i . tur ., d. h. F. beschlug die
Thür mit Eisen.
Jarbülf 1530 (acc), ein Mannsname, Jarhulfr j Pferde-
wolf (?), zusammengesetzt aus isl. jarfj (?), s. d. f. W.,
und Ulfr, s. d. W.
Jarbi 521, ein Mannsname, der Braune (?), \s\. jarpr_, von
brauner Farbe, ein biuunes Pferd, yo/p oder irpa_, eine
I. I. 215
dunkelbraune Stute, irpa, ein schwarzbraunes Riesen-
weib, erpr y Wolf, die Ableitung ist ungewiss. Mit
schw. hferpcj dän. hierpCj Haselhuhn, könnte dieses Wort
vielleicht zusammengehören und dieses einen Vogel von
graubrauner Farbe bezeichnen.
Jarl 75, 101, 111, 115, 117, 484, 1126, ein Mannsname,
isl., schw., dän. jarl (B("nennung der Personen, welche
die höchsten Diener der Könige waren, und denen die
Verwaltung der Landschaften, wie den Hersar die An-
führung der Heere, anvertraut wurde; man vergleiche
hierüber die äusserst belehrende Abhandlung in Hall.
II, 142, u. f., wie auch E, G. Geijer^ Moores heroicce
cetatis apud veteres Grcecos et Scandinavos comparali j
etc.)^ alts. erlj ags. , engl. earl. Die Zusammenstellung
dieses Wortes mit isl. «r^ s. d. W. , und erillj anhaltende
Arbeit, isl von allen versuchten die einfachste und wahr-
scheinlichste, besonders da diese Jarlar nicht einmal zu
den freien Männern gezählt wurden, s. Hall. l. c. wes-
wegen auch eine Uebersetzung durch Graf ganz un-
statthaft ist. — Rigs-Mdl hat in dies(^r Beziehung viel-
leicht mehr poetischen als historischen Werth. Jarl
99, 121, 233, 720, 982 (acc). Jarll 1113 (dat.). Jarls
121, 312, 1241 (gen.). Joril 1661. fori 85, 213, 765.
Joris 101.
Jarlabanki 403, 445, 644, 645, 646, 648, 660, ein Manns-
name, der die Jarlar anfällt (?), zusammengesetzt aus
Jarlj s. d. W., und isl. banga^ schw. bankaj dän. banke,
ein Schallwort, schlagen, vergl. Binkilj isl. bangij der
Bär. — Jarlabaki 403, 445, 644, 645, 646, 648, 660.
Jarmunkruntar 1323, zusammengesetzt aus Jarmun und
Kruntrj s. Kruntdrj isl. jbrmungrund oder jormöngrund^
ags. eormengrundj die ganze fruchtbare Erde. Man hat
dieses jbrmun zusammengestellt mit golh. airman, ahd.
216 I. I.
irmatij irmin, it'mun und ormauj armin, hcrmarij her-
niin _, alts. irniin^ ags. eornion, eonnen^ und mit den mit
dt-mselben zusammengesetzten Namen, hat es für einfach
erklrirt und ihm die Bedeutung von erz^ griech. ao>f£, — '
beigelegt. Sollte jbrmun vielleicht nicht zusammenge-
setzt sein können aus isl. jördj vergl. Jorpa\s und munr^
vergl. Munulfsj so dass dieses Wort eigentlich jbrcl-
munrj Erdvvonne, Erdanmuth, grünende Erde, Natur,
Schöpfung, Erdkreis bedeute. Diese Vermuthung wird
bestätigt durch schw. Jordniorij die fruchtbare Ober-
fläche der Erde, das Erdreich, dän jordsmon. Hier-
aus Hessen sich auch ganz gut erklären, z. B. golh.
Airmanareiksj Beherrscher des Erdkreises, ahd. irmin-
cotj, Gott des Erdreichs, Gott der Schöpfung, irmansul_,
Säule des Erdkreises, alts. irminman^ Man des Erd-
kreises, Mensch, irmin\-iot, Volk des Erdkreises Mensch-
heit, ags. eormencyrij, Geschlecht des Erdkreises, isl. yor-
mbn^andrj Schlange des Erdkreises, denn Pferdraähnige
Schlange (von yor^ Pferd , nibrij Mähne) ist nicht zu bil-
ligen. — M u n a l h : r a i f»^ : v i J> u r ; r a f> a : r u k s t a r k r :
i : T a u m a r k u : V a n t i I s : i a r m u n k r u n t a r : , d. h.
Sollte nicht der kräftigstarke Anführer Vendels frucht-
bares Erdreich beherrschen?
Jak 1780, 1985, isl. ek_y schw. ja^^ dän. yeg^ gf^lh. ik, ahd.
ihj ags. ic, engl, ij nhd. ich^ die Ableitung ist ungevviss.
Jah 1860, für Jak. Ik 197 L Vergl. Mik.
Isi 603. Es ist wahrscheinlicher, dass dieses Wort hier Je-
sus bedeute, wie auf vielen Runensteinen, z. B. 1926,
1965, 1978, und 1686 Ges für Gesus oder Gisus 1724,
1736, 1693, 1737, als dass durch Isi Kuf>, wie PVere-
lius meint, Odin bezeichnet sein sollte.
It-
I. I 217
ItKLBGA 1971 (adverb.), eifrig, unaufhörlich, isl, idicHj, Ar-
beit, idia j arbreiten, idiruij fleissig, idkuj betreiben,
idm\, Fleiss, idull_, ununterbrochen, schvv. id^ Fleiss,
idasj sich bemühen, idka^ betreiben, idog^ fleissig, idog-
het^ Emsigkeit, ideligj beständig, dän. idj, iddig, idelig-
hetj die Grundbedeutung ist 'wiederum j 'wiederholt j, goth.
idj ahd. it oder itaj, ags. ed^ wiederum, daher auch
schw. idislaj wiedeikäuen.
Etliks 1741 (gen.), ein Mannsname, Atlinkrj vergl. Furuki_,
Nachkomme, vergl. Ailikeho»
Ibit 1955, iat. ibit.
Elfa 1740, isl. ellifuj schw. ellofva^ dän. elleve^ goth. ain~
lifj ahd. eiidifj ags. endluforij nhd. elfj d. h. eins bleibt
über (zehn), zusammengesetzt aus Ainr^ s. Airij, und
Laifa,, s. Fastilifs.
IluK/K 1553, ein Mannsname, Ilhukr^ Uebelgesi unter, zu-
sammengesetzt aus Ilrj und Hukrj s. d. W., isl. illr,
böse, altschw. ill_, schw. illa (adverb.), dän. ildj engl.
///. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die ursprüng-
liche Bedeutung von Ilr eifrig sei und dass es in Ver-
bindung siehe mit isl. elian. Streit, eliari^ Nebenbuhler,
elia_, Nebenbuhlerin, eingewurzelter Hass, altschw. älas^,
necken, reizen, engl. aile_, goth. aljaiij Eifer, ags. e/-
leaiij ahd. ellaiij, welchen Ausdrücken der Begriff an-
ders zum Giunde liegt, isl. ella^ schw. eljestj, dän. el-
lersj im anderen Falle, sonst, goth. alis, anderer, frem-
der, aljüj ausser, ausser dass, engl, else^ anderer, elscj
anders, gr. alXoQ, Iat. alius. Hierher gehört auch ahd.
elilcntij (Anderland) Ausland, Verbannung, hilfloser
Zustand, Elend — Iluki 411, 419, (der Uebelgesinnte).
, Iluka 920 (gen.). Ilüki 1045. Ilidii 29, 478, 1102, vergl.
28
218 I. I.
Fulkir. Il^r 2013. Ilan 1618 (acc. sing, m.) von Ilv (?).
Illikr 1859, isl. ilUn^r_, Schurke.
IlhiäSTaJ>-1IM 662 (dat. plur.), ein Ortsname, zusammenge-
setzt aus Ilkiaj vergl. Fulkir^ und Sta^r^ s. d. W. , isl.
e/gr^ das männliche Elenthier, il^ia^ das weibhche Eien-
thier, schw. e/g^ dän. elodyr,, ahd. e/e_, elahoj elilio, ags.
elchj, engl, elkj isl. yl^r und yl^ia bedeuten viel wahr-
scheinlicher Wolf und Wölfin, als Elenthier. Man
nimmt in der Regel an, dass die Grundbedeutung sei
das starke Thier, wie man auch eine junge Ruh die
Stärke nennt (engl, sturkj junger Ochs) und stellt als-
dann dieses Wort zusammen mit Ala^ nähren, vergl. ^l.
Es wäre indessen nicht unmöglich, dass Ilr oder Jlkr
das eifrige, mulhige, böse Thier bideute, vergl. d. v. W.
Das altfries. ulke, ndsächs. ilk_, Iltiss (ahd. illitisOj dän.
ilder, schw. hiller _, u. s. w.), Hesse sich so auch besser
erklären, als durch ahd. eloj gelb, da die Formen in
den übrigen verwandten Sprachen dieser Ableitung zu
widersprechen scheinen.
Ilati 1145 (dat. sing.), für Jlanti ^ d, h. Eiland, vergl.
Inklanti, Die ältereren E.unenforscher trennten dieses
Wort und übersetzen IIa durch Jliumj Burg Troj;js,
wodurch sie diesem Runensteine ein sehr hohes Alter
gaben, vergl. Jd. IX, 350.
Jmlaük 438, ein Frauenname, die blühende Heldin (?),
zusammengesetzt aus Inia (?) und Lauk_, s. ^urlakrj, isl.
ima<> zweifelhaftes Treffen, ima oder efa {ifa), zweifeln,
tj_, ob, schvt^. jdfj (Zweifel an der Behörigkeit) Ver-
werfung, u. s. w.^ om^ ob, ddn. om, goth. ihai oder
iha, ahd. iha, Zweifel, ihu, iboj und ubi^ iipij ob, ags.
^if_, engl. if. — Da ima oder yma_, Riesenweib, ymir
I. I. 219
oder ymij (ein Schall wort, der Gimendej landschaftlich
für Reichende, dann auch heftig Sprechende) Riese
heisst, so könnte auch Imlauk aus Imaj Riesenweib,
und Lauk zusammengesetzt sein, und die blühende
Riesin heissen.
220 A. i.
A
325, 397, 508, u. s. w. (praepos.), isl. d^ schw. äj dän.
aa (unlrennbar), auf, in, scheint aus pci entstanden zu
sein, so wie dieses aus uppa_, vergl. TJf. — A Kutland
325, d. h. Auf Goftland. A Kriklanti 397, d. b.
In Griechenland. A Virlati 508, d. h. In Wirland.—
O 303, 325, 320, u. s. w. O : Funum : 303, d. b.
In Funbo.
A 145, 149, 516, u. s. w., eine Partikel, welche zum Ver-
bum gehört, vergl. d. v. W. — Ubi/K risti a 145,
d. b. Ubir ritzte ein. |>ir . jogu runir a ^-isa . 149,
d. h. Sie metzten diese Runen ein.
A 35. A Karf>ir ist zu lesen Ak Karf^ir, vergl. Uku^j,
und Ak steht für Aakj, s. d. W.
Af 315, 1689, 1702, u. s. w. (praepos.), isl., schw., dän.,
goth., hüll af., ahd. af und apa^ ^gs. , engl, ofj nhd.
ah_, griech. arco , lat. a_, ah. Die Grundbedeutung ist
von einem Orte ausgebend. — Af t>'au^i bi 315, d. b.
Von diesem Dorfe (?). Mattiosa : sun : af: Fot-
toi : 1689, d. b. M's Sohn von F. Jakaupr . af *
Flintvik . 1702, d. b. Jacob von Flintvik.
Afri^ 617, ein Frauenname, AfnVurj, die Flnssschirmerin ,
zusammengesetzt aus A^ und FriVurj s. Fri\>i\, isl. dj,
schw. ä^ dän. aa^ FInss, goth. awa^ ahd. ahaj a\va_,
ags. eüj nhd. Aue (ahd. ouwa^ Fluss, Flussinsel, Wiese).
Die Wurztil a oder ah bezieht zieh besonders auf die
Bewegung der Luft und des Wassers, wie auch bildlich
auf die Bewegung des geistigen Lebens; daher goth.
aliaj Sinn, Verstand, ahjarij meinen, alimaj, der Geist,
akrSj (das bewegte Land) der Acker, ahd. atuntj Geist,
Atbem, ahta, die Hinrichtung des Geistes auf eine
Sache, die eifrige Aufmerksamkeit auf dieselbe, a) im
A. \. 221
guten Sinne, Sorgfalt, b) im bösen Sinne, Verfolgung,
daher auch Vertreibung, Verbannung, Acht, ahtoiij sei-
nen Sinn auf etwas richten, es beachten, schützen, ah-
tjarij seinen Sinn eifrig auf etwas richten, verfolgen,
verbannen, ächten, ahsa,, ein Ding, um welches sich
etwas bewegt, die Achse, ahharj s. o., der Acker, ags.
(edtiij, cedmiaUj u. s. w. isl. a^a (oegir), sich bewegen,
zusammenfliessen, ce^ir^ das sich Bewegende, das Meer,
ag oder a^i^ die Richtung des Geistes auf etwas, Ue-
bung, Zucht, (ebenfalls von zieheiij bewegen), a^a^ den
Geist auf etwas richten, üben, züchtigen, a^n^ (was
den Geist auf etwas richtet, lockt) Lockspeise, aktj
Schätzung, akta^ schätzen, aka^ bewegen (lappl. akot_,
laufen), akküj antreiben, fahren (lappl. äkotttj laufen
machen, antreiben), akr^ der Acker, schw. a^a^, Zucht,
Züchtignng, a^Uj, züchtigen, akt^ Acht, akta^ achten,
akaj, fahren (die Pferde antreiben, lenken), akerj, Acker,
dän. avej, s..j avcj v.j agtj agte^ ^gCj ager. Aus dem
Griechischen und Lateinischen lässt sich diese Grund-
bedeutung noch mehr belegen, wie beim ersten Hin-
blick deutlich wird. Hierher gehört auch isl. eymr^
aufsteigender Dunst, schw. imTne_, dän. einij s. o. ags.
(Bclm. — AfiriV 292. AfiriVi 1586.
Afi 1779, Afe 1991, lat. für ave.
Afari 389, ein Mannsname, Flussbefahrer, zusammenge-
setzt aus Aj, s. AfriVj und Farij s. Fara.
AfsKAKIRIT 1952, wahrscheinlich unriclitig gelesen. L. R.
S. 167, vermuthel, dass die Zeit des Schlachtens oder
der Erndte gemeint sei.
Aftan 1827, isl. aftan oder aptaiij schw. aftotij dän. af-
teiij ahd. abant_, ags. cejctij engl, evcning, cve (Vor-
abend), holl. avondj nhd. Abend. Die Grundbedeutung
ist die spätere Tageszeit, vergl. Afia\^. Afion 1856.
222 A. i.
AftA/K 313, isl. efür^ nach, aftan_, im Rücken, aftar^ zu-
rück, schw. , dän. efteVj goth. afar^, nach, afta_, nach,
hinten, \^o afta^ das Vergangene, ahd. afar^ ags. ceftj
engl, afterj holl. achter^ nhd. after. Die Grundbedeu-
tung isl wie bei Jf, s. d. W., von einem Orte aus-
gehend, dem Ziele näher kommend, abnehmend, am
Ende seiend. — Auf den Runensteinen, wie überhaupt
mit dem Accusativus, bedeutet aftar nach dem Tode
jemandes, oder auch zur Erinnerung an jemand, vergl.
Prolusiones antiq. etc. E. S. Bring, ^ftiv 2, 28, 38,
u. s. w., Kairvi X auk X Kula X ristu X stain
|>ina aftir. Onunt X fot>^ur sin . is vas austr X
tauf»r X mi|> X Ikvari X Ku^ hiaibi ot X Onu-
tar . 2, d. h. K. und K. errrichteten diesen Stein zur
Erinnerung an ihren Vater O. Er starb östlich mit I.
Gott helfe dem Geiste O's. — Jftr 324, 680, 1040, Rir
Aftir j vergl. Ufir. Kuikbiarn + raisti + stain +
J>ina 4- aftr . ^orstin . bruj>ur + sin . 680, d.h.
K. errichtete diesen Stein zur Erinnerung an seinen
Bruder. — AftiA, 10, 21, 29, u. s. w. — AftA. 22, 83,
288, u. s. w. — Aß 109, 327, 334, u. s. w. — Tu-
tir : ba^ karva kubl l>ita aft . Juta 334, d. h.
T. bat dieses Denkmal zur Erinnerung an J. zu machen.
— Afti 522, 1007, 1288, u. s. w. Afr 1602, für Af-
tir (?}. Afi 793, für Aftir (?). Afa 1614, Rir Aftir. —
Auft 1489, 1502. Auftr 735. Aufti 1499. AuftiX, 1424,
1511, 1535. Aiifiik 1184. Auftar 1533, für Aftar. —
Ati\^ 1450. At)k 1398, für Aftar. ~ Aht^ 1532. Ab-
Jir 262. Abti\, 90, 115, 116, u. s. w., für Aftar. —
Aiftir 720, 1323, 1326. AiftiX. 1091, 1324, 1367, u.
s. w. Aefti\^ 1102. Atur 1629. AtifA. 225. Ftir 1334,
für Iftir, vergl. Ufir. - Uft 1425, 1447. Uftr 1. Ufti
718. Uftir 752, 1438, 1445, u. s. w. — IJftir 681, 999,
A. i. 223
1164. UftiJk 165, 170, 390, u. s. w. - UftaA^ 1168.
UftA 245, für Jftar. — Ui/tir 739, für Jftar. - 11 ti
149, 943. UtiX^ 1003, 1010, für Aftar. - Uptir 1570,
für Jftar. — Oft 1527. 0/>/A 174, 264, 300, n. s. w.
Ofta 1534, für Jftar. — 7/h" 1582. 7/? 302, 323, n.
s. w. Eft 485, 736, 1543, u. s. w. T/^^r 380, 1268,
1675. Eftr 903. 7/>/ 162, 395, 467, u. s. w. Iftir 34,
36, 40. — Iftir . sik . sialfan . 40, d. ii. znr Er-
innerung an sich selbst. — Eftir 20, 46, 1380, u. s.w.
IftiAs 14, 17, 23, n. s. w. IfteX. 531, 582, 640. Ef-
f//k 16, 18, 20, u. s. w. Ef<{er 1750. EftaJk 1663,
1665. 7/>A 108, 162, 238, u. s. w. EftAs^ 49, 95, 206,
11. s. w., für Jftar. — Itik 253, 537, 685. Iptir 1735.
/Z-Z/A 211, 344, 490, u. s. w., für Jftar. — JutiJk
1245, 1429. Jkar 2021, für Jftar. — ßt/r 1912, für
Jftar. — Afti 728, 787. Aßir 726, 1487. A>A 1370.
AftA 988. A{/>/ 682.
Afla^I 729 (sing, imperf.), von Jfla^ isl. aßa_, erwerben,
schw. aflaj, scliwängern, scliwanger werden, dän. avie.
Der Grundbegriff dieses Wortes ist wie bei Jf^ s.d. W.,
die Sache von der etwas ausgeht, die Kraft, Vermögen
zu etwas hat, etwas kann, hervorbringt, oder das, was
von einer Sache ausgeht, die Kraft, das Vermögen, das
Erworbene, das Erzeugte; daher isl. abl oder ab/l und
a/l oder aflij Kraft, Vermögen, das Erzeugte, afi^ der
Erzeuger, Grossvater, a/la_, kräftig sein, vermögen, kön-
nen, scliw. afvelj das Ausgegangene, Hervorgebrachte,
die Brut, Zucht, afvelsauij von dem viel ausgeht,
fruchtbar, aflin^Cj erworbenes Gut, dän. avlj was von
Thieren und der Erde ausgeht, Brut, Früchte, avlsonij,
avlmgj avlelenij Zeugungsglied, golh. aba, der Zeu-
gende, der Mann in geschlechtlicher Hinsicht, avOj die
Grosstnulfei- , ahrSj kräftig, ngs. ahalj u. s. w. Virgl. Far.
224 A. i.
Aflas 1922 (gen.), isl. aßät^ schw. aßatj, dän. aßadj Ahlass.
Au^VELl 1698, ein Mannsname, AuVvili^ der leicht Wol-
lende, zusammengesetzt aus JliiVrj s. d. W. , und P^ili^
s. d. W., veigl. R. Gr. S. 180.
AlJ^^VATR 1777, ein Mannsname, der sehr Schnelle, zusam-
mengesetzt aus Au\>rj s. d. W., und F'atr,, s. p^a\>r.
AVvatr 1391.
Arf>VALTR 1773, ein Mannsname, Gutbeherrscher, oder
der leicht Beherrschende, mit dem sich gut fertig wer-
den lässt, isl. audveldrj zusammengesetzt aus Au\>^rj s.
d. W., und Valtrj, s. Valtum. JuVvalt 1801 (acc).
JuVvalls 1741.
AlJt>R 18, ein Mannsname, der Reiche, isl. audr^ Vermö-
gen, Reich thum, schw. od j Eigenthum, goth. aud „
Schatz, Gut, ahd. ot_, altfr. , alts. odj long, aud^ ags.
ead und od. Die Grundbedeutung des Wortes Au^r
scheint zu sein eine unangebaute, in ihrem natürlichen
Zustande sich befindende Strecke Landes, welche bei
der Besitznahme einer Gegend an die Einzelnen vertheilt
wurde, wobei zuerst nicht an eine Besitznahme durch
Krieg, sondern an Herumwanderungen in noch unbe-
wohnten Ländern zu denken wäre. Ist diese Annahme
wahr, so lassen sich die verschiedenen Bedeutungen sehr
gut erklären, nämlich isl. audr^ a) ein unbewohntes und
unbebautes Land, Oede, b) ein solches zur Bewohnung
und Bebauung in Besitz genommenes Land, s. u. u\'alj
Besitz, Reich thum, audlin^er oder ödlingerj Besitzer
eines solchen Landes, reicher, edler Mann, König, audn^
Oede, aiidna^ (Reichthum) Glück, aud^az_, reich wer-
den, audnaz, glücken, bdlazj (Besitz) erhalten, zuneh-
men, wachsen, eyda (von audr) , Oede, eyda, veröden,
und aus dieser Bedeutung der unangebauten BeschafFen-
htit
A. i. 225
heit bildet sich der Begriff des Natürlichen, Ursprüng-
lichen, weswegen ich auch hierher rechne odal oder
adal auch edli_, natürlicher Zustand, Ursprung, natür-
liche (gute, edle) Anlage, (was ja ebenfalls von anlegen
oder anbauen stammt), adal oder adalbolj s. u. U^alj
ein solches ursprüngliches Eigenthum, adalbonde^, der
Bebauer, Bewohner, Besitzer eines Odels, edla^ von ei-
nem Odel abstammend, edel, die Wurzel ist also audj
odj ad und die Urwurzel a^ hervorgehen, erster Zu-
stand des Seins, schw. adel, Adel, odal^ (in Zusammen-
setzungen) Odel, odlaj anbauen, Ödej (was jemand zu
Theil geworden ist, Antheil, Loos) Schicksal, odcj un-
angebaut und unbewohnt, 6'de, dän. adelj odelj gidtj s.j
0de_, ad/, goth. audags^ (reich an Besitzungen) selig,
au\>Sj öde, ahd. adalj Ursprung, Adel, adallihj adelig,
edili'j edel, odilj nodal, Odel, odi^ öde, ags. ce^elj, e^e/j
n. s. w. nhd. Klein-odj (zierlicher Besitz) Kostbarkeit,
und in Namen, z. B. Elhinger-ode ^ Osier-ode. — Auch
die Formen U^- oder OuV- und 0\>- finden sich in
U^ulf 194:1) ein Mannsname, UWäfr^ der reiche, edle
Wolf, zusammengesetzt aus U^r oder AuVrj und Ulfr,
s. d. W. - Ju^ulfr 70, goth. AVaulfs^ ahd. Adolf.
UHumi 752, der edle Mann, s. Kumi. UHäll 1369,
(acc), dt-r edle Helm, s. Kita, ü^akn'mr 1563, der
edle Anführe)', s. KrimA^. Ou\>munt 215 (acc), der edle
Beschützer, s. Mund. O^smuntA 567. O^montr 274,
ags. Edmund. 0^vi\>r 274, der edle Anführer; s. P^i-
^ur. Ouniotr 1046, für U^niautr {!), der Besitzgenies-
sende, edle Genosse, s. Nlautir. — Wal 662, Odalgut,
s. o. , zusammengesetzt aus^Z7^*r oder Au^i\, und Ala^
s. Alj d. h. was Reichthum hervorbringt, erzeugt; Odal
nannten uainlich die alten Skandinavier das !U)bewohnte
29
226 A. i.
lind unbebaute Land, weiches sie in Besitz genommen,
und mit ihren Genossen zu Aeckern und Wiesen um-
geschaffen hatten, vergl. Helsingela^. Vidherb. B. XV,
u. s. w., wie auch Str. I, 544, u. f. — I/K ^isi bi/K
^ai/Ka «J^ai, d. h. dieses Dorf ist ihr Odei. C/M^ 882.
Ali : hafan : ÜJ>aIi :, d. h. Besass das halbe Odel.
OVali 1921. A oJ>^ali X sinu ., d. h. Auf seinem
Odel. — UtalfriVr 162, ein Frauenname, WalfriVr j
die Besilzschirmende, zusammengesetzt aus üVal_, und
FriVurj s. FriVi.
Au^KlL 1370, ein Mannsname, der muthige Besitzer, zu-
sammengesetzt aus jdiiVrj s. d. W. , und Kilj s. d. W.
UHU 1607. Aukil 1483.
Auf^KAlR 669, ein Mannsname, der reiche, edle Speer, zu-
sammengesetzt aus Au\>^rj s. d. W. , und Kaivj s. d. W. —
AuVhik 358. AuHar 766.
Aü(>KARt>l 753, ein Frauenname, die Beschirmerin des Ei-
genthums, zusammengesetzt aus AuVrj s. d. W., und
Kir\>ir^ s. Kar^r.
AuJ>^lN 1355, ein Mannsname, der Reiche, der Göttliche, s.
Au^rj ich ziehe diese Bedeutung der von Veröder vor,
wie man isl. audun zu deuten pflegt. AuVan 588.
Auf^lA 1423, ein Mannsname, der Reiche, der Göttliche,
s. AuVin. Autr 1436. Autiyl, 1428, ahd. Uodoj, Udo,
ndd. Otto. Aüi 1300, für AuVi (?)• Auar 1097, Aüar
875, für AuVar (?). Auars 1097 (gen.).
Au^A 753, ein Frauenname, die Reiche, Göttliche, s. Au^rj
UVu 1672 (acc).
Au[>BlORN 576, ein Mannsname, AuWurn^, der reiche Bär,
zusammengesetzt aus Au\>'rj s. d. W., und Biurrij s. d.
MV. AuVbiarn 1303. UWrn 710. Aubirn 892. Aubiarn
737, 950, für AuVbiurn (?) oder Abiurn (?), s. d. W.
A. i. 227
AUR 310 (acc), isl. aurj Kiessand, Schlamm, eyrij sandige
Ufer, dreyn'j eine trockene, steinige Stelle in Flüs-
sen, was die unter U angeführte Vermuthung vollkom-
men bestätigt, schw. örj Kies, steinige Gegend, verwandt
mit isl. e/yr^ Erz, goth. alz (für aisl), ahd. er^ arizi^
aruzzj ags. ar^ <^ngl. ore. Die Ableitung ist schwierig;
weder Erde, s. JoiVaAs.j noch Eisen, s. Jarna., scheinen
hierher zu gehören. Wollte man isl. ^><i_, schw., dän.
jordj der runde, sich im Kreise bewegende Körper, s.
Jor\'a\s.^ von goth. air^a^ altfr. irthcj alls. ertha^ ags.
eor^Cj gr. IJoa trennen, so könnten wohl aur_, Stein,
Erz, und air^a zusammengehören. Erde würde alsdann
heissen der feste (eherne, irdene) Körper (fränk. hertha).
— Auf den Runensteinen bedeutet aur entweder einen
Steinhaufen oder eine Fuhrt. Kera aur a sunti, d.h.
Eine Fuhrt im Sunde machen, vergl. Sj. III, 122, und
Br. S. 215.
AuRlR 576, ein Mannsname, der Hurtige (?), isl. öj\, (der
Kieselstein , das Stück Erz ?) der Pfeil , ör_, (pfeilgeschwind)
hurtig, s. d. V. W. — AiiriA^ 1673.
AURIKIA 206, ein Mannsname, Vrikia (?), der Vertriebene,
der Held. Die Formen dieses Namens sind sehr verschie-
den, nämlich Urikia 1116, Orekiu 561 (acc), Arikia
472, und wahrscheinlich ist Urikia oder Krikia die rich-
tige Form. Dann würde dieser Name zusammengehören
mit isl reka^ vertreiben, reckij Tapferkeit, rcckr_, Held,
ra^kij Rache, schw. vräka_, vertreiben, biblisch rächen,
vrak, eine Sache die hin und her getrieben wird, dän.
vrage (all. vrcekc)^ "vragj goth. vrikan und vrak/aiij
verfolgen, vraksj, Vei folger, vraka und vrakja_, Ver-
folgung, vrolijaiij anklagen, ahd. reJi/iaHj, verfolgen,
rahhaj Rache, hrechiOj, der Veifolgte, Vcrliibene, vicl-
gi'wanderle Held, riiogan^ anklagen, altb. wrokaiij ver-
228 A. i.
folgen, wrekkjoj der Verbannte, ags. vrecan^ rächen,
vracuj Rache, vrecca^ Verbannter, vregan^ anklagen,
engl, 'wreakj holl. 'wroegerij rügen. Vergl. Bikr und
RaknfriA\-
AuRA 1050, ein Ortsname, zusammengesetzt aus Aur^ s. d.
W., und J„ s. Jfn'^.
Aura 1952 (acc. pl.?), isl. eyrirj pl. ö'Mr^r^ Gewicht, Münze,
schw. ö^j Gewicht, Münze, (im Pluralis) Geld und Gut,
ein Acker von einem gewissen Umfange, dän. 0re, höchst
wahrscheinlich ursprünglich ein Stück Erz, vergl. Aun
— Es ist ungewfss, was auf dem Runensteine mit Aura
tvo staf gemeint sei, vergl. Staf. — Ouris 1696 (gen.
s.). Han : gaf : et : ouris : laihi : iar ., d. h. Er
gab eine Oreslage Land, wieviel aber Oreslage sei,
lässt sich nicht bestimmen, vergl. L. R. S. 152.
AuK 2, 3, 4, u. s. w. und, isl. oc oder ogj schw. och_, dän.
og^ goth. aukj ahd. ouhj, ags. eaCj, engl, eak^ nhd. auch_,
d. h. hinzukommend, noch dazn, von ^«^^5^ vermehren ,
s. d. W. — Jukui 226. Joiik 205. Jok 52, 142, 1609,
u. s. w. Jk 34, 69, 85, u. s. w. Jh 1068, 1722, vergl.
Fuluk/. C7A 19, 38, 41, u. s. w. Uku 1250. U/k 502.
Ok 130, 138, 139, u. s. w. Og 149, 225, 1685, u. s.
w. Ak 273.
AuKUTA 1498 (acc), ein Mannsnamc, für Jii^kauti {^) , der
reiche Weise, zusammengesetzt ans Au\>r_, s. d.W., und
Kautr^ s. d. W. — Okuä 719.
AuKA 1344, ein Frauenname, die Vermehrerin, isl. auka^
schw. ökaj dän. 0ge_, golh. aukaUj, ahd. auhoii_, alts.
okiaUj ags. eacarij engl, eke^ gi". (xv^eiVy lat. augcrcj
von der Wmzel <2«ä: oder uli hinzukommen. Tsl. auk~
nefnij schw. öknamrij dän. ^genaviij ein hinzugekom-
mener Name, ein Spitzname, liegen vielleicht dem land-
seh. Worte Ekclna//ic zum Grunde, welches also als
A. t. 229
eine veicleihte Form zu beti achten wä\e. — Ohkl 1422,
ein Mannsname, für ^uki (?).
AUKAIR 690, ein Mnnnsname, Aukkair^ der vermehrende
Speer, zusammengesetzt aus Auka_, s. d. W., und Kair^,
s. d. W. - Aukai\, 691. Auk\^ 1245. Aukars 1780
(gen.).
AuKMUNTA 1596, ein Mannsname (?) {xiv Aukmuntr,, der
vermehrende Beschützer, zusaminengesetzt ans Auka^ s.
d. W., und Muntr^ s. Munti. Er. S. 130 lieset Auk
munta und übersetzt und verfertigte. — Okmunt\.^i^.
AUNO 1189, ein Mannsname, für Uni (?), s. d. W.
Aue 1961, lat. ave.
Auif>-UR 204, ein Mannsname, für Vi^urj, s. d. W.
AülKTR 600, ein Mannsname, für Vintr (?), s. d. W. Auint
1173 (acc). Amt 821 (acc).
AusTR 2, 38, 47, 121, 864, u. s. w. (adv.), i«^l. austr und
eystraj gegen Osten, in Os!en, austurj Osten, schw.
östcTj dän. 0st_, ^sterj (goth. un^unSj s. Run) ahd. ostana^
von ONten her, ostar^ in Osten, ags. , engl, eastj ndd.
oost. Die Ableitung dieses Wortes ist schwierig, man
erklärt es für gleichbedeutend mit ortus_, jedoch ohne
diese Bedeutung nachweisen zu können. Man stellt eben-
falls mit diesem Worte ahd. ostoron_, ags. eastran^, engl.
fasteVj (isl paskir^ schw. paskj, dän. paaske^ g^'l^« pcLska_,
fianz, pasques)^ nhd. Ostern und ahd. ostara ^ allfr.
austaraj ags. eastre_, Göttin des Aufgangs, des Früh-
lings, wie auch ahd. ostarmanod zusammen. Ich will
hier einen Versnch wagen. Es findet sieh isl. ausa.,
machen, dass etwas in die Höhe steigt, besonders flüs-
sige Kör}>er, daher anleuchten, austr j Wasser, das in
ein Schiff gestiegen ist, schw. 6sa_, Wasser in die Höhe
ziehen, dän. 0.9c^ trockne und nasse Körper in die Höhe
ziehen, VA\d. öscHj OcsCj was dazu dient el\va;> in die
230 A. i.
Höhe zu ziehen, lappl. austetj Wasser in die Höhe he-
ben, austePj ein Gefäss dazu, woraus sich also sehr gut
der Begriff vom Aufgehen der Sonne, Osten, und dem
Steigen der Säfte in Pflanzen und Bäume, Frühling,
Ostern, wie auch der Göttin des Auflebens, Wachsens,
Gedeihens, der Liebe, Fruchtbarkeit erklären lässt. Diese
Vermuthung wird zur höchsten Wahrscheinlichkeit, wenn
man sich darann erinnert, dass das Befeuchten mit Was-
ser bei den alten heidnischen Skandinaviern, also gewiss
auch bei den Germanen, eine heilige Handlung war,
durch welche die neugeborenen Kinder geweiht oder
getauft wurden, denn at ausa vatnij heisst im heidni-
schen, at skira (reinigen) aber im christlichen Sinne
taufen (Ueber die Wasserbegiessung vergl. "Geschichte
der Schwed. Kirche von D.r H. Reuterdahl u. s. w.,
übei'setzt von E. Th. May erhoff'^ _, wobei wir doch be-
merken müssen, dass hier ein sehr störender Ueberset-
zungsfehler vorkommt, indem knasattningj s. Fustra^
durch Kniebeugung wiedergegeben ist); dass in der al-
ten christlichen Kirche die Osterzeit ganz besonders
zum Taufen bestimmt war; dass nach einem Volks-
glauben, das sogenannte Osterwasser eine verjüngende,
neubelebende Kraft besitzt, und dass sogar noch jetzt
dieses Osterwasser geschöpft und als Verschönerungs-
mittel befrachtet wird. — Ustur 237, Ustr 587. Ustr
1401. Hustr 799. Justarlar 927. JustA 988.
AUSTRIKI 851, Benennung eines Landes, zusammengesetzt
aus Austrj s. d. W. , und Rikij s. d. W., so hiess näm-
lich die ganze Seeküste von der Weichsel an nach Osten
und Norden hinauf bis zum Finnischen Meerbusen.
Vergl. L. H. S. I, 207, 235, Id. IV, 86, IX, 341 , Str.
I, 15, u. s. w.
A. i. 231
AuSTERBÜ 1736, ein Ortsname (der vielleicht eher Bezug
auf einen alten heidnischen Gehrauch hat, als auf die
Lage) znsammengeselzt aus Austrj s. d. W. , und Bil_,
s. d. W.
AusTMOf^R 1085, ein Mannsname, Austma\-r , Ostmann, zu-
sammengesetzt aus Austrj s. d. W., und MaVr_, s. d.
W. Dieser Runenstein wird für einen der ältesten ge-
halten, s. Sj. I, 27.
Aula 1590 (gen.?), ein Mannsname, Aulij, der Trunkne,
Einfältige, isl. aulr oder ölr^, trunken, aulij ein Gauch,
von ölj berauschendes Getränk, vergl. Oeil.
AULAIF 1731 (acc), ein Mannsname, yi/wj>-/ö^{/r (?), der reiche
Abkömmling, zusammengesetzt aus Au^Pj s. d. W-, und
Laifr, s. Fastilifs. Aul fr 614, 928.
Au/Kkair 1391, ein Mannsname, eherner Speer (?), zusam-
mengesetzt aus AuPj s. d. W., und Kair_, s. d. W.
AJ^RU 1952 (dat. sing, neut.), isl. annar^ schw. annarij dän.
andeUj goth. an^arj ags. o^erj engl, otherj eigentlich
einer von zweien, anderer. — At af>ru laki, d. h.
Zum zweiten Male. Anar 8. Anari 1135. Anan 852.
AJ>^IL 370, ein Mannsname, der Edle, der Beschützer, isl.
adill^ s. AuW. AWk 698. Atil 903 (acc).
A^ILSTAN 677, ein Mannsname, AVilstaiiij Edelstein, zu-
sammengesetzt aus AVilj s. d. V. W., und Stairij s. d. W.
Af>AN 864, L. R. S. 83, übersetzt dieses Wort durch ehe,
bevor, isl., schw. innaiij dän. inden; wahrscheinlicher
bedeutet wohl dieses Wort neulich, isl. adarij vergl.
Fala.
Ar 1696, 1705, 1763, isl. drj schw. är^ dän. aarj, goth.
jer_, ahd. JaPj alts. iarj ags. ^ear^ engl, year, nhd. Jahr
(gr. £«(), lal. ver). Man nimmt entweder an, dass dieses
Wort aus dem Slavischen stamme und eigentlich die
helle Zeit, Sommer bedeute, oder mit ar^ Jahreswuchs,
232 A. t.
Ernle, s. d. v. W., gleiche Bedeutung habe und die
Z(;it von einer Ernte zur anderen bezeichne. Diese letzte
Annahme scheint die wahrscheinlichste zu sein, wie-
wohl alsdann das Wort eben nicht eine ursprüngliche
Benennung ist, indem diese natürlich erst zu einer Zeit
entstanden sein kann, wo man Ackerbau trieb. So dürfte
es sich auch verhalten, da die Alten Skandinavier ei-
gentlich ihre Jahre nach AVintern zählten, vergl. Uintr.
— Hvert : ar : 1696, d. h. Jedes Jahr. Etusent ;
a r : o k : ^\u : h u n [> r a l> : a r : o k ; f i m t i h i : a r :
var : af : Kus : bürt> :, d. h. Eintausend dreihun-
dert und fünfzig Jahre seit der Geburt Gottes. Jruin
1912 (dat. pl). Arum btir, d. h. In den Jahren nach.
AH 1763, 1764 (dat. sing.). I . [>a . ari . 1763, d. h.
In dem Jahre. Ainu . ari . 1764, d. h. Um ein Jahr.
Or 1740. Elfa hunaraf^ or, d h. Elfhundert Jahre.
Arfuktr 263, ein Mannsname, der erfahrene Diener, zu-
sammengesetzt aus Arij s. d.W., und Funtrj s. Funtin.
Vergl. auch Arfastr.
Arfi 404, 621, 1728, u. s. w., isl. arfi und erfingij schw.
arfvin^Cj dän. arving^ goth. arb/a^ ahd. arpjo auch
aripo und erpOj ags. eafora^ nhd. Erbe,, ursprünglich
der Landbesitzer, dann der, welchem das Erbe, s. d. f.
W., zufällt, auch wohl Sohn. — Kari + Munulfs -t-
arfi + 404, d. h. Kari, der Erbe Munulfs. ViJ^a-
biarn + arfi . Ku^abiarnar : 621, d. h. V., der
Erbe K.'s. Arfa 729 (dat. sing.). Arfa sinum, d. h.
Seinem Erben, s. Far. Arfa 581, 633, 89, ii. s. w.
(acc. sing.). Oftir + Vif^^biarn + arfa + Karum-
brus H- kut>an X 633, d. h. Zum Andenken V's, des
guten Erben K. s. At : kouf^an : TJbis : arfa : 864,
d. h. Dem gulen Erben U.'s. Aifa 1753. Arfar 219
(nom.
A. i. 233
(noin. pku.). Uk iru arfar AslakSj d. h. Und sind
A's Erben. ArfaA^ 51, 81. |>aisi varu Vikulfs a r-
faA 51, d. h. Diese waren V's Erben. Arfa/K Fasti-
lifs 81, d h. F.'s Erben. Arfair 273. KLiJ>lifiA Ak .
S i h V i t> r : A 1 1 u 1 f , a r f s . a r f a i r . 1 i t u h a k v a s t e n ,
d. h. K. und S. , die Erben des Erbes A.'s Hessen den
Stein metzen. AHfar 470. Jrva 1759, 1778, für Jrfi.
Irfi 817, für Jrfi.
Arfi 2009, 2010, 2011, u. s. w. (dat. sing.) isl. ajfv und
t^yV/^ schw. arf^ dän. arv^ gotb. arbi, abd. arpi und
erpi^ fries. arvtj, ags. yrfcj nhd. Erhcj urspiünglicb das
Gefilde (lat. arvum)^ das Landgut, die Nacblassenschaft,
von der Wurzel av_, das Land bebauen, s. Aru Inko
}>i/|\ kuain . at sunar arfi 2009, d. b. I. kam da zu
dem Erbe des Sobnes. J>ir kuam Kairlauk . at ar-
fi Inku ^►utur sinar 2009, d. b. Da kam K. zu dem
Erbe ibrer Tocbter \. Han kam at arfi barn . sins
2010, d. b. Er kam zum Erbe des Kindes. Arfs 273
(gen.).
Arfastr 86, ein Mannsname, der im Dienste Treue, zu-
sammengesetzt aus Arij, s. d. W. , und Fastr^ s. Fastij
oder für ArjfastVj der zuverlässige Erbe, zusammenge-
setzt aus Arfij s. d. W. , und Fastr, Der erste Tbeil
dieses Namens lässt sieb aucb zusammenstellen mit isl.
(ercij scbw. dra^ dän. oerej abd. era^ ags. arCj nbd.
Ehre j welcbes Wort man durcb Glanz zu erklären
pflegt. Wabrscbeinlicl»er ist indessen, dass aricij arbei-
ten, s. Arij, wie das lat. colere aucb die Bedeutung von
verehren gebabt babe, und cera also mit der Wurzel
ar j ackern, zusammenhange. Nach dieser Ableitung
wurde Arfastr Ehren vest bedeuten. Auch wird ari_,
30
234 A. i.
gr. agi in aQGicov, aQiöTog, für eine blosse Verstär-
kung erklärt, z. B. in dem Namen Ariowist. Arfstr 33.
Arva 1065, ein Fraiienname, die Erbin (?), vergl. Arfi.
Arvatr 684, ein Mannsname, für Arnhvatr (?), der mu-
tliige Aar, zusammengesetzt aus Arrij s. d. W«, und
Hvatrj s. VaW- Vergl. Arfaslr nnd Ami,
ArUS 1837, ein Ortsname, zusammengesetzt aus Aj, s. d.
W., Fluss, und XJsj Mündnng, isl. osj allschw. os^ wohl
«igenllich das Ergiessen des Wassers, vergl. Austr^ da-
her noch schw. oSj dän. oesj ags. \vos_, ndd. TVasen,,
aufsteigender Wasserdampf. Hierher gehört wohl auch
ohne Zweifel ahd. ferwesanon oder verwazaUj verwe-
sen, also nicht aufhören ein Wesen zu sein, sondern in
Dünste verwandelt werden, zerfliessen , verfaulen. Isl.
visna_, schw. visna^ dän. visne_, ags. veosnan_, heisst da-
her auch wohl ursprünglich verfaulen, und dann erst
in besonderer Beziehung auf Pflanzen verwelken, troc-
ken werden, sonst Hesse sich nicht erklären wie ^gs.vosj
Saft und veosnarij, trocken werden heissen könnte. Mit
dem Worte Wasser scheinen diese Wörter nicht im
Zusammenhange zu stehen.
Ar^ 485, für FarVj, s. Farn. Bru + arj> + slagin +
vergl. Ri^.
Ar^KAIR 100, ein Mannsname, Har^käirj, der kühne Speer,
zusammengesetzt aus HarVr^ s. HarVuA\j und Kair_, s.
d. W.
Ar^STAN 146, ein Mannsname, HarVsLairij der kühne Stein,
zusammengesetzt aus Hai'Vr_, s. Har\>Uy\\j und Staiiij
s. d. W.
Arkum 391 (dat. sing, masc), von Arkr^ is!. arg^ unauf-
hörliche Beschwerde, ar^a^ antreiben, besonders von
den Hunden, auf etwas hetzen, können, vermögen,
schw., i\m\.y agls. ar^, ahd. araCj nhd. ar^. Die ur-
A. i. 235
sprüngliclic Bedeutung dieses Wortes ist höchst wahr-
scheinlich zur Aibeit antreibend, s. Arij woraus die
Bedeutungen böse, nichls ui:ifze, der selbst nichts ihnen
will, träge (isl. ar^r) entstanden sind. Hierher gehören
auch die Wörter isl. orka^ Arbeit, Kraft (zur Arbeit),
orkUj (arbeiten) tonnen, schw. orkaj dän. 0rke. — Mu-
t i t» in i r k i f u r i A a r k » ni m a n i , d. h. ein grosses
Denkmal für einen strengen Mann.
Arker^ 675, ein Frauenname, Jikir^-ur^ dfe Arbeitschir-
mende, zusammengesetzt aus Arij, s. d. W. , und Kiv-
^ur^ s. KarVir, Vergl. auch Arfaatr.
Arkil 449, *1V^1 ., ein Mannsname, Arbeitskeil, zusammen-
gesetzt aus Ari^ s. d. W., und Kilj s. d. W. Vergl.
auch Arfastr,
Arkstin 1457, ein Mannsname, Arkstaiiij der strenge Stein,
zusammengesetzt aus Arkj\, s. Arkunij und Stain_y s.
d. W.
Arn 1079, ein Mannsname, Aar, Adler, isl. aj^i^ aririj cm
und örrij schw. Örrij dän. 9^rn_, goth. ara, ahd. ara_,
und arfij ags eanij, holl. arcnd. Ich möchte das Wort
ara zerlegen in a-ra^ der sich in der Luft mit seinen
Schwingen forlbewegende Vogel, zusammengesetzt aus
A, s. AfriVj und Raj, sich bewegen, s. Raisa^ es würde
alsdann wörtlich übereinstimmen mit gr. aexo^y lat.
acjuila^ d. h. der (in der Luft) schwebende Vogel. In
dieser Vermuthung bestärken mich noch mehr folgende
Wörter isl. roa, schw. ro_, dän. roe^ ahd. ruofian^ ags,
rovarij engl, rowj (wie der Vogel sich mit Schwingen,
so) mit Rudern sich fortbewegen, nhd. rudern (gebildet
aus ahd. rito-darj Werkzeug zum Bewegen, Ruder),
Man könnte gegen diese Erklärung Einwenden, dass
man alsdann im Schwedischen am und nicht bm fin-
den würde; indessen das isländische öm oder aum den-
236 A. i.
tet hin auf eine ursprüngliche Form am oder schw. ärn,
und da man bald den wahien Begriff des Wortes ver-
loren haben kann, so lässt sieh recht gut denken, dass
man auch nicht die ursprüngliche Aussprache und
Schreibweise beibehielt. Auch selbst auf den Runen-
steinen findet sich Atirfi 364. Urn 1331. Ja selbst die
Form Orn_, findet sich, s. Arnfasir. Oiniutr 269, für
Arnniautr (?), Aargenoss, zusummengeselzt aus Arn und
Niaulrj, s, Niuiir.
Arkfin^^R 1833, ein Mannsname, der kluge Aar,* zusam-
mengesetzt aus ArUj s. d. W. , und Fin^rj veigl. Finr.
Vergl. auch Arfastr und Ami.
Arnfastr 33, ein Mannsname, d^v treue Aar, zusammen-
gesetzt aus Arrij s. d. W., und Fastr^, s. Fasti. Arn-
fasta 1050. Omfastr 1282. Imfastr 352. Emfastr 366.
Emfast 586. Irefast 513. In- fair 224, für Irefastr (?).
Erinfastr 382. Erinfast 351. Erfast 296. Vergl. auch
Arfastr und Ami.
ArwVI 685, ein Frauenname, das Heiligthum des Adlers,
zusammengesetzt aus Am^ s. d. W. , und Vij, s. d. W.
Irinvi 647. Vergl. auch Arfastr und Ami.
Arnvi^^R 1452, ein Mannsname, Anführer des Adler, zusam-
mengesetzt aus Am^ s. d. W. , und ViVr^ s. Vi\'ur.
Arvi\> 1735 (acc), für Arnvi^ (?). Frnvitr 776, viel-
leicht auch der weise Adler, zusanuncngesetzt aus Arn
und Fitr_, s. d. W. Vergl. ebenfalls Arnfastr und Ami.
Arnkisl 29 (acc), ein Mannsname, Adler - Strahl , zu-
sammengesetzt aus Arnj s. d. W., und Kislj s. d. W.
Vergl. auch Arfastr und Ami.
Arnkair 1677, ein Mannsname, der tapfre Adler, zusam-
mengesetzt aus ArUj s. d. W., und Kairj s. d. W.
Erinkar 790. Vergl. auch Arfastr und Ami. Arngeir^
eine Art Streitaxt, vergl. L. Hjs. I, 235.
A. 4. 237
ArnktA 687, fin Mannsname, Arnkautr (?), dei- weise
Adlei-, ziisamin(Mig("Si tzt ans ArUj s, d. W., und Kaiitr^
s. d. W. Ernkautr 586. Vergl. aiicli Arfastr und ^r«/.
Arni 33, ein Mannsname, der Häusliche, isl. ar^ arin und
ajm^ schw. ariij dän. arne^ Feuerherd, Haus, Heim.
Da isl. armiij angebaut, bearbeitet heisst und arinhellaj
s. Ari und Hali\, einen ebenen Stein bezeichnet, welcher
als Stufe vor der Thür liegt, oder zum Feuerherde
dient, so lässt sich vermuthen, dass arin ursprünglich
bloss bearbeitet, von Allen betreten bedeutet habe; dass
dann aj^in von diesen beiden bei einem jeden Hausesich
findenden Dingen die Bedeutung Heimath erhalten habe.
Ebenso hiess hcerhellaj Thürstufe, Herd, und Beer' Ge-
höfte. — Arna 206 (acc). Arna 1850 (gen.). Arin 1619
(acc). Urni 1239.
Arnivi 548, ein Frauenname, Heiligthum des Hauses, zu-
sammengesetzt aus Arni^ s. d. W., und Vij, s. d. W.
Vergl. auch Arn und Arfastr.
ArnibiäRNaA 1578 (gen.), ein Mannsname, Arnibiiirn, der
Bär des Hauses, zusammengesetzt aus Arnij s. d. W.,
und Biurn^ s. d. W. Arinhiarna\^ 1063 (gen.). Arbiurn
40, 64, 68. Arbion 684. Erinbiun 790. I\,nbrn 603.
lA^nbiur 197. Vergl. auch Arn und Arfastr.
Arnstain 1677, ein Mannsname, Stein der Ehre, zusam-
mengesetzt aus Araj Ehre, vergl. Arfastr _, und Stain_,
s. d. W. Vergl. auch Arn und Ami. Arstin 936. Ar-
stan 165.
Arntis 724, ein Frauenname, Ehrenmaid, zusammenge-
setzt aus /draj Ehre, vergl. Arfastr^ und Tis^ s. d. W.
Vergl. auch Arn und Ami.
Arkburk 761, ein Frauenname, Ehrenburg, zusammenge-
setzt aus Araj Ehre, vergl. Arfastr und Burk, s. d. W.
Vergl. auch Arn und Ami,
238 A. i.
Ari 779, ein Mannsname, Ari, der Arbeitsame, der Die-
ner, der Gesandte, isl. dr und arij Diener, Gesandter,
arj Arbeit, besonders Pflügen, ardr j Pflug, arvida
oder ervidaj den Acker bebauen, arvidij ervidij Acker-
bau, Arbeit, eHUj die Erde bearbeiten, pflügen, eggen,
u. s. w. er Jan j Arbeit, Pflügen, erlll,, anhaltende Ar-
beit, aPj (Gewinn der Arbeit, Ernte), Jahreswuchs, ar_,
(Werkzeug zum Arbeiten) Ruder, schw. ärjaj pflügen,
ärder, Pflug, 'dring, Jahreswuchs, arende^ Geschäft, ar-
betaj arbeiten, ära^ Ruder, dän. cerendcj arbeide^ aar^
goth. arjauj ackern [asansj Einsammlung der Aehren?
Sommer, Ernte), arhaidjauj, arbeiten, airuSj der Bote,
Gesandte, ahd. aran und arnon^ ackern, arnidij ar-
nod und arn^, Ernte, arunti, Geschäft, arapeitj Ar-
beit, ags. erianj cerendj earfo^j ar^ Bote, engl, ear^
errandj, gr. aqooy, lat. aro. Vergl. Jor^a\^ und Aur.
Der Wurzel ar scheint der allgemeine Begriff in Bewe-
gung, in Thätigkeit sein zu Grunde zu liegen. Das
Wort AchrCj ags., engl, earj gehört nicht hierher und
heisst das Spitzige, Stechende, isl., schw., dän. aXj goth.
dhsj, ahd. ahir. — Ära 1374 (acc). Ar 1500 (acc). Airu
1441.
ArinvOR^^R 1240, ein Mannsname, ArinvaurWj Wärter
des Hauses, zusammengesetzt aus Arin^ s. Arnij und
VaurVr, s. d. W., vergl. auch Arfastr und Arn»
Arinmunt 1221, ein Mannsname, Arinmuntr, Beschirmer
des Hauses, zusammengesetzt aus Arin_, s. Ami, und
Muntr, s. Muntij vergl. auch Arfastr und Arn. — Erin-
munt 516 (acc). Erinmontr 591.
Arilr 38, ein Mannsname, der Arbeitsame, gebildet aus
Ar, s. Ari_y und der Endung — ilr, vergl. R. Gr. S.
186, isl. erillj anhaltende Arbeit — In der Gegend selbst
nennt man diesen Stein einen Riesenspaten und glaubt,
r A. i. 239
dass ein Riese ihn angewandt habe, um einen Kanal zu
graben und ihn bei zu langsam fortschreitender Arbeit
nach einem anderen Riesen geworfen habe, der eine
Kirche zu erbauen übernommen halte. Sowohl jene, als
diese Arbeit geschahen zufolge einer Wette. Vergl. Br.
S. 92.
Arti^ 1829, 1855, zusammengesetzt aus Arj, s. d.W., und
Ti^_, s. d. W. , isl. artidj Sterbetag, die jährliche Feier
zur Erinnerung an einen Verstorbenen. ArtiV 1827,
2021. Arti^t> haennar aer Klemont> meso aftan
1827, d. h. Ihr Sterbetag ist am Abende vor dem Cle-
menstage (am 22:sten November).
Arta 139, ein Fiauenname, Har^a (?), die Kühne, vergl.
HarVur,
Arbü 951, ein Ortsname, altschw. ArbugJüj zusammenge-
setzt aus Aj s. AfriVj "«d Buj s. d. W.
Arluk789, ein Frauenname, Arlaukr, die Ehrenvolle Zierde
der Familie, zusammengesetzt aus Ära, s. Arfastrj und
Laukr_, s. ^urlakA^- Irlukn 792.
ArlijkA 491, ein Mannsname, der ehrenvolle Spross der
Familie, s. d. v. W.
Arluntr 1465, ein Mannsname, Aurlantr_, der Ausländr,
isl. erlender oder orlendrj der Fremde, zusammengesetzt
aus Aur oder Utj s. d. W., und Lantr_, s. d. W. —
Vergl. ahd. elilentij Ausland, Verbannung, Elend.
Armuntr 66, ein Mannsname, Ehrenmund, zusammenge-
setzt aus Ara^ s. Arfastr, und Muntr„ s. Munti. Vergl.
Arinmunt.
Akurstam 692 (dat. pl.), ein Ortsname, für Akursla^um_,
zusammengesetzt aus Akr^ s. AfriVj und StaVr^ s. StaV-
Akru 642, ein Ortsname, zusammengesetzt aus Akr j s.
AfriV^ und U, s. d. W.
Aknus 1936, lat. a^mis. A^ua 1926.
240 A. i.
Aki 220, 613, 635, 786, 1277, 1903, ein Mannsname, der
Fahrende, Ackernde, s. Afri^. JkiA\ 766. ^tka 205,
815, 827, 1411 (acc).
Akios 1926, griech. ayiog-
Akaut 667, ein Mannsname, Jkautrj, der am Fliiss woh-
nende Weise, zusammengesetzt aus Aj s. JfriVj "»id
Kautr„ s. d. W.
Akär|>ir 25, für Ak KarVir^ d. h. und Kardir, vergl.
UkuV^
Akmunr 885, ein Mannsname, der eifiige Beschützer, zu-
sammengesetzt aus Aki _, der Fahrende, Antreihende,
Eifrige, s. d. W-, und Muntr_, s. Munti. Wahrscheinh"ch
ist ahd. Agilmund derselbe Name. — Akmunt 64, 1458.
Akmunta 388.
AHVlf>R 275, 276, ein Mannsname, Akvi^r^ s. Fulkir^ der
eifrige Anführer, zusammengesetzt aus Aki, s. d. W. ,
und ViVr^ s. Vihtr.
Ahla^R 238, ein Mannsname, Akla^r, vergl. Fulkir^ der
eifrige Krieger, zusammengesetzt aus Akij s. d. W., und
BaVrj s. Butviu.
An 1290, für lat. in.
An 220, für On, s. d. W.
An 1979, zweifelhaft, vergl. 6>". HI, 114.
Anuntr 125, 262, 302, 374, 534, 582, 590, 601, 602,
802, 878, 1024, 1054, 1114, ein Mannsname, isl. Ön-
undr, der Riese, auch Name eines Mannes. Die Erklär
rung, Anuntr sei gleichbedeutend mit Hamuntr_, ist
Iiöchsl unwahrscheinlich. Vielleicht ist dieser Name zu-
sammengesetzt entweder aus Anj isl. änj ohne {aungr^
öngrj Niemand), goth., ahd., ags., nhd. un,, griech. dv,
lat. iuj welche Partikel bei der Zusammensetzung nicht
bloss eine Verneinung, sondern ein Gegen theil, einen
Tadel ,
A. i. 241
Tadel, vielleicht auch eine Verstärkung des Slamm-
wortes ausdrückt, Undr_, isl. undur,, schw., dän. undcr_,
ahd. wuntarj freudiges Erstaunen, von isl. unna_, goth.
vunnauj vergl. Vonniar. Amuitr würde also dem zu-
folge heissen der unangenehmes Erstaunen Erregende,
oder der grosses Erstaimen Erregende, mit welchen Be-
deutungen sich der Begriff von Riese sehr gut verträgt;
oder aus isl. ann oder onn, Beschwerde, Arbeit, alt-
schw. aauj z. B. aan-tröttj oder auch ande- trotte ab-
gemattet, ann oder and^ Ernte, und JJntrj, liebend, s.
Uni_, die Bedeutung wäre also Beschwerden, Anstren-
gungen liebend. — Amin 1153. Anunt 378, 750, 1061
(acc). Anuntra 262. Anunta\\ 741 (gfn.). AnunA\ 1140,
1952. Anut 563, 768 (acc). Anutr 28, 610, 877, 913,
1122. Anictr 62^. Anutar 191 (gen.). AnutaA^ 996 (gen.),
vergl. Furiihi. Auntr 1079, für Amuitr (?). Aonutr 84.
Anaunr 1016. Onuntr 1332. Oaunt 2 (acc). Onut 16,
826, 1193 (acc). Onutr 829. Onutar 2 (gen.). Onon 97,
1489.
Annus 1990, lat. annus.
Anima 1824, lat. anima.
Ansvar 181, ein Mannsname, Antsvarij der Verantwort-
liche, zusammengesetzt aus, isl. andj schw., dän. an
{and)j goth., ags. andj ahd., nhd. antj entj und isl.
svaraj antworten, Verantwortung übernehmen, erstat-
ten, sveria, schwören, schw. svara^ svarja^ dän. svare^
svcergej goth. svaran_, schwören, ahd. suerjan_, a^s. and-
svarianj antworten, sverian_, schwören, engl, answer,,
sweaFj Wie z. B. bejahen aus ja entstanden ist, so
möchte ich auch vermuthen, dass svara, aus isl., gth.,
ags sva, schw. säj dän. saa, ahd., nhd., engl, so ent-
standen, also ursprünglich bloss eine feierliche Betheu-
31
242 A. i.
riing gewesen sei. Die Erklärung dieses Wortes durch
varaj wahren, mit vorgetretenem s hat wenig Wahr-
schein hohes für sich.
Ajnt 22, 23, 90, n. s. w. , von Jntij isl. andi und 6rid_,
Hauch, Geist, aiidaj, hauchen, athmen, schw. ande^
anda_i dän. aand_, aande_, goth. anan_, hauchen, ahd.
antOf anadoj Eifer, Zorn, antoiij eifern, rächen, ags.
anda, nhd. ahneuj dunkel geistig empfinden, von der
Wurzel an,, wehen, s. Afri^. Vergl griech. ccvcf^og,
Jat. animuSj anima. — Kuf> . hiaibi . ant . hans .
22, d. h. Gott helfe seinem Geiste. Antu 1901. KuJ>
. hiaibi . an tu alra kristina, d. h. Gott helfe
dem Geiste aller Christen. And 228, 714. Antin 49
(mit dem Artik.). Anta 558, 707, 741, u. s. w. Ku|>
ialbi anta AnuntaA 741, d. h. Gott helfe dem Geiste
A. s. An 38, 490, 605, u. s. w. für Ant. K u f> hiaibi
hons an, 605, d. h. Gott helfe seinem Geiste. Aunt
1313. Aut 208, 312, 1126. K u |> x hiaibi X aut x
has X 1126, d. h. Gott helfe seinem Geiste. At 16,
20, 285, u. s. w., für Ant, s. Fiiruki. Ont 44, 117,
118, u. s. w. Onth 315. Onta 29, 713, 1045. Ot 2,
305, 350, u. s. w. Otu 28. Otn 1478. Oti 93. Hanta
620. Hut 208, 1125.
Antvitr 47, 133, 253, 376, 1550, ein Mannsname, der
weise Geist, zusammengesetzt aus Antij s. Antj und
Für, s. d. W. Antvit 32, 45, 235, 638, 746. Antvita
235 (gen.). Antvit A\ 817. — Isl. andvidri, entgegenge-
setzter Wind, zusammengesetzt aus And, s. Ansvar^
und Fitrj, s. ViWalti.
Antisi 732, ein Frauenname, die Wiederspenstige, zusam-
mengesetzt aus And, s. Ansvar, und Tis, s. d. W. An'
tisu 745 face).
A. i. 243
AwtaHs 902 (sing, iniperf. dcpon.), von Anlas ^ den Geist
aufgeben, is!. andaZj eines sanften Todes sterben, vergl.
Ant_, wie saUiZj vergl. Sialj goth. usanaiij, aushauchen,
sterben. Auk : o La n k ba r ^a I a n ti anlaf^is, d. h.
Und starb im Lankbarthalande. Eota^is 1180. la/K .
eotaJ>>is aiistr i Krikiun, d. h. Er starb östlich in
Griechenland. Enta^us 851 (pUir.). t>ai/K . enta|>us .
i . Anstriiki . d. h. Sie starben im Ostreiche. Eta-
Vis 1262. SaA etat>is : o . Iklanti, d. h. Welcher
in England starb. Ita\^isk 1254, über die Endung — sk_,
vergl. R. Gr. S. 287 und 288. TA : ita|>isk : o uslr
i Krikuni, d. h. Er starb im Osten in Griechenland.
Sj. ITT, 119 lieset: I mita disk ov tri kirkum und
deutet: Er veifertigte für drei Kirchen Patenen, und
fügt hinzu, niita_, eigentlich mota, nacli einem Modelle
bilden, und disk_, Teller, Patene zu den Oblaten (!!!).
AtaVis 1098, vergl. Furuki.
Al 1147, ein Mannsnaaie, der ürgrossvater, isl. aij lappl.
aijaj Grossvaler, weil ferner die Lappen glaubten, der
Donner sei ein die bösen Handlungen der Mensclien so-
gleich bestrafender Gott, so nannten sie denselben Aija^
um durcli diesen Schmeichelnamen seine Liebe zu ge-
winnen, ainiOj der Zustand nach dem Tode, das künf-
tige Leben (schon nach einer alten lieidnischen Ansicht,
datier fabmeki aimOj das Reicli der Todten), eine lange
Zeit. Ebenso heisst lappl. attjej Vater, attja^ Donner.
Vielleicht bedeutet dieses Wort der Ewige, der Schöpfer
aller Wesen, vergl. A/ßkA\.
Al 1953, isl. ci_, schw. e/j dän. ei\, vergl. Aiki. Da sich die
Namen unholder Wesen (lieidnischer Götter) oft als Ver-
neinungen finden, z B. der Teufel auch, d h. durcTi-
aus nicht, ich schere mich den Teufel darum, d. h.
ich bekümnuM-e mich s^nr nicht darum, so könntt^ viel-
244 A. i.
leicht dieses Wort mit dem vorliergeheiiden im Zfisam-
menhange stehen. — A i : m a : J^ u : fa : m ik : d. h.
Du mögest mich nicht bekommen.
Ai 1027, 1978, 2008, lässt sich nicht bestimmen, was mit
ai gemeint sei.
AifikA 489, ewiger, isl. ce^ immer, cea oder d {ai_, adi_,
ad)_, weilen, cefij Zeit, Lebenszeit, schw. , dän. evi^j,
ewig, goth. aivSj Zeit, lange Zeit, aiveinSj ewig, ahd.
lOj, immer, ewa^ lange Zeit, Vertrag, Gesetz, Ehe, ags.
dj, avaj euwiiij euwinik^ ewwikj ewic^ ewig, engl, ay^
griech. ael , lappl. ekcj der ältere Oheim, ekewcSj, ewig,
ik'ddj ewig, ikoj des Nachts, ijuj die jXacht, ekkcclj
Abend. Sollten vielleicht Ewigkeit und Nacht und ragna-
röckr iin Zusammenhange stehen? — AiFikA Jufur,
d. h. Ewiger Gott! Lappl. Ekewes JuhmtL
AlVlN 1596 (acc.j, ein Mannsname, Aivinr., der beständig
Siegende, zusammengesetzt aus Aij s. d. v. W. , und
Vinnaj, s. Van^ oder auch der beständige Freund, vergl.
Vinnij, oder nur der Beständige, s. d. v. W.
Al|>l 397 (dat.), ein Ortsname, isl. eydij schw. edj ede^ dän.
eid^ eide, Landzunge, s. U. E\>i 797. £'/>/ 1267. Viel-
leicht ist die ursprüngliche Bedeutung bloss ein Öder
Strich Landes, vergl. Au\>'r.
AlRlKR 458, 601, 605, 1774, ein Mannsname, der immer
Herrschende, zusammengesetzt aus Ai^ s. Aifik\^_, und
Eikr, s. d. W. Airik 2009. Airiki 1334. Erik 1548,
1764. In der letzten Inschrift ist König Erik von Pom-
mern gemeint, vergl. Z. R. S. 154, Sj. II, 23. ^A-
rukr 208.
AlK^'l 1952, Eigenthum, Besitz, isl. eiga„ schw. ega^ egorj
dän. eiCj gth. aigen_, vergl. Aihu. Auk alt aikvi varr,
d. h. Und all unser Eigenthum. Sj. III, 133 übersetzt:
Und alle in Kivar. Ueber die Endung t;^ s. R. Gr. S. 75.
A. i. 245
AlKl 1442, 1683, isl. ei_, eigi^, eckij nicht, eingi., einginnj
aiingr_, örigr^, keiner, schw. ejj ichcj ingen^ dän. e/_, ikkcj
ingerij ganz verschieden von golh. ni-aivj ahd. nioj für
ni-io^ niheinj für ni-ein^ verkürzt, chein^ nhd. niej nein^
kein. Vergl. Flu. — Aki 1431, vergl. Flu. IM 378, 449,
957, 1006 (sing, neulr.), kein. Igt 485 (sing, neulr.).
AlHU 2012 (plur. praes.), von Aika^ besitzen, isl. eigaj, schw.
ega^ dän. e/e^ gf^^^« ciigan^ besitzen, ahd. cikauj ange-
hörig, ags. agen., engl, owiij, griech. ty^Eiv. Es ist höchst
wahrscheinlich, dass dieses Wort mit Aij s. ^ißkA^j ira
Ztisammenhange stehe, und eigentlich sich verbunden
haben heisst, daher auch isl. ektUj sich verbinden, hei-
rathen, denn die Ableitung von okj jugunij wie con-
jughinij ist weniger wahrscheinlich, ekla-maki^ Ehe-
mann, ekta-kona^ Eheweib, u. s. w., schw. aktaj u. s.
w., dän. cegtej u. s. w. , lappl. akka^ Ehefrau. — Hal-
vis boar aihu, vergl. Folboa. — A 559, 1711, 1713,
u. s. w. (sing, praes.). Hun a stin sa 559, d. h. Er
besitzt diesen Stein. Han : a : mik : 1711, d. h. Er
besitzt mich. Ahta 1596 (sing, imperf.), vergl. Fura.
Is w hana Q ahta ?x , d. h. Er besass sie (zur Gattin).
Aik^i 1710 (sing, imperf.). Suni : aikt>i : BotviJ>a :
d. h. Welcher B. besass (zur Gattin). Ati 403, 445, 496,
u. s. w. (sing, imperf.). Auk . ain . ati . alan . Ta-
bu . 403, d. h. Und besass ganz Tabu allein. Ata 882,
für Atij vergi. Furu.
AlN 403, 445, 496, 660 (nom. sing, masc), ein, einzig,
isl. einiij schw. en_, dän. eerij goth. ainSj ahd. ei'ncrj
ags. aiij engl, one^ vielleicht verwandt mit A/'j s. Ai-
fik^j immer dasselbe. Han X ati X ain X bu X
^ina X 496, d. h. Er besass allein dieses Dorf. Ai'n
2009 (sing. fem.). AA ain lifj>i hun hit, d. h. Von
denen eine lebte, sie hiess. Ainu 1763, 1764 (dat. sing.
246 A. i.
neul.), vergl. R. Aina 1594 (acc. sing. fem.). Auk : ati :
to tur : a i n a : , d. h. Und besass eine Tochter. Ainika
378 (acc. sing, masc), ahd. ainahaj einzig.
AlNU^TR 612, ein Mannsname, der sehr Geliebte, zusam-
mengesetzt aus Jirij s. d. W. , und Utitr, s. Uni. Im
Isländischen bedeutet nämh'ch ein, — in Zusammenset-
zungen ausgezeichnet, vorzüglich, vergl. R. Gr» S. 181.
AlNVlTR 1050, ein Mannsname, der sehr Weise, zusam-
mengesetzt aus Ain und p^itr^ s. d. v. W.
AlNl 1452, ein Ortsname (?), isl. einir^, schw. ettj dän. ene
oder ener (lat. juniperusj engl. Jumper^, ital. ginebro,,
franz. genevrCj span. enebro), ahd. wehlialtraj d. h. der
immer frische, grüne Strauch, der Wachholder, landt-
sch. Queckholder j d. h. der immer lebende Strauch , lappl.
kaskesj der Stecher. Diese Bedeutungen lassen vermu-
then , dass ainir ebenfalls eine Eigenschaft dieses Strauches
bezeichne, und entweder von Aij s. Aifik\.,j der ewige,
d. h. immer grüne, oder von Ain, s. d. W. , der ein-
zelne Beeren tragende Strauch bedeute. — En, 316, ein
Frauenname, die immer Grüne. Inibrantr 694, ein
Mannsname, Wachholderbrand, vergl. Brantr.
AlST 14, 15, 17, 56, 86, 377, ein Mannsname, Aistr oder
Haistr^ der Heftige, ahd. heistj ags. haestj long, distj
erzürnt, vergl. HiU Aista 353 (acc).
AlSTULF 199 (acc), ein Mannsname, Aistulfr^ der heftige
Wolf, zusammengesetzt aus Aistr j s. d. W., und C/Z/vo
s. d. W. , ahd. Heistolfj longoh. Aistulf.
AlBIüRN 1034, ein Mannsname, der beständige Bär, zu-
sammengesetzt aus Aij s. AißkA-^j. und Biurn^ s. d. W.
Aihiern 1571 (acc). Aihiarn 637.
AlLlFR 187, 2013, ein Mannsname, Ailaifr, der lange le-
bende Nachkomme, isl. eylifr^ ^^"^^i zusammengesetzt
aus Aij, s. Aifik\sj und Laifr,, s. Fastilifs. Ailif 187.
A. i. 247
^/////K 704. IJlifr 130. f.7//A 456. Ulafr 1134, 1405,
1577, 1966. Ulaf\^ 66, 1338. IJlauirfr 652. Ulaif m2,
703, 849, 898, 902. Z:7^//> 658, 694, 700, für Ai-
laifr (?). Olofs 1921 C-en). Olaf V%, 617, 1756. O/e/
1789 (acc). Olifr 569. 0///A 686. Olafl^, 457, 597,
911, 1599, 1746, 1763, 1993. Olafuir 142. Olafr ^Tl ,
455, 1305, 1711, 1732, 1858, 2020. Olaf er 1759. Olafs
1653. 0/^z// 91, 856. Olaifm, 442, 955. O/^^/^ 1746
;ge...}. //{//• 226, 457. //^/r 791. — Mit Olafr ist
zu vergleichen ahd. Orthifj ags. Ordlaf d. h. dem
Schwerte vei trauend, vergh Lifa_, von isl. oddr^ schw.
uddj dän. o<i^ Spitze, ahd. ort^, ags. or<i^ nhd. ovtj ein
spitziges, stechendes Werkzeug.
AlLTl 1468, 1489 (sing, imperf. ?), von Ailta (?), isl elta,,
aitschw. ahaj dän. celtej treiben, vertreiben, umwenden,
kneten, lapph altetj sämisches Leder bereiten. Beide
Inschriften sind schwer zu deuten.
AlMüNT 959, 1053 (acc), ein Mannsname, Aimuntrj der
beständige Vertheidiger, zusammengesetzt aus Ai^ s. Ai-
ßk\\j und Miintrj, s. Miinti. Eimunr 1317.
AsFRlt>' 132, ein Frauen na me, Asfri^ur^, die schirmende
(iöttin, zusammengesetzt aus As, s. Asi^ und FriVurj s.
F/7>/. OsfriVr 1395, 1549.
AsFARA 837 (acc), ein Mannsname, Afari, der Asienfahrer,
s. Fara.
AsFAST 198 (acc), ein Mannsname, AsfastVj der der Gottheit
Treue, zusammengesetzt aus Asj s. Asij und Fastr^ s.
Fasti. Isfast 196, ein Frauenname.
AsiT 888 (gen. sing ?), das Wort ist nicht leicht zu deuten
Sj. II, 60 übersetzt \.u^ : aust/K : i : tu na : asu :
durch: Todt in den Ostlanden in Asiens Stadt.
AsiJR 6, 8, 55, 812, 359, 419, 422, 497, 639, 935, 1180,
1192, 1206, 1264, 1267, 1355, 1413, 1484, 1903 (nom.
248 A. i.
und acc), ein Mannsname, der Göltlicbe, s. Jsi. Jsr
686. Äser 2162. Jtsor 2092, 2093, 2162. Atsoi 2130.
Atsir 2091. üsur 316 (acc). Usuri 509. Usur\. 848.
O^ar 51, 719, 1444, 1448, 1502. Osura\^ 207. Oisur
495. — Isl. össur [ötzur) oder «55^ [atsa)j Adler, gehört
nicht hierher.
Asvi 1413, ein Frauenname, Heiligthum der Gottheit, zu-
sammengesetzt aus Asj s. Asij und F/V, s. d. W.
AsULF 355 (acc), ein Mannsname, Asulfr, der Göttliche
Wolf, zusammengesetzt aus Asj s. Asij und Ulfi'j s. d.
W. AosulfA^ 81. Osuhlfr 1057.
AsKüN 135, ein Mannsname, Askunr^ der göttliche Krieger,
zusammengesetzt aus Asj s. Asi, und Kunr^ s. Kutii.
AsKAR^ 794, ein Frauenname, Askir^ur, die göttliche Schir-
mende, zusammengesetzt aus Asj s. Asij \ix\d KirVurj, s.
Kar^r. OskirW 1600.
AsKiL 210, 331, 638, 731, 1442, 1472, 1563, ein Manns-
name, der göttliche Keil, zusammengesetzt aus As_, s.
Asi^ und Kih s. d. W. Oskil 1246, 1484 (acc) Oskihl
1251. Iskil 1095 (acc). Eskil 864, 895, 1151, 1360,
1473, 1609, 1666 (nom. und acc). A.skil 1172.
AsKÄUT 994 (acc), ein Mannsname, Askautr^ der göttliche
Weise, zusammengesetzt aus As^ s. Asij und Kautr^ s.
d. W. Askut 323, 587, 1098, 1179 (acc). Askutr 592,
1201, 1318, 1427. Askutar 1940. ^^/^^f 1390. Oskitt
1348, 1349 (acc). O^-tw^r 1309, 1369. Os-utr 1527. O^-
kautr 1441. /^^w^r 963. /^/^öf 651.
AsKAlR 289, ein Mannsname, Speer der Gottheit, zusam-
mengesetzt aus Asj s. Asij und Kair_, s. d. W. Askir
702 (acc). Askis 1513 (gen.). AskiA^ 98, 714, 794. ^5-
kaiA^ 736. O^y^/^ 564 (gen.). OskiJk 1395. O^yt^/A 97.
/.sAzr 1040. Iskis 1577. Der Name Asgeir^ ags. Osgar_,
im
A. i. 249
im Ossian OscaVj ist auf Island noch gebiäuclilich und
tommt in der alten Skandinavischen Geschichte in der
Form Asker ux\d- Esker vor. Da Asar auch die Benen-
nung des mit Odin in Skandinavien eingewanderten Göt-
tergeschlechtes ist und Kair ebenfalls Krieger, Anführer
bedeutet, so lässt sich dieser Name auch als gleichbe-
deutend mit Asa-Tyvj, avct% avÖQCüvzs &€iüvte erklären.
Vergl. R. Gr. S. 55.
Asi 358, 1029, 1031, ein Mannsname, der Göttliche. Die
Herleitung dieses Wortes ist schwielig. Stellt man isl.
aSj göttliches Wesen, goth. ans {Anses hiess dass Göt-
tergeschlecht, von welchem die Könige der Gothen stamm-
ten), vandal. as (as-diggansj ao-Tiyyoi, hiess das vor-
nehmste Geschlecht der Vandalen), gall. es {Esus hiess
ihr Kriegsgott), a. s. w. mit griech. ovGa, lat. enSj das
Seiende, das Wesen zusammen, so möchte man viel-
leicht auf die Vermuthung kommen, dass die Grund-
bedeutung dieses Wortes Ursprung sei. Ueber die hi-
storischen Spuren dieses Wortes findet man eine äus-
serst ausführliche Zusammenstellung Str. I, 124, u. f.,
auch Id. VI, 27 ist zu vergleichen. Hierher scheinen
noch zugehören, isl. aSj, Stift, Stange, Balken, askr^
Esche, hölzernes Gefäss, der erste Mensch, espi^ Espe,
schw. äs_, der obeiste Rand, Rücken einer Höhe, ask^
Esche, askj Schachtel, asp_, Espe, dän. aasj askj (frü-
her auch Schiff, daher Ascomannij Schiffmänner, See-
räuber), ceske^ cespj goth. ansj Balken {azd^ Geschlecht,
lässt sich wohl nicht nachweisen, da azdiggans zu zer-
legen ist in az- oder as-diggans^ und digg- wahrschein-
lich übereinstimmt mit Vicihij s. d. W , so dass azdig-
gans eigentlich nicht die von edler Abkunft, sondern
die göttlichen Herrscher heisst; jener Annahme, dass
32
250 A. i,
azd Geschlecht bedeute, widersprechen auch die For-
men isl. att oder cett_, s. Atmar)j ahd. asc^ Esche, Speer
(ital. ascona)j aspa^ Espe, ags. 03sc„ Esche, Mann, cespe_,
engl, ashj asp. Man vergleiche die Mythe der Edda von
Erschaffung des ersten Menschen. — jise 1509, 1689.
^z« 1610. Osi 114. — Usrik 203, ein Mannsname, As-
rikrj göttlicher Herrscher, s. Rikr. OsbirtAs 1597, ein
Mannsname, Asbirtr^ der götth'che Glänzende, s. Birtil.
Osmr 1268, für Osmar[T), s. Vihmar.
AsELFl 530, ein Frauenname, AshUfr_, vergl. RaknilfX^^
Götterhülfe , zusammengesetzt aus As^ s. Adj und Hialba^,
s. Hialhi.
K^Sl 165, 642, 1105, 1121, 1411, 1490, ein Frauenname,
die Göttliche, isl. oesaj, vergl. Asi, Aosa 1097. Asu 102,
1288 (acc). Asu 1886 (gen,). Osa 468, 1349, 1435,
1507. Is 928.
AsTULFR 728, ein Mannsname, Liebewolf, zusammengesetzt
aus isl. ast;, Liebe, in Zusammensetzungen verstärkend,
z. B. aslkicerj sehr lieb, astvmr_, äusserst geliebter Freund,
goth. anstj Gunst, ags. est. Die gewöhnliche Annahme
ist, dass dieses Wort mit unnaj, lieben, zusammenhänge,
s. Uni, — Osti 1335, ein Mannsname. Asta 1771 (gen.?),
von astj Liebe (?).
AsTRiJ»- 459, ein Frauenname, die zur Liebe Geneigte, zu-
sammengesetzt aus Ast^ s. d. V. W., und RiWj s. Ku-
;v>. EstriV 562, 650, 1568. IstriVaA^ 4:^^ (gen.). OstriVi
1455.
AsTRA^^ 1265, ein Mannsname, Liebesrath, der beste Rath,
isl. astradj die zuverlässigsten und treusten Rathschlüsse
vertrauter Freunde, zusammengesetzt aus Astj s. Ast-
ulfr^ und RaVa^ s. d. W. -- OstraVi 1491.
A. i- 251
AsTlARF 198, ein Mannsname, der göttliche Kühne, zu-
sammengesetzt aus As_, s. Jsij und Tiarfvj s. d. W. —
Asterfr 268.
AsTALATU 551 (dat. plur. für Austalantum)^ ein Landesname,
zusammengesetzt aus Austrj s. d. W. , und Lantj, s. d.
W., ags. eastland. Auf den Puinensteinen ist dies wahr-
scheinlich eine gemeinschaftliche Benennung für alle öst-
lich von Schweden gelegene Länder. — Is stur^i +
austr + skibi + maj>> Inkvari i Astalatu, d. h.
Der östlich das Schiff mit I. in den Ostländern steuerte.
— Estlatuni 1405 (dat. plur.). Han : vart>: trabin:
i : Estla tum : d. h. Er ward in den Ostlanden er-
schlagen.
AsBOt>^ 1235, ein Frauennarae, Götterkampf (?), zusammen-
gesetzt aus As^ s. Asij und Bo\>'j s. Butviu; Götter-
buss(^, Götterhülfe, vergl. But.
AsBlURN 10, 28, 228, 1068 (nom. und acc), ein Manns-
name, der göttliche Bär, zusammengesetzt aus Asj s.
Asi_, und Biunij s. d. W. — Ashurn 1397. Asbiur 1497.
Ashion 576. Ashirn 285, 1839. Asbiarna\^ 402 (gen.).
Ashiarn 150, 160, 355. Ashiarna\^ 1067. Asbaun 1098.
Asurbu'lVl^, Asiirba 2125, 2127, für Asurbium (?). —
Osburn 1429, 1430. Osbiurn 1085, 1344, 1431, 1440,
1449. Osbiarn 595. - Esburn 1401. Isburn 1397. Ts-
biurn 1403. Isbhin 207. Isbforn 1054 (acc). Esbeornar
1636 (gen.). Esbiarn 1291. Sbam 947.
AsLAK 2118, ein Mannsname, Aslakr^ die Zierde der Göt-
ter , zusammengesetzt aus As_y s. Asi^ und Lakrj s. ^ur-
lakA\j isl. aslakr_, Hahn, sciieint seinen Namen zu ha-
ben von asj Firste, luid hlackaj tönen. /Islik 219. As.~
laks 219 (gen.). UslakA^ 1117. Odak 1202 (acc). Osluh{^
1202. Odalk 219, 737 (acc).
252 A. i.
AsMUNT/K 993, 1071, ein Mannsname, der göttliche Be-
schirmer, zusammengesetzt ans As, s. Asij und Muntr,
s. Muntr. Asmu\^ 2089, 2090. Asmurt 187, für As-
muntr, Asmunt 2124. Asmun<\- 2118. Asmiin^i 2118.
Asmut 1101 (acc), vergl. Furuki. Asmutr 2148. As-
miitar 1942. — Osmu \ZTi . Osnninr 508. Osmunrt 89,
188, 1049, 1052. Osmünrt 200. O^w^mf 264, 308, 311,
896. Osmuntr 70, 193, 107, 211, 258, 260, 457, 525,
756, 1053, 1057. Osmut 1370 (acc).
At 209, 2010, 2011, u. s. w. (conjunct.), isl. atj, schw. attj
dän. atj Jappl. attjtj dass, zu. Uti 1971.
At 3, 6, 21, u. s. w. (praepos.), isl. at_, schw. ät^ dän. ad^
zu, u. s. w. vergl. R. Gr. S. 246, mit dem Accusativus
bedeutet es nach (dem Tode jemands). {>air . litu .
r a i s a . m e r k i . ^^ i s a . a t . U f . f a J> u r . sin . 6 , d. h.
Sie Hessen dieses Denkmal ihrem Vater U. (nach seinem
Tode) errichten. Ati 329. Ati . sik . sialfa . d. h.
Sich selbst (hier scheint es noch vor dem Tode geschehen
zu sein). Ata 44. — ^221, 341, 904, u. s. w., wie
At. Runfast lit kira stin bru a suhk 221, d. b.
R. Hess sich (nach seinem Tode) eine steinerne Brücke
errichten. Kuri : raista stan : f>ansi : a Rakna :
sun san . 904, d. h. K. errichtete diesen Stein seinem
Sohne R. O 1919. O trotne . varom . d. h. Unse-
rem Herrn. Ut 1591. Ut : fa|>ur : sin ., d. h. Ihrem
Vater (nach seinem Tode).
Atrfi 662. L. n. S. 98 übersetzt dieses Wort durch Er-
satz; allein es ist wahrscheinlicher, dass es eine Verrit-
zung für Arfij sei, s. d. W.
Atirf 87 (acc), ein Mannsname, Atiarfr_, der kühne Fluss-
anwohner, zusammengesetzt aus Aj s. AfriVj und Tiarfvj
s. d. W,
A. t. 233
A^IS 151, ein Fraiienname, Flussanwohnerln, zusammen-
gesetzt aus Aj s,. AfriVj und Tisj s. d. W.
Atin 716 (acc), ein Mannsname, Atij Besitzer, s. Ailuij lat.
OttOj ahd. Uodoj Udo^ m., Uda^ f. Diese Formen wer-
den auch als Abkürzungen von ahd. Uodalrihj Ulrich,
erklärt. Vergl. Au\'r,
Ata 1302 (conj. praes. ?), von Ataka, annehmen, zusammen-
gesetzt aus Aj s. d. W., und Taka^ s. Take. Ku^- ata
sial, d. h. Gott nehme die Seele an.
AtäR 1346, undeutlich, vergl. SJ. I, 28.
Atala 513, scheint hier ein Epitheton zu sein, der Thä-
lige. Unverdrossene, isl. ötull oder atail., arbeitsam,
rasch, tapfer, vergl. AuVr. Ada 2035, 1922 (gen. und
acc), ein Mannsname, der Unverdrossene.
Atta 1985, isl. atta^, schw. ätta_, dän. ottCj, goth. ahtaUj,
ahd. ahtOj ags. eaJita^ ^"g^* (^^§^^^ griech. oxTCO, lat.
octOj nhd. achtj, die Ableitung ist ungewiss.
Atmar 1823, ein Mannsname, der, welcher von berühmtem
Geschlecht ist, zusammengesetzt aus isl. att oder cett^
schw. ättj dän. oetj Geschlecht (verwandt mit gth. atta,
ahd. attOj altfr. atha und ettha^ griech. arza, lat. at'a-
vusj lappl. attjej Vater, Vorfahr), und MaVj s. Vihmar.
Abi 1837, ein Mannsname, der Alte, isl. afij Urgrossvater,
ehhij der Alte, glh. ahaj, Mann, arab. aha, hebr. ahha,
Vater, vergl. Aßa\'L — Aha 1425, 1447, 1497 (acc).
Ahhis 1840 (gen.).
AbiURN 958, 1314, ein Mannsname, der am Flusse woh-
nende Bnr, zusammengesetzt aus A, s.AfnVj "u'l Bhun,
s. d. W. — Ahorn 673 (acc). Ahhiri 316. Ahiarn 154,
213, 624. Auhini 892, u. s. w., vergl. AnVhiorn, da
diese Formen auch für AuV — stehen könnten. Ihiurn
1050. Ihiorn 664.
254 A. i.
Alfur 878 (acc. pl.), alfa oder halfa^ Weltgegend, z. B.
Sudur-alfa, Afrika, halfr^ halb, halfa^ Hälfte, schw.
half, h'dlftj dän. halvj hcelvtCj goth. halbsj halha^ ahd.
halbj halpUj, ags. healf_, engl. half. Alfa oder halfa
heisst ursprünglich die Seite, dann die andere Hälfte. —
Var farin vij>u um alfur heimsens, d. h. War
weit in den Theilen der Welt herumgefahren.
Alfvar^ 2162, ein Mannsname, Alfvaui^r^ Elfvart^ zu-
sammengesetzt aus Alfr_, und VaurVrj, s. d. W. , isl.
alfr oder alfi^ ein Elfe (Luft- und Wassergeist), elf
oder elfaj Fluss, alftj, (der Wasservogel) Schwan, clf-
tingj (das Wasserkraut), equisetumj schw. elf var ^ m.j
elfvorj f_, Elfen, elf Fluss, al_, (der am Wasser wach-
sende Baum) Erle, akr oder alfogel^ (Wasservogel) Eis-
ente, dän. alfj Elf, ellefolkj Elfen, ellekonge_, Erlenkö-
nig, elvj Fluss, alj Erle, ahd. alp, Fluss, Flussgeist,
eliraj Eller, Erle (ahd. erila)j albisz oder elbiszj Schwan,
ags. alfj Elf, elor oder alor^ Erle, nhd. Elfen ^ Erlen-
königj Alse oder Else auch Elfe und Elritze_, ein Fisch,
Elbcj Aller j Flussname, von der Wurzel al^ (nicht be-
wegen, sondern) glänzen, lat. al-busj glänzend, weswe-
gen auch die mit Eis bedeckten oder glänzenden Berge
Alperij und im Isländischen die beständig mit Eis be-
deckten Busen des Eismeeres elivogar heissen. Ueber die
historische und mythische Bedeutung dieses Wortes s.
Str. I, 149, L. Hjs. I, 245.
Alfrik 2120, 2121, ein Mannsname, Alfrikr, Elfenfürst,
zusammengesetzt aus Alfr,, s. d. v. W., und Rikrj s.
d. W.
Alfkr 2119, ein Mannsname, Alfkair_, Elfenspeer, zusam-
mengesetzt aus Alfrj s. Alfvar^ j und Kair^ s. d. W.
Alfkil 831, ein Mannsname, Elfenkeil, zusammengesclzl
aus Alfrj s. Alfvar'^^ und Kil_, s. d. W.
A. i. 255
Alfntan 19, ein Mannsname, Alftan^ der Elfenjüngling,
zusammengesetzt aus Jl/r^ s. Alfvar^y und Tan_, s. d.
W. — Alf ton 1014. Half tan 20, 157, 347, 455, 656,
669, 745, 761, 785, 1160. Halftanar 669 (gen.). Half-
tain 483. Hakan 1337, 1566.
ALVlRlt> 450, sehr geschätzt, zusammengesetzt aus Alr^ s.
Alunij und ViriVj partic. von Vir^a, s. d. W. — Uk
kirij>i kas alvirij>, d. h. Und machte einen sehr ge-
schätzten Hügel.
AlviA 1069, 1375, ein Mannsname, Alvir oder AlvaVj, der
Allbeschützende, zusammengesetzt aus Alr^ s. Alani_,
und Vavj s. d. W. Alvas 1751 (gen.) von Alvar. Hai-
vars 1714 (gen.).
Alvar^" 1480 (acc), ein Mannsname, AlvaurWj, Allwart,
zusammengesetzt aus Alr^ s. Alum^ und Vaur^Pj s.
d. W.
Alvaltr 1742, ein Mannsname, der Allwaltende, zusam-
mengesetzt aus Alvj s. AlutUj und Valtr^ s. Valtuiiij
isl. allvaldrj allmächtig, Monarch.
Alum 16, 1693, 1777 (dat. pl.), isl. allr^ schw. all^ dän.
alj goth. allsj ahd. alj ags. ealj engl. all_, nhd. all,
wahrscheinlich ursprünglich ernährt, erwachsen, voll-
ständig, ganz, von der Wurzel Alj s. Ali. — KuJ> :
hialbi : at : hans : auk : alum : kristnum : 16,
d. h. Gott helfe seinem Geiste und allen Christen. Gi-
s u s : k r i s t u s : n a f^ i : alum : ^ a i r a : s i a 1 : s u m :
hiar hvilas : 1693, d.h. Jesus Christus sei allen See-
len derer gnädig, die hier ruhen. Kistr : Maiu : sun :
n a J> i : alum : h i e a i' : hvilas : u n i r : alum : K r i s -
num : sialum : 1777, d. h. Kistr (Christus) Majas (Ma-
rias) Sohn sei Allen gnädig, die hierunter ruhen, allen
christlichen Seelen. — AUlra 347 (gen. plur.), für Alra.
Ku^ hialbi alüra ant, d. h. Gott helfe dem Geiste
256 A. i.
Aller. — Alra 259, 1901 (gen. plur.). Ku^ X triilin
hialbi ont alra Kristina, d. h. Golt, der Herr,
helfe dem Geiste aller Christen. JUA^ und Jlir 322,
567, 608, u. s. w. (nom. plur). ^air brii|>r ali/K 322,
d. h. Die ^Brüder alle. Ala 509, 996 (acc. plur. ?), 1050,
1537 (acc. sing.). On fürs X uti X m i >■ X ala X
skibin X 509, d. h. Er ging draiissen unter nnit al-
len Schiffen. VantSelalantala X 1050, d. h. Er-
oberte ganz Seeland. Van.Tanmaurk ala auk Nur-
viak, 1537, d. h. Erobeite ganz Dänemark und Nor-
wegen. Alan 403, 445, 644, u. s. w. (acc. sing.). Auk .
ain ati alan Tabu 403, d. h. Und besass allein ganz
Tabu. Ala\^ 773, 979 (nom. plur.?). Alt 1686, 1952
(acc. sing. neut.). ^> a n alt ma : 1686, d. h. Der Alles
Vermag. Auk alt aikvi varr 1952, d. h. Und all
unser Eigenthum. Altra 1775, 1776, 1786 (gen. plur.).
t>aira : sial : altra : d. h. Aller dereo Seele. Allum
1346, 1684, 1736 (dat. plur.). Gesus : Kristus : x
naj>e : hans : sial:ok : allum : Krisnum : sia-
lum : 1736, d. h. Jesus Christus sei seiner Seele gnä-
dig und allen christlichen Seelen. — Uli 874 (dat. sing.),
s. Skifti. Olli 1922 (dat. sing.), die Inschrift ist undeut-
lich, L. R. S. 161 vermuthet: Siolfum ; ser : ouk :
olu : kristnu : fulki : d. h. Ihm selbst und allem
christlichen Volke. — In Zusammensetzung dient AI zur
Verstärkung, vergl. R. Gr. S. 177.
Alrikr 588, ein Mannsname, der Allherrschende, zusam-
mengesetzt aus Alr_, s. Alunij und Rikr_, s. d. W., gih.
Alareiks, ahd. Alarihj der Allmächtige. Alriks 984
(gen.). AlrikX, 979.
Alku^tr 476 (nom. plur.), von alkuVrj, allguter, zusam-
mengesetzt aus Alrj s. Aluriij, und Ku^r_, s. d. W. —
Ri-
A. i. 257
R i s t u . m e 1" k i , a t . man . i e t a n . s u n i i* . a 1 k u-
t>ir at sin . fat>ur Sterkar ., d. h. Allgute Söhne
errichteten ihrem Vater, einem hurtigen Manne, das
Denkmal. Alku\^an 1420 (acc. sing.). t>iakn : al : ku-
|>an*:, d. h. allgnten Ehrenmann. AlkoVan 650 (acc.
sing.). Alkot>-an X trenk . d. h. allguten Burschen.
Alkisl 1363, ein Mannsname, Allgeissel, zusammengesetzt
aus Alrj s. Alum, und Kisl^ s. d. W.
Ali 69, 121, 188, 1356, 1672, ein Mannsname, der Er-
nährer, isl. alaj, ernähren, gebären, elia^ (die Gebärerin)
die Beischläferin, aldirij eine jede nährende Baumfrucht,
eldi^ das Ernährte, Erzeugte, aldr_, Alter, Zeitalter,
Ölld^ Urgrossvater, Volk, Jahrhundert, schw. älder_,
Alter, {gammal) aldrcj aldstj älter, am ältesten, fÖr-
äldrarj Eltern, olloiij Eichel, dän. alder_, old^ celdre^
celdstj for-celdrCj olden^ goth. alarij aufwachsen, aljan^
mästen, al^Sj Alter, Zeit, al\>-eisj alt, ahd. alt^ altij
ellarij, die Kraft, ags. eald^, engl, oldj lat. alere. Die
Wurzel ist al und heisst ursprünglich stark, gross sein,
werden, daher nähren, wachsen. — Ala 688, 590, 1279,
1489 (acc).
AlaüK 734, ein Frauenname, die Flussblume, zusammen-
gesetzt aus Aj s. AfriVj und Laukr^ s. ^urlakA^. —
Oloh 529.
Alah 243 (acc], ein Mannsname, Palastbewohner (?), goth.
alhsj ahd., alts. alahj ags. ealh^ Palast, Tempel. Vergl.
auch ^urlakA^.
Altulf 273, ein Mannsname, Altulf r^ Altwolf, zusammen-
gesetzt ans Altr_, s. Ali^ und TJlfr., s. d. W.
AltR 485, Zeitalter, MenscluMi , vergl. Ali. Me^* + altr
+ iifi/K + <'• ^1- -So lange Mensehen leben.
33
n^ A. i.
AlmÜKIN 545 (acc. sing.), von Jlr_, s. Aluriij, und Miib'lj, s.
Mukj sehr gross. Slin : almükin :, d. h. Sehr gros-
sen Stein. Almikin 675. Stan almikin . vergl. L. R.
S. 81.
Amu^I 1930 (acc), ein Mannsname, Jmuntrj der am Flusse
wohnende Beschützer, zusammengesetzt aus j4j s. JfriV^
und Muntr, s. Munti. AmuVa 983. Amun'^i 2018.
Amuti 820, 825, 835, 843. Da sich (nach Fulda) auch
amunt_, (ohne Vormund, volljährig) für mündig findet,
so könnte vielleicht auch hier diese Bedeutung zu Grunde
liegen.
S h. 259
s
1911, verg!. F. p|:prim:i:tretan^o:ra^o:
d. h. XI goldene Zahl In der dreizehnten Reihe, vergl. jj?.
SuFUR 1107, ein Mannsname, der Saubere, schw. sofrUj
läutern, ahd. siipar^ sauber, seuwerorij säubern, ags.
syferj die ursprüngliche Bedeutung ist durch Wasser
gereinigt, von isl. safij Bast der Tanne, schw. safva_,
(alt. Saft) Splint, safva^ von den Bäumen, Saft bekom-
men, dän. save^ Saft, Splint, ahd. souwa, Flüssigkeit,
mhd. safjf Saft, ags. seaw^ franz. seve^ vergl. Siu,
SuFARl 702, ein Mannsname, Seefahrer, zusammengesetzt
aus SnWj s. Siu_, und Fari^ s. Fara, Saufara\^ 1061,
undeutlich, vergl. Sj. III, 120.
Su^^RüNR 1065, undeutlich, vergl. Sj, III, 132.
SlJj>^RBü 1727, ein Ortsname, zusammengesetzt aus Su^r,
und Buj s. d. W. , isl. siidr, Süden, schw. sbder, dän.
^ydj, ags. su^^ f*",?'« south, franz. sud^ scheint der Ab-
stammung nach verschieden zu sein von isl. sunnan von
Mittag her, schw. sunnan ^ dän. senden j ahd. sundana.
Aus folgenden Zusammenstellungen dürfte deutlich her-
vorgehen, dass wie aestas von aestusj so auch Süden
von Sieden abzuleiten sei; isl. sudrj, Hitze, suda^ Wal-
len der Flamme, Sieden des Wassers, ganz wie aestus^
suddaj, ausdunsten, siiddahvolfj Dunstkreis, sioda [syd^
saudj sodid)j sieden, glühen, vSchw. sjuda^ dän. syde
(goth. sau^Sj Opfer, heisst wohl nicht ursprünglich das
Gesottene, sondern der Bock, isl. saudr, Bock, Schaaf,
altsch. sör und södcj Schaafe, engl. sorCj Hirsch, lappl.
sautsa oder saudsj Schaaf), ahd. siodan^ ags. seo^an,
engl, seetlij holl. ziedenj eigentlich machen, dass eine
Flüssigkeit verdampft, vergl. Siu. Sunnr [Sun^r) steht
260 8. h-
dagegen mit Sünnaj, Sonne, in Verbindung, vergl. Su-
nutahr.
SÜRKIL 340, ein Mannsname, Surkil oder Svirkilj der schmär-
mende Keil, zusammengesetzt aus Surra^ s. Svirij und
KU, s. d. W.
SüHiK 191, ein Mannsname, Suhikpj der, welcher der See,
dem Meere geneigt ist (?), zusammengesetzt aus Siurj,
s. Siuj und Hukr^ s. Huka^ so lassen sich vielleicht auch
ahd. Suhald_, Seekühn, Suomar^ Seeberühml, erklären.
SuNUTAHR 1701, 1703, 176S, 1911, Sonntag, isl. sunnu-
dagFj schw. sÖndag, dän. s^ndagj, ahd. sunnuntaCj zu-
sammengesetzt aus Sunaj und Takr^ s. Tak_, isl. sunna
(scluv., dän. sol)j goth,, ahd. sunnaj ags. sunncj engl,
suTij am wahrscheinlichsten die Scheinende, von isl. syn
und siorij Gesicht, synaz^, scheinen, s^ynaj zeigen, synrij,
der, welcher sehen kann, augenscheinlich, sindra_, Fun-
ken sprühen, sindri, (Funkensprüher) Feuerstein, sin-
duVj (Funken) Sinter (ahd. sintar)j schw. syn^ synas,
synaj besichtigen, dän. syrij syjieSj syne^ in die Augen
fallen, aussehen, goth. siunsj alts. siurij ags. siene^ Ge-
sicht, ahd, siunauj scheinen, leuchten. Vergl. Sunia. — •
Die Ableitung von goth. siu^arij, gehen, ist weniger
wahrscheinlich. — Auf den Runensteinen bedeutel Su~
nutalir Sonntagsbuchstabe, L. R. S. 261, u. s. w. 1701,
vergl. F/r. 1703, vergl. Ur. 1763, vergl. R. 1911, veigl.
H, — Sumi^-ahr 1780,1855, 1856, 2826. — 1780, vergl.
üntrmaW. 1855, vergl. F. 1856, vergl. K. 2826, vergl.
U. — Suntahr 1992, vergl. K.
SüNR 1467, 1600, 1617, u. s. w., Sohn, isl. sonrj schw. son,
dän. 50/2j, goth, snnusj, ahd., ags. sunu^ engl. son> Die Ur-
bedeutung dieses Wortes scheint wie bei Kuikrj s. Kuik_,
sich regen zu bedeuten, und wie dieses von der körper-
lichen und auch von der geistigen Regsamkeit gebraucht zu
8. H. 261
srin, dnlier isl. siniij Gang, Mal, siiij (das sich regende,
hervorragende Glied) die Sehne, jueinbrum genitale ma-
ris cujuscunque animantis _, sinna oder sinnig (das geistige
Regen) Sinn, Gemüth , sinnaz^ (geistig erregt werden)
aufbrausen, zürnen, stnnaj Streit, sennaj streiten, dän.
sindj Gang, Mal, golh. sin\>an^ gehen, sinVj Gang,
Mal, ^asin^cij Gefährte, ahd. sinnan _, wohin gehen,
trachten, nachdenken, sinn, der vSinn, sind_y der Gang,
Weg, kasindoj der Weggefährte, kasindij das Gefolge,
Gesinde, ags. si^ j, der Weg, o^esi^Sa^, der Weggefährte,
u. s. w., das Wort würde also zur Wurzel si gehören,
vergl. Siu. — i> u r i i- : H a r t>> a r : s u n r : r a i s l i : s t a i n :
f>ina : 1600, d. h. J>urir, der Sohn H.'s, errichtete die-
sen Stein. Jualfir : sunr : ^>urulfs : 1617, d. h. J.
der Sohn ^>,'s — Sun 11, 16, 17 (acc. sing.) — Saksi
1 i t . k i r a . m e r k i . J> i s a i f t i A • A i s t . f a t> u r . sin .
auk J^orgu n . sun . si n . 17, d. h. S. liess dieses
Denkmal (nach dem Tode) seines Vaters A. und seines
Sohnes t>. machen. — Sunu 452, 1067, 1096, u. s. w.
(acc. pl iir.). E f t i /K . F a s l a . u k . S i k f a s l . s u n u s i n a .
^iA to i hvita vaj>um : 452, d. h. zur Erinnerung
an seine Söhne, F. und S, , sie starben in den weissen
Taufkleidern, i^^f/z?^/- 1600 (aec. sing.). Iftur: Oskar|>i:
k u n u : s i n a : su n u r : U n a r : , d. h. Nach dem Tode
U.'s, des Sohnes seiner Gattin O., oder Nach dem Tode
seines Stiefsohnes, u. s. w. — Suni 85, 141, 160, u. s.
w. (acc. plur.). Ifti/K Kar^ar . auk . Kutirik . su-
ni . sino . 141, d. h. Zur Erinnerung an ihre Söhne,
K. und K . — Suni 642. I f t i /k . A k n a A • suni . sin,
d. h. Zur Erinnerung an ihren Sohn A. Siini 1791
(nom. plur.). — Suniv 322, 582 (nom. plur.). Siinir Vi^S.
(nom. pluj'.). Suni\\ 10, 116, 449, u. s. w. (nom. plur.).
^^'»iA * iA'i '- suniA * Tu r vis : 10, d. h, Sic sind
26:^ S. h-
T's Söhne. SäniA. 1592. EfliA : siiniA : t>ria : d. h.
Zur Erinnerung an drei Söhne. - — Sufia 662, 968, die
Endung ist undeutlich. Siinar 1577, 2009 (gen. -sing.).
^urkisl : sun : Iskis : Biarna/K : sunar : 1577,
d. h. J>. der Sohn [.'s, des Sohnes B.'s. Sunar 1467, un-
deutlich. SunaA^ 1474, 1609, unbestimmt. SunaA 1490
(gen. sing.). Sims 540 (gen. sing.). — StinA 1183, 1427
(nom.sing.). — SunA 564, 586 (nom. plur.). ^it (l>-iA?)
iAu X sunA X Oskis X 564, d. h. Sie sind Söhne
O.'s. SunA 900, unbestimmt. Son 165, 1180, 1618, u.
s. w. (acc). Soiiar 1654 ( gen. ). K v i n n a B i a r n a r
bon 4^4*3 Ssemunds sonar, d. h. Die Gattin des Bau-
ern Biurn, des Sohnes Sämunds. SA^nir 1595 (phir.).
SUNUKUNU 1429 (acc. sing.), von Siumkuna^ die Frau des
Sohnes oder Schwiegertochter, zusammengesetzt aus Sunr^
s. d. W. , und Kana, s. d. W.
SUNI 523, ein Mannsname, der Versöhnende (?), der Rich-
ter, isl. souj Sühne, schw. sona^ sühnen, yoWo««^ ver-
söhnen, d^n. sonCj JorsouCj ^o\h, saiuij Lösung, ussaiin-
jarij aussÖluien, sunjonSj Rechtfertigung, sunjon, recht-
fertigen, ahd. suona , Büssung und Vernichtung der
Schuld, Geiicht, suonj'an_, sühnen, und (nach Fulda),
sun_, Gericht, sunevj Richter, sunen_, richten, Siuitag^
Gerichtstag. Man pflegt dieses Wort in der Regel mit
Sanrj wahr, zusammenzustellen, s. SaVry diese Ablei-
tung ist jedoch nicht wahrscheinlich, da schw. land-
schaftl. son oder sön^ Schaaf, engl, soiind oder soundr^
Herde (von soundj sonus?), und goth. saun wahrschein-
lich Sühnopfer heisst, so lässt sich eine ganz andere
Urbedeutung vern^ufhen, nämlich dasfi saun ein Schall-
wort sei und durch das Schreiende, das Thier, das Op-
ferthier, das Sühnopfer erklärt werden müsse, vergl.
goth. sau\>s unter Su^rbä. Im allschw. heisst saudr
S. H 263
{sautir j saun!) im Allgemeinen Viehherde kleinerer
Hausthiere, was diese Vernnithiing noch mehr zu he-
stätigen scheint. Sollte sich indessen diese Vermuthnng
nicht begründet finden, so gehö'it Suni zu der allge-
meinen Wurzel sUj welche die Bedeutung des Unter-
scheidens hat, welche aus hell, klar sein hervorge-
gangen ist.
SUNIA 1591 (plur. praes.), verstehen, isl. skyrij, Verstand,
skyniaj verstehen, schw. skön^ Entscheidung (alt. skyrij
Verstand', skönj'aj unterscheiden (alt. skynia^ verstehen),
dän. 5Ä:/0?^^ Meinung, Urtheil, ski^nne^ verstehen, franz.
sondcj sondeTj engl, soundj gehört wohl ebenfalls hier-
her und nicht zu soundj fretiim. Dieses Wort scheint
zusammenzugehören mit isl. skiiij, Glanz, skina., glänzen,
schw. skcn, Schein, skina_, scheinen, dän. skin^ skinne^
goth. sktinaiij, ahd., ags. scinaUj engl, shinej die ur-
sprüngliche Bedeutung von Sitniaj ist also, deutlich
sehen, einsehen, verstehen. K «i ^> : hialbi : selu :
h a n s : a u k : K u t> s : m u |> i A > b e J> r : J> a n : vir :
bif>ia ; sunia : d. h. Gott und die Mutter Gottes helfe
seiner Seele besser als wir zu bitten verstehen. Vergl.
L R. S. 134, L. & Br. XXXI.
SUNARLA 927, 959 (adverb.), südlich, vergl. SuVrbu. Tuu :
sunar : la : i : Sark : lanti : 927, d. h. Starben süd-
lich in Sarkland. Siuiarst 1571 (superl.). Sunanla 1067,
undeutlich.
SUNTI 310 (dat. sing.), vergl. Aurj, isl. sund^ das Schwim-
men, die Meerenge, synda^ schwimmen, scheint zusam-
menzugehören mit svima oder sveima^ herumschweifen,
schwimmen, indem sund fiivsumd sieht, schw. sund, simma
[saiiij sumniit)j dän. siindj S7)0mnie, ahd. sunt,, suimnian.,
ags. sund_, svinimaUj engl, soiindj svün, von der Wurzel
siuuj welclie die Bewegung des Wassers und im Wasser
264 S. h-
bezeichnet. — Sutum 968, für SuntuWj verg). Furuki
und Kalinarna sutum.
Sui^llJ^-U 1418 (dat. sing.?), von SuiViuVj Schweden, isl.
SviV^od. Man nimmt in der Regel eine doppelte Be-
deutung dieses Wortes an, nämlich Volk der Schweden
und Land der Schweden. Im ersten Falle ist es zusam-
mengesetzt aus Sui^r^ stark, tapfer, klng, und ^m^^
Volk, s. d. AV. ; im zweiten aus SuiW und JuVrjy Land,
Eigenthum, s. d. W. SuiVr^ is!. svidr oder svinnPj klug,
vorsichtig, svinnaj Klugheit, svidj Zauberkreis, svidrir,
Zauberer, goth. svin^'S^ stark, kräftig, svin^ei^ Stärke,
svin^nanj stark werden, ahd. suindj stark, alts. suitlij
ags. svi^j nhd. ge-schwindj hurtig, wahrscheinlich ge-
hört auch hierher gesund _, schw., dän., ags. sund_, engl.
sound. Am wahrscheinlichsten ist, dass SviVioV das Land
der Starken heisse, Avofür die Anwendung dieses Wortes
durchaus spricht. Eine dritte wenig Wahrscheinlichkeit
habende Erklärung ist, dass Svi\>-ioV gleichbedeutend sei
mit isl. svidiulÖndj Schwendland, d. h. durch Nieder-
brennen der Waldungen, u. s. w. urbar gemachtes Land ,
imd alsdann gehörte der erste Theil des Wortes zusam-
men mit isl. svida_, verbrennen, svidiulond^ Schwend-
land, svidij der brennende Schmerz, svida^ brennenden
Schmerz empfinden, schw. svedjaj svedja oder svedje-
landj svedaj svida_, dän. svide^ svie, verwandt mit isl.
sveiti oder svitij Schweiss, sveita_, in Seh weiss bringen,
sveitasj, schwitzen, schw. svettj svettasj svetsa^ seh weis-
sen, dän. sved^ svcdcj sveisej ahd. sueizj suizzarij suei-
zarij ags. svatj engl, sweat. Es ist höchst wahrschein-
lich, dass dieses Wort mit sieden in Verbindung stehet,
vergl. Su^rbü. Auch scheint hierher zu gehören ahd.
zuilizon oder zuelan^ nhd, schwelen ^ qualmen, sieden,
bren-
S H- 265
brennen. — Svia X raisi X 402, für Svia riki (?).
— Zu vergleichen sind besonders Str. I, 38 und 113,
Id. VI, 25. — i^i/oK^wh^ 1492 (dat. sing.). Han var|>
taut>r o Svot>iau^u, d. h. Er starb in Svi^i'od.
Sülf>BALKA- 934 (acc), ein Mannsname, SuiVbialki [1), der
tapfere Balken, zusammengesetzt aus Sui^Pj s. d. v. W.,
und Bialki_, isl. bialki^ schw. bjelke^ dän. bicelke^ ahd.
palcliOj nhd. Balken j von unbestimmter Ableitung.
Sl3ER 179 (acc), Schwiegervater, isl. svara oder svcera^
Schwiegermutter, schw. sv'drj Schwiegervater, svära^
Schwiegermutter, goth. svaihra^ m._, svaihrOj ß, ahd.
sueharj, suigar^ ags. .sveor., die ursprüngliche Bedeutung
ist eigentlich jede durch Heirath verwandte Person, daher
auch nhd. die Zusammensetzungen von Schwieger, mit
Vater, Mutter, Sohn, Tochter; Schwager und Schwä-
gerin haben ihre alte Bedeutung verändert. Die Ablei-
tung ist ungewiss. — Ifti/K X Kuf'-rikr Xsver sen,
d. h. Zur Erinnerung an seinen Schwiegervater Kuth-
rikr. Smhr 737, vergl. Sj. II, 60, und III, 117.
SuiRU 122, 128 (acc), von Svira^ Schwiegermutter, s. d. v.
W. — IftiA . Rahnilfi . sveru . sina . 122, d. h.
Zur Erinnerung an ihre Schwiegermutter R. At . In-
ki . kuni . s vir u . si n . d. h. Zur Erinnerung an seine
Schwiegermutter I.
SülRA 895 (acc), ein Mannsname, Sviri, der Herumschwei-
fende, Schwärmende, schw. landschaftl. surra_, in Saus
und Braus leben, dän. sviir^ unordentliches Leben, Trin-
ken, u. s. w., svirCj zechen, unordentlich leben, daher
svircbroder j, sviregildcj nhd. schwirreUj schwärmen, ist
eigentlich ein Schallwort. Von Anderen wird dieser
Name für gleichbedeutend erklärt mit Asij s. d. W.,
und zusammengestellt mit sansk. svarj glänzen, svar_,
34
266 S. H.
Himmel, suras, Gott, vergl. IcL VI, 25. - Sucrri 1893,
bezeichnet wahrscheinlich auf diesem Methhorn den Na-
men des Besitzers. Svair 11.
SuiRTlKR 909, ein Mannsname, Svirtinkr^, Krieger, zusam-
mengesetzt aus Svirtj, und der Endung — i'nkrj, vergl.
R. G. S. 185, isl. sverdj schw. svärd^ dän. svcerd^ ahd.
suertj ags. sveord_, engl, swordj nhd. Schwert^ das Ver-
wundende, von isl. saPj Wunde, scera_, verwunden,
sarnaj schwären, schmerzen, strkpj (Rüstung, Harnisch),
Mantel, sor^j (Schmerz) Sorge, schw. sär,, sära_, sarna_,
sdrkj Hemde, svar^ schwer, alt. sara oder svära,, sehr,
sarga_, zerfleischen, sorg^ Sorge, dän. saar_, saare^ scerk,
svcer^ saare_, sorg, goth. .sairj Schmerz, sarva, Waffen,
saurgaj Sorge, ahd ser, Schmerz, saro^ WalFe, Rü-
stung, Krieg, sei^Oj (schmerzlich) sehr, suerarij, schwä-
ren, schmerzen, swari_, (schmerzend) schwer, soraka,
Sorge, ags. sar^, Schmerz, sare,, Räude, sarOj Waffe,
Rüstung, saeri_, traurig, engl. sore_, Wunde, sore^ sehr,
sorrawj sorgen, lappl. sare^ das Gespaltene, die Gabel,
saretj, spalten, sarget ^ zerschneiden, sar/eSj, Wunde,
Schmerz, sarjetetj verwunden, sarkj Tuclirock , Mess-
gewand, s'drr oder särra_, abgesondert, s'drretetj, abson-
dern, und vergleicht man hiermit isl. ser^ schw. s'dr_,
dän. scerj abgesondert, allein, so geht hieraus hervor,
dass die Urbedeutung getrennt war. — Svertiker 836.
Vergl. auch Svartunk.
SuiKlf 228 (plur. im per f.), isl. svikia_, betrugen, svi'kj Be-
trug, schw. svika^ svekj dän. svi'ge und svigte, svigj,
ags. svikan. Die Urbedeutung dieses Wortes scheint ei-
gentlich krümmen, wenden, hin und her bewegen und
dann betrügen zu sein, wie im Deutschen Schwank,
Wendung, Streich; es gehört daher wahrscheinlich zu-
sammen mit isl. svig, Krümmung, sveigia^ krümmen,
S. h. 267
sv/gnaj kiüinmen, svinka^ helrügen , schw. sviga^ wei-
chen, nachi^eben, svigta^ sich biegen, svinkUj wanken,
bibh'sch svenkerj Ränke, svaja^ hin und her schwan-
ken, flattevn, dän. svaie,, früher sveie^ svinge^ svinke_,
u. s. w. — Kut> sviki ^ai^f, Ka sviku, ist unrich-
tig gelesen und soll heissen: Kn^ sviki ^a a/K. han
sviku, veigl. Suikij d. h. Gott hintergehe die, welche
ihn hintergingen. Suikuin 662 (part. passiv.). Hon var^
svikuin, d. h. Er ward hintergangen. Sviki 228, 1592
(sing. conj. praes.). Gu^ : sviki : t^^a : aA ' han :
suku : 1592, vergl. Suiku. Suikin 263 (part. pass.).
H a n V a s . s v i k i n , d. h. Er wurde hintergangen. Suku
1592 (pl. iniperf), vergl. Sviki. Siku 1592 für Sviku.
Han : siku : Blakumen :, d. h. Ihn hintergingen
Blakuniänner. Seik 208 (sing, imperf.). Seik : felka :
sin :, d. h. Hinterging seinen Gefährten.
SuiT 925, 1174, unbestimmt, vielleicht von Svilr^ Gefolge,
isi. svcit_, Menge, Schaar, Partei, hersveitj Heerschaar,
schw. alt. sveit oder svetj Schaar, Gefolge, ags. sveotj
Schaar, franz. suite, suivrCj engl, sute. Die Ableitung
ungewi'^s.
SuA 207, 1342, 2021, isl. sva^ svoj sOj schw. säj dän. saa^
goth. s\vaj ahd. sOj ags. sva^ engl. sOj nhd. so_, von Sa^
s. d. W. — Svo 1860. So 2028. Su 1695, 1921.
SüAUASTLNT 1952, unbestimmt. L. R. S. 168, vermulhet,
dass Schwabenland gemeint sei.
SuA^^Liüf^l 1952, undeutlich, vergl. Sj. Hl, 133.
SuART 177 (acc), ein Mannsname, Suartr., Schwarzer, isl.
svarti'j schwarz, {sortis Schwärze, sorta^ schwarz fär-
ben), schw. svartj dän. sort (für svartj, weswegen auch
svierlCj schwärzen), goth. svarts, ahd. suarZj ags. svecirt.,
engl, swarth. Es ist höchst wahrscheinlich, dass die
Urbedeutung von Svarlr, vergl. Suirlikr, sorgend, trau-
268 S. h-
rig, und dann trübe, finster sei, und dass sich schwarz
zu traurig wie heiter (hell) zu froh verhalte, woraus
sich auch erklären liesse, dass schwarz die Farbe der
Trauer ist. Dass schwarz soviel als verbrannt heisse
lässt sich nicht gut nachweisen. — Svarü 1619. Ulf :
ein : svarti :, d. h. Wolf der Schwarze.
SUARTUNK 294 (acc), ein Mannsname, Svartunkr^ Schwarz-
ling, zusam na engesetzt aus Svartrj s. d. v. W, und der
Endung — unkr, vergl. R, Gr. S. 186. Vergl. auch
Svirtikr.
SUARTHAUF^I 53, 829, ein Mannsname, der Schwarzköpfige,
Schwarzhelmige, zusammengesetzt aus Svartr^ s. Svartj
und HaufH^ s. d. W. — SvarthufVa 91, 218 (acc).
Svarthof\'i 16. SvarthiVi 107. SvarthaufVa 15, 308
(acc). SartJiuhhi 222 (?).
SuAiN 120, 127, 245, 264, 283, 317, 341, 347, 348, 376,
382, 384, 459, 466, 522, 599, 530, 588, 592, 646,
654, 736, 823, 835, 848, 849, 856, 859, 870, 918,
949, 955, 1049, 1050, 1052, 1082, 1100, 1123, 1205,
1301, 1302, 1308, 1479 (nom. und acc), ein Manns-
name, der Starke, Ungesohwächte, reine Junggesell, isl.
sveinrij der reine Junggesell, der Diener, svannij, die
weise und schöne Jungfrau, schw. svenrtj dän. svendj
ahd. sucirij, ags. svaiij engl, swairij hell, swentj lat. ju~
ven-isj lappl. swaüies oder swaidnes^ Diener. Vielleicht
hängt dieses Wort zusammen mit goth. svinVs^ stark,
s. SuiViuVu Svin 8, 62, 83, 87, 395, 196, 458, 473,
493, 608, 613, 635, 925, 951, 1075, 1100, 1126, 1187,
1202, 1246, 1245, 1276, 1299, 1311, 1318, 1343, 1350,
1370, 1665, (nom. und acc). Sven 863, 944, 1028,
1353, 1639, 1835, 1934, 2163, 2196 (nom. und acc).
Siäni 965, 1421. Svenl 1195. Svins 1202, 1527, 1538,
1629 (gen.). Svein 461, 1586, 1587, 2107, 2112 (nom.
S. H- 269
nnd acc). Svan 1835, 1976- — Svin 1396, Jüngling.
Har^a : ku^an : svin :, d. li. ein sehr guter Bnrsche.
Svina\^ 449, 485 (plur.). >>iA . svinaA . al . sin .
faj^ur . 449, d. h. Die Jünglinge ihrem Vater. Ku-
\^\v 4- svina/fs + karj>u •\- at X sin X fa|>ur X
485, d. h. Gute Biirsehen errichteten ihrem Vater. Sin
245, 754, 971, 1112, 1146, 1214 (nom. und acc.). Sen
1250, für Svin, eine landschafliche Aussprache, vergl.
L. /?. S. 87. San 814. Sain 367.
SuAINUNKR 917, ein Mannsname, zusammengesetzt aus Svain_,
s. d. W., und der Endung — unkrj, s. R. Gr. S. i86.
Svinuk 1366.
SuAIlVALTR 1123, ein Mannsname, der äusserst Starke, Ju-
gendliche, zusammengesetzt aus Svain, s. d. W, und
Altr oder Alti_, vergl. ViVralü. Svainalti 917. Suinaltr
469.
SuASA 30 (acc), ein Mannsname, Svasij der Süsse, isl. svas
(Edda), süss, svasadr^ Süssling [delicatulus)^, scetr^ süss,
schw. sÖtj dän. s^dj golh. sutisj ahd. suozij alls. suotiy
ags. svetCj engl, sweetj nhd. siissj, lat. svavis. Dieses
Wort lässt sich nur ans dem Sansk. erklären, wo svad
{s1ivad)j svadcj süss sein heisst.
SusTKUN 816, isl. systkynj schw. syskonj alt. sjzskinij dän.
s0skendej s^dskende, sydskende^ Bruder und Schwester,
zusammengesetzt aus Sustir_, s. d. W., und Kun_, Ge-
schlecht, s. Kuni. l>au sustkun . litu . risa ., d. h.
die Geschwister Hessen errichten.
SUSTIR 1724, 1747, isl. systir,. schw. syster, dän. s0Ster_,
goth. svistar, ahd. sucstarj ags. sveostoVj engl, sister^
holl. susterj, nhd. Schwester. Bopp erklärt dieses Wort
aus dem Sansk., wo es svasar heisst, durch sva-star^
d. h. angehörige Frau, von svUj siiiiSj und stri^ Frau,
s. Vocalismus u. s. w. von Franz Bopp, S. 182. Siistur
270 S. V|.
102, 387, 393, n. s. w. (acc). Sästur 914 (acc). Siistr
998 (acc). SusriA^ 1593 (plur.), verritzt für SustriA-
Sustiy\^, 312 (nnm. sing.)- Sustiirsun 189, Schweslersohn.
tSeiYr 9 (acc. plur.), s. Sinar unter Sin. S\^stur 1634,
1888.
SÜSLA 151 (infin.), isl. sysla, beschäftigt sein, thun, schw.
syslaj dän. sysle. Da sich neben schvv. skÖta^ dän. ski^tte^
warten, besorgen, auch die alte Form syta findet, und
es auch eine Form oskötsl/gj nachlässig giebt, so bin
ich der Meinung, dass sysla aus sytla entstanden und
also ein Freqnentativum von syta ist (über die Endung
— laj s. R. Gr. S. 207). SkÖta aber gehört zusammen
mit isl. skiotrj hurtig, schnell, skiotij (das hurtige Thier)
das Pferd, skiota [skyt_, skaut_, skotid)^ werfen, schnell
fort bewegen, skot, (das sich schnell Bewegende) der
Pfeil, Spiess, Schuss, skoltij Läufer, skuta^ (das schnell
sich Bewegende) das Fahrzeug, skutla,, werfen, skutill,
Wurfspiess, schw. skutta_, landsch. sutta^ schnell sich
fort bewegen, springen, skuta_, ein Fahrzeug, skjuta^
fort bewegen, schiessen, landsch. skjutj Stute, skjuts_,
das Halten der Pferde zur FortschafFung Reisender, dän.
skydcj, schieben, schiessen, u. s. w., ahd. sciozarij ags.
sceotarij scytan^ engl. shooU In dem Begriffe des ge-
schwinden Fortbewegftns liegt aber auch der Begriff des
Aufschiessens, Hervorsprossens, daher isl. ^^of^^ (das Her-
vorragende) der Schwanz, skutij der Rand, Saum, skuta,
hervorragen, u. s. w. — daher auch schw. landsch. syte
(der Spross"» das kleine Kind, vielleicht gehört auch .vj'^-
lingj Geschwisterkind, hierher. — Skalti lit . süsla .
merki ., d. h. S. liess das Denkmal besorgen.
SUTI 1485, 1489, ein Mannsname, der Russige, isl. Sotij>
der Russige und auch Mannsname, sotj Russ, schw. sotj
dän. soclj ags. sood. Da im Isländischen sioda, vergl.
S. H- 271
Su^rbUj sowohl glühen als sieden lieisst, so hezielit sich
sot anf tias VercJiinstcn fester Körper, wie 5i>e/V/^ Seh weiss,
auf das Verdunsten flüssiger Körper. — Sil^^i 232. Suta
311, 567, 1122, 1471 (acc). Suuiri 545. Soti 363. Sota
568 (acc).
SuTi 220 (adv.), südlich, vergl. Sii\>-rbü. Sim suli fürs,
d. h. Der südlich umkam.
SuTl/K 485 (pliir.), für SiinüA^j vergl. Furuh'j isl., schw.,
dän. syridj ahd. sunta_, alts. sundeaj ags. synnej engl.
sirij holl. zondcj heisst eigentlich das Abgesonderte und
hängt zusammen mit isl. siindrj entzwei, sundra^ zer-
srückeln, schw. sonder _, söiidra, dän. sonder ^ s<jf>ndrej
goth. sundrOj besonders, ahd. suntar^ ags. syndrian^
engl. Zunder j holl. zonder^ und gehört zur Wurzel suj,
die ursprünglich scheiden bedeutet. Vergl. Furkifi. Sin-
tir 1695. + GuJ> : firi : lati iki : orar : sintir :
d. h. Gott vergebe euch eure Sünden.
SlJBlÄRN 482 (acc), ein Mannsname, Siubiurnj Seebär, zu-
sammengesetzt aus Siuj s. d. W. , und Biurn_, s. d. W.
SuM 50, 101, 235, u. s. w. (pron. relat.), welcher, isl. sem^
schw., dän. som_, entstanden aus sa^ s. d. W. , vergl.
Sua. — Sim 220, 1374. Sem 1779.
SuMllR 888, ein Mannsname, Sommer, isl. suniar^ schw.
sommarj dän. sommer^ ahd. sumar^ ags. sumorj engl.
Summer, wird in der Regel hergeleitet von der Wurzel
sUj leuchten, heiss sein, daher die heisse Jahreszeit. Es
ist auch möglich, dass Sumur für Siumar^ der zur See
berühmte, steht und zusammengesetzt ist aus Si'uj s. d.
W. , und Mar, s. Vdimarj ahd. Suomar ist wahrschein-
lich derselbe Name. — Sumir ebenfalls 888.
SliMARHUS 1856, Sommerhaus, zusammengesetzt aus Sumar,
s. d. V. W. , und HuS:, s. d. W.
272 S. H.
SOFNU^ 1653 (part. praet. act.), entschlafcMi , isl. sofa {sef,
svafj sofid)j svefrij Schlaf, svcefa^ svcfia und sefa^ ein-
schläfern, besänftigen, sofa, Schlafzimmer, sofna, ein-
schlafen, schw. sofva, schlafen, sbfva^ einschläfern,
sömtij Schlaf, somna_, einschlafen, dän. sovcj, s^viijS^viiCj,
a^s. svefarij sveftij womit wahrscheinlich im Zusam-
menhange stehen, goth. svibls, ahd. sueval und suepalj
ags. svefelj, schw. svafvelj d?LX\. svovelj eigentlich das
Einschläfernde, Betäubende, der Schwefel, — Hver gu-
^i sofnu^ er, d. h. Der Gott entschlafen ist.
SOKIVA 2012 (gen. plur.), von Sokn_, Kirchspiel, Gemeinde,
isl. sokrij Kirchspiel, Gemeinde; Angriff, gerichtliche
Klage, schw. socken^ dän. so^Uj ags. socn_, Zufluchtsort,
Unverletzlichkeit. Da im Isländischen sokn auch Klage-
sache heisst, so ist es wohl wahrscheinlich, dass dieses
Wort zusammenhänge mit isl. saka^ anklagen, vergl.
Saka\^.
SOTI 1457 (sing, imperf.), isl. sozkia {soktij sokt)^ suchen,
schw. sÖkaj, dän. .?0ge^ goth. sokjarij ahd. suohharij ags.
secarij, engl, seekj vergl. Saka\^. — Knutr X soti X
Iklot -J«, d. h. K. suchte England (heim). Vergl. L, R.
S. 109.
SOMU 928 (acc. sing, f.), isl. samr^ derselbe, schw. samma,
dän. sainniCj goth. samaj alts. sama, engl, saine^ d. h.
eigentlich der eins ist mit dem vorhin bezeichneten,
kein anderer als dieser, von der Wurzel sa oder Sam^
welche bedeutet mit, zusammen, isl. samatij schw. sam^
mauj dän. sammeitj, gth. sainaVj samanaj ahd. saman^
samant, samit, altfr. samirij, nhd. sammtj, griech. a^a,
lat. simulj similis. — Fftir X somu X mo^^ur. Nach
(dem Tode) derselben Mutter.
Skutin
S. H. 273
Skutin 1764 (i^rt. praet. pass.), isl. skiota^ schw. skjuta_, dän.
shydcj ahd. sciozan^ ags. sceotarij engl, shootj holi. schie-
len j nhd. schiessen j vergl. Säsla. — Sum . skutin .
vart> . ihel ., d. h. Der todt geschossen ward.
Skutlakr 174, ein Mannsname, der ausgezeichnete Läu-
fer (?), zusammengesetzt aus Skiiti (isl. skottij, s. Süsla)j
Läufer, und Lakr^ s. ^urlak\^,
Skulobri 414 (dat. sing), ein Ortsname, für Skulhamri^
zusammengesetzt aus Skiul^ s. d. f. W., und Hamr^ s.
Haimarbu.
Skuli 325, 1930, ein Mannsname, der Bedeckende, Be-
schützende, isl. skuli oder skylij Beschützer, auch ein
Mannsname, skyla^ hedecken , beschützen, skyla^ (das
Bedeckende) der Schleier, skiolj (das Bedeckende) Zu-
fluchtsort, Schutz, schw. skyluj, bedecken, skulle ^ Heu-
boden, skjulj Schauer, dän. skiulcj, skiul. Hierher ge-
hört wohl auch isl. skiolldr^, schw. sköld_, dän. skioldj
goth. skilduSj ahd. seilt, alts. scild, ags. scyldj engl.
shieldj der Schild, eigentlich das Bedeckende, da die
Ableitung von isl. skilia^ ahd. scillanj unterscheiden,
nicht wahrscheinlich ist, denn der Schild war gewiss
zuerst eine SchutzwafFe und später erst ein Unterschei-
dungszeichen. Auch möchten goth. skalja^ Ziegel, ahd.
scal, ags. scaler _, scylj engl, shale, shell_. Schale, isl. skal^
Schale zum Trinken, Wägen (weil die harten Bede-
ckungen der Früchte und Thiere, zuerst hierzu ange-
wandt wurden), skali. Dach, Haus, Schlafkammer, skclj
(Bedeckung der Conchylien), Schale, schw. skal, äussere
Bedeckung, Schale, skdlj eine Schale zum Trinken, dän.
skalj (Bedeckung der Früchte), Schale, ^Ayf/^ (Bedeckung
der Conchylien) Muschel, skaalj, Schale zum Trinken,
leichter so zu erklären sein als durch eine Wurzel Scalj
35
274 S. H-
zerspalten, u\ Scheiben trennen, da zerfchcHcn wolil
erst aus dem leichteren Zerspringen der Schale, als der
Frucht oder des Thieres in derselben, entstanden sein
dürfte.
Skulti 1978 (sing, imperf.), isl. eg skalj ich soll, will, skulld^
Schuld, schw. skolaj sollen, werden, skuldj Schuld,
dän. skulle^ skyldj goth. skulaUj, schulden, sollen, wer-
den, skuldoj das Schuldige, skula ^ der Schuldener,
ahd. scolauj sollen, sculdj Schuld, ags. scyldan„ an-
schuldigen, scylde^ Schuld, engl, shallj ü. s. w. Auch
das Wort skulan lässt sich viel natürlicher dtiroh Be-
deckung, Schulz, s. d. V. W., erklären, als durch Tren-
nung (von der Wurzel Seal). Aus dem freiwilligen
Schutz Wurde hernach eine Verpflichtung, diese war
also eine Schuld und das Fordern derselben ein An-
schuldigen. Auf diese Weise lässt sich auch ganz gut
einsehen, wie isl. skuli Beschützer und goth. skula
Schuldener bedeuten konnte. — Skiisti 608, iui' Skulti.
On skusti fara tili Iklant>-s, d. h. Er wollte nach
England fahren. Skal 93, 398, 846, u. s. w. (sing,
praes.).
SkOKR 1458, ein Mannsname, Skuh^j^V-Ad , isl. skögr^ schw.
skog, dän. skovj, ags. scuva^ engl. shaWj, eigen l lieh das
Schattengebende, der Hain, gehörend zu isl. skuggi _,
Schatten, skuggsia (das Schattensehen) der Spiegel, skygna^
verfinstern, skygnij, Laube, skyj, (das Schattengebende)
die Wolke, schw. skugga. Schatten, skygga^ beschatten,
(dadurch) scheu werden, skygg^ scheu, sky^ Wolke,
skyj scheuen, dän. skyggCj s._, skygge_, v.j, skye_, sky,
scheu, sky^ Wolke, goth. skuggva^ (der Seh alten wieder-
gebende) der Spiegel, Schade dass dies schöne Wort von
dem Blendling Spiegel verdiängt ist, skohslj (Schatten,
Gespenst), Dämon, skura,, (die Verfinsterung durch Wol-
ken lind dann der gewöhnlich dadurch verursachte)
Windstoss, skavjan^ (die Hand über die Augen haltend,
die Augen beschaltend, um zu) schauen, ahd. scouon
oder scowwon,, schauen, scur^ Regenwolken, (das durch
den Regen erregte unangenehme Gefühl) der Schauer,
sciiraj Scheune, sciuhan, scheuen, ags. scuUj Schatten,
sceavicin^ schauen, u. s. w., engl, sky^ Dunstkreis, u.
s. w. Die Wurzel ist Sku^ bedecken, beschatten, wel-
che noch in den mannigfachsten Formen fortlebt, deren
Zusammenstellung hier zu weit führen würde.
Skref 1977 (sing, iroperf.), isl, skrifa^, schw. skrifva^ dän.
skrivcj lat. scribcre^ schreiben. — SkrifaV 1780 (part.
pass,).
Skika 31, ein Frauenname, die Anordnende (?), s. d. f. W.
Skifti 874. Die Inschrift ist undeutlich, Br. S. 158 deutet
dieses Wort durch Wechsel, alsdann hinge es zusam-
men mit isl. skipti oder skifti j Wechsel, Veränderung,
Theilung, skipta^ verändern, theilen, skepiaj ordnen,
tiieilen, skipa^ ordnen, verbessern, schw. (alt. skiptij
Theilung, Beute, skiptcij, theilen, tauschen, bestimmen,
handhaben) skiftCj Abwechslung, Theilung, Tausch,
skifta , a b wech sein, verä n d er n , th ei 1 e n , skipa, ord ne n ,
verordnen, handhaben, dän. skiftCj, s.^ skiftCj v.j ags.
s(^xf^^^ ^<^yft'^^^> ^"§'« shiftj ahd. sccfo und sccfilj nhd.
Schöppe oder Schöffe^ Richter. Diese Wörter scheinen
weder mit seliafFen, noch mit schöpfen verwandt zu
sein, wie mnn anzunehmen pflegt, sondern zu geliören
zu gotli. skiubanj ahd. sciopan^ ags. scufaiij, idid. schie^
leHj dessen ältere Bedeutung eigentlich ist fort- oder
wegstossen und dann befördern. Aus wegsloss«n würde
alsdann tauschen, theijen, verändern, und aus befördern
wiederum ordnen, iiandhaben , richten entslandeu sein.
S,fti 883, für Ski/ii (?).
276 S. H-
Skira 1817, die Einfassung, Schur, Zarge, isl. skor^ Ein-
fassung, Rand, Stufe, vergl. Skokr. — Lit : giara :
stain : ok : skira, d. h. Liess den Stein und die Zarge
machen.
Skirlauh 881, ein Frauenname, Skirlaukj s. Fulkir, die
reine Blühende, die reine Zierde des Geschlechts, zu-
sammengesetzt aus Skivj und Laukr^ s. ^urlak\s,^ isl.
skir und skcer^ rein, skira_, reinigen, abwaschen, taufen,
vergl. KristnOj schw. skir und sk'dr^ rein, durchsichtig,
skira und sk'draj reinigen, klären, dän. skcer, skcere
(veraltet), goth. skeirSj klar, ags. scirj engl. sheeVj nhd.
scheuern. Hierher dürfte auch gehören ahd. scerlinCj
(die reinigende, die heilende Pflanze) der Schierling,
welches Wort man gewöhnlich so erklärt: die Pflanze
mit eingeschnittenen Blättern.
Skibi 551, 731, 884, (dat. sing.), isl. skipj, schw. skeppj, dän.
skib^ goth. skipj ahd. scifj ags. scip^ engl, ship^ nhd.
Schiff. Man erklärt dieses Wort in der Regel durch
das Hohle; sollte es nicht vielleicht das Geschobene heis-
sen? — Is sturj>i -j- austr -f skibi +, d. h. Er
steuerte östlich ein Schiff. — Skibin 509 (plur.). On
fürs X uti X mi>- X ala X skibin X , d. h. Er
ging verloren mit allen Schiffen.
Skarf 973 (acc), ein Mannsname, Skarjrj, der Scharfe, isl.
skarpr j scharfsinnig, skera _, schneiden, schw. skarp _,
sk'draj, d^n. skarp^ skcere^, ahd. scarfj sceran_, ags. scearp^
scirauj, engl, sharp^ von der Wurzel Skar^ theilen, tren-
nen; daher auch isl. skarij schw. skara„ dän. skare^
ahd. scaraj ags. scaruj nhd. Schaar^ nicht die Samm-
lung, sondern die Abtheilung. — Skurba 1421, ein Bei-
name, der Scharfsinnige. Skurba 1330.
SkauiA 1192, ein Mannsname, Skafir (?), Schaber, isl. ska-
faj schw. skafva^ dän. skavcj goth- skabanj ags. sca-
S. h. 277
farij engl. shave„ nhd. schauen^ gehört iiiil dem vorigen
Woite zu derselben Wurzel.
Skar^>I 721, ein Mannsname, der Verringerte (?), isl. skerdr^,
verringert, vergl. Skarf.
»Skari 836, ein Mannsname, der Reine, veigl. Skirlauh.
SkanU 968, ein Landscliaflsname, zusammengesetzt aus (?)
isl. skauiij, Wiese, und U, s. d. W. — Skonii 1251. Is :
varj> : tu^r : o : Skonu :, d. h. Er starb in Skonu.
SKAlt>AA 865 (gen. sing.), isl. skei'd^ Lauf, ein längeres schnell
segelndes Schiff der allen Skandinavier, \on skei da _, lau-
fen, schnell laufen, vergl. Susla. Hierher scheint auch
zu gehören isl. skeid„ schw. sked^ dän. skee^ Löffel, sei-
ner Gestalt wegen wahrscheinlich so benannt. — Skai-
^a/K . visi, d. h. Steuermann des Schiffes, oder wie
A. S. H, I, 96 hat: Schiffshauptmann.
SkäBERA 1978 (acc. sing.), isl. skapari_, schw. skaparCj, dän.
skaberj der Schöpfer, von isL skapa^, schw. skapa^ dän.
skahe (schw. skaffa^ dän. skafje^ verschaffen, sind aus
dem Deutschen aufgenommen), goth. skapjaiij, ahd. sca-
faiij ags. scapaiij engl, shapc. Dieses Wort fällt gewiss
ursprünglich zusammen mit isl. skafaj schw. skafva,
dän. skavej gth. skahan_, ahd. scapan_, ags. scafauj engl.
shavCj nhd. schaben^ von der Wurzel Ska^ absondern,
so dass es wie Kira^ s. d. W. , zuerst hiess von den
äusseren Theilen befreien, zu etwas veraibeiten , bilden,
hervorbringen, und abschabten der Grundbegriff isl. Da-
her isl. skaptj schw., dän. skaftj ahd. scaftj ags. sceaft^
engl, shaftj (der abgeschabte, der Piinde bi-rauble Baum)
der Schaft, ahd. scaf^ ags. sceap., engl, shcepj (das ab-
geschabte, der Wolle beraubte Thier) das Schaf, wes-
wegen man wohl nicht nöthig hat dieses Wort aus dem
Böhmischen abzuleiten (schw. färj dän. faar^ Schaf,
welche Foinien sich in keiner anderer Sprache finden,
278 S. H.
stflien in Verbindung mit Fi^ s. Far)^ isl. skcpna_, scliw.
skapnad und skcpnad^ dän. skicbne_, Bildung, Gestalt,
Natur , u. s. w. — Skabera : hi mis : ok : jort>a/K * ,
d. h. Sehöpfer des Hiuimels und der Erde.
Skali 119, ein Mannsname, der Kahlköpfige, isl. skallij
Kahlkopf, schw. skalle j Schädel, Kahlkopf, landsch.
skulle j dän. skdlchtj, kahlköpfig, engl, scull. Dieses Wort
heisst ursprünglich Bedeckung des Gehirns, Gehirnschale
und gehört ziisaminen mit Skuli^ s. d. W. Aus Schä-
del bildete sich erst später der Begriff Kahlkopf, so
dass die Bedeutung enthlosst (von Haaren) keinesweges
ursprünglich ist und isl. skallda., schw. {skcllla) skolla,
dän. skoldtj, engl, scaldj, durch Brühen von Haaren be-
freien erst aus dieser Nebenbedeutung entstanden sind.
Skalti 151, 263, ein Mannsname, Dichter, Barde, isl.
skdlld^ schw. skaldj dän. skialdj, ahd. scalto_, Musiker,
Sänger, scaltispilj Dichtkunst und Musik. Die ursprüng-
liche Bedeutung dieses Wortes scheint nicht Dichter
(Erfinder), sondern Sänger zu sein, da die alten Skandi-
navischen Skalden alle ihre Gedichte absangen, vergl.
Z. Hjs. T, 270. Wie Barde (wäl. beyrdd_, ir. haird,
Barde, cambrobr. pryduj, singen, fries. baria, schreien,
nhd. landsch. b('iern_, läuten, indem mit dem Klöppel
an den Rand der Glocke geschlagen wird) nicht eigent-
lich Dichter, sondern der Tönende, Rufende, Singende
heisst, so dürfte also auch Skalti_, der Schallende, der
Singende bedeuten, und alsdann zusammengehören mit
isl. skell. Schlag, Schall, skcllaj gegen etwas schlagen,
skella_, durch Schlagen einen Laut geben, schallen, schel-
len, schw. skallj Schlag, Schall, Klapperjagd, skaller,,
Klapper, skallaj, schallen, eine Klapperjagd halten, ags.
scellan^ ursprünglich ohne Zweifel einen Laut von sich
geben, wie eine geschlagene harte Bedeckung eines
S. 4- 279
Tliirres odei- einer Frucht, d. h. eine Sehale giel>l , vergl.
Skii/i. — Skalt 129, 1463, der Dichter. Ivnr Olubs :
skalt : raisti : 1463, d. h. Ivai , der Dicht« r Oiubs
errichtete.
SnUF 461 , F-Pf^hR UjiPiK scheint zusammengezogen z« sein
für Y\\>[\^ hli HK, d. h. Seinen Valer Uf, indem
Hi für Ufli steht, vergl. Ußr.
Snutasta^UM 2009 (dat. pl.), ein Ortsname, zusammenge-
setzt aus SnutTj und Sta\>T^ s. Sta\^_, isl. snotr,, listig,
weise, schön, snot oder snolra^ ein wilziges und weises
Weib, snatra oder snotra_, schmücken, Sitten beibrin-
gen, von siiiidr^ Schnauze, Stärke, Raschheit, snita^
schneuzen, sehw. (landsch. snufverj verschlagen, sniit^
Schnauze, snutfa^erj schön, snuttj Liebling, Herzchen,
snaut oder snytej Nase, snautasj sich küssen, lieben),
siiytCj Schnauze, snyta ^ schneuzen, dän. snu j, listig,
snudej, Schnauze, siiyde^ schneuzen, goth. snutrsj klug,
weise, snutreij Klugheit, Weisheit, ags. snoter,, weise,
ahd. snutaj, Schnauze, suutan., schneuzen, u. s. w. viel-
leicht ursprünglich ein Schallwort. Snutr heisst also
eigentlich geschneuzt und ist daher ganz übereinstim-
mend mit dem Lat. emunctae naris. — Snota 1826
(gen.), ein Mannsname, Snoti_, der Verschlagene, Schöne.
SnORIR 783, ein Mannsname, der Rotzige, Dumme, das
Gegen theil von dem vorigen Worte, (isl. snitd) schw.
snor (dän. snot)j, ndd. schnodder^, Rotz, scheint ebenfalls
ein Schall wort zu sein.
ÄlNI 245, ein Mannsname, Schnee, isl. snidr^, siiiör^ snccr_,
Schnee, schw. snöj dän. sneCj goth. snaivSj ahd. snco
(gen. snewes^j ags. snavj engl. sno'Wj die Ableitung ist
ungewiss, griech. vicpag, lat. ?iix_, n/vis.
SniOLAUK 1064, ein Frauenname, Schneelaueh, zusamnjen-
geselzt aus Snt\, s. d. W-, und Laukj s. \'urlak\\.
280 H. h-
Snkribiaun 142, ein Mannsname, dcv sehr Schnelle, zu-
sammengesetzt aus Snar^ s. Snarij und Biurnj s. d. W.
— Sniborn 671.
Snikur 1533 (acc), ein Mannsname, Snikirj der Schma-
rotzer, vergl. Usnikin.
Sniaval 1720, ein Mannsname, Siiiovaltrj Schneewald, zu-
sammengesetzt aus Stiij, s. d. W. , und Valtr, s. Valium.
SnialI/K 878 (nom. plur.), isl. sniallr^ schnell, tanglich,
tapfer, verständig, berühmt, siiilli und snilld_, Talent,
schw. snällj schnell, geschickt, artig, snillcj Fähigkeit,
Witz, Talent, dän. snildj snildcj, ahd., ags. snel. Dieses
Wort scheint ein Schall wort zu sein, seine urspiüng-
liche Bedeutung ist sich geschwind bewegen; daher nhd.
fortschnellen , schw. fbrsnillaj, dän. forsnilde oder hc
snildej prellen, betrügen, u. s. w. — Sniali/K : tri-
kiA . d. h. Hurtige Bursche. — Snialan 192, 881, 882,
n. s. w. (acc. sing, masc), Sun ^ snialan ^ 192, d.
h. Raschen S<'hn. At : fatur : san : snialan : 881,
d. h. Seinem verständigen Vater. — Siiali\^ 992 (nom.
plur.). Sn aliA suni/K, d. h. Verständige (gute) Söhne.
Snalaii 790 (acc. sing. masc). F a J> u r X sin X s n a I a n.
Snari 34, ein Mannsname, der Hurtige, isl. snar, schnell,
tapfer, schw., dän» snarj, huriig, scheint als ursprüng-
liches Schallwort von dem Laute eines sich schnell
bt wegenden (schnurrenden) Körpers genommen zu sein.
Wie sich Schnalle zu schnell verhält, so dürfte sich
auch isl. snara_, schw. snara^ dän. snare^ ahd. sna-
rahha und snara^ engl, snarej Schlinge, zu Snar ver-
halten, so dass snara nicht eigentlich das Gedrehte
{^•A. snuraj Schnur, von snua_, drehen, schw. snOj Schnur,
snOj drehen, dän. snorj, snocj, gth. snorjoj Strick, Korb,
al
so
J
S. Pj. 281
also im Allgemeinen Geflochtenes, ahd. snuor)j sondern
das sich schnell Znsnmmenziehenrle bedeutet.
Snab 65, ein Mannsname, Snabij der Hurtige, schw. snahbj,
hurtig, dän. i en snub, sehr schnell. Auch dieses Wort
ist ein Schall wort und hängt mit schnappen, d. h.
schnell ergreifen, zusammen.
SlFA 925, ein Frauenname, die Sanfte, isl. sefaj mildern,
sefij, Gemüth, Sinn, (geneigter Sinn) Gunst, sefi oder
sifij (der einen geneigten Sinn zu Jemand hat) Freund,
VerAvandter, sifiün^rj, ein Verwandter, sifj (die Milde)
die Erde, Benennung einer der Asynien, schw. safli^^
milde, bedächtig, langsam, ^o\.\\. sifan„ sich freuen, si-
bisj, friedlich, sib/a_, Verwandtschaft, gasibjoiij sich ver-
söhnen, ahd. sippea^ (Zustand der Milde) Friede, gesippOj
der Verwandte, samftij mild, linde, ags. sifiaiij, sib, ge-
sibba_, soft, ^ngh ^ctfe^ ausser Gefahr, sicher, soft, nhd.
iS/^/j-schalift, sanft. Dies Wort scheint viel natürlicher
zusammenzugehören mit Sofa_, vergl. Sofnu'^j so dass
der Begriff besänftigt, gemildert, freundlich, befreundet
zum Grunde liegt, als mit sansk. sapanij ich verbinde,
mit dem dagegen isl. safna, (verbinden) sammeln, safiij
(Veibindung^l Sammlung, safnadrj (veibundene) Menge,
Gemeinde, Kirche verwandt zu sein scheint. — Siafr
542, ein Mannsname, isl. siafni, Liebhaber, Freier. Sam
1214 (acc.) von Samrj, Nebenform für Safr.
SlF/Ki 1571, vielleicht ein Epitheton, der Dauernde, immer
Fruchtbare, isl. sifriorj immer Samentragend, peren-
nirend, zusammengesetzt aus Si^ und Frir, vergl. Rakii-
ft^i\\j isl. sij, immer, goth. sinteinOj, immer, ahd. sin
oder sintj ags. sin^, nhd. Sin-Grüny d. h. Immeigrün.
SiU 1065, ein Ortsname, See (?), vergl. Sj. III, 132, isl.
siör, siaij scer, schw. sjö_, dän. s^j g^*^^- •^^^'^'■^-> ahd.
36
282 S. H-
seOj ügs. saej engl. 5e<2j wahrscheinlich das sich Bewe-
gende oder das Scheinende, Klare, Lautre. Sio 2013.
— Su 1455, ein Mannsname (?).
»SlULFiR 1065, ein Mannsname, Silber, \s\. silfrj schw. silf-
vcTj, dän. s^lvj goth. silubr^ ahd. siluparj ags. seolfer_,
sulverj engl, silvcr; die Ableitung ungewiss. — Sulfu
i092 (acc). Sulfa 1237, 1470, 1609 (gen.). Sialfi 507,
511, über die Endung — i vergl. R. Gr. S. 182. Sicelfa
616 (acc). — Wenig wahrscheinlich ist die Erklärung
dieses Namens durch Sulvi (es findet sich doch wirklich
Salvi 897 für Sulß)j, Sonnenanbeter, zusammengesetzt
aus Sul und Vi:, s. d. W., isl. , schw., dän. sol^ lat. solj,
Sonne. Vergl. ebenfalls Saiulfrj welches Wort vielleicht
den besten Aufschluss giebt.
Sit> 1985, lat. Sit.
SlJ>AN 1978, 2009, seitdem, isl. sidan, schw. sedarij dän.
siderij, zusammengesetzt aus Si^r^, und der Endung —
arij, welche adverbia bildet, vergl. R. Gr. S. 202, isl.
sidj spät, schw. sidst_, zuletzt, omsider (isl. U7n sidir)j
endlich, dän. silde (isl. sidarla^ sidla)^ adv. sildi§_, adj .
sidst, superl._, goth. seiVu_, spät, ahd. sidj ags. sifS^j engl.
sithj von der Wurzel Si^ dauern, vergl. Sif^i. Isl.
seinrij schw. sen^ dän. seen^ langsam, sind Zusammen-
ziehungen von si^an_, vielleicht auch goth. sinsj alt.
Dass aber ahd. sene-skalkj altfr. sene-scalch mit goth.
sins_, alt, zusammenhängen sollte, ist höchst unwahr-
scheinlich, und viel glaublicher, dass sen oder sin bloss
verstärkend sei. — Si^u 1153.
»Sl^BURlN 493, spätgeboren, isl. sidborinn^ zusammengesetzt
aus Si^rj, s. d. v. Wort, und Burin^ s. BurV- Sun X
sin X si^buri n, d. h. ihren spätgeborenen Sohn.
SlOLl 155, ein Mannsname, der sehr Mächtige, isl. siöli_,
ein starker und grosser Mensch, sehr mächtig, König.
S. H- 283
Mail erkläit dieses Wort entweder durch scellj, glück-
lich, vergl. Ro^vislj oder durch sia^ sehen, s. d. W.,
in die Augen fallend.
SlR 731, 1826, die Inschriften sind undeutlich, Sirij Herr,
isl. siraj Anredungsformel an Geistliche und scheint die
Bedeutung des engl, sii^e^ Vater, zu hahen , ahd. SiUora^
ags. si^oraj franz. sire_, engl. siPj ein sehr verbreitetes
Wort, sansk. sliira^ ind. syr^ arab. sary , u. s. w. —
Es liesse sich vielleicht vermuthen, dass dieses Wort
mit dem isl. ser (dat. s. Sa)^ sich, ^ur sich selbst, ein-
zig, zusammenhänge, und die Bedeutung des Ausgezeich-
neten , Vorzüglichen enthielte, isl. hann var scr um
jnödurj er war das einzige Kind der Mutter, hann var
ser d skipij, er besass ein Schiff für sich selbst, sergödr^,
hochmüthig, serlegr^ besonders, schw. i sar_, besondeis,
sardeleSj besonders, u. s. w. , dän. scer^ von anderen aus-
gezeichnet, besonders, sehr ausgezeichnet, u. s. w. —
Sirin 487 (nom. sing, mit Artikel), der Herr. — Sira
104, 1556, 1834 (acc.j, ein Mannsname, Sirij der
Mächtige.
SlRKlR 1188, ein Mannsname, der Geharnischte, Gepan-
zerte, von Sirkrj isl. serkr^ vergl. Suirtikr.
SiRHUlv 368, undeutlich, vielleicht für Sirkiuir^ der ausge-
zeichnete Krieger, zusammengesetzt aus Sir^ s. d. W. ,
und Kunrj s. Kuni,
Seref 692 (acc), ein Mannsname, Sirifr^ der iminer Frei-
gebige, zusammengesetzt aus Sij s. Sif^i^, und Rifrj s.
Rifas, Vergleiche auch Sikrifr.
SlRlJ*- 381, 703, 944, 1556, ein Frauenname, die immer
Bereite, Geneigte, zusammengesetzt aus Si, s. Sif/{Jj und
RiVrj s. Kun\>, Vergleiche auch Siki'i\>. — S//i\>r 984»
SiriKk 905. Sinhir 754, 979 (gen.). ^SV/7>^^/K 322
284 S. H-
»SlK 1, ein Mannsname, Sikrj der Sieger, isl. si^arr oder
si^urvinnari^ Siegr, .y/gr oder si^urvinning^ Sieg, «f -reg^
oder vinna sigr_, siegen, scliw. segcrvinnerej seger oder
segervinning , segra _, dän, seierherre oder seiervinder _,
seier oder seiervinding , seirCj goth. ^/g/.yj Sieg, ahd. 5/-
kinomo^ sikuj sikan_, ags. sigedrihten_, sige^, sigan. Es ist
am wahrscheinlichsten,, dass 5/A:r das JXiedersenken, Nie-
derstürzen (der Feinde) heisst und zusammenhängt mit
isl. sigaj niedersenken, sig^ das Hinunterlassen eines Vo-
gelfängers von einem Berge, sigarij ein Vogelfänger, der
sich an einem Taue von einem Berge hinunterlässt, schw.
siga oder signa^ sinken, dän. sigj (Senkung) Pfuhl, glh.
siggqaUj, sinken, ah.d, ags. sigan _, u. s. w.
SlKFUS 331, 1200, ein Mannsname, Siegbereit, zusammen-
gesetzt aus Sikr^ s. Sik^ und FuSj, s. Ro\^fos.
SlKFRlJ> 1810 (acc), ein Mannsname, SikfriVr, der durch
Sieg Schirmende, zusammengesetzt aus Sikr^ s. Sik_, und
FriW. s. FriH — SikfiA^uW 126. Ähd. Sikifrid. Sih-
friV 1731, s. Fulhr.
SlKFAST 318, 344, 941 (nom. und acc), ein Mannsname,
Sikfastrj der im Sieg Feste, zusammengesetzt aus Sikr^
s. Sikj, und Fastr^, s. Fasti. Sihfast 452 (acc), vergl.
Fulkir, Sihfatr 1632. Sihvastr 235, 640, 1072.
SlKVl|>R 186, 318, 327, 436, 454, ein Mannsname, An-
führer im Siege, zusammengesetzt aus Sikr^ s. Sikj und
ViVr. s. Vi^'ur. — SigviV 577 (acc). Sihvi\^ 510, 577,
862, 865 (nom. und acc). SihviW 62, 122, 184, 214,
229, 273, 375, 955, vergl. Fulkir. Sihvitr 461. SM-
viW 302.
Sikuar[> 2105, 2106 (acc), ein Mannsname, SikvarVr^ Sieg-
ward, zusammengesetzt aus Sikr^ s. Sik_, und Vaiu\rj
s. d. W. — Sikvarta 611 (gen.). — Sikur\^r 1243. Si-
gur^r 1931, 2233; diese Form könnte auch übeiein-
S. H- 285
stimmend sein mit mhd. S/ghart oder S/garcl. Sihur^
1078. Sihurh^ 1923, vergl. Fulkir. SthkurV 85.
SlKUATR 285, ein Mannsname, der im Siege Hurtige, zu-
sammengesetzt ans Sikr_, s. Sikj und Hvatr., s. Va\^r.
SikvaVs 1859 (gen.). ^/Ät^i-^z/r 911. Sahvatr 1300.
SlKüALTi 714, 858, ein Mannsname, Sikvaltr^ der im Siege
Waltende, zusammengesetzt aus Sikr^ s. Sikj und Valtrj
s. Valtum. SihvaUi 188.
SlKRlFR 1450, ein Mannsname, der Siegraubende, zusam-
mengesetzt aus Slkr^ s. Sikj und Rifr^ s. Rifnik\^. —
Sikraif 1571 (aec). Sihraif 670, vergl. Fulkij\
SlKRl^ 241, ein Frauenname, die zum Siege Bereite, zu-
sammengesetzt aus Sikr^ s. Sikj und Ri^Fj s. KiiiiV- —
Ägrz'^- 1654. %77Vr 80. SikruV 626. ^zAr?^^^/' 493. Äg-
r«>r 162. — ^iiA7'z/[>^r 984 (gen.). — SihriV 236, vergl.
Fulkir.
Sekrim 2144, ein Mannsname, SikrimVj der immer Ge-
lielmte, zusammengesetzt aus aS"/^ veigl. ikSV/vKzV, und Ä^/V/zz/'^
s. d. W. ; vielleicht auch für Sikh^imrj Siegesheld.
SlKHIALMR 32, 36, ein Mannsname, Sieghelm (ahd. siki-
helnij die Krone), zusammengesetzt aus Sikr^, s. Sikj
und HialniFj s. d. W.
»SlKlNlUTR 204, 360, 669, ein Mannsname, SikmaiUFj Sieges-
genoss, zusammengesetzt aus Sikr^ s. Sikj und Niaiitr^
s. Niautir. — Siliniuta 214 (acc). Saihniutr 269.
SlKiR 448, ein Mannsname, der tapfre Mann, isl. seggr^ der
tapfre Mann, alts. scgg, ags. secg_, der Mann, wohl ei-
gentlich der Siegende, vergl. Sik, — Sikis 149 (gen.).
SlKlKR 39, ein Mannsname, Sikinkr^ der Sieger, vergl. Sik^
über die Endung — ikr oder — inkr_, s. R. S. 185.
»SlKAT 465 (acc.), ein Mannsname, für Sikkautr (?), der
kluge Sieger, zusammengesetzt aus Sikr^ s. Sikj und
Kauit\ s. d. W.
286 S. h-
SlKSTAlN 559, 591, 1134, ein Mannsname, Siegstein, zu-
sammengesetzt aus Sikrj s. Sik^ und Stain_, s. d. W. —
Sikstin 127, 978, 1103. Siksten 1106. Sikston 1138. Sih-
stin 1313. Sihstain 79, 417, 1102, veigl. Fulkir.
SiKTRUKR 1565, ein Mannsname, der, welcher des Sieges
gewiss ist, zusammengesetzt aus Sikr_, s. Sik_, und Trukr y
s. Truk, — Siktruk 675 (acc). SuktrukrZm. Sutrikii^^^.
Shktirikr 289. Sihtrihks 1872 (gen.).
SlKTiRF 248, 395 (acc.), ein Mannsname, Siktiarfr^ der
kühne Sieger, zusammengesetzt aus Sikr^ s. Sik_, und
Tiarfr^ s. d. W. ÄÄ?«// 116. Sihtiarf 231. Sihtiarfr
199, vergl. jFw/Ä/r.
SlKBlURN 1061, 1133, ein Mannsname, der tapfre Sieger,
zusammengesetzt aus Sikr^ s. Sik, und Biurrij, s. d. W.
— Sikbiärn 294, 482, 545. Si^hiarn 1571. Sihhiarn
523, 780, vergl- i^w/^^r.
SlKLAUK 1306, ein Frauenname, die blühende Siegerin, zu-
sammengesetzt aus Sikr^ s. Sikj und Laukr^ s. J>wr/aÄ:A-
Sihlaiih 510, vergl. Fulkir,
SlKLAlF 1091, ein Mannsname, Siklaifvj Siegesspross, zu-
sammengesetzt aus Sikrj, s. Sikj und Laifr^ s. Faslilifs
und Laifa. Sihlaif 1702, vergl. Fulkir.
SlKLT 944 (part. perf. act.), von Sikla_, isl. 5/g/<:/_, segeln,
si^laj Mastbaum, se^l, Segel, se^la_, segelj dän. seile _,
seilj ahd. sekalj, Segel, ags. se^lian^ seglj engl. sail. Die
Ableitung dieses Wortes ist schwierig. — Han . uft .
siklt . d. h. Er (ist) oft gesegelt.
SlKMUist>R 1082, ein Mannsname, der durch Sieg Beschüt-
zende, zusammengesetzt aus Sikrj s. Sik_, und MunVr^,
s. Munti. — Sikmunr 894. Sikmunt 733, 1025, Uli
(acc). Sigmuntr 1571. Sikinut IUI (acc). Vergl. Finr.
Ahd. Sikimund.
S. h- 287
SlKMAR 352, 454, ein Mannsname, Siegberühmt, zusam-
mengesetzt aus Sikr_, s. Sik, und Mar^ s. Vihmar. Ahd.
Sikiniar.
SlHUNAR 586 (gen), ein Frauenname, Sikun_, vergl. Fulkir_,
die Siegliehende, isl. Sigyrij, zusammengesetzt aus Sikr^
s. Sikj und Unna^ s. Uni.
»SlHt>OR 1556, ein Mannsname, SikVur^ vergl. Fulkirj, der
kühne Sieger, zusammengesetzt aus Sikrj, s. Sik_, und
Hr, s. d. W. — Sih\^orn 1010. SihiVurn 87.
SihraJ^UR 266, ein Mannsname, Sikra\>T_, vergl. Fulkirj, der
im Siege Herrschende, zusammengesetzt aus SikPj s. Sik^
und Ra^Fj, s. RaVa.
SiHNüM 1994, lat. Signum,
SiHNl 1690, ein Frauenname, Siknij vergl. Fulkir^ die Sie-
gerin , s. Sik.
SiHNl 1930 (conj. praes.), von ä^/zö^^ segnen , isl. signa^ schw.
signa^ zaubern, segnen {välsigna)j dän. signe^ segnen,
ahd. sekinon, ags. segnianj entstanden aus \i^\. .signum_,
eigentlich das Zeichen des Kreuzes machen, das heid-
nische Wort ist goth. veihauj ahd. 'wihan^, ags. wikan^
isl. vigiaj schw. viga^ dän. viCj weihen, von f^i^, s. d,
W. , eigentlich durch Feuer gegen böse Geister schüt-
zen. Vergl. die lesenswerthe Abhandlung in Annaler for
Nord. Oldk. 1838—1839, S. 177, u. f. Doch ist hier
Manches aus einer vorgefassten Meinung gedeutet; denn
dass z. B. eine Insel des Abends oder Nachts besser zu
sehen ist oder gleichsam aus dem Wasser hervorsteigt,
beruht bekanntlich auf einer ganz gewöhnlichen opti-
schen Täuschung, und eine solche Nachricht von einer
Insel kann also keinesweges so gedeutet werden, dass
damit gemeint sei, ''die Insel werde des Nachts von bö-
sen Wesen bewohnt, die das Tageslicht nicht ertragen
288 S. Pf.
könnten " S. /. c. S. 203. — Sihna 2029. Sikne 1961.
Sinne 1950. Smar 1826 (sing, praes.).
SlHATR 157, 591, ein Mannsnanie, Sikliatr_, vergl. Fulkirj,
der mächtige Sieger, zusammengesetzt aus Sikr_, s, Sikj
und HatPj s. Hatikr. Sihit 79 (acc.).
SiHTUNUM 12 (dat. pl.), nom. pl. Siktiinir^ gen. Siktiina_, Sie-
gerstadt, zusammengesetzt aus Sikpj s. iS^i^^ und Tw/z^
s. Tiini.
SiHBORH 273, ein Frauenname, Sikburkj vergl. Fulkirj Sie-
gesburg, zusammengesetzt aus Sikr^ s. Sik^ und Burkj,
s. d. W.
SiHLAIK 1697, ein Mannsname, Siklaikr^ vergl. Fulkir, Sie-
geslust, zusammengesetzt aus Ä'A^r^ s. Sikj, und Laikr,
s. Leiknir. Sihlaiks 1785 (gen.).
Sin 2, 5, 6, u. s. w. (acc. sing.), isl. sinn^ schw. , dän. sin,
goth. seinsj ahd. sincr, ags. ^m^ sein. — Fa^ur . sin ,
d. h. Seinen Vater. Totur sin . 102, d. h. Seine
Tochter. Scn 174, 179, 332, u. s. w. für Sin. Sinu
1921 (dat sing. neut.). A ot>-ali X sinu, d h. Auf
seinem Gute. Siniun 729, 1560 (dat. sing, masc), vergl.
Far. Sino 1005, 1326, 1346, u. s. w. (acc. sing, fem.),
für Sina. Tutur : sino : 1326, d. h. Seine Tochter.
Sino 44, 141, 1577 (acc plur. masc), für Sina. Bru^r
»J*»i« sino : ba^>-a ; 1577, d. h. Seine beiden Brüder.
Sini 435 (dat. sing. fem.). Sus + tur sini, d. h. Sei-
ner Schwester. Sini 621, 799 (acc plur. masc?). Sina
69, 158, 238, u. s. w. (acc. sing. fem.). Kunu sina,
158, d. h. Seine Gattiu. Sena 566 (acc. sing. fem.). Sina
85 (acc. pl. masc). Su ni sina, d. h. Seine Söhne. Si-
nar 9 (acc. pl. fem.). Sestr X sin X ar X tvar, d. h.
Seine zwei Schwestern. Sinar 2009 (gen. sing. fem.).
t>utur sinar, d. h. Seiner Tochter. Sina\^ 1401 (gen.
»S. Pf. 289
sing. fem.}. K u n u : sinaA :, d. h. Seiner Gattin. Sins
207, 1352, 1531 (gen. sing. masc). Fat>ur sins 1352,
d. h. Seines Vaters. Scns 1243, für Sins. Sint 1530
(acc. sing, masc), veirilzt für Sin. Siin 1570, für Sin.
Sein 108, ftir Sin, Sian 1210, für Sin. Sis 984 (gen.),
für Sins. Sit 952 (aoc. sing. neut.). San 276, 288, 625,
u. s. w. für Sin. Sain 620, für Sin.
Sek^R 1855 (adv.), zu gleicher Zeit, isl. i ^ad sinn,, dieses
Mal, SLmn oder / sennj auf ein Mal, zu gleicher Zeit,
schw. Sander oder i sänder^ auf einmal, von Sinn^ vergl.
Sunr. Baf^e : sen^"»* • lülita(> : d. h. Beide wurden
zu gleicher Zeit vollendet. SJ» II, 27 meint, dass dieses
Wort soviel als Kuhstall bedeute, weil es mit dem engl.
seeuj Viehherde (?), Aehnlichkeit habe (!!).
SlA 1953 (infin. praes.), isl. siuj schw. sCj dän. see_, goth.
sai\van_, ahd. sehan^ ags. sean, engl, secj nhd. sehen.
Es ist höchst wahrscheinlich, dass die ursprüngliche
Bedeutung dieses Wortes von einander absondern sei,
so dass dasselben mit lat. cernere übereinkäme, von der
Wurzel Sa oder Sak^ vergl. Saksi. Es würde alsdann
in Verbindung stehen mit isl. sia,, Seihtuch, Sieb, sia^
seihen, sichten, schw. siktj sikta^ dän. si^ sie^ u. s. w.,
von der Wurzel Saj scheiden, absondern. — Sia : ma :
J>u : a : mikh :, d. h. Du mögest mich ansehen.
SlAUN^U 2826 (dat. sing.), isl. siaunda, oder siöiinda,, der
siebente, siau oder siöj sieben, schw. sjundcj sju_, dän.
sjvendej syvj goth. , ahd. sihun„ ags. seofon^ engl, scven;
die Ableitung ungewiss. — Vergl. U.
SiAL 74, 235, 283, u. s. w., die Seele, isl. seil oder sdla^
schw. sjdlj, dän. sicel^ goth. saivala, ahd. seola^ ags.
saolj, engl, soulj scheint mit See, s. Siu^ zusammenzu-
hängen, wie Athem, mit A^ s. Jfri\>j, und also das
37
290 S. H.
sich Bewegende oder auch das Lautere zu bedeuten. —
Ku t> . hialJji . ha ns . sial . 74, d. h. Gott helfe sei-
ner Seele. Kristr . ialbi . sial . Anvita . 235, d. h.
Christus helfe der Seele Anvits. Seal \11^, Sialu 292,
418, 816, u. s. w. (dat. sing.), von Siala. Ku|> ialbi
sialu, d. h. Gott helfe der Seele. Sealu 1803. Sialutii
1736, 1757, 1763, u. s. w. (dat. pl). Bit>ir : füri :
[>aira : sialu m : 1757, d. h. Betet für deren Seelen.
Siallum 1684 (dat. pL). Siulii 1556 (acc). Siuli 1781
(dat.). Siula 487 (gen. pl.). Sol 967, 1675. Solu 1480,
(dat. sing.). Shal 1428, 1684. |>is X shal ialbi X
kuj> . 967, d. h. Dessen Seele Gott helfe. |>era s :
hal : til : ro : , d. h. Deren Seele zur Ruhe. Slul 1297,
für Sial. Siol 1609. Siolu 1476, 1482 (dat. sing.}. Sihol
1160. Sä 332, 421, 1828. Silu 14, 61, 485, u. s. w.
Saul 1102, 1190, 1410, Sahlu 242. Sail 1718, 1746.
Saili 1746. Sal 69, 71, 76, u. s. w. Salu 50, 261,
264, u. s. w. Sah 752, 770, 1832, u. s. w. Sala 812.
SJkll 1837 Salin 47 (mit^ Artik.). - Wie Anlas, vergl.
AntaVisj den Geist aufgeben, sterben hiess, so bedeutet
auch SalaSj, isl. sdlaz, entseelt werden, sterben, schw.
själasj, daher sdladr oder salu^r , entseelt, todt, (so
dass seli^ mit entseelt oder todt ursprünglich gleichbe-
deutend ist, vergl. RoVvisl)^ sal^a, tödten.
SlALFR 1856, selbst, isl. sialfr^ schw. sjelf, dän. selv, goth.
silba_, ahd. selpcTj ags., engl, seif. Es ist am wahr-
scheinlichsten, dass dieses Wort mit Sial, s. d. W., zu-
sammenhänge, da auch im Sansk. atman, Seele, auf
dieselbe Weise angCAvandt wird. Nimmt man an, dass
es zusammengesetzt sei aus si, sein, sanst. sva, und lip,
lif, Leib, so würde es mit sansk. svajasbhu oder svahhu,
selbst seiend, übereinstimmen und in gewisser Hinsicht
mit engl, any hody, some hody, zu vergleichen sein. —
S. h 29i
Ok sialfr gerde, d. h. und machte silbst. — Sialfa
329 (acc. sing. fem). IskiAun . Har^a/K • toli/K .
lil . listi . runa/K . ati . sik . sialfa ., d. h. I. ,
die Tochter H.'s Hess sich selbst Runen ritzen. Sialfan
1609 (acc. sing. masc). Eskil : Sulfa : sun : lit ;
res ; s t i n : ^ i n a : e f t : s i a l f a n : s i k : , d.h. E. der
Sohn S.'s liess sich diesen Stein errichten. Sealfan 683
(acc. sing. masc). At . sik . sealfan ., d. h. Sich selbst.
Sial/A^ 1301 (nom. sing. masc). Siolfum 1922 (dat. sing,
masc). Siolfum ser, d. h. Sich selbst. Silfon 717
(acc. sing. masc). Selfon 292. Silfan 194. Saulfr 739.
Salfan 681 (acc. sing. masc).
SlALM 779 (acc), ein Mannsname, SialmVj der Schreck-
liche, isl. skelmir oder skelfir^ Schreckbild, ein Mann,
welcher Anderen Schrecken einflösst, skelfa^ erschrec-
ken, skialfaj zittern, btben, schw. sk'dlm_, skdlfva, zit-
tern, sk'älfva.j Fieberfrost, dän. skielm, skielve^ beben,
Q^s. scjrlfan^ schAvanken, ahd scelniOj (das Beben, Schau-
dern) die Pest, scilufj (das schwankende Kraut) das
Schilf, von der Wurzel Skalfj zitlernd sich bewegen
(ertönen ?).
SlTlA 1553, 1556 (infin. praes. act.), setzen, isl. setia, set-
zen, sitiaj sitzen, schw. satta^ sitta^ dän. scettCj sidde_,
goth. satjaiij sitan^ ahd. sezzan_, sizzan^ ags. settatij sit-
tatij engl. set_, sit^ lat. sedcre^ u. s. w. scheint eher die
ursprüngliche Bedeutung zu Ruhe bringen, als wohin
bewegen zu haben. — Lit . sitia . st in . d. h. Liess
den Stein setzen. Sutum 1065 (plur. imporf). Vi/K su-
tam stin J>ina, d. h. Wir setzten diesen Stein. Suti
1272 (sing, imperf.). Katr .* suti ; sten : l>ana :, d.
h. K. setzte diesen Stein. Sotu 2020. Olafr kunukr
so tu milistaino t>isa, d. h. König O. setzte diesen
Meilenstein. Si\^on 1342 (pl. imperf.), Anglosachsismus
292 S. Vi
für Si^um. Vir : si^on :, d. h. Wir setzten. Siati
1686, undeutlich. Säo 458 (plur. imperf.). Säi 1353,
1468 (sing, imperf.). + ^-urJ^iA X siti x stin X
J>onsi X , d. h. Th. setzte diesen Stein. «Se^i 1695, un-
deutlich. — Sitr 1307 (sing, praes,), von Sita, sitzen.
Sautu 1428, 1429, u. s. w. (plur. imperf). Sahta 1482
(conj. praes.?). Sahta mik a \>^\^ ius : auk : bara-
lis :, d. h. Setze mich in dein Licht und Paradies^
Saitu 1598 (plur. imperf.). Satu 1201, 1237, 1269, u.
s. w. (plur. imperf.). |>ai/K . satu . kuml . 1201, d. h.
Sie setzten das Denkmal. Satr 1323 (part. perf pass.).
Stan . var . satr., d. h. Der Stein war gesetzt. Sali
545, 1115, 1142, u. s. w. (sing, imperf.) Sali 567, für
Satu. Sata 1534, für Sati, vtrgl. Fur^a.
SiTlARF 116 (acc), ein Mannsname, Sitiarfr^, der Immer-
kühne, zusammengesetzt aus Si, s. Sif\Ji^ und Tiarfr,
s. d. W., oder auch für Siktiarfrj vergl. Siktirf.
S.s;TAR 2333 (gen. sing,), isl. scett^ Beilegung, Vergleich , Aus-
söhnung, scettaj aussöhnen, a\isc\\w, scet^ sceta oA^v scetta^
von Sitiaj s. d, W. — Ok : vilti : aeigi : gaka :
til : saetar :, d. h. Und wollte keinen Verglelich ein-
gehen.
SiBi 65, 283, 441, 461, 561, 638, 816, 933, 989, 1323,
ein Mannsoame, der Milde, Freundliche, Befreundete,
vergl. Sifa. — Siha 64, 432, 655, 1238 (acc). Saha
1281 (acc).
SlBlURN 1309, ein Mannsname, Immerbär, zusammengesetzt
aus Sij vergl. Sif\J.j und Biurn, s. d. W., oder für
Sikbiurn^ s. d. W. — Sibiun 316. Vergl. auch Sabiarn,
Sel^UR 1889, vielleicht, selten, vergl. ^rclkur, isl. sialdan,
schw. sällarij dän. sielderij goth. sildj ahd. scltana, ags.
seldotij engl, seldoiiij ist ohne Zweifel abzuleiten von
S. H. 293
Sdllj glücklich, vergl. JJhsaluni und Ro^vislj, bezeichnet
also ursprünglich das Herrliche und dann das Seltene.
SiLlAUS 310, für SilihauSj isl. sceluhusj eine Herberge in
einsamen und öden Gegenden für Reisende. Ueber diese
Herbergen vergl. Z. R, S. 127 und 131. — Ich glaube
nicht, dass der erste Theil dieses Wortes mit Sial^ Seele,
s. d. W. , zusammenhängt, sondern durch isl. selj, Sen-
nerhütte, goth. sali\>voSj Hei'beige, ags. stle^ Herberge,
vergl. Ubsaliuiij zu erklären ist, — J>uri lit kara sili
aus, d. h. Th. liess eine Herberge machen.
Selalant 1050 (acc), Seeland (?), isl. Seeland j Siolundj
dän. Sicellandj Si^lund oder S^landj ag«;. Sillend_, d, h.
Seeland oder Seehain, vergl. SiUj Land und LunV- Es
könnte vielleicht aber auch möglich sein, dass der erste
Theil dieses Wortes zusammengehörte mit isl. sölur _,
Handel, vergl. Ubsaluni; alsdann würde dasselbe gewis-
sermassen gleichbedeutend sein mit Kopenhagen.
SiEMÜNDR 1844, ein Mannsname, Siunmndr^ der Beschützer
zur See, zusammengesetzt aus &iu_, s. d. W. , und Muntr,
s. Miinti. Scemundrs 1654 (gen.).
SliviKALA 944 (gen. pinr.), von Simkalir^ vergl. L. R. S. 81.
SiMiu^l 1856, d. h. 27 October, vergl. Sj. II, 22.
Sa 220, 448, 1173, u. s. w. (pron. pers.), isl. sa^ su_, er,
sie, vergl. R, Gr, S. 118, u. f., altschw. sa {sar^ scer)_,
goth. sUj sOj ags. scj seOj nhd. ist noch gebleiben sie_,
engl, she^, holl. zf. Sa hit : Aki : 220, d. h. Er hiess
A. Sa fial 1173, d. h. Er fiel (blieb im Kriege).— Ser
1922 (dat.), isl. sci\ Siolfum ser, d. h. Sich selbst.
Sik 40, 194, 292, u. s. w. (acc). Sik sialfan 40, d.
h. Sich selbst. Kvikvan sik, sich lebend. Sig 135.
Sig gvik : ba^^i. Sich lebende beide. — Sa ist aber
auch pronom. demonstr., vergl. R. Gr. S. 122. Sikir .
in . a/K . sa . , d. h. Aber A. ist der, welcher. Sar
294 S. H.
607, 608. Sar varj> tii^r . 608, d. h. Dieser starb.
SaJk 192, 312, 587. SaA bit 192, d. h. Er hiess.
Sas 624. Sas ait Anütr, d. h. Welcher A. hiess. —
\>u 394, 541 (nom. pl.) s. unter ^au. Burkulf/K . uk .
Kiit>luk . ^►u . rislu . 541, d. h. Burkulfr und Kuth-
lauk, diese errichteten, f'-u 1146 (nom. pl.), s. unter
f^au. Sin : uk : J>u : k una . d. h. Sven, er und seine
Frau. \>-on 999 (nom. sing, masc), schw., dän. den.
^►on X stonta X mo X , d. h. Der möge stehen, ^on
142 (nom. pl.), wahrscheinlich unrichtig gelesen, ^on .
litu . rasa, d. h. Diese Hessen errichten, ^on 1468,
für \>eim^ wie im lateinischen wird die Gonjunction aus-
gelassen und der Nominativus, welcher nach dem Com-
parativus steht, in den Dativiis gesetzt, vergl. R, Gr. S.
227; so heisst es im Isländischen Hverri konu fegri_,
d. h. Schöner als jedes Weib; und in einem alten Schwe-
dischen Sprich Worte: Sicellan cer qvisther bwli hcetra^
d h. Selten ist der Zweig besser als der Stamm, oder
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, — ^»on . betri . ,
d. h. Besser als dieser. Vir 691, 713, 765, 837, 1335,
11. s. w. (nom. pl. masc). J>ir . litu . resa . 691, d. h.
Diese Hessen errichten. Ikibirn , ok . ^ir . brü^r .
litu . risa . 713, d. h. I., er und seine Brüder liess<in
errichten, ^-ir X Osti X bruf>r X raistu X 1335,
d. h. Osti und seine Brüder errichteten; wenn man näm-
lich ein persönliches Pronomen mit einem Eigennamen
durch auky und, verbinden sollte, so wurde diese Gon-
junction ausgelassen und das Pronomen in den Dualis
oder Pluralis gesetzt, und ist von keiner bestimmten
Person gesprochen, auf welche sich das Pronomen be-
ziehen könnte, dann entspricht das Pronomen im Plu-
ralis mit einem darauf folgenden Eigennamen dem Grie-
chischen Ol TtEQi,, vergl. R. Gr. S. 228, z. B. t>air
Onuner, s. unten. — ^er 1631 (nom. plnr. niasc.) ^ira
93, 162 (gen. plur.). Kuf> hilbi ant J>ira 162, d. h.
Gott helfe dem Geiste dieser, ^ern 8, 941, 1020, u.
s w. (gen. plur.). Kut> . hialbi . salu . \yeva . 941,
d. h. Gott helfe der Seele dieser, ^etr 461, 2011 (nom.
plur.). J>eir bere^^r oder brt>r, d. h. Diese Brüder.
^e/ra 1757 (gen. plur.). Füri ; ^eira : sialum :,
d. h. Für die Seelen dieser. \>eim 1198, 2022 (dat. pl).
KuJ> : hialbi : t>eim : 1198, d. h. Gott helfe diesen.
P-n'nn 1629 (dat. s. masc). Unti +steni + ^eimi +,
d. h unter diesem Steine. ^ei'A 49, 507, 890 (nom. pl.).
^is 1428 (gen. sing. masc). ^>is x shal ialbi xKw^"»
d. h. Der Seele dieses helfe Gott, ^et 1764 (acc. sing,
neut.). Bi|>ium ^et, d. h. Bittet dieses. \>im 1533 (dat.
sing. masc). Unt : J>^im : hauki :, d. h. Unter die-
sem Hügel. K/« 93, 692, 1457 (dat. plur.). I . ru-
num . \>\m sum 692, d. h. In diesen Runen, welche.
^em 554, 1915 (dat. pl.). Hialbi : ^►em ;, d. h. Helfe
diesen. hA 29, 163, 231, 608 (nom. plur. masc). t>i/K
litu, d. h. Diese Hessen. f>iA bruj^r alir 608, d, h.
Diese Brüder alle, oder Diese alle, welche Brüder wa-
ren. |>e/K 1126 (nom. plur. masc). Svin X auk X
\>eA\ X brüt>r X d. h. S. und seine Brüder. K/k^ 504,
978 (gen. plur.). Ku^ . hialbi : salu : t>^iAa :, d. h.
Gott helfe der Seele dieser. ^iA\au 1246 (gen. plur.).
^iy\\si 814 (nom. plur.) vergl. ^onsi. \>a 1592 (acc plur.
masc). KuJ> : sviki : t>a : a/K 2 han : suku:, d. h.
Gott hintergehe diese, welche ihn hintergingen, ^a 340,
950, 1038, undeutlich, ^au 14, 337, 489, u. s. w.
(nom. plur. neut.). Kair auk Hulmlauk ^au litu
14, d. h. Kair und Hulmlauk, diese Hessen; wenn sich
nämlich dieses Pronomen auf ein Masculinum und Fe-
mininum bezieht, so wird das Neutrum gesetzt, wie dies
296 S. H.
auch im Isländischen mit den Adjectiven der Fall ist,
vergl. R. Gr. S. 226. ^aun 76, 299, 850, für \>au.
^aun 135, 333, 1283, u. s. w. vor Hion^ scheint eine
Diialform zu sein. t>aun : hion :, d. h. Diese (beiden)
Gatten. Vauh 527, 1079, für \^au. \>aon 251, für ^aun.
Van 1131, 1420, 1479, vergl. Von. t>an : aA oder is :,
d. h. Dieser, welcher. Van 1576, 1579, 1971 (acc. sing.
masc). Vair 86, 233, 780, 1332 (nom. pl. masc). A r-
fastr . auk . t>air . briit>^r . d. h. Arfastr, er und
seine Brüder. t>^air ; Onuner : 1332, d. h. Onunr und
seine Genossen, vergl. Vir. Vaira 38, 348, 398, u. s.w.
(gen. pl.). Kristr . hialbi . salu . f>-aira ., 398, d.
h. Christus helfe der Seele dieser. Vaim 511, 929, 1676
(dat. plur.). Vaim\^ 1533. t>aim : lika : h\V'\ *, d. h.
Diese liegen beide. Vai\^ 10, 41, 79, u. s. w. (nom.
plur. masc). J>ai/K - iAu : suniA : 10, d. h. Diese
sind Söhne. J>aiA X brut>r X 589, d. h. Diese Brü-
der. Vai\^a 312, 496, 508, u. s. w. (gen. plur.). Vama
1680 (dat. sing. masc). Vamma 1632 (dat. sing. masc).
NA 253, 495, 690, u. s. w. (nom. plur.). VaA^a 1513
(gen. plur.). VA\ 802 (nom. plur.). VA\U 208, für Vau.
^A^R 1174, ein Mannsname, denn wie im Isländischen alt.
sadr für sannr^ satt für santj so steht auch hier SaVr
für SanVr oder Sannr^ der Wahrhaftige, Billige, isl.
sannr {sönn_, satt)_, wahr, billig, schw. sann,, dän. sandj
goth. sunisj wahr, ahd. sand {sunnis 1) , nur noch in
Eigennamen, z. B. Sanderat_, Wahrrath, alts. soth^ ags.
so<^j, engl, soothj nhd. sühnen^ das gewöhnlich hierher
gerechnet wiid, s. unter Suni. Wahrscheinlich ist die
ursprünglicne Bedeutung dieses Wortes befriedigend , von
isl. saddvj gth. saVs^ alts. sad^ ahd. satj nhd. sattj lat.
satur,- daher auch isl. sannr ^ das, was genug ist, Mei-
nung,
II
S. H- 297
nüng, Grund, Billiglicit. — Sa^ur 1152. Sa\>uri 1065.
Sautr 1410. Satar 1100, 1112.
Sarklanti 927 (dat. sing.)? ^- !»• Land der Saracenen, vergl.
Str. I, 40. Der Name ist^walirscheinlich entstanden aus
Strica; doch ist zu bemerken, dass isl. Scrkir bedeutet
gens togata und Saracenen _, Serklandj Jfrikaj, von serkr^
togaj, vergl. Svirtikr. — Tuu ; sunar : la : i : Sark :
lanti ., d. h. Starben südlich im Saracenenlande.
Sakat 953 (part. perf. act.), von Saka_, isl. seglaj sagen,
saga^, Erzählung, schw. saga, dän. sige^ ahd. sakenj ags.
scegauj engl. sax_, ursprünglich ausstreuen, vergl. d. f.
W. — t>et sum sakat var, d. h. Das, was gesagt
war, s. auch SantiaA^- Sagat 207, vergl. L. R. S. 129.
SakA/K 485 (acc. plur. ), isl. sökj Klagesache, Vergehen,
altschw. sakj Klagesache, Strafe, schw. sak ;, Sache,
Rechtssache, dän. sagj goth. sakjoj Streit, ahd. sah-
haj, ags. sac. Da isl. segia auch heisst ein Urtheil
fällen, so ist wohl höchst wahrscheinlich, dass dieses
Wort mit dem voihergehenden zusammenhängt; daher
isl. sakaj (einen Richterspruch suchen) anklagen, scha-
den, sakadrj (der, über welchen ein Richterspruch ge-
fällt Jst) schuldig, saknadr oder sbknudr^ (wohl ur-
sprünglich das ängstliche Gefühl eines Schuldigen, An-
geklagten, dann), Trauer, Sehnsucht (nach einer verän-
derten Lage), sahuij vermissen, scekiaj suchen, scekian-
di^ der, welchei- eine Klage ausführt, sokn^ Ausführung
eitler Klage, Angriff, Sprengel, soknari, ^^v ^ welcher
eine Klage ausführt, schw. saker., schuldig, sakf'dllaj
verurtheilen , doni-j lag-saga_, Gerichtssprengel, saknadj
Verlust, Trauer, sakna^ Verlust schmerzhaft empfinden,
söka^ suchen, sökande, Kläger, sohl, Eintreibung der
Steuern, Kirchsprengel, dän. s^gCj, suchen, anklagen,
38
298 S. H-
savn^ Verlust, Trauer, savne^ Verlust schmerzhaft emp-
finden, goth. sakarij streiten, sakjisj Streiter, sokns.
Untersuch nng, sokjarij, suchen, disputiren, 5oA:em5^ Un-
tersuchung, Streit, ahd. sahhan_, anklagen, easakoj der
Rechtsprecher, snohhauj suchen, ags. sacan^ secan^ engl.
sak^ seek. — Für + kifi + onura X saka/K X auk
X s u t i A X , vergl. Furkifi.
Saksi 17, 837, 1305, 1431, ein Mannsname, der Messer-
träger, der Krieger, ahd. SahsOj ags. Seaxa^ isl. sax^
ein kurzes Schwert, Messer, saxa^ zerschneiden, ver-
wunden, schw. saXj Schere, dän. saXj ahd. sahsj Mes-
ser, ags. soeXj kurzes Schwert, von der Wurzel Sak_,
schneiden, stc-are. Hierher gehören also auch isl. sö^,
Sfige, sagaj sagen, schw. sä^j sä^aj dän. savj save^, ahd.
se^a_, segorij sihhila^ die Sichel (isl. sigd, schw. sikel^
dän. seglj ags. sicolj engl. sickle)j nhd. Segge_, (das schnei-
dende Gras) das Riedgras. — Saksa 832, 1198, 1232
(acc). Sahsi 354, 2040, vergl. Fulkir.
Saktus 1742, lat. sanctus.
Santi 1978, lat. sanctL Sante 1571, 1609. Santa 1856.
SantiA/K 953. Sj. I, 29 sagt, "diesem Worte muss man
entweder die Bedeutung von sannerligen oder von vit~
nes-'öret anzwingen, oder es ist französich und bedeu-
tet Fusssteig." L. R. S. 129 erklärt dieses Wort durch
Ausfüllung mit Sand, — zusammengehörend mit isl.
sandrj, schw., dän. sancl, ahd. santj, ags., engl, saiid.
Man nimmt an, dass sandr ursprünglich entweder das
Ausgestreute oder auch das Gesammelte bedeute; es
könnte vielleicht aber auch mit goth, sinVan^ sich be-
wegen, vergl. Siinrj zusammenhängen und das Beweg-
liche, das Ausweichende bezeichnen, was sich sehr gut
durch den Flugsand, Treibsand, u. s. w. erklären Hesse.
— Ucbrigens ist diesei" ganze Theil der Inschrift dunkel;
S. H- 299
ei' heisst: Slo^>i . lit . kiarva . sant i a/K . >>it .
Silin . sak . at va/f^ . auk s u m . hvat . va/K . t^at.
Wäre santia\^ gleichbedeutend mit isl. sandeyrij Sand-
bank, vergl. Aur^ stände sak at für saknat_, vergl. Sa-
ka^.j und hvat für vat (isl. vadj eine Stelle, wo sich
ein Gewässer durchwaten iässt, schw. vadj dän. vade-
stedj von isl., schw. vada, dän. vade^ ahd. \vatanj, ags.
vadarij engl, wade^ von der Wurzel Va, sich bewegen),
Fürth, so liesse sich vielleicht folgender Sinn annehmen:
S. Hess die Sandbank machen, welche vermisst wurde
und als Fürth war sie, d. h. S. liess eine Sandbank
(die sich vielleicht nur über einen Theil der Flussbreile
erstreckte) zu einer erforderlichen Fürth einrichten. Vergl.
Hvat.
Saiulfr 887, ein Mannsname, Siuulfr, Seewolf, der tapfre
Krieger zur See, zusammengesetzt aus Siu-^ s. d. W.
(isl. sce- in Zusammensetzungen), und Ulfrj s. d. W.
Saikair 172, ein Mannsname, Seespeer, zusammengesetzt
aus Siu-j vergl. d. v. W., und Kaivj s. d. W. Saikir
901.
Sasur 208, 402, 1480, ein Mannsname, Sasse, isl. sessa-
nautrj Sitzgenosse, Kamerad, altschw. scessar^ solche,
welche zusammensitzen, z. B. Ruderer, ags. sxta^ nhd.
Sasseß der, welcher irgendwo sitzt, ahd. saze^ Sitzen,
Wohnen, Sitz, Aufenthalt, von Sitia^ s. d. W. — Sasi
596. Susur 1470.
Sasi 950, für ^asi. t>ai/K : raistu x stain sasi :, d. h.
Sie errichteten diesen Stein.
Sata 1479, lat. sancta.
Sabiarn 1324 (acc), ein Mannsnan)e, Siubiunij Seebär, zu-
sammengesetzt aus Siu-j s. d. W., und BiurUj s. d. W.
Saluk 1953 (voc. sing), Selige, vergl. Sial.
300 s. h.
SallA/Kbiarka 1579 (gen. plur.}, ein Ortsname, zusammen-
gesetzt aus isl. seUUj die Weide, schw. sal^, dän. selje^,
ahd. salo und salalia^ ags. salh^ engl, sallowj franz.
saulC) ital. salice^ lat. saliXj, nhd. Salweide j, und Biarkj
s. d. W. , also eine mit Salweiden bewachsene Anhöhe.
Ich glaube nicht, dass die Urbedeutung des ersten Theiles
dieses Namens das Band oder das zum Binden gebrauchte
Gewächs sei, sondern vermuthe vielmehr, dass in dem-
selben die Bedeutung enthalten, das am Ufer wachsen-
de Kraut. In dieser Vermuthung werde ich bestärkt
durch: isl. sei, die Weide oder Trifft der Viehherden im
Sommer, sellerij (ein am Meeresufer wachsendes Kraut)
Sellerie (so dass franz. celerie hierher gehörte), selnin-
gerj (ein am Meeresufer sich aufhaltender Vogel) tringa
litoralisj selr^ (ein am Strande sich sonnendes Thier)
Robbe, sild, (ein den Strand suchender Fisch), liäring,
silij ein grösserer Häring, silungr, Forelle, schw. selleri.,
själj sillj dän. selleri oder sillerij scelj sildj, lappl. sialjOj,
die Ebene, s'dlket, an das Ufer steigen, landen, salj_,
die Salweide, salj die Binse, sillda, der Häring. So
möchte ich auch ahd. salaha^ nicht durch sal-dha,
Salzfluss, was keinen Sinn giebt, sondern durch Ufer-
fluss (d. h. der mit schönen Ufern, Triften umgebene
Fluss) erklären. Vielleicht gehören auch Salat und Sal-
bei hierher. Salweide (dän. seljepiil) hiesse alsdann nicht
Weideweide, sondern Uferweide, was ebenfalls für diese
Annahme spricht. Auch Salz liesse sich leicht auf diese
Weise zuerst vom Ufer- oder Seesalz verstehen.
Salmut 950 (acc), ein Mannsname, Salmuntr^ Vertheidiger
des Saales, des Besitzes, zusammengesetzt aus Salr^ s.
UbsalujUj und Muntr^ s. Mund.
S. H- 301
Samun^R i844, ein Mannsnaine, Siumuntr^ der Vertheidi-
ger zur See, zusammengesetzt aus Siu-^ s. d. W., und
Muntrj s. Munti. Samun^rs 1654 (gen.).
StufONA 1855 (acc. sing, mit Artik.), von Stufa^ isl, stofa
und Stuka, schw. stufva und stuga, dän. ^fae^ mittelh.
stobcj ags. stovcij engl. stove_, stew_, nhd. Stube^ vielleicht
das erwärmte Zimmer (Ofen, Wärmzimmer, Badezim-
mer, Treibhaus, u. s. w.), dann Zimmer im Allgemeinen,
Wohnung, Haus. Dieses Wort würde alsdann zusam-
mengehören mit schw. stufva j dämpfen, dän. stüve, et-
was bei langsamen Feuer aufkochen lassen , engl, stive,,
warm machen, u. s. w. stewj dämpfen, holl. stooven.
Die Nebenformen isl. stuka^ schw. stuga^ ahd. stucha^
(Stube für den Arm, d. h. zur Erwärmung des Armes),
Muff, deuten nicht auf eine Verwandtschaft mit stehen
(wovon ahd. studa_, Staude), sondern mit isl. steikia^
braten, steikj, das Gebratene, der Braten, schw. steka^
sitkj, dän. stege^ stegj und mit nhd. stauchen oder stauen
(ahd. stou'Won)j in der Bedeutung von dämpfen und das
Wasser zum (Steigen, Aufbrausen) Stehen bringen, so
dass die Urbedeutung die des Aufbrausens, Verdunstens,
Dämpfens durch Hitze sein, und eine Verwandtschaft
mit goth. steigaiij ahd. stikan, isl., schw. stiga^, dän.
stige, d. h. aufwärts gehen, stattfinden dürfte. Die Wur-
zel ist Sta mit den beiden gunirenden Seitenwurzeln Sti
und StUj, in die Höhe steigen. — Stuk V^ll. Die In-
schrift ist auf einem Taufbecken, und endet: Ok her
skal um stuk stanta, d. h. Und hier werde (ich)
im Zimmer stehen. Stokuni 1251 (dat. pl.).
StüFRS 1503 (gen.), ein Mannsname, Stufr, der Hartnäckige,
isl. styfrj steif, hartnäckig, schw. styf dän. stiv^ ahd.
steife ags. stifj engl, stiffj, steif, eigentlich in die Höhe
steigend, von der Seitenwurzel StUj, vcrgl. d. v. W.
302 S. h-
StÜFIALT 920 (acc), ein Mannsname, Stnfialtr^ der Hart-
näckige, zusammengesetzt aus Stiifr, s. StiifrSj und Altrj
s. ViWalti.
StÜfbaltir 734, ein Mannsname, der sehr Kühne, zusam-
mengesetzt aus Stufrj s. StufrSj und Baldr^ s. BalVur.
StuJ^KIHL 633, ein Mannsname, Stu^kilj der starke Stutzer,
Führer, zusammengesetzt aus t^fwl^r^ s. StuVi^ {h\. sluddr^
Brautführer, der die Braut stützt und begleitet. Kjal-
mar^ kappi freaji vi Sjura mojg^ja studdu — Hjalmar
und Sigurd, ruhmvolle Kämpen, waren die Führer der
Braut — heisst es in Ujsmal^ Freaji Kjempa^ vergl.
Id, IX, 89 und 97), und KU, s. d.W. — SiuoVkil 143.
Stodkil 210.
STU|>lt>' 84 (acc. sing, mit dem Art.), die Säule, isl. , schw.
stodj Säule, dän. statte j ahd. studa, ags. studu, engl.
studj von isl. slydia, stützen , schw. stbdja, dän. {stive)
statte, ahd. studan_, u. s. w. von der Nebenwurzel Stu,
eigentlich machen, dass etwas steht.
StÜ^IKR 1113, ein Mannsname, StuVinkrj der Stützer, Hei- m\
fer, s. d. V. W. , vergl. Furiiki^ und 7?. Gr. S. 185. —
StüVik 128 (acc). StJkVinkr 206.
Stur 162, ein Mannsname, Sturij dei* Krieger, isl. styr
oder styrr auch stordj Krieg, styrjblld, Kriegszeit, styr-
jalldar madr_y ein kriegerischer, unruhiger Mann. Wie
Streit, s. Stri^j von der reissenden Bewegung des Was-
sers, so ist dieses Wort von der heftigen Bewegung der
Luft entlehnt, nämlich isl. stur,, (Gemüthsbewegung)
Sorge, Trauer, stiira, trauern, styrmaj stürmen, wü-
then, stormr^ Sturm, Angriff der Feinde, slorma, er-
stürmen, schw. störaj beunruhigen, Storni,, Sturm, Be-
stürmung, stormaj, stürmen, bestürmen, dän. sturen,
niedergeschlagen , for-slyrre, zerstören , storm, storme,
ahd. storran, stören, eigentlich heftig bewegen, auf-
S. H- 203
regen, sturm^ ags. styran oder astyran,, stearm oder
Storni j, engl, ^i/r^ u. s. w. von der Wurzel Stur^ heftig
bewegen. ~ Stora 140 (acc.) Star 1635, 1990.
StURFAST 748, ein Mannsname, Siurfastr^ der im Steuern,
Lenken, Leiten, Herrschen Feste, zusammengesetzt aus
Stura, s. SturVi» uud Fastr^ s. d. W. In den alten
Schwedischen Gesetzen heisst der von den neun Zeugen
[fastar) bei einem Verkaufe, welcher das Wort führte,
styrifaster.
SturM 220, 551, 731 (sing, imperf.), von Stura^ steuern,
isl., schw. styrUj dän. styre^ goth. stiurjan^ (die be-
stimmte Richtung geben) feststellen, ahd. stiiiron_, ags.
steorarij engl, steerj keinesweges hemmen , stehen machen ,
sondern die Bewegung geben, bestimmen, von der Wur-
zel Stur,, s. d. W. — Daher auch (isl. stiorrij, nicht das
Hemmende, Stationäre, sondern den Lauf Lenkende,
Fortschreitende) die Regierung, stiornaj, (den Lauf, das
Fortschreiten der Untergebenen lenken) regieren, stiar-
na (schw. stjerna^ dän. stieme^ golh. stairnOj, ahd. ster-
rOj ags. steorraj engl. star_, nicht der feststehende, son-
dern unseren Lauf, unser Schicksal lenkende Himmels-
körper) der Stern, nhd. starr oder stier j nicht eigent-
lich unbeweglich, sondern in der grössten Gemüths-
erregung, starren oder stieren^ nicht unbeweglich, son-
dern aufgeregt, zornig ansehen, storren , aufrührisch
sein, sich widersetzen, stÖrrig oder störrisch {schw. stursk)^
wiedersetzlich , u. s. w. — I s s t u r t> i + a u s t r + s k i-
bi + 551, d. h. Er steuerte östlich ein Schiff.
♦StÜRKAR 1315 (acc), ein Mannsname, Sturkair^ Steuerspeer,
zusammengesetzt aus Stura^ s. Stur^ij und Kair^ s. d.
W. — Starkar 49.
Sturilaki 1341, ein Mannsname, Steuergenosse (?), zusam-
mengesetzt aus Stura_, s. SturVi^ und Lakj, vergl. Filaki,
304 S. H-
Sturima^r 220, Steuermann, isl. styrimadrj schw. styr-
mauj, dän. styrmandj ahd. stiurOj, ags. steormarij u. s.
w., zusammengesetzt aus Stura, s. iS'ifiirN.* uod MaVr,
s. d. W. — SturimaVr 1548. Sturamons 292 (gen.).
Ku^ . iaibi sialu Vihmuntar.stura mons.d. h.
Gott helfe der Seele des Steuermannes V. Sturama\>r
101. Sturman 893.
StÜRBIURN 203, 801, ein Mannsname, der muthlge Stou-
rer, zusammengesetzt aus Stura^ s. Stui\i_y und Bmrn„
s. d.W. Sturhiarn 559, 851. Stirhirn 711. iy^/rZ^/am 939.
StüLAügA 851, ein Mannsname, Sturlaukrj der kräftige
Steuermann, zusammengesetzt aus Sturaj s. i5V^^r^>>«^ und
Laukr_, vergl. |>Mr/<2Ä:A.
StoM 199, ein Mannsname, Stu^i^ Stütze, Hülfe, vergl.
StuViV.
Sto^BIARN 131, 210, ein Mannsname, StuVhiurrij der külme
Helfer, zusammengesetzt aus StiiVij s. Stu\'iVj und Biurn^
s. d. W.
StriJ»- 437, ein Frauenname, für AstriVj s. d. W., odei-
*SVri|>^<2^ Feindseligkeit, isl. strid, Krieg, Traurigkeit, stri-
da_, Feindseligkeit, streda^ bezwingen, streita^ gegen et-
was streben, stridr_, reissend, schw. stridj, Kampf, slreta^
widerstreben, stridj, schnell laufend, strömend, reissend,
dän. strid, Kampf, stridj schnell strömend, stritte^ et-
was weit und mit Gewalt fortwerfen, ahd. stritarij ei-
gentlich vorwärts gehen, kämpfend streben, kämpfen,
ags. strcedan, gehen, strudan _, herumschweifen nach
Raub, rauben, stridj der Kampf, engl, stride^ sich wei-
ter bewegen, stray, irregehen, u. s. w. nhd. Strudel^
die heftige Bewegund des Wassers. Der UrbegrifF ist
also das Bestreben vorwärts zukommen, sich mit Hef-
tigkeit, Gewalt bewegen.
Stranti
S. h- 305
Stranti 1115 (sing, imperf.), Strandete, isl. stranda, stran-
den, ströndj, Strand, schw. stranda_, Strand j däu. strande j,
Strand j ahd. strantj, ags. strande u. s. w. Die Ableitung
ist ungewiss; vielleicht ist Strand und Rand dasselbe
Wort.
Stiubu 439 (acc.), von Stiuba_, die (Stiefmutter?) Stieftoch-
ter, vergl. L. R. S. 95, isl. stiupij Stiefvater, stiupa^
Stiefmutter, stiupr^ Stiefsohn, schw. styf-j dän. stiv-j
ahd. stiof-j ags. steop-j engl, step-^ u. s. w. Die Er-
klärungen dieses Wortes sind mannigfaltig. Für die
Bedeutung von unächt lässt sich keine Ableitung ange-
ben; für die Bedeutung von Mann einer Wittwe, Va-
ter von Waisen u. s. w. sprechen ahd. stiufan_, berau-
ben, ags. steopcild^ Weise, isl. sty/a^ abhauen, schw.
styfvaj abschneiden, stutzen. Sollte indessen dieses Wort
nicht vielleicht mit steif zusammenhängen, s. Stufrs^
und hart, streng, bedeuten? — Kunar . sun . Far-
ulfs . lit . kiara . mirki . fir . sial . Jufurfast .
stiubu . sin . totur . Hulratis . d. h. Kunar, der
Sohn Farulfs, Hess für die Seele seiner Stieftochter
Jufurfast, der Tochter Hulmtis, das Denkmal machen.
Hier ist also zugleich Hulmtis als rechte Mutter ange-
geben.
StiubsON 1223 (acc), von Stiuhsunr^ Stiefsohn, zusammen-
gesetzt aus Stiub-, s. d. W. , und Sunr^ s. d. W.
STlUBMOt»"UR 1609 (acc), von Stiubmu^ir^ Stiefmutter, zu-
sammengesetzt aus Stiub-j s. Stiubuj und MiiVir^ s. d. W.
StinfriJ>'R 540, ein Frauennarae, StainfriVurj die sicher
Schirmende, zusammengesetzt aus Stam_, s. d. W. , und
FriW. s. FriH — StinfriV 324. StünfriV 246.
Stiti^^-URI 1463, ein Mannsname, Stain^ur^ der dem Gotte
Thor geheiligte Stein, zusammengesetzt aus Stainj s. d.
W., und Vurj s. d. W. 39
306 S. H.
Sten^ru 1233, zusammengesetzt aus Stairij s. d. W., und
Vt^Uj s. d. W. — Halgi : lagj^i : han : i : sten :
^ru :, d. h. H. legte ihn in einen Sarg von Stein,
üeber solche Särge vergl. Z. R. S. 123.
Steniltr 181, ein Frauenname, Stainhillur j, die harte
Kriegsgöttin, zusammengesetzt aus Stain_, s. d. W. , und
Hiltur^ s. Hiltulf\s. Stailtr 211, für Stainhiltur (?).
Stinburg 889, ein Frauenname, Stainburkj Steinburg, zu-
sammengesetzt aus Stain-j s. d. W., und Burkj s. d.
W.
Stinbiarn 169, ein Mannsname, Stainhiurn^ der feste Bär,
zusammengesetzt aus Stairij s. d. W. , und Biurrij s.
d. W.
Stenmerki 566 (acc), von StainmirTii^ das Denkmal von
Stein, zusammengesetzt aus Stairij s. d. W., und Mirki:,
s. d. W. — Finvi^r . lit . kera . stenmirki, d. h.
F. Hess das Denkmal von Stein machen.
StinmjESTARI 1639, Steinmeister, Steinmetz, zusammenge-
setzt aus Stairij s. d. W., und Maistarij s. d. W. —
Steinmestarce 1920.
Steinlauk 1656, ein Frauenname, Stainlauh, die feste Zierde
des Geschlechts, zusammengesetzt aus Stairij s. d. W. ,
und Laukj s. ^urlakA\.
StibkaRL 280, ein Mannsname, Stafkarl^ der Alte, \'A, staf"
kallj ein Greis, der des Stabes zu seiner Unterstützung
bedarf, ein Bettler, zusammengesetzt aus Stafr^ s. d.
W., und Karlj s. d. W.
Stafr 1701, 1703, isl. stafrj Stab, Buchstabe, schw. staf^
dän. stavj ^oih. Stabs j ahd. stap^ ags. stcef, engl, staff. Es
ist nicht wahrscheinlich, dass die Grundbedeutung dieses
Wortes stehend, oder zum Gehen [stapan) erforderlich,
oder fest, hart sei, sondern vielmehr das Abgeson-
derte, das Einzelne heisse, verwandt mit isl. styfaj oder
8. h. 307
stofnUj abhauen, sc\\w. sty/va^ abschneiden, &dLV\. stcevne,,
kappen, i\hd. Stift (das Behauene, Gestutzte, Zugespitzte).
— Vergl. ^rimstafr. — Staf 1952, 2010. Diese beiden
Inschriften beziehen zieh wahrscheinlich auf eine alte
im Norden herrschende Sitte, dass man an dem Grabe
eines in nicht geweihte Erde und ohne Ceiemonie be-
grabenen Christen einen Stab errichtete, zum Zeichen,
dass man noch für die Einweihung und eine feierliche
Bestattung sorgen wolle. Vergl. L. R. S. 124 und 167.
— StaßA 1277 (plur.), Buchstaben. Eigentlich hiess
nur der senkrechte Strich der Runen Stafr» — Stafi/K»
runa, d. h. die Stäbe der Runen oder die Runensta-
ben. — Stafa 1573 (infin.), scheint mit Runen beschrei-
ben zu heissen.
StäFSKIBI 884 (dat.), zusammengesetzt aus isl. stafn_, schw.
st'cif ode.v stariij dän. staviij engl, stem^ der Steven, vergl.
Sta/r^ und Shb^ s. d. W.
Sta^^ 2023 (acc), von Sta\>r [StanWl), Stelle, isl. stadr^
das Stehenbleiben, die Stelle, die Stadt, schw. {stdlle\
Stelle) stadj kommt nur in Zusammensetzungen vor,
z. B. smedjestadj Amboss, stadj Stadt, dän. stedj, Stelle,
slad_, Stadt, goth. stak'S j Stelle, Herberge, TJfer (schw.
stadj der äussere Rand eines Gewebes), ahd. stetig statj,
ags. stedcj engl, steadj u. s. w. , von Stantaj, s.d. W. —
Aer var|>vaeita sta|> J>^aena, d.h. Welche diese Stätte
bewachen. — Sta^uni 667 (dat. pl.). StaVi 675 (dat.
sing.). — Dieses Wort dient ganz besonders dazu, um
Ortsnamen zu bilden.
Starki 1250, ein Mannsname, der Starke, isl. styrkrj Stär-
ke, sterkr oder styrkrj stark, schw. styrka^ starke dän.
styrkcj, stcerkj i\hd. starah_, stark, ngs. stearc, eng\. stark,
11. s. w. , von der Wurzel Star^ s. Siurj, eigentlich un-
ruhig, unbändig und dann stark, so dass der Begriff
308 S. h.
von feststehend nicht der ursprüngliche, sondern ein ab-
geleiteter ist.
Stanta 692, 697, 846, u. s. w. (infin.), stehen, isl. standaj
schw. standa und stcij dän. stände und staae^ gth. stan-
daUj ahd. stantan und stan^ ags. standaUj engl, stände
stafj, nhd. stehen j stand_, u. s. w. griech. GTrjvaVj lat.
Stare j von der Wurzel aS^^ä. — Hiar . maa stanta .
stan . 697, d. h. Hier möge der Stein stehen. — Stanto
1441 (infin.). — Nu : skal : stanto : stin :, d. h.
Nun soll der Stein stehen. Stanr 868 (sing, praes.).
Stein : si/K : si : stanr : d. h. Dieser Stein steht.
Stonta 2028 (infin.). Stonr 805 (sing, praes.). : Stin :
sa/Kisistonr:, d. h. Dieser Stein steht. Stu^ 884
(sing, imperf.). Diese Inschrift ist undeutlich, vergi. Br.
S. 167. Afta« 1480 (conj. praes.?). Sten ^>ese stai, d. b.
Dieser Stein möge stehen (?).
Stain 2, 10, 12, u. s. w. (acc. sing.), von Stainr^, isl. steinn,
schw. sten^ dän. steen^ gth. stains^ ahd. stein^ ags. stan^
engl, stoncj Stein. Es ist höchst wahrscheinlich, dass
dieses Wort zusammenhängt mit Stanta ^ s. d. W. —
Ristu X stain ^ina 2, d. h. Errichteten diesen Stein.
Stun 1482. Ston 300. Stono 117. Stoin 31. Stnan 829,
verritzt für Stan, Stin 1, 9, 23, u. s. w. Sten 102,
114, 151, u. s. w. S^in 1282. Stino 158, 258, 717,
u. s. w. Litu rita . stino |>isan 112, d. h. Liessen
diesen Stein ritzen. Stenn 1686. Stinna 1463. Stent
1629 (dat.). Unti -}- steni 4- J>eimi, d. h. Unter die-
sem Steine. Stene 1632 (dat.). Un^ir J^aemmae stene,
d. h. Unter diesem Steine. Stina 309, 411, 412, u. s.
w. (acc. plur. ?). Stena 30. Stena\^ 2033 (acc. plur.).
Stein 10, 20, 461, u. s. w. (acc. sing.). Steina 430,
1328, 1576. Steina\^ 1277 (acc. plur.). Sta 1563, für
Stan. Stan 106, 132, 142, u. s. w. (acc. sing.). Staen
S. U|. 309
71, 739, 1299. Staini 313, 1611 (acc. pkir. ?). Stainin
5, 966, 721 (mit dem Artik.). Staina 77, 162, 291, u.
s. w. (acc. plur. ?). Stana 1822. Stani\^ 513 (acc. plur.).
S^an 1818. Sina 968, Rir Stina,
Stain 348, 513, 526, 652, 734, 870, 871, ein Mannsname,
Stein, vergl. d. v. W. — Stin 103, 494, 882, 992. Stein
1247. Stens 1215 (gen.).
Stainu 1199 (acc), ein Frauennarae, Steina, s. d. v. W.
Stainulfr 344, ein Mannsname, Steinwolf, zusammenge-
setzt aus Stainrj s. Stairij und Ulfrj s. d. W. — Stain^
ulf 938 (acc). StinulfA^ 950.
Stainkil 853, ein Mannsname, Steinkeil, zusammengesetzt
aus Stainrj s. Stain^ und Kilj s. d. W. — Stenkil 175.
Stainal 675 (acc), von Stainhalr^ zusammengesetzt von
Stainrj s. Stainj und Halrj s. d. W. . Statt Stan al-
mikin, d. h. Sehr grossen Stein, liesst nämlich Z. ß.
S. 81. : Stainal mikin, d. h. Grossen Felsblock. —
Stainil 542. La tu : risa : stainil :, d. h. Liessen ei-
nen Felsblock errichten.
Stainbru 1334 (acc), Steinbrücke, zusammengesetzt aus
Stainrj s. Stainj und BrUj s. d. W, — Auk : stain :
bru : kar^i :, d. h. Und machte eine steinerne Brücke.
Stainbro 879 (acc). Kara auk : stainbro, d. h. Auch
eine steinerne Brücke machen. Stinbro 221 (acc). Mit
diesen steinernen Brücken werden sowohl Wege durch
Sümpfe als Brücken über Flüsse gemeint, vergl. L. R.
S. 127.
Stallara 1241 (acc), von Stallarij isl. stallarij Hofmar-
schall, schw. Stallare j dän. staller j von stallr, etwas
Hervorragendes, das Fussgestell, der Stall, schw. stallj
Stall, dän. staldj ahd. stalj ags. stal und stalle j u. s.
w., von der Wurzel Stalj feststehen, woraus sich alle
Bedeutungen erklären lassen, z. B. isl. stellij (das Fest-
310 s. h.
stehende), der Altar der Götter, schw. stel^ (feststehend)
steif, dän. stal_, (das Hervorstehende) die Geschlechtstheile,
das Euter der Stute, woher wahrscheinlich, schw. stalla^
dän. stalle j engl, stale^ nhd. stallerij uriniren, besonders
von Pferden, goth. stols^ (das Feststehende) der Stuhl,
Thron, ahd. stelza^ (das zum Feststehen Dienende) die
Stelze , U.S.W. — T u f a : r i s t i : s t i n : |> i n a : e f t i /K l
Ura : fat>ur : sin : staiara : Hakuna/K Jarls :,
d. h. Tufa errichtete diesen Stein über ihren Vater üri,
den Hofmarsehall des Jarls Hakun.
SbRAKR 299, ein Mannsname, Sbrakij der Gesprächige, von
schw. spräkaj sprechen, dän. sprog, die Sprache, ahd.
sprthharij ags. sprecan und specan^ engl, speak,, wahr-
scheinlich gehört auch hierher isl. spekia^ philosophiren,
vergl. Shakr, Denkt man an den Unterschied zwischen
reden und sprechen, so ist es nicht unwahrscheinlich,
dass dieses ein blosses Schallwort sei, und zusammen-
hänge mit schw. spraka^ dän. sprage^ knastern, knistern,
sprühen, ahd. spriozarij (mit einem Geräusch) hervor-
kommen, eigentlich vom Wasser, dann überhaupt von
dem Wachsenden, spria^ (der besprühete, gefleckte Vo-
gel) der Staar, so dass sprechen also eigentlich das Her-
vorbrechen der Worte in Bezug auf den Laut, reden
aber in Bezug auf das Geordnete derselben bedeute, wie
es auch der Fall ist.
Sbiut 979 (acc), ein Mannsname, \^\,spiotj, schw. spjutj dän.
spydj ahd. spiz^, ags. spitu^ engl, spitj, die spitzige Waflfe,
der Spiess. Die Wurzel ist Spi (eine Nebenwurzel von
Spa^ spalten), gespitzt sein.
Sbialbu^i 385, 585, ein Mannsname, der befehlende (?)
Krieger, zusammengesetzt aus Sbiali^ und Bu^ij s. d.
W. , isl. spialUj der, welcher sich mit einem anderen
unterredet, 5yo/ö//j Unterredung, 5^0/05//^^ sich unterreden,
goth. spillj Sage, spillorij, verliindi'gen, ahd. spel^ die
Rede, spillorij erzählen, pi-spdj (Beirede), Gleichnissrede,
Beispiel, ags. spella_, Gleichniss, engl, spellj Zauberwort,
u. s. w. — Vielleicht ist Sbiala ebenfalls wie Sbraka,,
s. Sbrake^ ein Schallwort, und mit spielen (musiciren)
verwandt; es würde alsdann ursprünglich wohl zu ver-
stehen sein in der Bedeutung von: eine Erzählung, u.
s. w. absingen. — SbialtbuVi 517. Sbelbu^a 1021.
8bakr 1276, ein Mannsname, der Weise, isl. spakr^ weise,
sanftmüthig, spakmceli, oder spa^ Weissagung, spd, weis-
sagen, spekiaj Weisheit, spekia_, philosophiren , spekia^
mildern, bändigen, spekin^rj Weltweiser, schw. spakj
ruhig, zahm, spaka^ zähmen, bändigen, besonders von
dem Bändigen der fleischlichen Lüste, spcij wahrsagen,
däo. spa^j Speere j spaae^ ahd. spahi^ weise, spahida,
Weisheit, scheint wie Sia^ absondern, s. d. W., eben-
falls von einander scheiden zu bedeuten und zur Wur-
zel Sba oder Spa^ vergl. Sbiutj zu gehören. Hieraus
liesse sich auch die Bedeutung von spähen (ersehen , er-
forschen) erklären.
SbäiskA/K 906 (plur.), von Sbank_, isl. spaungj ein ebenes
Eisstück, eine Metallplatte, spengia^ durch Spangen ver-
binden, altschw. spangj eine kleine Brücke, jetzt späng_,
dän. spangj Spange, eine kleine Brücke, ahd. spangä,
eigentlich das Spannende, verwandt mit isl. spenna^
fassen, spenna at ser^ die Kleider zu knöpfen, spenna^
Schnalle, schw. spdnnaj spänne _, dän. spcendcj, v.j spcen^
dcj s.j ahd. spannan, u. s. w. Auf den Runensteinen
versteht man mit diesem Worte übtr sumpfige Gegen-
den gelegte Balken oder Stege, vergl. L. B. S. 127.
SluJ>i 93, ein Mannsname, der Nachlässige (?), schw. landsch.
sldta oder slotta^ zaudern, dän. sliidej eine Arbeit nach-
lässig verrichten, engl, sloth^ Trägheit, Faulheit, sliUj
312 S. h.
unreinliches Weib, ii. s. w., ein malendes Wort. — Slu^
280, für ShiH SloW 916, 953. Slutu 1403.
»Sluru 710, 933 (acc. sing.), Slura (?), der Zauderer, isl.
slor^ Faulheit, slora^ ohne Ursache wo verweilen, schAV^.
landsch. slbrj unreinlich, slbra^ ein unkeusches Weib,
engl, slur^ u. s. w., ebenfalls ein malendes Wort, wie
das vorige.
Slot 1764, isl. slotj, schw. slott^ dän. slot^ ahd. sloz_, u. s.
w., von schw. slutaj dän. slutte_, ahd. sliozan^ schliessen.
Da z. B. Schleuse, altfr. sclusa (fr. ecluse) heisst, so ist
nicht unwahrscheinlich, dass dieses Wort aus dem lat,
claudoj alt cludoj entstanden ist.
Slikum 448 (dat. sing.), von Slikr, solcher, zusammengesetzt
aus Sa_, s. d. W , und Likr^ vergl. LikviW.
Slakvi 814, ein Mannsname, der Schlaflfe (?); isl. slakr^
schlaff, slcekinrij träge, slcekia^ longurio^ slcekij ein träges
Weib, schw. slakj schlaff, dän. slap, ahd. slaf^ ags.
sleac oder slaec, engl, slack. Dieses Wort schemt zu-
sammenzuhängen mit goth. slepatij ahd. slafarij ags.
slceparij engl sleepj holl. slaeperij schlafen, eigentlich
abgespannt sein. Hierher gehört auch isl. sleppa^ (ab-
spannen) loslassen, schw. släppa^ loslassen, slippa^ (ab-
gespannt sein) umhinkommen, dän. slippe, loslassen, los-
kommen.
Slagin 485 (part. praet. pass.), von Slaka, isl. slä, [slo^ sie-
gid)j schw. sld {siogj slagit)j dän. slaae [slog^ slaaet^
plur. slagne)j gth. sldhan^ ahd. slakan, ags. sleauj engl.
slay_, schlagen, ein Schallwort wie z. B. krachen, la-
chen. — Bru + ar|> + slagin +, d. h. Eine Brücke
wurde gemacht.
SmiJ^R 1724, ein Mannsname, Schmied, isl. smidrj schw,
dän. smed , goth. smi^^a^ ahd. smidj ags. smibj engl.
smith.
S. H- 313
smith, von isl. smida, eigentlich weich machen. Daher
noch goth. smeitarij, schmieren, schw. smetj eine weiche,
klebrige Masse, smidig, geschmeidig, u. s. w. — SmiV
1307 (acc). SimiVr 897.
Smig 740 (acc), ein Mannsname, Smikr^ Schmeichler, isl.
smeikr^ schlüpfrig, scheu, schw. smeker oder smickrare,
Schmeichler, dän. smi^rerj ahd. schmeichaj Schmeicheln,
die ursprüngliche Bedeutung ist Geschmeidigkeit, Schlüpf-
rigkeit; dieses Wort ist also verwandt mit dem vorigen.
40
314 T. t.
M. 1763. Man findet nicht, dass die Runen in älteren Zei-
ten als Zahlen gebraucht wurden, nur auf diesem Lei-
chenstein kommt 'l in der Bedeutung von 12 vor. Vergl.
L. R. S. 197. — I 1 ra>u, d. h. in der zwölften Reihe.
Vergl. R.
Tu 552 (sing, imperf.), für Tukj vergl. f^a,, isl. deyi'a [dcui
oder deydi^ dait oder dautt)^ schw. dö {dog oder död-
de^ dödt)_, alt. döia_, dän. d^e {d^de„ d^d)^ goth. dau^-
nauj ahd. towwan oder to'wjanj ags. dydan, engl, die^
sterben, vergl. TauVr. Sollte der Stamm dieses Wortes
Ta oder Tu sein , so liesse sich veimuthen , dass dieses
Wort mit Tuair^ zwei, s. Tuai\^„ in Verbindung stehe
und ursprünglich heisse in zwei Theile geschieden wer-
den, sich also auf die Trennung der Seele von dem
Körper bezöge. — Hon tu i Krikum, d. h. Er starb
in Griechenland. Tuu 927 (plur. imj)erf.). Tuu : su-
nar : la : i : Sark : lanti : d. h. Starben südlich im
Saracenenlande. To 326, 397, 441, u. s. w. (sing, im-
perf.). — Han . to X austr X 441, d. h. Er starb
östlich. To 452, 2011 (plur. imperf.). |>i/K to i hvita
va^um 452, d. h. Sie starben in den weissen Tauf-
kleidern. \^o 1411 für To. Viao 1050 (plur. imperf.?}.
Tu 1825, u. s. w., lat. Tu.
Tü 1277 (conj.), isl. \'viatj, schw. ty^ dän. thi^ ags. ^y^ (da-
her, deswegen) denn, von Sa_, s. d. W.
TüFl 1428, 1536, 1540, 1541, ein Mannsname, der Rauhe,
Zottige, isl. ^oß^ eine Pferdedecke, ^qf^ das Walken,
^cefna_, walken, ^ofnaj dichter werden, ^ufa^y ein Bü-
hel, Maulwurfshügel, u. s. w. Vufottr oder Vyfdr^ vol-
ler Bühel, schw. tufva^ ein Bühel (eine Bülte), tufvig.
T. 1^. 315
voller Bühel, lofs_, ein Büschel, tofsigj büschelig, tofvUj
ein fester Büschel verworrener Haare, ( nhd. Zopf 1),
tofvigj untereinander gewirrt, landsch. toJvUj walken,
tofva iliop oder tofla, unter einander wirren , dän. tue,
Bühel, tougej, (ags. tawian, ^^gl» ta'W, hell, touwen)»
gerben. Die Uibedeulung dieses Wortes scheint zu sein
oft niederdrücken, daher walken, gerben. Zu der Wur-
zel Tuf würden also gehören, goth. daupjan, ahd.
toufjan_, nhd. taitfciij goth. diuparij (zum Niederfauchen
passend) tief sein, ahd. tiof, ags. diop_, engl, deepj, nhd.
tief, ahd. diuliarij, nd. duwerij nhd. tauclieHj so dass
isl. Vufctj schw. tufva, dän. tue, eigentlich die durch
das Gehen (Tappen) in Sümpfen entstandenen Uneben-
heiten bezeichnete. Hieiher gehörte alsdann auch ahd.
tuohj (eigmitlich das Gewalkte), nhd. Tuch_, landsch. 21(/^
grobes Zeug aus Hanfund Rindshaaren , indem /* und
ch mit einander wechselten, wie in Tu/stein und Tug-
oder Tuch-Stein j eigentlich der rauhe Stein. Aus dem
Begriff Tuch ist hernach die Bedeutung des Rauhen,
Zottigen entsprungen, daher ags. taw oder tow, engl.
towj Hampf, Werg, engl. to\v_, holl. toww (isl. taug,
schw. tagj dän. toug)_, nhd. TaUj eigentlich das Rauhe.
— Tufa 1241, 1443, 1444, 1512 (acc). Toß 1569. To-
fa J221 ^acc). Towa 1914. \>ufr 749.
TüFA 1246, 1446, 1472, 1496, 1528, 1535, ein Frauen-
name, die Rauhe, Zottige. Tufu 1533 (acc.) Tufas 1431
(gen.). Tofa 990. Tofu 1569 (acc). Da der Begriff des
Rauhen und das Unordentlichen, Ausschweifenden im-
mer zusammenfällt, vergl. Ruf^^a, so ist erklärlich wie
schw. landsch. tafva_, Dirne, Hündin, und nd. Tißc
ausschweifende W(ibs[)erson , Hündin, bedeuten kann.
Vielleicht gtdiört auch nhd. Zofe hierher.
316 T. t.
TuR 1947 (acc. sing.), für Hr^ vergl. ^our. T^ 1940.
TArar 1942 (gen.).
TÜRUltt 944 (dat. sing.), kosthar, isl., schw., dän. äyr^ isl.,
schw. dyrka^ dän. dyrkej verehren, ahd. tiur_, alts. diur^
ags. dior^ engl, dear^ nhd. theurj d. h. hoch, gross, s.
Tiura. Vergl. Kniri.
TURIKA 1214 (acc. sing.), von Turiki^ L. R, S. 87, nimmt
dies Wort als einen Namen, Sj, III, 118 übersetzt es
durch Schild, isl. tiar^a^ ahd. zarga (?), mhd. tarze^
ags. targCj mittell. targia^ ital. targa^ franz. targe^ engl.
targCj, nhd. Tartsche* Man erklärt dieses Wort in der
Regel durch das goth. tarkjarij, auszeichnen, als das
Unterscheidungszeichen. Da indessen Schutzwaffe und
nicht Unterscheidungszeichen die Urbedeutung sein muss,
so hat diese Erklärung wenig Wahrscheinlichkeit für
sich. Der Form nach liegen isl. tiarga^ mit Theer be-
streichen, und tiarga^ Schild, so nahe zusammen, dass
man sich leicht versucht fühlen könnte, anzunehmen,
diese Schilde seien durch Bestreichen mit Pech oder
Theer dichter und undurchdringlicher gemacht worden.
Auch ahd. tarchncn„ dürfte ursprünglich betheeren heis-
sen, woraus sich die Bedeutungen von verstellen und
malen sehr gut erklären lassen. Alsdann wird auch von
selbst deutlich, dass golh. tarhjan_, nicht eigentlich aus-
gezeichnet im bösen Sinne heisse, sondern belheert, be-
schmiert bedeutet habe.
TüKi 469, 667, 882, 891, 1145, 1432, 1513, 1918, ein
Mannsname, der Tüchtige, isl. dugr^ Geistes- und Kör-
per-Stärke, duga^ im Stande sein, vermögen, dyggr^
zuverlässig, dygdj Zuverlässigkeit, Tugend, schw. duga_,
taugen, dygdj Tugend, dän. due_, dydj ahd. tiikarij, tu-
gida und tugundj, ags. dugan_, diiget. Die Urbedeutung
dieses Wortes ist eigentlich stark sein. Wahrscheinlich
T. t. 317
heisst schw.tokj m.j toka^f, ursprünglich, tauglich, gut,
und später eist gutmüthig oder Narr, Närrin; die ältere
Form toker spricht auch dafür, dass tok eigentlich ein
Adjectiv ist. — Tuke 1544. Tuka 285, 882, 1439, 1440,
1441, 1490 (acc). Tuka 1535 (gen.). Tu^u 1507 (acc),
ist schon eine Annäherung an die spätere Form Tycho.
Tüko 688. Vukir 1180. Toke 1609, 1960. Toka 834
(acc).
Tuka 1576, 2071, ein Frauenname, die Tüchtige. Tukas
1431 (gen.). Toku 636 (acc).
TuNi 1427, ein Mannsname, der Schirmende, isl. turij ein
grüner Platz beim Hause, Endung von Slädtenamen,
schw. tun {tuna ist gen. plur.), Endung von Städtena-
men, landsch. turij Zaun, tyna^ umzäunen, ahd. zun^
der Zaun, ags. turij Zaun, Garten, Gehöft, tunscipe^
tun^crefuj engl, towrij holl. tuirij Garten, von ags. ty-
narij verschliessen. Tuni ist also der Bedeutung nach
ganz übereinstimmend mit Kar^ir^ s. d. W. — Tunum
12 (dat. pl.), vergl. Sihtunum. Tuna 888, vergl. Asu,
Tuna 458, ein Frauenname (?).
TuiR 219, ein Mannsname, Widerspenstig, isl. ^ver^ quer,
eigensinnig, schw. tv'dr, dän. tvosr^ g^tt^« Vvairhsj zornig,
ahd. duerahj ags. ^veorh^ ^"8^* thwart_, holl. d'wars. Die
Urbedeutung dieses Wortes ist wohl nicht, wie man an-
nimmt, schräge, schief, sondern vielleicht in zwei Theile
sondernd, woraus hernach eist die jetzige Bedeutung
von f/ucr entstanden ist, vergl. Tuai\^. So lässt sich
auch im isl., golh. u. s. w. die Bedeutung von erzürnt
oder entzweit erklären. — Tuari 1055.
TuERKETlL 1211, ein Mannsname, Tvirkiülj, Querhelm,
zusammengesetzt aus Tuir^ s. d. v. W., und Kitilj s.
d. W.
318 T. t.
TuiSKlLAN 1952 (acc. sing, masc), vergl. Kilan^ zusammen-
gesetzt aus tvis:, isl. tvi-^ scViw., dän. tve-^ goth. tvis-j,
ahd. ziU'^ nhd. zw/e-^ vergl. Tiial^j und Kilr {Kildr?),
s. Kialt.
TuAlA 265 (nom. masc), isl. tveir^ tvcer,, tvo, schw. tvä,
{tvennej tu)j dän. to {tvende)j gotli. tvai^ tvosj Iva^ ahd.
zwenej zwo^ zwei^ alts. tvene_, tve^ fries. tuene^ tua, ags.
tvegeuj tvUj tva., engl, two,, griech. dvco, lat. duo_, nhd.
Z'wei. Der Urbegriff ist getrennt, aus einander sein, so
dass gth. dis-j ahd. zu- oder zöfr-^ z/r-^ nhd. zer- mit
diesem Worte zu derselben Wurzel Zu oder Zf gehören.
— Tuo 718, 1952 (acc. masc), isl. tvo oder tva. Tuona
1608 (acc). Twer 1631 (nom. masc). Tueim 1850 (dat.).
Tua 521, 1133, 1364 (acc masc), s. Tuo. Tua\s 1593
(acc. fem.), isl. tvcer. Tu 1705, 1985 (nom. neul.), isl.
tvo. Toa 391, für Tva.
TusiK 1248, ein Mannsname, Tusinkrj, der einfältige (?),
isl. dusüj schlummern, dos oder dasj Müdigkeit, Ent-
kräftung, dasaZj, ermüdet, ermattet werden, dusungr^
ein langsamer, träger Diener, schw. landsch. dusa_,
schlummern, dussa_, einschläfern, dus oder dÖs_, Ein-
falt, Dummheit, däv\.d^Sj schläfriger, geistloser Zustand,
d^sig, in einem solchen Zustande sein, <^05e, in einem
solchen Zustande gehen, ags. dysig:, einfältig, engl, diz"
zyj schwindlig, betäubt, nhd. Duselj duselige u. s. w.
Der ursprüngliche Begriff scheint in einem abgespannten,
betäubten Zustande sein.
TUSTI 590, 882, 1166, ein Mannsname, der Angreifende (?),
von (?) isl. dustj, der Staub, das Schlagen, dusta_. Staub
erregen, mit Staub bedecken, schlagen, dystj ein Kampf
zwischen Reitern, schw. dustj Stoss, Angriff, dän. dystj
Kampf, besonders ehemals zwischen Rittern, sehr feines
T. t. 319
Melil, dystCj besprengen, engl, dust. Staub u. s. w. Die
Urbedeutung scheint Staub zu sein, und dann, von dem
beim Kämpfen erregten Staube, Angriff, Kampf. Wahr-
scheinlich gehört ahd. diustrij ags. \^ysterj nhd. düster^
hierher und bezeichnet eigenth'ch die von Staub ver-
dunkelte Luft. — Tusta 1421, 1512, 1673 (acc). Tosti
454, 1289. Vusta 84, (gen.?), gehört entvreder hierher,
oder hängt auch mit isl. \>-usurj Heftigkeit, VySj, Lärm
(ahd. diozauj schallen, tönen, mhd. duZj, nhd. Tusche
der Schall, der Stoss ins Hörn), Vfsia (^usiij Wist)_, her-
vorstürzen, zusammen.
TuTlR 1455, Tochter, isl. dottir,, schw. dotier _, dän. datier j
goth. daulitar^ ahd. tohtar^ ags. dohtor, engl, daughter^
sansk. duhitar^ griech. d^vyaTi^Q- Dies Wort wird aus
der Sanskrita-Sprache durch die Wurzel Duhj melken,
für Säugling erklärt, und für diese Erklärung sprechen
auch schw. di^ an der Brust saugen, dägga_, säugen,
landsch. dadda,, Amme idaddi, Erzeuger, Vater), dän.
di oder die_, die Muttermilch, doegge, mit fremder Milch
aufziehen, goth. daddjarij säugen, sd. Tuttelj nd. Titte^
Mutterbrust, u. s. w. — Tutiir 529, 753, 1062 (acc).
IftiA . Olsh . tutur . sina . 529, d. h. Ueber ihre
Tochter O. Tutor 87, für Tutur. Tutrir 1699 (nom.
plur.). Hans : tutrir : litu : d. h. Seine Töchter Hes-
sen. Tuti\^ 312, 984, 1346 (nom. sing.). TutiA kunu
1346, d. h. die Tochter der Frau oder die Stieftochter.
Totur 152, 433, 435, u. s. w. (acc. sing.). Totiir ku-
nu 431, d. h. Stieftochter, s. v. Totr 1827 (nom. sing.),
Toti\^ 191, 329, 565 (nom. sing.). Tot\^ 397, 1486 (nom.
sing.). <^ottir 1845, 1851 (nom. sing.).
TuTiR 334, ein Frauenname, Tochter, s. d. v. W. — Tutr
592, 1447. Toti\. 1552.
a20 T. 1^.
TUBI 104, 453, 454, ein Mannsname, der Freigelassene (?);
denn da isl. dubhuj eine freigelassene Sklavin heisst, so
ist nicht nn wahrscheinlich, dass Tubi diese Bedeutung
habe. Nach Bi^rn Haldorsen bedeutet duhha eigentlich
eine, die vorhin gewohnt war Schläge zu bekommen
(vielleicht richtiger, durch einen Schlag freigelassen war),
und steht also in Verbindung mit isl. dubbaj, schlagen,
dubba til riddara, zum Ritter schlagen, schw. dubba^
engl, dubj nhd. tupfen^ gelinde an etwas schlagen. —
Tuba 454, 794 (acc). Vobr 1479.
TuLKA 1323 (gen. pl.), von Tulkrj Feind, isl. dolgr^ Feind,
dolgj Treffen, schw. alt. dolga^ tödten, dolgur_, Soldat,
ahd. dolCj Wunde, ags. dolh oder dolg. Hierher gehört
wahrscheinlich auch isl. dolkr^ schw., dän. dolkj nhd.
Dolch. Die Urbedeutung ist vermuthlich schlagen oder
Stechen. Vergl. Traukr.
TüLl/k 1400, ein Mannsname, vergl. t>w/zr. Tidi 6(X). Tolir
1618. 7b//A 333. Toli 296.
TüLA 456, 927, 1163, 1351, ein Frauenname, s. d. v. W.
Tola 1099.
TUMI 1141, ein Mannsname, scheint eine Abkürzung von
Thomas zu sein. Tuma 1428, 1436, 1433 (acc).
TuMlSNis 944, Ortbenennung, vergl. Id. IV, 82 und 92.
ToRBlARN 384, ein Mannsname, s. ^urbiurn. — ^arbiorn
85. Trbiorn 700.
ToARVl 989, ein Frauenname, entweder für Tvarvi oder
für ^urvij vergl. Tuir^ ^ur und Vi.
Tos^-AHlN 1855, für Vurstakirij von ^'urstakrj isl. ^orsdagr^
schw. thorsdagj dän. torsdagj, ahd. donarestac und durs-
tac, ags. thunresdaeg und thursdaeg, engl, thursday-j
Donnerstag. Vergl. L. R, S. 157.
TOLFTE
1
T. t. 321
ToiFTE 1780, Ordnungszahl von isl., schw. tolfj dän. tolvj
goth. tvalifj ahd. zuelifj, ags. tvelfj engl. Iwelve^ holl.
twaelfj zwölf, d. h. eigentlich zwei bleibt, nämlich über
zehn, zusammengesetzt aus Tuj vergl. Tuai\^j und Laifj
vergl. Laifa.
TrÜK 210 (acc), ein Mannsname, Triikr^ der Zuverlässige,
isl. trjrggrj zuverlässig, gesichert, trj-gdj Treue, Sicher-
heit, Friede, schw. tryggj, trygd_, und trygghetj dän.
^T^^ trygliedj goth. triggvs^ treu, zuverlässig, vergl.
Hustru. Isländisch heisst dieser Name Tryggve.
Trukmk 1540 (acc. sing.), für Trutnink (?), Herrin, isl.
drottning, schw. drottning oder dronningj dän. dronningj
Königin, vergl. Trutin,
Trukna>>U 553 (plur. imperf.), von Trukna^ isi. druckna^
schw. drunkna^ dän. drukne, ertrinken, von isl. drecka^
trinken, dreckiaj ertränken, drucken^ betrunken, schw.
drickaj drankam drucken, dän. drikke^ drukne_, drukken
{drcenke oder drenke^ was vom Paaren der Wasser-
vögel gebraucht wird, bedeutet wohl nichts Anderes, als
untertauchen, und bezieht sich auf das häufige Unter-
tauchen der Männchen vor der Begattung), goth. drig-
karij dragkjaUj drugkja (Trinker, Trunk ner), ahd.
trinhauj trink j an,, ags. drincan^ drencan^ engl, drink;
die ursprüngliche Bedeutung ist ziehen, ahd. trakan^
dän. trcekkcj holl. trekken^ lat. trahercj tractumj u. s. w.
vergl. ^ro. — ^au truknaf>u bat>i, d. h. Sie ertran-
ken beide. TruknaVi 987, 1840, 2009 (sing, imperf.).
An : truknaj>i : i Eklans : haf: 987, d. h. Er er-
trank in Englands Meer. Turukna\>l 914, eine Verrit-
zung für Trukna^i. Han X tui'uknaj^i + i + baki,
d. h. Er ertrank im Rache. TurknaVi 1406, ebenfalls
41
322 T. 1^.
eine Verrilzung für Trukna^i. Vrukna^i 1055, für
TruknaH'
Trutin 28, 259, 714, u. s. w., Herr (Gott), isl. drottin,
Herr, schw. droit ^ König, dän. drotj, Herr, goth. grt-
drauhtSj, Soldat, ahd. truhtm_, Herr, alts. drohtirij ags.
dryhten. Ausserdem findet sich noch isl. droit j Volk,
drottnaj befehlen, herrschen, ^o\\i. driu^an und drauh-
tinorij, Kriegsdienste thun, alts. druhtj Volk, ags. dryhtj
Volk, drolitnian^ dienen, gedryt_, Gefolge, Gepäck, ahd.
truzzij nhd. TrosSj franz. trousstj span. troxa^ u. s. w.
Dagegen scheint isl. droltsetij, schw. drotSj dän. drost
aus ahd. drosate oder truhsazo^ d. h. Schüsselsetzer (isl.
skutillsveirij Mundschenk, schw. alt. skululsvein j der,
welcher Schüssel und Teller bringt), Truchsess entstan-
den zu sein und richtig durch dapifer gedeutet zu wer-
den. Im alten Skandinavien wurde der Odalbauer im
Verhältnisse zu seinen Hausgenossen Droltin oder Droit
genannt, und aus den alten Sagen geht deutlich her-
vor, dass die Macht des Hausvaters durch die Religion
geheiliget war. Die Herrscher hatten diese Benennung
mit den freiin Odalbauern gemeinschaftlich. Es ist
nicht unwahrscheinlich, dass dieses Wort mit Druide
im Zusammenhange stehe und ursprünglich einen Prie-
ster, Vorsteher der Opfer bezeichnet habe. Vergl. übri-
gens Id. IX, 215, u. f. — Ku[> : trutin . hialbi :
28, d. h. Gott, der Herr helfe. Trutin: biarki 1390,
d. h. (Gott) Der Herr berge. Trotin 1832. <{rolm 1978.
Trotne 1919 (dat.). Vru\ym 1025. AftiA : Sikmunt :
J>ruJ>in, d. h. Ueber den König (?) Sigismund. Die
Landleute nennen dieses Denkmal König ^igr?^^ Stein.
\^uruten 1161. Scheint hier ein Name zu sein. |>ro;i 274,
577, ein Mannsname. VruVar 1323 (gen. sing.?) von
|>rfth Volk (?), L, R. S. 84 übersetzt tulka : J>ru-
^ar : durch: des Feinde- Volkes. S/. HI, erklärt dieses
Wort durch isl. ^rutna_, anschwellen, und übersetzt tai-
^ar : tulka : ^ruj>ar : durch: Todte Feinde schwel-
len auf (wie Geister aus diesem Hügel), vergl. Traukr,
Trums 485 (gen.), ein Mannsname, Trumr^ der Schreien-
de (?), Kämpfende (?), isl. \^rumaj tönen, ^riimrj tö-
nend, ^rumaj Donner, Schlacht, ags, dryinarij jubeln.
Hierher gehört ebenfalls Trommel (ahd. trumha _, isl.
trumhaj schw. trumma^, dän. tronime)j Trompete oder
Drommete.
^RO 1894 (sing, imperf.), vergl. Va^ isl., schw. draga^ dän.
dragCj goth. dragarij ags. dragan, engl, dragj ziehen,
ahd. trakarij (ags. dreogan) tragen. Der Grundbegriff
ist fortschaffen, in Bewegung setzen, von der Wurzel
Trakj vergl. Trukna^i. — Ek ^ro |>ik, d. h. Ich zog
dich. — Trau 864 (sing, imperf.), die ältere und reinere
Form für Tro. Han trau i orustu, d. h Er zog in
den Krieg.
Trikilik 927 (adv.), für Trinkilika^ vergl. Trink, isl. drengi-
legaj, tapfer. t>ai/K : fauru : trikilik : fiari : d. h.
Sie schifften muthig in die Ferne. Trikili 884.
Trikk 424 (acc. sing.), von Trinkrj isl. drengr^ ein tapferer
und edler Mann, drengr^ Muth , edle Gesinnung, dreiig"
skapr_, Mannhaftigkeit, drengilegr_, mannhaft, von ed-
lem und kiaftigem Aeusseren, dann heisst aber drcngr
auch ein Knabe, ein Bube (im bösen Sinne), schw. dränge
Knecht, dän. dreiigj ein Kind männlichen Geschlechtes,
Knabe, Bursche. Die Ableitung dieses Wortes ist schwie-
rig; vielleicht hängt es mit isl. ^rekr oder \>rckj be-
schwerliche Arbeil, Standhaftigkeit, Mannhaftigkeit, Gei-
stesslärke, ^rckaz^ über seine Kräfte arbeiten, ^rekin
oder \>reklegrj stark, tapfer, nervig zusammen. Auf
324 T. t.
den Runensteinen wird dieses Wort nur zur Bezeich-
nung eines edlen Mannes gebraucht, vergl. L. R. S.
103. — Fa^ur sin trink hifan, d. h. Seinen Vater,
einen kraftvollen Mann. Trenk 650 (acc). Ailkot>an X
trenk, d. h. Sehr guten Mann. Truk 1390, 1397, 1437,
1511, 1512, u. s. w. (acc. sing.), vergl. Furuki. Truk :
kul>an : 1437, d. h. einen guten Mann. HarJ^a : ku-
J>an : truk : 1511, d. h. Aeusserst guten Mann. TVwg
1503 (iacc. sing.). Trok 1351, 1388. Trik 640-, 913,
1002, u. s. w. (acc. sing.). Sun .sin . miuk . nu-
tan . trik . 640, d. h. Seinen Sohn, einen sehr nütz-
lichen Mann. Trik ; sniala : 913, d. h. einen ge-
schickten, (geistreichen?) Mann. Trek 1360, 1395, (acc.
sing.), Trikkia 203 (acc. sing.). At . trikkia ku^an .
TrikiaA 878, 1183 (nom. plur.). SnialiA : trikiaA,
d. h. Geschickte Männer. Trekia\.^ 1548 (nom. plur.).
^o X trekiaA har|>a : ku^r X satu X d. h. Die
sehr guten Männer setzten. Trika 1497, undeutlich. Treka
718, 1401 (acc. plur.). Tvo X ku^^a + treka +718,
d. h. Zwei gute Männer. Treka : harl>a : kut>a :
1401, d. h. Sehr gute Männer. Trekciyk 745 (nom. pl.).
TrikA 1145, 1548 (nom. sing.). Trihk 719 (acc. sing.),
hier ist k eine Verbesserung für h. Trak 1131, 1307
(acc. sing.). Trakia 740 (gen. plur.). Is vas trakia ba-
stur, d. h. Er war der beste der Männer. Traka 1346,
unbestimmt, vergl. Sj, I, 28. Trkk 1371, 1372, 1499
(acc). Tirk 1405, für Trik. Tirik 1394, für Trik. Te-
reka für Treka. prekär 1889 (nom. plur.). ^rikaA 1442
(nom. phir.).
TretanI>U 1992 (dat. sing.), Ordnungszahl von isl. ^rettan^
schw. trettojij dän. treuen^ dreizehn, zusammengesetzt
aus Wirj, s. d. W., und Tihi,, s. d. W. — Tretan'^o
1856, 1911 (dat. sing.).
I
T. 1\ 325
Tribin 623, 804, 1145, 1479 (pait. perf. pass.), isl. drepa,
schlagen, todt schlagen, drap_, Todtschlag, schw. /irrt/7rtj
erschlagen, drap^ Todtschlag, drabhaj schlagen, treffen,
drabbningj Schlacht, Treffen, dän. drcebe,, drabj, goth.
drabarij hauen, ags. drepan^ schlagen, ahd. trefan (?),
treffen, griech. zQVTCav, durchbohren; die Urbedeutung
ist also treffen, schlagen. — Han : va/K . tribin : 623,
d. h. Er war erschlagen. Trabin 38, 121, 619, u. s. w.
(part. perf. pass.). Vart> X trabin X 619, d. h. Wurde
erschlagen. Terebina 968 (part. perf. pass. im plur.).
Var|>i . uti teribina . i . Kalmar na . sutum .,
d. h. Wurden aussen in Kalmar-Sund erschlagen. Pering"
skjÖldj vergl. Kalmarna j übersetzte diese Stelle so:
Warthalter (Wäringer) aussen in der Stadt Tyrus, im
Gallileischen Meere, und Sodom. Trab 208 (sing, ira-
perf.). , En : Sasur : trab ; han : d. h. Aber S. er-
schlug ihn. Trabu 402 (plur. imperf). An X trabu X
Nurminr X, d. h. Ihn erschlugen Norrmänner. ^rebin
1327. VA^abin 827.
Traukr 1323, Schemen, isl. draugr,, ein Gespenst, draugaz^
uraherspuken, schw. landsch. tröglj Betrug, tröglare j
Bet/egerei ahd. triokarij täuschen, kitroCj Trug, täu-
schende Erscheinung, trukidaj Aberglauben, ags. ctru-
ginaj Betrug, engl, trickj (Schw. bedraga^ dän. bedrage^
belriegen, beweisen für die Abstammung dieses Wortes
von dragaj ziehen, nichts, da diese Wörter nach dem
Deutschen gebildet sind), von der Wurzel Trakj die
eine Bewegung anzeigt. Traukr wäre also das schnell
Vorübergehende. — Maistar : taif>ar : tulka : J>ru-
J>ar : traukr : übersetzt L. R, S. 84 durch: Der Sche-
men des Vernichters des grö'ssten Feindevolkes. Sj. III,
123 übersetzt dagegen: Tait>ar : tulka : ^ruj>ar :
traukr : i : f^aiinsi : huki : durch: Todte Feinde
S^ T. t.
schvrellen aus diesem Hügei auf wie Gespenster, vergl.
^ruP^ar unter Trutiti.
Trani 595, ein Mannsname, Kianieh (?),, isl. trana^ Kra-
nich, scHav. tranaj dän, tranej, wohl eigenth'ch der Vogel,
welcher grosse Schritte nimmt, von schw. landsch. fre/z^
Schritt, trcnaj, grosse Schrite nehmen, dan. tririj Schritt,
trinej treten, hol), tränt, Gang, nhd. tr'dnddn^ (h^ng-
sam gehen) zogern. Dieses Wort gehört also mit traben,
trappen, treten, u. s. w. zusammen. Eine ähnliche Be-
nennung ist im Deutschen l^rappe (otis). — Truni 928.
Troni 259.
Traita 883, undeutlich, vielleicht für Vria, vergl. Vrir.
Tküm 1961, lat. für Tecum. Tikuni 1803.
TlURA 1154 (acc), ein Mannsname, Tiuri oder Tiurj Stier,
isl. tiur oder tyr^ schw. tjur^ dän. tyr^ der Stier, griech.
TavQOg, wohl im Allgemeinen ein grosses wildes Thier,
daher auch dän. tiiirj der Auerhahn. Wie sich TavQog
zu &^f), so scheint sich auch dieses Wort zu ver-
halten zu isl. dfr^ schw. djur_, dän. dyrj goth. dius,
ahd. tiorj ags. deorj engl, deer^ nhd. Thier, eigentlich
das Hohe, Grosse, und wahrscheinlich mit vorgetretenem
S gleich mit goth stiur_, ahd. stior^ ags. steor, engl.
steerj nhd. Stier, von ahd. 5Zwr oder stiur, isl., schw.,
dän. stör, gross. Daher auch ahd. stiiro, ags. styria,
holl. steur, schw. stör, dnn. st^r, nhd. StÖr, d. h. der
grosse Fisch, was auch schw. stÖr, lange Stange, be-
stätigt. Nicht zu übersehen ist isl. Tyr, Gott (der Stärke)
des Krieges, tyrar, (starke Männer) Helden, und lappl.
tjur, Wolf, tjarwe., Hörn, Mann von ausgezeichneter
Eigenschaft, tjarwos, Hornträger. — 7z"w/K/ 265. Tiu\^a
265 (gen.). Tiori 1003.
TlUHU 1985, für Tiukuj zwanzig, vergl. Fulkirj isl. tuttugu,
schw. t/iigOj dän. lyve, goth. tvai-tigjus^ u. s. w., zu-
T. t. 327
samraengrsetzt aus Tuj vergl. TvaiA und Tukrj vergl.
TihL
Tl^-FUl^* 113, ein Fraiienname, ^iu^friWirj, die Volksehir-
mende, zusammengesetzt aus J>/z«J>^ s. d. W. , und Fjj^rj
s. FriVi. Tifrit 1000.
TlKuMI 600, 714, 736, 934, ein Mannsname, yaiHumi,
Volksanfühier, zusammengesetzt ans Vü^Vj s. d, W., und
Kumij s. d. W. TiVhämi 677. Ac!h. truhti^ujiWj Feld-
lierr, von iruhtj, Volk, vergl. Trutin.
^IR^AR 1966 (gen. sing.), isl. clyrd^ Preis, Ehre, von dyrj
s. Tilrum, — Gu^i . til . ^'irt>ar, d. h. Gott zur
Ehre. T\^rV 1922.
TlKR 1456, venitzt für Likr_, indem die Rune ^ mit der
Rune ^ verwechselt wurde,
Tekr 692, undeutlich, vergl. L. R. S. 83.
TlKNUM 450 (dat.), von Tikn^ Zeichen, isl. teikii^ Zeichen,
Wander, teiknaj zeichnen, andeuten, tdkrij, Wunder,
tdknaj vorbedeuten, schw. tekiij, teknaj dän. tegUj tegne^
goth. taiknsj Zeichen, Wunder, teihaiij zeigen, ahd.
zeihhaUj zei^orij ags. tacn^ tcecan^ engl, tokerij teachj
von der Wurzel Tik (ahd. Zihj» griech. diTt, lat. die),
hervorstehen, klar sein, von der Urwurzel Ti ahd. Zi,
TlKANT 1989, lat. dicant.
TlHI 1763, isl. tiuj schw. tioj dän. tij goth. tailiurij ahd. ze-
han, u. s. w., zehn. Man nimmt gewöhnlich an, dass
dieses Wort von Zehe (ahd. zelia^ isl. td^ schw. täj, dän.
taaj ags. ta^ engk toe)j, eigentlich das Hervorstehende,
Zeigende, vergl. Tiknuin_, entlehnt sei, und also die An-
zahl der Zehe oder Finger bedeute. Die Zehnzahl (isl.
tugrj goth. tigiiSj ahd. zic oder zucy diente daher auch
vielfach bei der Eintheilung der Abgaben, des Landes,
u. s. w. , z. B. isl. tiund, die Abgabe des Zehnten, ahd.
328 T. t.
zehaninCj (lat. decanus), Vorsteher von zehn Gehöften,
ags. tunscipe oder teoVifi§>, d. h. Zehnlei. — Tia 1334.
TiN 359, 1245, verritzt für Stirij, s. Stain.
TiAUNU 1629, undeutlich, vergl. L. R, S. 149.
TiARFU 38, 47, 53, 377, 598, 608, ein Mannsname, der
Wagende, Kühne, isi. diarjfr^ kühn, dirfaj ermuthigen,
dirfaz^ (ermuthigt sein) wagen, diörfun^j Kühnheit,
daher auch wohl eigentlich Tyrfin^rj {Tirfin^rl) der
Muthgehende, das Schwert, dann erst der Durchbohrer,
Verwüster, schw. djerfj kühn, djerfvas_, sich erkühnen,
dän. dicervj kühn, ahd., ags. durfaiij wagen, nhd. dür~
fetij von der Wurzel Tar^ wagen, vergl. f>Mr. — TiarfA\
421, 854. Tierf 132. Tier/r 19. Tirfs 689 (gen.). Tirvi
401. TiakfA. 974. /er/ 191 (?).
TiSA 813, ein Frauenname, die Göttliche, isi. disir^ Göt-
tinnen, Schicksalsgöttinnen, wahrscheinlich ursprünglich
die Dienenden, den Befehl der Götter Vollziehenden,
und zusammenhängend mit goth. \'ius^ Diener, ^ivi^
Dienerin, ags. \y und ^eova^ (griech. d-rjoocc gehört
nicht hierher), Sklavin, vergl. ^u und ^iu^. Wie Dirne,
ahd. diorna (isi. ^erna_, schw. tarnaj dän. terne)j wohl
eigentlich Dienerin heisst und erst später die Bedeutung
dienende Jungfrau, Jungfrau erhielt, so ist es auch mit
dem Worte Tisa gegangen. Es bildet auch die Endung
vieler Frauennamen. Schw. landsch. tos und tÖsa^ Dirne,
dän. m. — Tisi \sn^.
Tesalfr 169, ein Mannsname, Tisalfvj Beschützer der Jung-
frauen (?), zusammengesetzt aus ^Tisaj s. d. W., und
Alfr, s. d. W.
Tl^ 1829, 1850, isi., schw., dän. tid^ goth. Veihsj, ahd, zitj
ags. tidj engl, tidcj nhd. Zeit^ von der Wurzel Zij ei-
gentlich das Fortschreitende, das Vorwärtsgehende, isi.
tia.
T. t. 3?9
isl. tia^ zeigen, goth. teiliaiij zunehmen, wachsen, ahd.
zihany ziehen, u. s. w. TiV 1827, 2021, vergl. Arti<^.
TiT 1326, vei ritzt für Litj indem die Rune "^ mit der Piiine
h verwechselt wurde.
TiL 101, 608, 944, u. s. w. (praepos.), isl. til^ schw. tillj
dän. tilj zu, engl, tillj bis, die AlTstammiing ist ungewiss.
Til . Kirkha . 101, d. h. Nach Griechenland. Til .
Iklant>s . 608, d. h. Nach England. Vä 1049. J^il
Anklans, d. h. Nach England.
Telhti 1900 (sing, imperf.), von Tilka, schneiden, glätten,
isl. telgiaj hauen, behauen, tal^a, mit einem Messer zu-
schneiden, tal^aj der Schnitt, tal^ufa^r, schön zuge-
schnitten, schw. t'dlgaj schnitzeln, zimmern, dän. tcelge^
engl, tally^ kerben, franz. tailler ^ schneiden, taille^ der
Schnitt, u* s. w. Dieses Wort gehört mit theilen (goth.
daUjaiij ahd. icilan) und tilgen (ahd. tilon)^ zu dersel-
ben Wurzel Tilj die klein, getrennt bedeutet, vergl.
Tail. — A n t u r i telhti t»> i n n a f a g r a s t e n : , d. h.
A. glättete (metzte) diesen schönen Stein. Talh'^i 1901.
Tilhit 1908 (part. perf. pass.). TalhVi 1901.
Ta 1701, 1750, 1763, u. s. w. (conjunct.), da, vergl. Va,
Tauii 1780.
Tafsi 673, ein Mannsname, einer, der unverständlich spricht,
isl. tafs_, das eilige Aussprechen der Wörter, tafsa_, ei-
lig sprechen, plappern, schw. alt. tafsa, eilig etwas zu-
sammen raffen, nachlässig sprechen, so dass es Niemand
versteht, ein malendes Wort.
TaFSTälOnti 1049 (dat. sing.), Benennung einer Landschaft,
Tavastland.
Tafi,üNI 1780, 1802 (dat. sing, mit Artik.), von Tafla^ von
lal. tabula. Zur Hülfe für die, welchen eine nähere
42
330 T. t.
Kennlnisä der Berechnung der kalliollsclien Feste man-
gelte, waren besondere Tabellen eingerichtet. Eine solclie
Tabelle zur Berechnung des Osterfestes wird hier ge-
meint. Wormhis gab zuerst eine nähere Auskunft von
derselben. Vergl. Z. /?. S. 194 und Taf. IX. - I taf-
luni, d. h. Auf der Tabelle. Taßunni 2826. Taßone
1855.
TahM 2, 118, 605, 891, 914, u. s. w., todt, isl. daudr,
todt, claudij Tod, äeyla^ sterben, schw. dod, todt,
Tod, do_y dän. d^dj d^Cj, goth. dait^uSj dau^Sj dau^-
narij ahd. tod^ touwan oder tow/arij ags. dea^j engl.
dead. Es ist höchst wahrscheinlich, dass die Urbedeu-
tung von Tod eigentlich Auflösung sei. Dafür sprechen
isl. ddj Ohnmacht, dain_, todt, \>^dj aufgethaute Erde,
^äinaj aufthauen {Veyrj Thauwind, Geist, Gemüth),
schw. daiia, ohnmächtig werden, tÖa, aufthauen, dän.
daanej t<jt>c_, golh. divarij todt sein, af-daujaiij aufge-
löst, matt sein, ahd. douarij (nicht niederdrücken, son-
dern) auflösen, verdauen {?,ii\\w. snialtaj schmelzen, ver-
daun), ags. ^avjaiij aufthauen, isl. \>ydnaj schmelzen,
aufthauen, ^ydr,, geschmolzen, schw. tynaj tvina_, u. s.
w. — Is vas auslr X taut>r X 2, d. h. Er starb
östlich. Tau>>r . fita X fa^um X 18, d. h. Todt
in den weissen Taufk leidern. VarJ> tauj>r a krik-
lanti 605, d. h. Er starb in Griechenland. Han X
var|> tau^r : o kniri . 891, d. h. Er starb auf ei-
nem Schiffe. Tau|>r . i . hail. Todt auf dem Siech-
belte, vergl. HaU. TauV 642, 1016, u. s. w. für TauW^
TauVan 1277 (acc. sing. ni.). Täubin 1705 (mit dem
best. Art.), Tod. Vielleicht ist hier der im Jahre 1350
herrschende sogenannte schwarze Tod gemeint. Tau^r
141. TaW 904. TuV 888, 1644 für TauV, Var : tu|> :
T. t. 331
liulil ; 1644, d. li. Wurde in eriiein Hiigt^I beerdigt,
vergl. Hut. TuW 608, 1251, 1351, u. s. w. für TauW^
Sa X V a r J>^ : l u ^^ r : i : v a s t r : v a k ii ni : i : v i k i-
ku . 1351, d. h. Er starb auf einem Vikingsziige bei
einer westlichen Fahrt Tu^ir 1401 (pliir.). t>iA * ür-
>ü : lu^>ir :, d. h. Sie Starben. Zok 1004, 1010, fiir
TauVr.
Taur 1992, für Ta var.
Tausa 1323, undeutlich. Id. IX, 110 wird Lit>i . sali :
at . u ; tausa : übersetzt durch: Kriegskameraden setz-
ten (den Stein) auf der Insel der Todten; es heisst aber
gewiss ganz einfach; auf dieser Insel.
Tar 847, ein Mannsname, fxiv ^ur, s. d. W.
TARSTAt^Ul 1952, ein Ortsname, zusammengesetzt aus \>^ui\,
s. d. W. , und Sta\>^r_, s. d. W. , jetzt Tasta.
TäK 1362, 1376 (acc), ein Mannsname, Takr^ Tag, isl.
dagr_, schw., dän. dagj goth. dags^ ahd. tac^ ags. dceg^
engl, ^^z/- Die Urbedeutung ist Glanz, Schimmer, Licht,
wie sich aus der Sanskrita-Sprache nachweisen lässt,
und in dieser Bedeutung kommt dieses Wort auch wahr-
scheinlich in den Eigennamen vor. — Tak^ak 754. —
Tühr 1701, 1703, 1763, 1911, u. s. w. (subslant.), Tag,
vergl. Fulkir. Tahii 1911 (mit dem best. Artik.).
Take 1456 (conj. praes.), von Takcij nehmen, isl. taka^ schv7.
iagaj dän. iage^ gth. tckaiij berühren, ngs. td'caii^ en^;!.
takej lat. tangcj'Cj von der Wurzel Takj Urwuvzel 77/,
ziehen, also an sich ziehen, nehmen. Hierher gehören
• auch isl. ^igg/iij empfangen, schw. tigga„ betteln, also
nicht begehren, sondern empfangen, dan. f/gge^ isl. \>'acka^
schw. tackuj dän. takkcj, (eigentlich gern annehmen, dann
dafür erkenntlich sein) danken, gth. ^agks oder ^anksj
ahd. danlij ag<. \^aiHj ii. s. )v. Dank, goth. \>(tgkjitiij
ahd. denliaiij ags. ^incan^ isl. ^enk/Uj sclivv. tankaj dän.
tc^nkej (eigentlich mit dem Geiste auffassen) denken, und
Wahrscheinlich ahd. dahtj eigentlich das Anziehende,
der Docht. Vielleicht ist auch ^aki (isl. ^egi_, Empfän-
ger?) in dem Worte Ilim^akij s. d.W., hierher zu zie-
hen, und bezeichnet also den, der mit einem anderen
eine Haushaltung gemeinschaftlich hat, wie h\. J'ar^egij
einer, der mit anderen zusammenfährt, Passagier. — At
han take, d. h. Dass er nehmen möge. Toku 325,
1978 (plur. imperf.). t>a t^ i r . kialt . toku . 825, d,
h. Wo sie Steuern nahmen.
Tain 119, 398, 457, 634, 661, 669, 769, 1091, 1245, 1594
(nom. und acc. ), ein Mannsname, der Blühende (?),
Kräftige (?), isl. tana^, wachsen, grünen, tanni „ (der
grünende Baum) die Tanne, aucli als Mannsname ge-
braucht, ddngaZj wachsen, gedeihen, beleibt werden,
sehw. dana, (wachsen lassen?), erschaffen, bilden, dän.
danncj mhd. tauj (das Grünende) der Wald, ahd. tanna,
die Tanne. — \'an 575. \-anu 1609 (acc), ein Frauen-
name, Tana^ die Grünende.
Tanermen 1979 ([>lur.), von Tanirman^ isl. Daindij etwas
Vortreffliches, daindismadr, dandisinadr^ dandimadrj
ein vortrefflicher Mann, schw. danneman^ dän. dannisj
vortrefflich, dannemaudj, ein Biederman.
Tanmaurk 1537, Benennung eines Landes, der grünende
Hain (?), Dänemark, zusammengesetzt (?) aus Tan^ s.
d. W., und Maurkj Wald, isl. niörkj Waldgebirge,
Wald, waldige Gegend (lappl. niuorj Baum, Holz, tnu"
oraland_, Wald), scIiav., dän. rnark^ Erde, Boden, Feld,
Gegend, wahrscheinlich verwandt mit isl. rnjirkr^ fin-
ster, &c\iw. mÖrkj diin. ni^rkj lappl. niurko_, Nebel, miir^
kosj nebelig. Es ist zu vermulhen, dass die Urbedeu-
T. t. 333
tung von Mark (golii. markaj ahd marahha oder ina-
rachüj ags. mearc) ebenfalls Wald sei, dann gemein-
sames Waldgebiet und endlich Land, Gebiet überhaupt
bezeichnet habe. Dann lassen sich alle sonst unversländ-
lischen Zusammensetzungen leicht erklären, z. B. der
Heher würde also Markolf oder Waldwolf heissen, ahd.
niaraliwart (ags. mearc-veavclj franz. marquis aus ahd.
marquizo^ Abkürzung von marah\vart)j eigentlich AVald-
wait bedeuten, und die IMarkomannen würden die
Völker sein, welche hauptsächlich Waldungen bewoh-
nen. — Diese Erklärung der Benennung Dänemarks stimmt
auch mit seinem alten Namen Vithe-sletli oder Walde-
bene sehr gut überein. Ueber die geschichtliche Her-
leitung vom ersten Könige Tan vergl. Str. I, 91, die
übrigens wie alle ähnliche bedeutungslos ist; s. Knutr,
— Van .Tanmaurk ala, d. h. Eroberte ganz Däne-
mark. Tanmarku 1323, 1463 (dat.). Tanmarka\^ 1538
(gen.), deutet ebenfalls auf einen Nomin. Tanmaurk j
vergl. But.
Tai 1936, lat. dd.
Tai>-AR 1323, undeutlich, vergl. Traukr.
Tair 1993, für Vair^ s. d. W. — <^eir 99. ^ira 69 (gen.
plur.), Taün 1763 (dat.).
Tail 1751 (acc), von Tailr^ Theil, isl. deildrj deiling,,
Theil, deilaj theilen, schw. del_, dda^ dän. dcclj ddcy
goth. dailsj dailjan, ahd. tail_, tailjanj ags. dcel^ engl.
dealj von der Wurzel TU trennen , vergl. Tdhli.
^ASA^ll 1894, isl. dasadrj ermüdet, dasazj, müde werden,
dasj Ermüdung, von da ^ Ohnmacht, vergl. Vau\>'r.
Oßt var ek ^asa^r er ek ^vo f>ik, d. l). Oft war
ich müde, wenn ich dich zog. Die Inschrift ist auf ei-
nem Ruder.
334 T. t.
Tabu 403, 445, 644, 645, 660, eine Oilsbencniuiug, zu-
sammengesetzt aus (?) schw. landsch. ta oder td^ ein
enger Weg zwisclien zwei Zäunen, täj ein grüner, freier
Platz, und Buj s. d. W.
TaAi^^RI^^^iR 673, ein Mannsname, vergl. ^urfriV*
TsiN 1117, 1119, eine Verritzung für Stirij s. Stain. Tsain
1085.
^Ti 1978, für <]^roti^ vergl. TriiUn.
B. t. 335
ß
>ü 496, 1305, 1548, u. s. w. (acc. sing.), isl. Zy^o Stadt,
IfUj Wohnung auf dem Lande, Ilausgerällie, Vieblier-
den, u. s. w. biäj Nachbar, wird in vielen Zusammen-
setzungen für Bewohner gebraucht, luaj Nachbarin, schw.
hy-j Dorf, boj Wohnung, Haus und Hof, — ho, Bewoh-
ner, in Zusammensetzungen, dän. hj^ Stadt und Dorf,
hoj — hoj golh. bauainSj Wohnung, ahd. pur^pu^ Land-
gut, ags. bur_, u. s. w., vergl. Bu^i. — Han X ali x
ain X bu X ^ina X 496, d. h. Er besass allein die-
ses ganze Dorf. Buhl 527 (dat.). Biii 1492 (dat.). Bua
692 (acc. plur.). Biorar 35 (gen. sing.). Bi\^ 662 (nora.
sing.).
BüFl 1478, ein Mannsname, Bube, isl. hofi;, schw. bofj, mhd.
biiobcj nhd. BiibCj vielleicht entstanden aus Bewohner
(isl. buij ahd. puwo). — Bu/a 1483.
BuH 667 (sing, imperf.), von Bna^ wohnen, isl. biia^ woh-
nen, einrichten, schw. boj, wohnen, dän. boc, goth. bau~
auj wohnen, ahd. puatij pwwan^, wohnen, bauen, be-
bauen, ags. byarij von der Wurzel Buj an einer Stelle
sein, wohnen. — But>^i X a X Kalsta^^um, d. h.
Wohnte in K. Buk 524, 668, 743, u. s. w , (sing.
impeif.), ist die alte und reine Form, Auk . buk i
Harvistam . 668, d. h. Und wohnte in H. Buk 951.
Buku 398, 503 (plur. imperf ). J>aiA buku i Riinbü .
398, d. h. Sie wohnten in R. Buki 1115, 1194 (sing,
imperf). Ir : Buki : i :, d. h. Er, welcher wohnte.
Biiki 692. Biuk 415. Buti 1721 (?). Boatu 398 (plur.
imp.), die gewöhnliche alte Form findet sich hier: Sie
wohnten und bauten (buku auk . boatu). Bigvi 1571
(sing, imperf).
336 B. B-
Bür[> 1705, 1764, 19J1 (acc. sing.), von Bur\>r^ Geburt, isl. f
burdr^ schw. hord,, dän. hyrdj golh. gabaur\>s_, ahd. ki-
purt, ags. hyrdj engl, birthj von isl. ^er^r^ tragen, scl^^f,
^äröf^ dän. bcsre^ goth. hairan, tragen, gebären, ahd»
perauj ags. heraiij engl, ^cö^o nbd. Bahre (ahd. para).
Bürde (ahd. purdi)^ grich. cpeqeiv, lat. ferre^ von der h|
Wurzel j^öir^ hervorragen, also etwas, das auf einem
Andren hervorragt, von ihm getragen wird; daher z. P.
isl. harj (das Hervorragende) das Auge, die Knospe an
Bäumen, goth. hairgs, ahd. perac„ ags. beorhj isl. biarg,
schw. bergj dän. bi'ergj (das Hervorragende) der Berg.
Das Wort isl. bera heisst an und für sich nicht gebä-
ren, daher bera kalf„ eigentlich nicht kalben, sondern
trächtig sein bedeutet. Erst aus dem Gebrauche bei den
alten Skandinaviern, dass das eben zur Well gekommene
Kind auf die Erde gelegt wurde {lagdr nidr a gol/)j
und vom Vater entweder angenommen oder Verstössen
werden konnte, erhielten die Participia isl. bormiij schw.
alt. buritij jetzt in Zusammensetzungen boren ^ dän. haa-
ren _, {Chr. Molbech ist im Ungewissen und giebt keine
Erklärung dieses Wortes) eigentlich gelragen, die Ne-
benbedeutung von geboren, nie aber wurde das ganze
Verbum für gebären (goth. bairan und gahairan^ alls.
giberall) gebraucht. Nahm nun der Vater das Kind an,
so wurde es aufgenommen , zu ihm getragen (man sagte
bera barn alt f'ödur sinum) und hiess dann borinn^ d. h.
getragen oder als rechtmässiges Kind anerkannt; ver-
stiess er es dagegen, so wurde es in den Wald oder
aufs Feld gebracht und seipem ferneren Schicksale über-
lassen. Wahlscheinlich bezog sich das Epitheton ubo'
rinn (keinesweges ungeboren, sondern uiigetragen, d. h.
nicht anerkannt) auf solche Kinder, die von ihrem ei-
genen
B. B. 3a7
genen Vater Verstössen und von einem Anderen aufge-
nommen waren. Ueber diese Sitte ist zu vergleichen
Reuterdahlj Svenska Kyrkans historia, I, 49 & 127,
L. Hjs. II, 220, u. f.. Hall. II, 270, Str, II, 550. —
Af : Kus : bürf^ :, d. h. Seit Gottes (Christi) Geburt.
BiürV 1912. BirV 1763. B\,rV 1985.
BuHK 979, undeutlich, isl., schw. , dän. hor^j, Schloss, Burg,
goth. haurgSj Stadt, Burg, ahd. puruCj, ags. bur^^ eng'«
borough. Es ist nicht wahrscheinlich, dass dieses Wort
unmittelbar von Bu herstamme, s. d. W. , sondern es
hängt wohl eher zusammen mit isl. byrgij ein kleiner
umfriedigter Platz für Schaafe, u. s. w-, hyrgia^ über-
decken, verbergen; biarga (schw. berga^ dän. biergCj
goth. bairgan^ ahd. bergan., ags. beorgaiij vergl. Biarki)^
in Sichejheit bringen, bergen, ist dagegen von borg ab-
geleitet, so auch bi'örg oder bergj (das Bergen-Helfen)
Hülfe, (das Geborgene) Lebensmittel. Die Wurzel ist
Barkj umzäunen, Urwurzel Bar_, hervorragen; daher
goth. bibaurgeinSj Umzäunung, isl. börkr_, schw., dän.
barkj (das Umschliessende) die Borke, ahd. parCj ags.
pearroCj der umzäunte, eingeschlossene Hain, Park, mhd.
pfcrrili, nhd. Pferch^, ahd. berga^ die Umzäunung, der
Schutz, Schiim, das wie Burk besonders zur Bildimg
von Frauennamen gebraucht wird. — Haf^i X bürg
X umbrutna Xj d. h. Hatte Burgen (umgebrochenj
zerstört, vergl. G. S. H. S. 162, L. R. S. 111. Burh
1775, 1791, für Burk^ vergl. Fulkir^ scheint ein Orts-
name zu sein. Biirga 1789 (gen. pl. ?)
BurgulfA 541, ein Mannsname, Burgwolf, zusammenge-
setzt aus Burkr„ s. Burk, und Ulfr, s. d. W. — Burk-
ulf 531 (acc). Borkilf 557.
43
338 B. B.
BtfRKER 1309, ein Mannsname, Burkr, Birkr^ der Gebor-
gene, dem nichts fehlt, isl. hyrgrj byrgin und borginn j
dem nichts fehlt, der in Sicherheit ist; oder auch Bürger,
isl. borgarij schw. borgare^ dän. borger_, golh. baurgja^
u. s. w. — BurkaiA\ 126, vielleicht auch zusammenge-
setzt aus Burkr und Kair^ s. d. W. , Burgspeer. Biur-
kair 265. Biriki 1903. Biria 1467 (gen.). Biarki}^ 776.
Biarik 1442.
BuRI 1072, ein Mannsname, Sohn, isl. bur^ auch burr und
borj, Sohn, bura^ Tochter, bbrvar^ bewaffnete Krieger,
buriiTj Nachkommen, goth. baur^ der Geborne, vergl.
BürV. Bur_, Sohn, und bura^ Tochter bezieht sich also
auf die anerkannten Kinder.
BÜRSÜSTIN 1764, d. h. Büchsenstein oder Büchsenkugel, zu-
samwiengesetzt aus Bürsa^ schw. byssa oder bÖssa^ dän.
b^sscj Büchse, und Stin_, s. Stain. Wäre diese Schreib-
art von bürsa (lappl. birso) die ursprüngliche, so würde
das Wort Büchse nicht von griech. TCV^ig, abstammen ,
sondern von schw. alt. bersa oder birsa (nach J. Locce-
nius) jagen, ahd. yo/r^^ mitl. bersa j nhd. Birschj Jagd,
welches Wort wahrscheinlich ein Schallwort ist und
ursprünglich den Laut des abgeschossenen Pfeiles nach-
ahmt, so das birschen eigentlich schiessen hiesse. Hier-
her möchte ich auch das Worte Bursche (nach Haq.
Spegel kommt schw. burse auch für bonde^ Bauer, vor)
ziehen; es würde also die Bedeutung von Jagdgenosse
und Genosse überhaupt haben, ohne in der üblen Ne-
benbedeutung von Spiessgeselle, Spiessbube (Spitzbube)
vorzukommen. Börse (ahd. bursa) würde dann auch
nicht ursprünglich Geldbeutel sondern Genossenschaft,
Platz zur Versammlung einer Genossenschaft, und dann
erst Stelle, an welcher Geld aufbewahrt wird, Kasse,
Geldbeutel bedeuten. Die Ableitung aus dem Griechi-
B. B. 339
sehen von ßvQoa, Fell, ist wenigstens nieht befriedigend.
— Sum .skutin . vait> . ihe! . mit> . en . bürsu .
stin ., d. h. Weicher mit einer Büchsenkugei todtge-
schossen wurde.
BURT 1978 (adv.)j isl. burtj schw., dän. bort. Da dieses Wort
im Isländischen eigentlich briitj brott oder braut heisst,
so ist die Annahme wohl richtig, dass es wie das nhd.
weg von Weg, so auch von isl. braut j Weg, entstan-
den sei, wiewohl dieses Wort viel Aehnlichkeit mit
dem nhd. fort von vor (?) hat. — Hiar : rij^u : ^aiA :
burt :, d. h. Hier ritten sie fort. ßur\> 1111. An va :
bur^ :, d. h. Er war fort (?). Boot 259. Han X
foA X bort X , d. h. Er fuhr weg. Brutl 333.
BUKA 189, 978, 1163 (gen. und acc), ein Mannsname, ^wÄ:/^
Bewohner, isl. bj^ggia^ bauen, bewohnen, schw. byggaj
dän. byggCj vergi. BuVi- Im Deutschen ist Bukko eine
Abkürzungsform von Burkhard. — Boki 1289.
BüNlR 1708, 1802 (plur.), von Bun^ isl. bcen^, schw. bön_,
dän. b^iij Bitte, Gebet, engl, booiij gehört wahrschein-
lich hierher. Vergl. Bi^ia. — Bif>>ir : it>rar : bunir :
firir :, d. h. Betet eure Gebete für. Bun 1753 (acc).
Bi^in : bün . ok : pater : nostru :d. h. Betet Ge-
bet und Vater unser. Buni 1779 (acc. plur.). »-J« lit :
orar : büni : ok ; pater: noster : ok : afi: Ma-
ria : Rotfosars : sial : til ; go|>a : + , d. h. Lies (?)
oder Bete unsere Gebete und Vater unser und Ave
Maria u. s.w. Bunir 1803. Buna 1781, 1779 (acc. plur.).
BuN^AN 1978 (part. perf. pass.), von Binta^ bindon, isl.,
schw. binäüj dän. bindcj gth. bindan, ahd. hintan^ ags.
hindan^ engl, bindj von der Wurzel Binj, feslm.ichen
und der XJrwurzcl Bij, sein, fest sein. — Buii^an, d.
gebunden oder den gi^bundenen.
340 B. B.
Bui 1228, ein Mannsname, Bewohner, Nachbar, vergl. Bu,
Do 1835, 1950, 1964 (acc.). Boar 2012 (nom. plur.).
BuiVITiKTA 1803, lal. für Benedicta (?).
BuANTA 70, 76, 90, u. s. w. (acc. sing.) von Buanti (part.
praes. von Bua,, s. Bu\-i)j, isl. bondij Hausvater, Bauer,
schw., dän. bonde. Mit diesem Worte wurde der freie
Grundeigenthünier des Nordens von seiner Gattin und
Hausgenossenschaft benannt; es war also die gemein-
schaftliche Benennung des freien Skandinaviers, da es
bekanntlich keinen anderen Stand gab. Die jetzige Be-
nennung des Hausherrn ist isl. hussbondij schw., dän.
hiisbonde (engl. husband_, Gatte). Ifti/K • Ulf . Kin-
lauha/K . buanta . 70, d. h. Ueber Ulf, den Haus-
herrn (Gatten) Kinlauks. Buonti 1005, 1492 (nom. und
acc. ? sing.). OsraJ>r : auk : Hil tulfA roisf>u stain
J>ansi at Fro|>a buonti sin . 1492, d. h. O. und H.
errichteten diesen Stein über F., ihren Hausherrn. Bu-
onta 730 (acc. sing.). Biiota 195. Buna 926, 1163, 1355
(acc. sing.), für Bunta. Fa^>'ur : sin : buna : hart»a :
kuf^an ; 1355, d. h. Seinem Vater, einem sehr guten
Hausherrn. Bunt 1553 (acc. sing.). Bunto 303 (acc. sing.).
Bund 816, 1184 (nom. sing.). Bunta 14, 22, 34, u. s.
w. (acc. sing.). Bünta 1047 (acc. sing.). Buant 939 (acc.
sing.). Buati 818. Buata 984 (gen. sing.). Buati : sis .
d. h. Seines Hausherrn. Butt 629, 734. Butä 357, 925,
1182, u. s. w. (acc). Buta 357 (gen. plur.). Bon^a 1748.
Bona 174. Bontin 1711 (mit Art.). Bonta 18, 19, 21,
u. s. w. (acc. sing.) Bonta 947 (gen. masc). Bon'^a 1764.
Bontans 1714 (gen.). Bonti 879. Boantia 346 (acc. sing.).
Boanta 71, 345, 650, u. s. w. (acc. sing.). Boata 367
(acc. sing.). Bota 352, 382, 398, u. s. w. (acc. sing.).
Bata 320 (acc. sing.).
B. B. 341
BvsiA 933, ein Mannsname, der Schreckliche , is\. l^ersi oder
bessij der Bär, auch als Mannsname gebraucht, bassi
oder hersij ein Eber, ein Bär, schw. busCj ein Verklei-
deter, um als Gespenst zu erschreck eu, ein Plagegeist,
landsch. bjassCj Bär, ein tapfrer Mann, ein übernoüthi-
gei" Mann, der Teufel, (nhd. B'dtZj Bär}, hösj hochmü-
thig, husj furchtsam, biise [bjässe)j Gespenst, (nhd. Buse^
feines Haar), busli^j schrecklich, buss_, der, welcher sein
eigener Herr ist, dän. bassCj eigentlich ein grosses männ-
liches Thier, ein hochmüthiger Mensch, biisCj unvor-
sichtig vorstiirzen, husemandj ein erdichtetes Gespenst,
um die Kinder zu schrecken, ahd. posij (vielleicht ur-
sprünglich vermummt, wie grimm, s. Krim\^^ böse,
giposij ^Mumraereien), Possen. Es ist schwierig die Ur-
bedeutung dieses Wortes zu bestimmen, doch ist höchst
wahrscheinlich, dass es etwas von schrecklichem Aeus-
seren bedeutet und dann überhaupt ein Schreckbild be-
zeichnet habe. Sollte vielleicht ahd. pascij nhd. Base_,
ursprünglich eine herrische, böse, grämliche Frau be-
zeichnen ? — Bihiu 891 (acc). BusiA\ 51 ^nom.). Busa
1434 (acc). ßosi 1908, 2094, u. s. w. Birsu 382 (acc).
Bersm 1137 (acc). Birsa 479 (acc). Biesl 1060. Barsa
1479 (acc). Balsi 37 (?), für Barsi (?).
BuT 1538, isl. bot:, Verbesserung, das womit etwas ausge-
bessert wird, Flick, Büssung, Vertheidigung, bceta^ Geld-
busse erlegen, ausbessern, bcettrj gebüsst, ausgebessert,
bcBtuFj Geldbussen, bctr^, besser, bestPj am besten, batij
Verbesserung, batna_, besser werden, schw. bot. Hülfe,
Arzneimittel, Busse, Geldbusse, bota^ heilen, ausbessern,
botaj Geldbusse erlegen, bataj, nützen, frommen, b'dttre,,
besser, b'dstj am besten, dän. bod, womit etAvas ausge-
bessert wird, Verbesserung, Geldbusse, b^dcj ausbessern,
ersetzen, u. s. w. baadc , Vorlheil, baadc, Vorlheil ha-
342 B. B.
ben, bringen, bedvej besser, bedstj am besten, gth. bats
iftatiza, batista), gut, bota^ Nutzen, botan^ nützen, ahd.
/70Wr;<2j Besserung, Schadenersatz, Busse, buozan^ nützen,
wieder gut machen, büssen, paz^ [pezirOj pezisto)^ gut,
ags. bot, betarij, u. s. w., von einer Wurzel Bat (ahd.
paT^j gehen, angehen, passen, gut sein, vergl. franz.
passer j nhd. PasSj unpassj unp'dsslicJij u. s. w.
BUTVIU 1782 (acc), ein Frauenname, Butvi, Heiligthum,
Freistadt des Kriegers, zusammengesetzt aus Buti oder
Bauti und J^ij s. d. W. , isl. bauta^ schlagen, zu Boden
schlagen, bautij der, welcher schlägt, zu Boden schlägt,
bautasteirij (roher, nicht mit Runen beritzter) Stein zur Er-
innrung der im Kampfe gefallenen Helden, äÖc?^ Schlacht,
bödvarj ein tapferer Krieger, ahd. nur in Namen, z. B.
Paturihj gewaltig in der Schlacht, fränk. battan^ franz.
battrj bataille, u. s. w., engl, beat^ batter^ u. s. w., schw.
basa (alt. bata)j schlagen, dän. baske^ mit der flachen
Hand schlagen, nhd. patschen j schlagen, treten, Patsche ^
Schlägel, Hand. — Botvi 1779. Bu\^vi 9.
BüTULFA 1432 (acc), ein Mannsname, Butulfr^ Schlacht-
wolf, zusammengesetzt aus But oder Bautj Schlach , s.
Butviu^ und Ulfr, s. d. W. — Butulfs 1694 (gen.). Bot-
Ulf 1573, 1775, 1789. Botulf r 1696, 1704. Botulfs
1708, 1747. Botolf 1780. Botolfr 1766, 1920. Botol^s
1828 a) (gen.). BoVulfr 1693.
BuTRAlF/K 1590, 1591, ein Mannsname, der in der Schlacht
Beute Machende, zusammengesetzt aus But oder Bautj
Schlacht, s. Butvm_, und Baifr, vergl. Bfnik\^. — Bot-
raif 1572 (acc).
BuTHlf^l 1731, ein Frauenname, die Kriegerin, zusammen-
gesetzt aus But oder Baut_, Schlacht, s. Butviuj und
Hei\>, s. d. W. — Butei^a 1709 (gen.). Butai>u 1802
B. B. 343
(acc). Butaitü 1780 (acc). BotaiVu 1771 (acc). BotaiVr
1747. BotaiVi 1786. Botaiter 1746.
Bl)TlAl]J>- 1721, ein Frauennaine, Eigenthum des Kriegers,
zusammengesetzt aus Buti oder Bauti, s. Batviu^ und
^wj^, s. ^wj>r. — Bu^auV 1725. BotiauVu 1785 (acc).
BotiauVar 1704 (gen.).
BüTMüNTR 1590, 1591, ein Mannsname, Beschützer im
Kriege, zusammengesetzt aus But oder Bautj, Schlacht,
s. Butviuj und Miintrj s. Munti, — Botmuntr 1854,
1855.
BüLI 1399, ein Mannsname, der Brüllende, isl. baul^ das
Brüllen, baula^ brüllen, haulaj die Kuh, Bauli und
holij Stier, schw. bbla, wie ein Stier brüllen , dän. br0lle_,
brüllen wie ein Stier, Löwe, isl. bella^ gegen etwas so
stossen, dass es klingt, ags. bellarij engl, bellj belloWj
holl. belj Schelle, bellen _, schellen, lat. balare^ mtlt.
baularej ags. bulluccis (Brüllochs?), in dem Sal. Gesetz-
buch belliOj weil er als Leitochs eine Schelle (ahd. pella)
trug, engl, biillj nhd. Bullen also der Brüllende, das
einfache Wort für Brüllochs. — Bulu 1399 (acc).
BuwANA 1427 (gen. plur.), von Buma\r, isl. bumadr_, ein
guter Haushälter, zusammengesetzt aus Buj s. d. W. ,
und MaW^ s. d. W. — Han X va X bastr X hu-
man a X , d. h. Er war der beste der Haushälter.
BoJ>FRlJ> 1810 (acc), ein Mannsname, Butfri^i , der im
Kriege Schützende, zusammengesetzt aus But oder Bautj
Schlacht, s. Butvhij und FriVr^ s. JPrz>/.
BosTAAN 1741, ein Mannsname, Bustain^ Wohnungsstein,
zusammengesetzt aus Bu^ s. d. W-, und Stairtj s. d. W.
Bot 499 (conj. praes. ?), von Bota^, s. BuU K u |> ihlbi X
o n . b u l u n X s a lu X b i t r . J> a n X an k a r J> i . ,
d. d. Gotl helfe ihm, heile seine Seele, besser, als er
verdiente.
344 B. B.
BOTFRIR 1777, ein Mannsname, Butfrir^ der im Kriege
Fruchtbare (?), zusammengesetzt aus But oder Baut,,
Schlacht, s. Butviu, und (?) Frir, s. RaknfriA^.
BoTVlf^R 1701, 1724,' 1740, 1773, ein Mannsname, ButviW^
Anführer im Kriege, zusammengesetzt aus But oder
Baut^ Schlacht, s. Butviuj und ViWj, s. ViVi- BotviVir
1727. BotviVa 1710, 1752, 1778, 1781 (gen.). BotviVar
1910 (gen.).
BOTVAR^^R 1771, ein Mannsname, Butvar^r^ Anführer im
Kriege, zusammengesetzt aus But oder Baut^ Schlacht,
s. ButviUj und J^aurWj s. d. W.
BOTILTAR 1639, ein Frauenname, ButhilVurj, Götlin des
Krieges, zusammengesetzt aus But oder Baut^ Schlacht,
s. ButviUj und Hil^urj s. HiltulfX^,
BOTAUKR 1810, ein Mannsname, Butaukr^ Kriegsmehrer,
zusammengesetzt aus But oder Baut;, Schlacht, s, But-
vtUj, und Aükrj s. Auka,
BOTBIERN 1594, ein Mannsname, Butbiurn^ Schlachtenbär,
zusammengesetzt aus But oder Baut^ Schlacht, s. But-
viuj und Biurrij s. d. W.
BOLIGAB/K 1746, ein Ortsname, zusammengesetzt aus Bulikj,
isl. bylij Wohnung, bolj, Landgut, schw. bolj Gehöfte,
dän. bolj bool und boligj und Bu^ s. d. W. Altschw.
bolby-j, der Hauptplatz in einem Dorfe, ein Dorf, in
dem ein Landgut liegt.
Bru 19, 87, 89, u. s. w. (acc sing.). Brücke, isl. ^r«^ schw.,
dän. brOj ahd. prukka^ ags. bryis^e^ engl, bridge. Da
dieses Wort im Skandinavischen ursprünglich einen Weg
über Sümpfe, u. s. w., bezeichnet, so ist es auch na-
türlich mit dem Worte Braute s. d. W-, von demsel-
ben Ursprünge. — Li tu . risa . stain . uk . bru .
19, d. h. Liessen Stein und Brücke errichten. Li tu —
B. B. 345
— — brn kirvH . 89, d. li. Liessen — — — Brücke
machen. Bur 984, venüzt fiir Bin. Buru 207, 1016,
1487, für Brii. Büro 248, 566, für Brii. BruaJ^ 650
(acc. pl.). Bro 35, 85, 173, ii. s. w. (acc. sing.). Brou
302 (acc. sing.)- By{\u 391 (acc. sing.). Ueber den Grund
zur Anlegung solcher Wege s. L. R. S. 127.
Eru^R 233, 369, 1070, u.s. w., Bruder, isl. broclir^ schw.,
dän. broder j go^b. broVar^, abd. pruodarj ags. bro^or^
engl, brother. Die Ableitung dieses allgemein verbreiteten
Wortes ist schwierig. Die Wörter mit denen es viel-
leicht zusammenhangen konnte sind isl. brudr und bru-
duj Braut, brud^umij Bräutigam, bre^da^ Familienähn-
lichkeit haben, schw. brud_, Braut am Tage der Hoch-
zeit, brudgummej Bräutigam am Hochzeitstage, brä oder
brä^_, Familienähnlichkeit haben, dän. brudj brudgon?^
gotb. bru\>Sj Braut, Schwiegertochter, ahd. prutj ags.
brjdj engl, bride^ Braut, breederj Erzeuger, brecdj zeu-
gen, gebären (ahd. pruoij Brut). — Buru^ur 39, 65,
91, u. s. w. (acc. sing.). — Buru\>r 485 (nom. plur. ).
J>ai/k + bürüt>^r X ris^u, d. h. Die Brüder erricli-
teten. Buru^yk 1478 (acc. sing.). Bur\>ur 588 (acc. sing.).
BuroVur 248 (acc. sing.). B^r 1401 (acc. sing.). BoVur
1316 (acc. sing.). Boro\>ur 897 (acc. sing.). Brii 277
(acc. sing.), verritzt für Brii^ur. BruV 1133 (acc. plur.)
B r u ^ X s i n a X t v a X K u J> m u n t a u k S i k b i u r n X ,
d. h. Seine zwei Brüd.r, K. und S. BruV 1155 (acc.
sing.). BruVur 61, 86 (acc. sing.). Bru\>ari 467 (acc.
sing.). Bru^r 44, 387, 589, u. s. w. (nom.undacc.pl.),
für BruVr. BruVr 208, 1314, 1442, u.s.w. (nom. sing.).
BruW 401, 491, 713, u. s. w. (nom. und acc. plur.).
BruVer 620 (acc. sing.). BruViJk 1307 (nom. sing.) BruVk
\bll (acc. pl.), für BruVk Briir 107, 1049 (acc. sing.).
44
346 B. ^.
Brhir 948, 1397, 1470, u. s. w. (acc. sing.)- Br\>r 802,
2011 (nom. pl.). BrW 1112 (acc. sing.). Brou\>itr 949
(acc. sing). Brou^ar 1763 (acc. plur.). Bro^ur 20, 36,
49, u. s. w. (acc. sing.). Bro^uA 266, 988 (acc. sing.).
BroVor 1817 (acc. sing). BroW 139, 544 (acc. sing.).
BroWa 2233 (gen. plur.). BroVir 1647. ^roJ^^A 498,
639, 921, u. s. w. (nom. und acc. sing.). Bro^a 504
(acc. sing.). Oru\>r 262. Bri\>r 209 (nom. plur.). i5At>r
669 (acc. plur.). BiruW 780 (?). Bere^r 461 (nom. pl.).
BaruVar 621 (acc. plui). ^AwKr 1202.
BruHr 1118, ein Mannsname, Bruder, vergt. d. v. W. —
BmW 1434. Bruur 1502. BaroWr 1634.
Brukia 652 (inf. praes.), für Bru kira, d. li. Eine Brücke
machen.
Bruni 685, 934, ein Mannsname, der Geharnischte, isl.
hryniay schw. brynjaj dän. hrynie^ goth. brunj'Oj, ahd.
prunnaj alts. brunjo^ ags. byrn, der Panzer; oder auch
der Braune, isl. bruna _, braun machen, brutin j, der
Braune, von Pferden gebraucht, schw. brurij dän. briiun,
ahd. pruTij ags. brnUj, engl, bro'wn, von brennen , vergl.
^mn. Brun 1482. Äwa 685, 709, 1029, 1038, 1187
(acc. sing.).
Brutnulfr 1552, ein Mannsname, der gepanzerte Wolf, zu-
sammengesetzt aus Bruni j s. d. W. , und lllßj s. d. W.
— Brunulfyk 1342. Bruniulf 861 (acc). Bruniulfr 150.
Bruniulfr 878.
Brunkitil 518, ein Mannsname, der Gepanzerte und Be-
helmte, zusammengesetzt aus Bruni j s. d. W., und Ki-
til, s. d. W.
Brunkil 581, ein Mannsname, der geharnischte Muthige,
zusammengesetzt aus Bruni^ s. d.W., und KU, s. d.W.
Bruisium 1680 (dat. plur.), ein Ortsname, vergl. Bruni.
B. ^. 347
Brusi 138, 1049, ein Mannsname, der Bärlige, L:inghcia-
rige, isl. brusi ^ der Ziegenbock, ein Mann mit langem
Barte und stiäiibigem Haare, brusa j brausen, schw.
brusüj biausen, brushane^, [tringa pugnax) seines Hals-
kragens wegen so genannt, landscb. brusc, Widder, ein
Mann mit dicken» und voihcm Gts\ii\^l, diu. bruscj bruus-
hatWj ein Schall wort vom Brausen des Windes, Was-
sers. Wie Ullij eigentlich das Wallende, Flamme und
Wolle heisst, vergl. Ulir^ so heisst auch Brusi, das
brausende oder lange Kaar. — Brusa 327, 500 (acc).
Brhr 1064. BHsi 1015, 1067. Brisa 1065 (gen.).
Brutr 1198, ein Mannsname, der Spitzige, der mit Spiess
Bewaffnete, isl. broddr^ (eigentlich das Hervorbrechende,
s. brulid) die Spitze, der Spiess, Pfeil, schw. brodd^
Eissporren, die ersten Spitzen der liervorkeimenden Saat,
isl. broddcj spitze Hufnägel, u. s. w. — Bru^^e 1684.
Brutiu 858 (acc. sing.), altschw. Brytij Haushalter, eine
Benennung, die ebenfalls in den alten Gesetzen vor-
kommt. Die geschicktesten und treuesten unter den Skla-
ven wurden nämlich zu Aufsehern über die anderen
erwählt und erhielten diese Benennung. Vergl. L. R.
S. 97, Str. 1, 597. Dieses Wort, isl. briti_, kommt von
isl. briota, brechen, britia^ in Stücke zerbreclien , zer-
iheilen, altschw. brytia^ austheilen, schw. bryta, bre-
clu^n, dän. brydcj ags. brytan, bezeichnet eigentlich das
schnelle Hervorkommen, Ausstrahlen vom Licht und
Schall, und dann erst aus einander gehen, brechen,
daher noch der Tag bricht an, die Brechung der Licht-
stiahlen, u. s. w. , isl. bragd^ Geschmack oder Geruch,
bragdj Glanz, golh. brikaiij ahd. prchhaiij nhd. brechen.
BriüT 1346, unbestimmt, vergl. Sj. l, 28.
BREt>A 35 (acc. sing.), von BraiVr^ breit, isl. breidr^ schw.,
dän. Z»/(y/^ g(h bruidsj ahd, /;/c//j i\^s. bradj t^ngl. broadj
348 B. B.
scheint mit isl. briota^ zu derselben Wurzel zu gehören
und also das (sich Brechende) aus einander Gehende zu
bezeichnen, veigl. Brutia. — ßro bret>a, d. h. Eine
breite Brücke.
Brim 1750, 1855, 1911, 1992, (vergl. K, L, S und H\ d.
h. goldene Zahl, vergl. L. R. S. 194, u. f. — ^rima\>l
1763 (vergl. F), bedeutet dasselbe, ^rimstafr 1703, 1780,
1856 (vergl. Ur_, JJntrmaVr und K)j ist eigentlich die
vollständige Benennung, ^irimstafr 1701, (vergl. Loker).
Braut 797, 798 (acc. sing.). Weg, isl. braute ein angelegter
Weg , von briota [brytj braute brotid)j briota jördj reu-
ten, Urbarmachen, altschw. brÖt, gemachter Weg, bröta,
den Boden zu Wegen, zum Beackern, Bebauen räumen
oder reuten, vergl, Brutia. — Lit X braut X ru-
f>ia X d. h. Liess einen Weg reuten. Brautu 749, 851
(dat. sing.?). Ner . brautu und brautu . nesta, d.
h. Nahe am Wege. Brutal, 485 (gen. sing.). BrutaA
kuml, d. h. Weg- (Brücken-) Stein.
BrAG 1427 (acc. sing.), ein Mannsname, Brahr^ Kämpfer,
ausgezeichneter Held, isl. Zt/^A^^j zerbrechen , unterjochen,
bra^narj Kämpfer, bragningr^ der im Kriege Erfahrene,
ein König, bragr^ (Kriegslied, Schilderung einer Schlacht?)
Gedicht, goth. brikarij brechen, kämpfen, vergl. Brutia^
brak/a^ Kampf, ags bregu^ Anführer im Kriege, mtl.
brigantiij Fusssoldaten, brigata, eine Schaar Soldaten,
brigandariuSj Befelshaber einer solchen Schaar, franz.
z. B. brigadcj brigand, brigantin, eigentlich Krieger-
schaar, Anführer, Kriegsschiff. Die Nebenbedeutung von
Krieg ist «'nlweder aus dem Begriff zerbrechen , vernich-
ten, oder auch aus dir Bedeutung von Krachen, Ge-
räiisch vennsachen eitstanden. Ausserdem kommt im
Isländiscben das Wort bragr (ahd. perahlij ags. brahtj
(Glanz) Pracht, vergl. Birta)^ in der Bedeutung von vor-
B. B. 349
trefflich, ausgezeichnet vor imd diese Bedentiing lässl
sicli wie Ruf von rufen, durch isl. brcuk^ staikes Ge-
räusch eiklären. Da ferner die Poesie der allen Skan-
dinavier hauptsächlich in Schilderungen von Helden-
thaten (bragd) und Schlachten hestand, so isl nicht un-
wahrscheinlich, dass hieidurch bragr d']c Bedeutung von
Poesie erhielt.
Bran 1911 (sing, imperf.) von Brinnaj, brennen, }s\. brenna,
schw. brinna_, iVän. brcenclej go'h. brinnaiij ahd. prcti-
naiij ags. byrnan., engl, burrij bezeichnet eigentlich das
Aufwallen, Brausen, Prasseln das Feurs. — Kirkian :
bran :, d. h. Die Kirche brannte ab.
Brantr 1109, ein Mannsname, Brand, von Brinnan_, s. d.
v. W., isl. brandr j, Brand, SchAvertklinge. — Branti
1109. Bratr 235, für Brantr^ vergl. Furukü
BiüRN 1, 94, 116, 119, 299, 324, 472. 473, 485, 499,
517, 525, 549, 662, 818, 1077, 1326, 1568 (nom. und
acc), ein Mannsname, Bär, isl. bibrn^ schw. bförrij, dän.
bi^nij, goth. biarij, Thier, ahd. pcro, Bäi-, ber^ Eber,
ags. beraj bar^ engl, bcar^ boar^ es scheint als wenn
biurti im Allgemeinen ein wildes Thier bezeichnet habe.
Leitet man dieses Wort von btraj, s. Bur^^, ab, so kann
es unmöglich Erzeuger lieissen , da bej^a nie in dieser
Bedeutung vorkofnmt, und nur von weiblichen Thieren
gebraucht wei-den kann, Avie isl. bera^ Bärin, bi^rff auch
berindij weibliche Thiere. Buorn 942. Buni 746, 840,
941. Bim 1394. Born 678. Bmr 241. Bior 1457. B/orn
46, 48, 379, 411, 576, 802, 827, 1034, 1199, 1457.
Birn 372. B/ern 1629. Beir 1149. B/anrn 282. B/arn
70, 7t, 97, 395, 312, 422, 428, 456, 488, 513, 553,
543, 585, 623, 780, 859, 917, 1637 (nom. und acc).
ßiarnar 1654 (gen.). BuiniaA 926, 1167, 1513, 1577
(gen.). Biairn 839. Bi^kn 1842.
350 B. B.
BlJ>lA 1591, 1741 (infin. praes.), bitten, isl. hidia, bitten,
hidla, als Freqnenlativ oft bitten, freien, bidell, Freier,
bid;, Verweilen, bidleikuj, sich Zeit lassen, bidlund^ Ge-
duld, bidstnndj, Wartezeit, bed^, (Ruhestätte) Bett, bc-
diaj (Lagergenossin) Gattin, bedia^ (ein Verweilendei)
ein Fremder, sehw. bedja^ bitten, bida., warten, bddd,
Lager, Bett, dän. bede^, bitten, bede oder bie., verweilen,
bed^ Beet, belle j, freien, gth. bide^ Bitte, Gebet, Z^/Vi^yöi/z^
bitten, beten, betteln, beida., verweilen, badi , Bett,
ahd. petaj Bitte, pittaii_, bitten, petorij beten, petalon^
betteln, y9(^??/_, Bett, ^/^^ai^ harren, ags. biddaiij bitten,
beddj Lager, bidan^ harren, engl, begj, bed^ abide^ ver-
Aveilen, u. s. w. Diese Zusainmenstellungen scheinen hin-
länglich zu beweisen, dass die Bedeutung der Wurzel
Bidj verweilen, anliegen, bitten* sei, und dass dieselbe
also zur TJrwurzel Bi., an einem Orte sein, gehöre. Hier-
her möchten wir auch ahd. bule_> Buhle, ziehen, was
vielleicht aus budle entstanden sein kann, wie dän. bcile
aus isl. bidla. Buhle wüide dann den bezeichnen, der
sich um die Liebe eines Weibes bewirbt; um eine Per-
son buhlen würde also ganz im Sinne des isl. bida oder
bidla gebraucht sein und die gute Bedeutung dieses
Wortes keine Schwierigkeit weiter haben. — ^an ; vir :
bi|>ia : sunia : 1591, d. h. als wir zu bitten verste-
hen. O k : h a n : b a J> : I a i t : b i f>^ i a : f u r i : h a n s :
sial : 1741, d. h. Und er bat für seine Seele bitten
(beten) zu lassen. — Bi^hum 1684 (plur. impei.). Bi-
t>hum : vara • batr • n : oster : , d. h. Lasset uns
unsere Paternoster beten. Bi^hin 1778 (plur. im per.).
Bi>>hin füri Botvi^a seal, d. h. Bittet für B.'s Seele.
BiVn 1802, für BiVin. BiWr 1707, 1708, 1725, u. s.
w. (plur. imper.). Bi^ir : ij>rar : bunir; 1708, d. h.
Betet eure Gebete. Bi^iuni 1764 (plur. imper). Bi^eom
»
I
B. ^. 351
1685, für Bi\^mm. Bi\>im 1740, 1763, für Bi>/um. BaV
333, 334, 1010, u. s. w, (sing, imperf). Haknii : baj> :
rista : 333, d. li. H. bat zu ritzen (mit Runen zu be-
schreiben). BaVu 1020 (plur. imperf.). Bi^ar 1634 (sing,
praes.) Nu : bi^aer : han ; f>aes : batasr : noster :
d. h Nun betet er dessen (anstatt seiner oder für ihn)
Paternoster. Z. R. S. 147 übersetzt diese Stelle durch:
Nun wartet er, dass (du liesest) Paternoster, und leitet
also bi\>'cer von bi\>-a^ hairen, ab, s. o. BioVur 1819,
für BiVir. Bit 1654, 1845 (sing, imper.). Bi^in 1613,
1746, 1750, u. s. w. für BiVin, Betar 1855, für Ä>/r.
BlR 2013 (sing, imperf.), von Bira^ dürfen, isl. her merj ich
darf, es kommt mir zu, schw. hora^ dän. b<ftr (infin.
bürde) j ahd. kipurjaiij ags. ^ebfriaiij eigentlich sich zu
tragen, ereignen, zukommen, passen, von der Wurzel
Bar_, vergl. Bur^. — Bir fiska, d. h. Es kommt ihm
zu zu fischen.
BiRlTA 1903, ein Frauenname, Brigitte, entweder die Schir-
mende, vergl. Burkj oder die Glänzende, vergl. BirtiL
BiRTiL 2043, undeutlich; KL S. wird nach Finn Magnusen
gelesen: Mirkum visa bertit, und übersetzt: Möge
es dem finsteren Fürsten nicht Tag werden. Birtit stände
alsdann für birti-at, von isl. hirtir, es taget, birta oder
birtij Glanz, Schein, birta^ (klar machen) offenbaren,
birtiZj (klar werden) erscheinen, birtingj Grauen des
Tages, Offenbarung, birtmgr _, eine weisse, glänzende
Person oder Sache, biartrj glänzend, schw. bjertj hell-
glänzend, goth. bairhtSj hell, offenbar, ahd. pert [berht^
mhd. breht)j ags. beorhtj bfrhtj nhd. Bertha (ahd. perta
oder perahtä)j die Glänzende, zusammengehörend mit
goth. brikarij vergl. Brulia.
BllNK 35, isl. beehr j, schw. bank^ dän. bccnkj aUd. panhj (alls.
bagj Tisch), ags. bcvneej u. s. w. Bank, wahrscheinlich
352 B. t
ursprünglich das Festgemachte, von der Wurzel Bak.
— bink . biorar ., cl. h. Die Bank des Dorfes.
BiNKlL 1732, ein Mannsname, der Schläger, isl. banga^
schlagen, schw. Lanka, dän. bankcj goth. hanja^ Schlag,
engl, hangj nhd. Bengcdj von der Wurzel Bank, schla-
gen, vergl. Jarlahanki. — Bekli 981.
BlARKl 1441, 1571, 1579 (dat. sing.), isl. biarg, schw. barg,
dän. biergj goth. bairgSj, ahd. perac_, ags. beorh, von dex
Wurzel barj, eigentlich das Hervorstehende, vergl. i?«/t>.
— Nu : s k a I : s t a n t o : s t i n : o : b i a r k i : 1441 , d.
h. JNun soll der Stein auf dem Berge stehen. — Bicrhi
1709 (dat. sing.).
BlARKl 1122, 1390 (conj. piaes.), von Biarka, bergen, isl.
biargaj, schw. berga, dän. biergCj vei'gl. Burk. — Biar-
ki . Ku^ : salu : 1122, d. h. Berge Gott die Seele.
Tr u t i n : b i a r k i : a n t h a n s . 1390, d. h. Der Herr
berge seinen Geist. Biarlii 907, für Biarki, vergl. Ful~
kir. KuJ> : biarhi : sial : hans X, d. h. Gott berge
seine Seele.
BlARKULFR 143, ein Mannsname, Bärwolf, zusammengesetzt
aus Biurnj s. d. W. , und Ulfr_, s. d. W.
BlARNKAER 1418, ein Mannsname, Biarnkair, Bärenspeer,
zusammengesetzt aus Biuinj s. d. W., und Kair, s.
d. W.
BlARNHüF^^I 180, ein Mannsname, BiarnhaufVij Bärenhäup-
ter, zusammengesetzt aus Biurn, s. d. W., und Häuf Vi j
s. d. W.
BlARLAUKR 817, ein Frauenname, Biarnlaukj, die staike
und blühende Jungfrau, zusammengesetzt aus Biurnj s.
d. W, und Laukr^ s. ^urlakA^.
BiSKuB 1915, Episcopus.
Besit 1990, lat. /cc/^
Bi-
B. B. 353
BlSTOLLAt> 1764 (part. perf. pass), von bistaUuj belagi^rn,
altschw. bestallaj belagern, ein neueres Wort, zusam-
mengesetzt aus Bi (goth. bi^ ahd. pij nhd. be)^ und isl.
stillij Wall, von der Wurzel Stalj vergl. Stallara. —
^a . ei' . Kunung . Ei*ik . var . bi .stolla^. pa .
|>i . for . nem4*a . slo^, d. h. Damals als der König
Erik auf dem vorhin genannten Schlosse belagert war.
BiSTR 870(superl.), Bester, vergl. ^wY. Unt : hifni : bistr :,
d. h. Unter dem Himmel der beste. Bestr 803, 903,
947. — Lanmana bestr 803, d. li. Unter den Lands-
leuten der Beste. Han var mit>a bestr 903, d. h.
Er war unter Männern der Beste. Han : vaA : bon-
ta : bestr : 947, d. h. Er war unter den Bauern der
Beste. Bistra 802, (gen. plur.). Bistra mana, d. h.
Der besten Männner. Baslur 740. Is vas trakia ba-
stur, d. h. Er war unter Männern der Beste. Bastr
357, 1427. Han : vas : buta : bastr : 357, d. h. Er
war unter Hausvätern der Beste. Basti 629. In : va/f^:
basti buti , d. h. Er war der beste Hausvater.
BiTR 285, 378, 499, u. s. w. (compar.), besser, vergl. d. v.
W. — Bitr f>an, d. h. Besser als. — Betr 948, 1006.
Betra 485. Bitir 714. Bei 941. Ä>r 1456. ^c|>r 1591.
Betri 1468 (nom. plur.), vergl. FutiA^.
Betrus 1926, 1981, ein Mannsname, Petrus. — %etur i9^9.
Bär 1802. Betr 1270. ^etr 1732. Bitar 1780. Betars
1750.
BiL 159, ein Mannsname, Bili (?), der Brüllende, isl. be-
lia, brüllen, belia, die Kuh, vergl. Buli. — In histo-
rischer Hinsicht ist zu bemerken, dass Ragnar Lodbrok
den Beinamen Beli wegen seiner Verehiung der Kuh
Sibylla oder Sebelia, d. h. die Immerbrüllende, erlialten
hatte, vergl. Str. I, 277.
45
354 B. B.
BELEt>BS 1911 (gen. sing.) von Bili^ij Abbild, isl. bilcetij
schw. belätCj dän. billed oder hillede, ahd. pilidij ags.
bili^j mhd. biledcj nhd. Bildj eigentlich wohl das Ge-
staltete von einer Wurzel Pil_, glätten, verfeinern, ge-
stalten, von der z. B. ahd. pihil oder pil, (das Glätten-
de, Bildende) das Beil, pillon, poliren , isl. pila^ schw.,
dän. pilj (das Geglättete, Spitze, lat. piluml), der Pfeil.
— Kirkian : bran : a : Belef>>es : bür^ : d. h. Die
Kirche brannte ab zur Geburtszeit Jesu; vergl. L. R.
S. 167.
BaJ>UM 1233 (dat. plur.), ein Ortsname, Balh. A : Hakla-
ti : i : BaJ^um : , d. h. Irr England zu Bath.
BaJ>^IR 1810 (nom. masc), Beide, isl. badir_, badar,, bcedi_,
schw. bade und be^^e (isl. beggia^ genitiv.), dän. baade
und begge^ golh. baij ahd. pedoj, ags. ba und batva_,
engl. both. — Ba^i 135, 553, 875, u. s. w. (nom. und
acc). f>au truknaj>u ba|>i 553, d. h. Sie ertranken
beide. Let : kiara : kumbl : ba^i : 875, d. h. Liess
beide Denkmäler errichten. Ba\^e 1855, für Ba\^i. Ba-
hVK 491, 503 (nom.). Ba\^a 928, 1577 (acc). |>aiA X
litu X raisa X staina X ba^-a X 928, d. h. Sie
liessen beide Steine errichten. Ba^a\^ 129. — Ba\^i 85
(conjunct. ). Lit . kiara . baj>i . bro . ak . rita .
stain, d. h. Liess sowohl (beides) die Brücke machen
als auch (und) den Stein errichten. Ba^r 1779.
Bar^R 1923, ein Mannsname, Krieger (?), vergl. d. f. W.
BarVi 1073, 1458; hier scheint BarVi ein Epitheton zu
sein. BcerirV 1063. Bartr 51. Bahrtr 784.
Bar^I 902, 1179, (sing, imperf.) von Baria^ schlagen, isl.
beria, schlagen, kämpfen, baratta und bardagi^ Schlacht,
über die Endungen — atta und — dagij s. R. Gr, S.
192 und 196, altschw. bceria_, schlagen, bardhagi_, Feld-
schlacht. Vielleicht ist dieses Wort verwandt mit bar-
B. B. 355
rituSj Schlachtgesang, und also auch mit Fries. haria_,
schreien; vielleicht verhält es sich aber auch zu hera_,
tragen, vergi. BurVj, wie lat. ferio zu fero, und hängt
alsdann zusammen mit ags. horiauj engl. borCj ndd. ha-
rerij nhd. bohren. — Han :austarla;ar^i:bar^i :
902, d. h. Er kämpfte tapfer im Osten.
Barkvi^A 1660, ein Mannsname, BurkviVr (?), Anführer
in der Burg, zusammengesetzt aus Biirkrj s. Burk_, und
ViVrj s. Vi^'UPj oder auch Anführer eines Schiffes, zu-
sammengesetzt aus isl. barkr, altfr. barca^, (eigentlich das
Tragende, von beraj s. Bur^)^ die Barke.
Barksuain 1072, ein Mannsname, Burksvain_, Burgknappe,
zusammengesetzt aus Burkr_, s. Burkj und Svairij s. d. W.
Barn 1818, 1978, 2009, u. s. w, (acc), isl., schw., dän.,
goth., alts. barrij altfr. berrij ags. bearrij, wohl eigentlich
ein Particip von bera^ vergl. Bur\^j das anerkannte Kind.
TJfir : sina : kuno ; ok : sin : barn : 1818, d. h.
lieber seine Gattin und seine Kinder. Barnsins 2020
(gen. sing, mit Artikel).
Barist AM 503 (dat. plur.), ein Ortsname, BaristaVuni _,
Schlachtstätte (?), zusammengesetzt aus Baria _, käm-
pfen, s. Bai\i, und StaVr^ s. Sta^. — Barstani 414.
Barlaf 1065, ein Mannsname, Barlaifr (?), der aus dem
Kriege Entkommene (?), zusammengesetzt aus Baria^ s.
Bar^ij und Laifr^ s. d. AV.
Bakki 773 (dat. sing.), von Bakr^ Anhöhe, isl. bakkij Fkiss-
ufer, beckrj Bach, schw- backe _, Hügel, früher ebenfalls
Ufer, b'dckj Bach, backen j Becken, dän. bakke^ bcekj
bcekkan^ ahd. pah_, Flussufer, Flussbett, Fluss, pecchi^
Bassin, Becken [pacchoj Backen, Wange), ags. bcoc^ u.
s. w. Die Ableitung dieses Wortes ist schwierig. — A
bakki, d. h. Auf dem Hügel.
356 B. ^.
Baki 914 (dat. sing.)> von Bakrj, Bach, vergl. d. v. W. —
H a n X t u r LI k n a ^ i X i X baki X , d. h. Er er-
trank in einem Bache. Baih 1352, vergl. Fulkir.
Baki 876, ein Mannsname, Bock, isl. hekrij (der Blökende)
der Widder, von hekra^ blöken, schw. baggCj der Wid-
der, landsch. bägga_, ein junges Schaaf, bÜckerj hjtker
oder bjeckerrij (der Meckernde) der Bock, griech. ßrj,
das Blöken, ßrjTia, Schaafe, ß^xt], Ziege, lat. vacca^ die
Kuh, ursprünglich ein Schaliwort zur Bezeichnung eines
blökenden Thieres. Bacher und Bache,» wildes Schwein,
scheint nicht hierher zugehören und vielleicht eher von
dem Aufenhaltsort (Bach, s. d. v. W.) wie z. B. Bach-
stelze, entstanden zu sein. — Baka 398 (acc). Baka
731 (gen. ?).
Bankfri^-a 1629 (gen.), ein Frauenname, Bankfri^ar^ die
im Streite Schirmende, zusammengesetzt aus Bankaj s.
Jarlabankij und Frisur,, s. Fri\>i.
Bana 2233 (dat. sing.) von Bani_, Mörder, isl. banaj tödten,
banamadrj, Todtschläger, bani^ gewaltsamer Tod, ben^
tödtliche Wunde, schw. bane^ Ursache zu einem gewalt-
samen Tode, banemauj, Todtschläger, dän. bane^ bane^
mandj golh. banja^ Schlag, Wunde, alts. banOj Todt-
schlag, ags. benrij Wunde, bana^ Todtschlag, engl, bane^
wahrscheinlich ursprünglich schlagen, so dass Banka
vielleicht als ein Frequentativum zu betrachten ist, vergl,
Jarlabanki. Das ital. banditOj Meuchelmörder, lässt sich
besser aus diesem Worte als aus dem deutschlat. barf
nituSj der Verbannte, erklären. Vielleicht gehört auch
h^wL, forbauj, Seeräuber, hierher. Ok : vilti : aeigi ;
gaka : til : saetar : vit> : Svaerri : fo[>ur:bana ;
sin : ok : brof^ra :, d. h. Und wollte mit Sv., dem
Mörder seines Vaters und der Brüder ? keinen Vei gleich
eingehen. Vergl. L. R. S. 181,
B. B. 357
Batrnoster 1684, 1725, u. s. w. lat. Pater nostcr.
BalJ^ür 1533, ein Mannsname, der an Gestalt und Kräften
Ausgezeichnete, isl. halldrj schön, stark, Name eines
Gottes, ballr (für balldri), tapfer, schw. bald_, an Ge-
stalt und Kräften ausgezeichnet, dän. bold^ herrlich,
schön, kühn, goth. {bal\>'S_, kühn) bal^ei^, Muth, Frei-
müthigkeit, bal^-jan^ wagen, ^\\A. palt, kühn, d\\?,.baldy
ags. baldorj, Fürst, engl, bold,, u. s. w. , franz. bei (?),
schön, nhd. — boldj in Zusammensetzungen. Die Ab-
leitung ist schwierig.
Bali 71, 664, 665, 666, 668, 671, 684, 689, 692, 694,
696, 697, 709, 724, 754, 942, 948, 951, 998, 999,
ein Mannsname, der Starke, isl. ballr , tapfer, vergl. d.
V, W. — Ueber diesen berühmten Runenritzer, s. Sj\
\,Tl. — Balir 1006.
Baleikr 39, ein Mannsname, Ballaikr (?), der sehr Frohe,
zusammengesetzt aus Balr j s. Balij und Laikr _, s.
Leiknir.
Btir 1912, für Aftir (?), s. d. W.
Blikr 259, ein Mannsname, der Glänzende, isl. blakki^
Glanz, Klarheit, bleikia^ klar machen, bleichen, reini-
gen, blikj Glanz, glänzendes Metall (ahd. pli^ Blei, plech^
Blech), Blick, blika^y glänzen, schw. blackj fahl, blek_,
bleich, blekaj, bleichen, blick j Schein, Blick, blickaj, ei-
nen schnell vorübergehenden Schein geben, dän. blakket^
ble^j biege, blikj blikke^ ahd. plick_, Schimmer, Blitz,
plicheiij schimmern, blitzen, pleih_, bleich, ags. blaCj
blicarij u. s. w., engl, bleak, u. s. w. Die ursprüng-
liche Bedeutung ist also schnell vorübergehend glänzen,
von der Wurzel Blik (ahd. Plih)j aufflammen.
Blisi 47, ein Mannsname, der Segnende, isl. blessan^ Seg-
nung, blessaj segnen, schw. alt. blezatij Segen, ags. ^/t'f-
358 B. B.
siarij, segnen, hlidsian_, sich freuen, hlis_, Freude, engl*
blesSj entstanden aus Blidr^ vergl. d. f. W.
Bli^ri 1654 (dat. sing, fem.?), undeutlich, vielleicht von
Blitrj milde, isl. blidrj, milde, schw., dän. blid, goth.
bleiVsj ahd. plidi_, alts. blidi_, ags. bli^e^ froh, müde,
engl, blühe. Die Grundbedeutung dieses Wortes ist froh,
dann milde.
Blakumen 1592 (nom. plur.), von Blakuma^rj zusammen-
gesetzt aus Blakr_, s. Blikr^ und MaWj s. d. W. — Die
Erklärung dieses Wortes ist verschieden. L. R. S. 134
übersetzt es durch Bewohner von Blekinge, Br. S. 179
durch Mohren. In den alten Sagen wurden nämlich die
KeXhio^'ieY Bläm'dn genannt (isl. blaland, Aethiopien ,
blaleitrj Aethiopier), Vergl. Str. I, 39.
L. r. 359
M^ 1855, vergl. F.
LuFOBRI 518 (dat. sing.), ein Ortsname, undeutlich, vergl.
Liikobrij, vielleicht für Lufbuj, zusammengesetzt aus Luf_,
und Buj s. d. W. , isl. lofj Ruhm, Erlaubniss, lofa^
i"ühmen, erlauben, versprechen, so auch leyßj Erlaub-
niss, leyfay loben, erlauben, schw. lofj, lofva., dän. lovj
lovtf ahd. lop_y ags. lofe,. Dieses Wort hängt entweder
mit lieb zusammen, vergl. Liufr^ oder auch mit lauten,
vergl. LiuVritj oder es ist auch Liifj (Geneigtheit) Er-
laubniss, von Lufj (Laut, Ruf) Ruhm zu unterscheiden.
LUFKATLS 1618 (gen.), ein Mannsname, Lufkitl, Ruhmhelm,
zusammengesetzt aus Lufj s. d. v. W., und Kitlj, s. d.
W. — Da isl lufaj, das Zottigsein, ein behaarter Mann,
sehw. lujva, eine zottige Mütze, heisst, so könnte Liif-
kitl auch der rauhe oder zottige Helmträger heissen.
Lufva bedeutet eigentlich das nachlässig Herabhängende,
vergl. Liufr.
LüüM 1765 (dat. plur.), ein Ortsname, von isl. hliej, Schutz
vor dem Wetter, hluaj wärmen, lilyna^ warm werden,
hljTj lau, schw. l'ä_, die Seite unter dem Winde, landsch.
Ifj milde, fyda und löja, Schlupfwinkel wilder Thiere,
dän. ly, Schutz gegen rauhe Witterung, lee, wie ly,
und dann die Seite unter dem Winde, ags. hleov_, Lee-
seite, hleovaUj erwärmen, nhd. lau. Die Ableitung ist
schwierig. Vielleicht ist die Urbedeutung verborgen,
isl. laurij \vn Verborgenen, leynd, das Verhehlen, leyni,
Versteck, u. s. w., schw. Ibnnj dän. l<pn, n. s. w.
Lu^>ER 1858, ein Mannsname, Volksmann, von isl. lydr und
liod, Volk, lodj was im Sommer aus der Erde hervor-
sprosst, Gras, u. s. w., daher auch das Rauhsein, Be-
haailsein, Idd^ die mit Gras bewachsene Erde, goth.
360 L. h.
lau^Sj der Mann, liudarij wachsen, ahd. liutij Volk,
Uutarij gross werden, lotUj Schössling, Sprosse, ags. leod_,
leodarij engl. leod_, nhd. LeiitCj sd. loden^ wachsen, spros-
sen. Der Uihegriff ist also das Wachsen, so dass Leute
dem Sinne nach mit Menge übereinstimmen könnte. —
Lmtr 274 (?).
LuJ>lN 289 (acc), ein Mannsname, der Rauhe, isl. lodiniij
mit G«as bewachsen, rauh, vergl. d. v. W., lodinn heisst
auch das Schaaf und dient als Mannsname, schw. luden,,
dän. laad oder lod^ feine wollige Haare, laadden oder
loddeUj mit feinen Haaren bedeckt, rauh, nhd. Lode.
Lü|>BÜURN 1030 (acc), ein Mannsname, Lu\>bmrn^ Volks-
bär, zusammengesetzt aus Lu\>j s. Lu\>^erj und Biuriij
s d. W.
LuKOBRI 518 (dat. sing.), ein Ortsname, undeutlich, viel-
leicht für LukubrUj zusammengesetzt aus Luku und BrUj
s. d. W. , isl. luckaj Glück, luckazj glücken, schw. lyckaj
lyckasj dän. fykkcj lykkesj mhd. gelucke_, engl, (good)
luckj eigentlich das Gelingen, vergl. Longa.
LuKi 1183, ein Mannsname, der Verlocker, Verführer, isl.
lokij Verlocker, Verführer, locka^ locken, verführen,
schw. locka_, dän. lokkcj ahd. lochon^ ags. loccjan_, viel-
leicht an sich ziehen, ahd. liuhhanj ags. lyccanj nd. 7m-
keuj isl. loka_, hinter sich ziehen, schw. lugga^ dän. luge^
ziehen, vergl. Lonka^ und Loker. — LukA^ 1425.
LÜKTA^ES 1856 (sing, imperf. pass.), von Luktaj beenden,
isl. lykta^ beenden, schvr. lyckta^ von isl. loka_, ver-
schliessen, lok^ Deckel, schw. lyakta^ verschliessen , luckaj,
Luke, Lücke, lock_, Deckel, dän. lukke, la^^j laagj, gth.
lukaUj schliessen, galukan_, zuschliessen , ahd. luhhanj
verschliessen, loh^ Loch, lolij das Gehäge, luchaj, Luke,
luocha^ Lücke, ags. lucanj, engl, lock^ von der Wurzel
Liikj
L. h. 361
lo^a, flammen, schw. Id^ej la^aj dän. luCj s., liiCj v.j
Lukj ziehen, vergl. Luki^ also zuziehen, verschliessen.
Die entgegengesetzten Begriffe, z. B. ahd. lokj OefFnung,
und lohj Gehäge , sind durch das Zuverschliessende und
das Verschlossene zu erklären. — Ok liigtaj>es, d. h.
Und wurde beendiget. Liigta^ 1855 (pari, praet. pass.).
Ok : bat>e : sendr : lügta|> :, d. h. Und beide zu
gleicher Zeit beendet. Vergl. L. R. S. 158, S;\ II, 22.
LuN>> 1272, ein Ortsname, von isl. liindrj Hain, schw., dän,
lund. Vielleicht gehören hierher isl. hlinrj schw. lönrij
dän. l^rij Ahorn, isl. hlynr oder liiid^ schw., dän. lind^
Linde, d. h. der gegen rauhe Witterung schiilzende
Baum (?), und linnij lingvi und lingormrj (das sich im
Walde oder Verborgenen aufhaltende Thier) Schlange,
Lindwurm, vergl. Liium. — Lun'\i 2091, u. s. w. (dat.
sing.).
LuSÄ 641 (acc. sing), von Lusi^ der Freigelassene, isl. /e/-
singi, dei- Freigelassene, leysa, lösen, laiis^ gelöset, lose,
frei, altschw. lusPj gelöset, lusi_, der gelösete oder frei-
gelassene Sklave, schw. los, los, lösUj lösen, dän. l^Sj
l0se^ goth. lauSj los, leer, liusan oder fraliusan_, ahd.
varliosan [sq\\w. fÖrlisa)^ (los werden) veilieren, s und r
wechsein hier wie oft, galausjan^ los machen, ahd. los^
losjaitj ags. leasj, lovj If^^j fysaiij engl. lesSj griech. kvaiv.
LOFU 1569 (acc), ein Frauenname, Liifa^ die Rauhe, welche
langes, hangendes Haar hat (?), vergl. Lufkatls.
Lot>AN 1888, undeutlich, vergl. L. R. S. 159, vielleicht ein
Eigenname für Lu^in^ s. d. W.
LoKRa 1701, Benennung der Rune h, dient hier zur Be-
zeichnimg der goldenen Zahl, vergl. Fir. Es lässt sich
nicht ermitteln, was diese Benennung bedeute. Dem
Laute nach verwandt sind isl. Zog und /og/^ Flamme,
lo^Uj, flammen, schw. Icige.j läga^ dän. iuCj s.j liiCj v.j
46
362 L. ^.
i
.eile (
goth liuharij, leuchten, abd. lou^ oder lauga, die 1»
Flamme, Lohe, lohjarij, flammen, ags. lyge oder li^Cj
engl, //g^^^ zusammengehörend mit isl. liosj schw. Ijus^
dän. lys, goth. liuhaVj, ahd. //oÄ^^ Licht. Da die Ur-
bedeutung von isl. lo^ij wahrscheinlich das Wallende
ist, so gehören auch hierher isl. Idj die Welle, das Was-
ser, das Blut, das (wallende) Haar, vergl. Ulirj ahd.
lahhaj Lache, MihaUj flüssig sein, u. s. w. , vergl. Lau^
katahii; ferner isl. Ifgi^ Lüge, liu^a^ lügen, schw. lo^n^
Ij'n^aj dän. l^^tij lyve_, goth. galiugj Götzenbild, iiugan_,
lügen, ahd. lukij Lüge, liukan j lügen, ags. leogarij
engl. lie_, von der Wnizel Lukj verhehlen, vergl. Lilkta-
\>-es. Der mythologische Name Loke würde daher durch
Lucifer oder auch durch Lügenfürst zu erklären sein.
Longa 2018 (adject.), Laungr (?), lang, isl. Idngrj von dem
Räume, lengi\, von der Zeit, schw. längj längej dan.
Idngj IcüngCj gth. laggSj ahd. lanc_, ags. lang, engl, longy
von isl. lökttj hangen, nach sich ziehen, lökr, etwas
Herabhängendes, {fvatvi. breloquel), ahd. liuhhan, ziehen,
mhd. lingeUj sich nachziehen, erfolgen, gelingen, ags.
lyccarij u. s. w. , so dass der CJrbegrifT von Laungr das
sich Hinziehende, Erstreckende ist. — I longa fosn,
d. h. In dem langen Wasserfalle. — Liiiki 860, lange
von der Zeit.
LlFA 398 (plur. praes.), isl. ///], Leben, Ufa, leben, schw.
iifj lefvaj dän. livj leve_, goth. libains, libarij ahd. lip_,
Itperij ags. lif_, lifian^ engl, live, eigentlich das Bleiben,
Verharren, vergl. Fastilifs. Hierher gehört auch isl.
lifga, erquicken, ins Leben zurückrufen, lif^ Medica-
ment, Pleilmittel, schw. landsch. lÖ/jcij heilen, gesund-
machen, l'öfjur odei- Ibfjor, Heilmittel, lofferska^ eine
sogenannte kluge Frau, dann Zauberin, lofjare_, (Arzt)
Zauberer, womit auf jeden Fall verwandt ist goth.
L. h. 363
lubja-leiscij Giftkunde, Zauberei {cpaq^iaytela). — Mi-
t>-an . min . lila . , d. h. Solange Männer leben. Li/Vi
2009 (sing, impei f.). Ain lif|>i . , d. h. Eins blieb am
Leben. LifiA^ 485, 1277, 1609 (sing, praes ). MtV +
altr + lifiA + 485, d. h. Solange Menschen leben.
MeJ> stin . lifiA 1277 und Mef» : stein : lifiA :
1609, d. h. Solange der Stein lebt.
LlFSTAlN 635, 638, ein Mannsname, Lebensstein, zusammen-
gesetzt aus Lifaj s. d. W. , und Stairij, s. d. W. — Lif"
stin 1251. Lifsten 1014. Lif stein 718, 789, 792. Zu
bemerken ist, dass isl. lifsteinnj Stein der Weisen, Le-
bensstein heisst und als Amulet dient.
LlFLAIN^I 702 (dat. sing.), ein Landesname, Liefland.
LlUFR 621 (nom. sing.) bildet hier die Endung von Ku^i-
liufr^ isl. liufr. Heb, lieblich, schw. Ijuf^ dän. lifli^,
lovcj, Liebe hegen, gth Hubs., geliebt, lieb, liubanj lieb
sein, ahd. liop, liuponj ags. leofj liifian^ ^"g'- lief^ love^
von der Wurzel La/ odtr Lu/j herabhangen, sich nei-
gen, so dass die Grundbedeutung geneigt sein ist, und
LieJie und Huld dem Sinne nach verwandt sind, vergl.
Hulan, Daher findet sich auch z. B. isl. lafa^ herab-
hangen, laf, was von einem Kleide herabhängt, Zipfel,
Sehoss, lafadusl, was unordentlich und nachlässig her-
abhängt, laufj (cias Herabhängende) das Laub, Iqfnij
lofn_, (einer Person geneigt sein) Liebhaber, Geliebte,
lofa imd leyfaj (einer l^erson geneigt sein sie) loben,
(ihre Wünsche erfüllen) erlauben, sclnv. lafj (das Han-
gende) die Flechte {liclien^j, lufj (das Herabhangende) der
Zopf, löfj Laub, löfjerskaj s. Lifa_, dän. /0i'^ Laub,
goth. laufsj Laub, laubjan., (einer Sache geneigt sein,
sir) glauben, nhd. loup , Lanb, liiiwcn herabhängen,
kaloawan und kaloapan^ (geneigt sein), beifallen, zu-
geben, kaloupOj, Glaube, ags. ^^clyßinj engl, bc/icvej u.
364 L. r.
s. w. — Die Deutsche Namensendiing lieh gehört nicht
hierher und ist ans ahd. hip (goth. laifs^ von leihan
oder aßifnarij übrig bleiben , ags. laf) von lipaUj blei-
ben, übrig sein, entstanden, vergl. Fastilifs^ und be-
deutet also beharrend oder nachkommend. Daher heisst
ags. Gudlafj bei Gott beharrend, Gott vertrauend, und
KuViliufr ist vielleicht nur eine entstellte Form für
KuVlaifr oder Ku^lafr.
Xlü^RJT 1952 (acc. sing, mit Art.), von LiuWj das Gedicht,
isl. liadj Gedicht, lioda, einen anreden, Gedichte ma-
chen, hliodj Laut, Ton, hlioda_, tönen, schw. Ijud,
Laut, Ijudaj tönen, dän. lyd, lfde_, goth. liu^orij sin-
gen, liu^areiSj, Sänger, ahd. lutan und hintan _, tönen
und hören, liod_, Gesang, ags. leo^j, engl, lay^ von der
Wurzel Hluj tönen, vergl. Leon. — Sva^liuf^i : ak-
vat liu|>rit, d. h. S. hat das Lied eingemelzt. Letri^
1654, vielleicht Grabschrift.
Liüs 415, 688, 1126 (acc. sing), Licht, vergl. Lok^r. -^
Kusl»- mu[>i/K lianum lius ukbaratis . 415, d. h.
Die Gottesmutter verleihe ihm Licht und Paradies. Jus
1482, für Lius. — Lius bedeutet zukünftiges Leben,
vergl. F. M. S. 144-
LlUSTJ 1978 (sing, imperf.), von Liusa^ isl. leysa^ ags. aly-
san_, erlösen, vergl. Lusa. —^ Sum : os : liusti ;, d.
h. Welcher uns erlösete.
\il^ 731 (dat. sing.), isl, lid,, (Gefolge) Hausgenossenschaft,
Kriegsschaar, lidi, K» iegsgefährte, gewöhnlich im Plur.
lidarj leidj, Reise, Weg, leidj Zusammenkunft, um über
allgemeine Angelegenheiten zu beralhschlagen , leidungr _,
Seezug, Abgaben zur Ausrüstung desselben, leida_, lei-
ten, führen, lidr^ Glied, schw. (alt lidh oder lidj Haus-
genossenscbafl, Kriegsschaar, ledhuj leiten, führen, ledhj,
Weg, Art und Weise, ledthun^er^ Seezug, Abgaben zur
L. r . 305
Ausrüstung dpsselben) lediing, Kricgszng, Itda^ leiten,
ledj Glied, /ed^ Weise, nur in Zusammensetzungen, z.
B. annorledesj auf andere Weise, litj Zuversicht, wohl
eigentlich Hoflfnung auf Hülfe, litcij vertrauen, dän. /e-
d/ngj ledcj ledj — ledes_, lidj lide, golh. lei^arij gehen ,
li^uSj (das Gehende) das Glied, ahd. leitaj Leitung, Vor-
gang, leitjaiij führen, lidaUj gehen, lid_, kalidj das
Glied, ags. li^aUj reisen, u. s. w. Gliedmass erklärt
man unrichtig durch Geheglied, oder das Gchegehendej
wie es eigentlich heissen sollte, denn es heisst Glie-
derbegegnung, Gliederverbindung, isl. lidamotj Zusam-
menfügung der Glieder, schw. ledamot, Mitglied einer
Gesellschaft, dän. ledemod_, Zusammenfügung der Glie-
der, Glied, vergl. Muti. Die Urbedeutung ist also gehen,
gemeinschaftlich gehen, sich versammeln, in den Krieg
ziehen. Vielleicht gehört goth. lei\-us^ ahd. lidj alts. ,
ags. li^j Getränk, nhd. landsch. LeithauSj Wirlhshaus,
Leitgcbj Gastwirth, ebenfalls hierbei*, indem die ur-
sprüngliche Bedeutung nicht Getränk, sondern Ver-
sammlung, isl. leidj Gesellschaft, Gäste, u. s. w. ist,
und dann erst von dem Gebrauche bei solchen Gelegen-
heiten zu trinken die Bedeutung von Getränk entstanden
ist. Hieraus würde sich auch erklären lassen wie Co-
vent {conventus) Getränk bedeuten könne, es wäre als-
dann eine wörtliche TJebersetzung von dem goth. leif^us.
Hierher gehört auch schw. lidköp. — I X Ikvars X
li^ X , d. h. Tn Inkvars Kriegsschaar. LiVi 802, 892
(dat. sing.). Bistra : mana : a : lanti : a «i k : i li-
^i : 802, d. h. Einer der besten Männer auf dem Lan-
de und bei einem Kriegszuge zur See. Han : var^ :
ta u t>r : on k la ti : i I i ^i : 892, d. h. Er starb in Eng-
land während eines Kriegszuges zur See. Joh. Hvnr»
Schröder {Ad Riuiographiam Scandinaviac acccssiones
366 L. h.
novae. Ups. 1133) übersetzt i Li|>i durch zu Leithj,
doch mit wenig Wahrscheinlichkeit, weil alsdann, wie
bei den Städtenamen überhaupt der Dativ im Pluralis
stehen würde, vergl. z. B. BaViun. Li^i 1323, undeut-
lich , vergl. Id. IX, 110. LW 1401, entweder für LiU
oder Lan\>-i.
LlJ>Nl 1764 (plur. part. praet. pass.), von Li^a^ vergehen,
verfliessen, von der Zeit, isl., schw. licla^ dän. lide_, ei-
gentlich gehen, vergl. d. v. W., dann von der Zeit vor-
schreiten, vergehen, verlaufen. — ^>^a.var.lij>ni.
af ., d. h. Da waren vergangen seit, u. s. w. Li^it
1763. Ok . ta . var . \'\^\\. . d. h. Und da war ver-
gangen.
Ll^-SMOf^R 787, ein Mannsname, Li^smaW:, Anführer eines
Seezuges, zusammengesetzt aus L/^^ s. d.W., und Ma^r^
s. d. W. — Lisman 667.
Leon 1966, vergl. ^orval'^i^ isl. lioriy schw. lejorij, dän. l^vCj
ahd. hliwwaj nhd. Leu_, u. s. w. , griech. Xetov, lat. leo^
der Löwe, von ahd. liuwon^ mhd. lüeiij ags. hleovan.,
engl, lowj brüllen, von der Wurzel Hlu^ vergl. Liu^n't.
LlKVlJ>^R 190, ein Mannsname, Laikvi^rj Anführer bei Spie-
len (?), zusammengesetzt aus Laikr wnA ViVur^, s. d. W. ,
isl. leikr:, Spiel, leika., spielen, Idka, Spiel- und Bett-
Genossin, schw. lekj IckUj dan. leg^ Icge^ goth. laiks^
Tanz, laikarij springen, hüpfen [hi-laikan_, verspotten,
schw. helackaj, verspotten, also wohl eigentlich um einen
herumhüpfen), ahd. leih^ mhd. leidig Spiel, ags. laCj la-
carij engl. lay. Die ursprüngliche Bedeutung scheint
wirklich sich vor Freude bewegen zu sein, dicss bestä-
tigen ausser den angeführten Wörtern isl. lakra^ lang-
sam fliessen, Itkaj, träufeln, laikr_, ein Bach, schw. lacka_,
linnen, lake_, (das Aosträufelnde) der Saft, lakUj Saft
geben, l'dka und läckctj, leck sein, dän. lakke^ früher ge-
L. h. 367
hen im Allgemeinen , jetzt nur in den Redensarten es
geht gegen — von der Zeit gebraucht, lcekke_, leck sein,
ahd. lehharij rinnen, leh_, der Bach, lahhUj die Lache,
leccharij tropfen oder lecken, ags. leccarij lat. liquidus,
u. s. w. Da die meisten Spiele in Körperbewegung be-
stehen, so ist die Bedeutung dieses Wortes von spielen
ganz natürlich, und aus dieser lassen sich Avieder die
übrigen erklären, z. B. isl. likaj (gern mit etwas spie-
len) mit etwas zufrieden sein, Wohlgefallen an etwas
haben, likn^ Milde, likna^ mit Milde behandeln, likn,
Linderung, liknari^ einer der Linderung verschafft, —
und hieraus wahrscheinlich Iceknari^ (einer der Linde-
rung verschafft) Arzt, Icekna^ (Lindeiung verschaffen) hei-
len. Iceknin^j Heilung, — likrj, (mit dem man gern zu-
sammen spielt) ähnlich, gleich, schw. läkarej läkuj lik_,
dän. lces^e_, s.^ lcege_, v.j liigj goth. leikan oder ^aleikan^,
gefallen, leikeisj Arzt, Itiki^ ähnlich, ahd. liehen ^ lahhi^
lihj ags. liciauj Icece^ licj engl, like^, leeehj like. Viel-
leicht gehört auch Lakci , franz. laquaisj hierher und
b»'deutet ursprünglich Läufer. — LiknviV 1763 (acc),
vergl. Sj. II, 25.
Lekviini 2099, ein Mannsname, Leikvinij, Spielfreund, zu-
sammengesetzt aus Laikr^ s. d. v. W. , und Finrj s.
Vinni.
LlKHUS 761, 952 (acc. sing.), Leichenhaus, was hiermit ge-
meint sei, lässt sich niclit nach weissen, vergl. L. R. S.
125, zusammengesetzt aus Likj und HuSj s. d. W. , isl.
likj, Körper, Fleisch ohne Haut, todter Körper, lik^
Leiche, dän. lüg, goth. leikj Leib, todter Leib, Fleisch,
ahd. li'hj Leib, Fleisch, ags. li'Cj holl. l/j'kj nlid. Leielie
und in Leichdorn (isl. lik^orn_, schw. liktorn^ dän. lüg-
torn) noch in der Bedeutung von Fleisch, welche jeden
Falls die ursprüngliche ist. Die Ableitung ist schwierig,
368 L. r.
wie übprhaiipt die Benennungen für Fleisch, z. B. golh.
niimz, sanskr. mans, is!., schw. , drin, fleskj Schweine-
fleisch, Speck, &hA.vleisCj, Fleisch, agfi. ßesCj engUJleshj
isL kötj kiöt und ketj schw. kött^ dän. ki^dj Fleisch. —
. . . rutvi : auk : likhus : auk : bru : 761, d. h.
(liess) einen Weg reuten und ein Leichenhaus und eine
Brücke (machen). Ublub^ . lit . kira : kuml: lik-
hus : auk : bru : 952, d. h. U. liess einen Denkstein,
ein Leichenhaus und eine Brücke machen.
LiKIÄ 985 (infin. praes. act.), isl. lig§ia_, schw. ligga^ dän.
ligge^ goth. ligarij ahd. likarij ags. licgatij, engl, ly^ lat.
lectus (goth. ligrs)j Lager, Bett, vergl. Lekia^ von der
Wurzel Lak in Ordnung bringen. Hierher gehöien also
h\.lagaj ausstatten, ordnen, in Ordnung setzen, lag^ (das
in Ordnung gebrachte), das Gesetz, das Bündniss, die
Sitte, die Melodie, u. s. w., schw. laga^ in Ordnung, in
den gehörigen Zustand bringen, veranstalten, anrichten,
ausbessern, lag^ das Gesetz, das Gelage, die Gesellschaft,
die Ordnung, die Schichte, u. s. w. , dän. lave, etwas
in sein rechtes Schick bringen, lag^ Schichte, Gesell-
schaft, Brüderschaft (auch lav)^ lov [laugj, lagj lav)j
Gesetz, / lave_, in der rechten Ordnung. Diese Zusam-
menstellungen beweisen hinlänglich die Urbedeutung der
Wurzel, so dass Lak {lex) also nicht das Gelegte, heisst,
sondern das bezeichnet, was in seinem rechten, wahren,
der Natur, Vernunft gemässen Zustande ist. — X Hi +
mun -H I igi a + , d. h. Hier möge liegen. Likr 1684,
1687, 1771, u. s. w. (sing, praes.). Her : ligr : , d. h.
Hier liegt. Likkia 1631, 1632 (plur. praes.). ^rir lik-
kia : maen : 1632, d. h. Drei Männer liegen. Lika 1533
(plur. praes.). ^-^aim/f^ : lika .* bi^i : , d. h. Sie liegen
beide. TJkar 1578, 1680, 1835 (sing, praes.). Haecer
ligaer 1578, d. h. Hier liegt. t^^^
L. r. 369
Lekia 1656 (infin. praes. act.), isl. ^eggia_, schw. iagga^ dän.
IceggCj goth. lagjaii, ahd. lehjaiij, ags. lecgaUj engl, lay-j
nhd. legen^ d. h. liegen machen, vergl. d. v. W. —
Steinlauk : let lekia : stein |>ena :, d. h. St. Hess
diesen Stein legen. Laf\>-i 1580, für Lak^ij indem die
Rune Y mit der Ptune Y verwechselt ist. Hui fast X
laf^i X stin X , d. h. H. legte den Stein. Lak^u 903,
1666, 1673, u. s. w. (plur. imperf.). ^aiA •' bru^r :
lak^u : stain : 903, d. h. Die Brüder legten den Stein.
LagVu 1673, 1675, für Lak\'u. LakVi 1409, 1668,
1672, u. s. w. (sing, imperf.). Auk . bru . lakf^i .
1409, Und legte (machte) die Brücke. : RakA : lak-
|>i : stin : 1668, d. h. R. legte den Stein. LagVi 1233,
1583, für LakVü
LlKlMlT 378 (mit Artik.), Leichnam, isl. likamr oder lika"
mij Haut, Körper, schw. lekameuj Leib, dän, legem
oder legemej ein jeder durch die Sinne wahrnehmbarer
Körper, ahd. lichanamo und lihhamo_, todter Körper,
Beute [exuviae)_, ags. liclioma {flesclionia)j nd. liekam., zu-
sammengesetzt aus Likj s. Likj und Hanirj h fällt näm-
lich im Anfange des letzten Theils einer Zusammensetzung
oft aus, s. R. Gr. S. 210, isl. hanir und hamsj Haut,
eigentlich Bedeckung, veigl. Himiniiki. — Vergl. Vii\a,
LiNI 1065, ein Mannsname, der Milde (?), isl. linvj, milde,
schw. len_, dän. lincly ahd. lindij ags. li^c lat. lenis,
nhd. gelinde^ wohl eigentlich aufgelhaut, flüssig, isl.
lin_, Thauwetter, lindj Quell, von der Urwinzel Lij
beweglich, fliessend sein, vergl. Likvi^r. — Lina 1065,
1067 (gen.).
LiNTlU 460 (dat. sing.), ein Orfsname, zusammengesetzt aus
Lint, Linde, s. Lun^j und Uj s. d. W.
47
370 L. r.
Lkikinir 1570, ein Mannsname, Spieler, isl. leikarij vergl.
LikviVr. Leiknar 1570.
LlATMJM 415, eine Zusammenzlehiing für Liani hanumj d.h.
Verleihe ihm, veigl. L. R. S. 79 und R. Spr. S. 14,
isl. lena^ verleihen, von larij das Leilien, das Geliehene,
(das Verliehene) Glück, Schicksal, läna, leihen, laiin,
Belohnung, launa^ lohnen, bezahlen, lei^ia^ mithen,
lia^ leihen, schw. l'äna_, lan, läna_, lörij löna^ lega^ dnn.
Jorlene^ laan_, laantj l^n^ l^nne., leitt gth. leiwaiij lei-
hen, laurij Lohn, ahd. liharij lorij ags. lihan, laenariy
leauj engl, lend^ loan, u. s. w. , die ursprüngliche Bo-
deutung ist darreichen. Lohn wird von Einigen auch
zu der Wurzel Luj lösen, genommen, vergl. Lusa_, doch
wohl ohne besonderen Grund.
Les 1654 (sing, praes.), isl. lesa^ schw. läsUj dän. IcesCj gth.
lisaUj ags., ahd. lesauj, (engl, lease)^ griech. Xiyaiv^ lat.
legere^ eigentlich sammeln, dann lesen. Vielleicht ist
dieses Wort verwandt mit isl. Icera^ lehren, lernen,
schw. l'draj dän. Icere^ gth. leisan^ lernen, leisjan_, leh-
ren, ahd. lirntnj leran^ ags. leornan^ laeran^ engl, learn^
indem s und r wie oft mit einander wechselten. Die
Ableitung ist schwierig. — Hver er letri^ les bid,
d. h. Der, welcher ihre Grabschrift lieset, bete.
LiSFORUlSKi 397, für LiVsfurunki_, Anführer einer Kriegs-
schaar, zusammengesetzt aus Z/K s. d. W., und Für-
unkij vergl. Fura. — Han var a Kriklanti . vas
lisforunki ., d. h. Er war in Griechenland, war An-
führer der Kriegsschaar. Lisfuruki 803. Han fial i
u r u s t u a u s t r i K a r f>^ u m I i s f u r u k i , d. h. Er fiel im
Kriege östlich in Russland als Anführer der Kriegsschaar.
LiSUAL 681, ein Mannsname, LiVsvallr_, der in einer Kriegs-
schaar zum Heldentode Bestimmte, zusammengesetzt aus
£/>, s. d. W., und Valr, s. d. W.
L. r. 371
LlTL'l 794, ein Frauenname, LiVvi_, Zuflucht der Kriegs-
schaar, zusammengesetzt aus Z/K s. d. W. , und Vi_, s.
d. W.
LiTULF 4, ein Mannsname, Li^ulfr^, Wolf der Kriegsschaar,
zusammengesetzt aus LiV:, s. d. W. , und Ulfrj s. d. W.
LiTl 69, 871 (conj. praes.), isl. leida hid stfrj Nachsicht ha-
ben, vergl. Zz>. Ku^ X liti X sal X 4*^"'^ • 69,
d. h. Gott habe mit ihrer Seele Nachsicht. Kristr :
liti : anta + 871, d. h. Christus habe mit dem Geiste
Nachsicht. Lete 1102. Lete : K u >■ : saul : d. h. Gott
habe mit der Stele Nachsicht. Litin 242, 245 (für liti
hanl). Kristr . litin . sahlu hos . 242, d. h. Chri-
stus habe mit seiner Seele Nachsicht.
LiTELRONUM 1763 (dat. plur.), ein Ortsname, zusammenge-
setzt aus Litil und Ronunij s. d. W. , isl. litillj klein,
schw. litetij lilla^ dän. liden_, lUkj, gth. leitilsj ahd. luz-
zilj ags. lytelj engl, little. Die Ableitung ist schwierig.
LiTLl 1003, 1010, ein Mannsname, der Kleine, vergl. d. v.
W. — Litla 1829 (gen. plur. adj.), vergl. Kank<{ahr.
Lafrans 910, ein Mannsname, Lavrans oder Laurentius,
Lafransar 1693 (gen.). Larus 673, jetzt Lars.
Laukatahn 1911 (acc. mit Art.), isl. laugardagr^ auch ^vott-
dagr oder ^vattdagr^ schw. lördag, alt. lögherdagr^ dän.
l^verdag (über die Namen der Wochentage sieh Hall.
II, 227 u. f.), zusanimengesetzt aus Laug und Takr, s.
d. W., isl. laiigj Bad, lauga, sich baden, Avaschen,
schw. loga sigj sich am Strande baden, dän. l^ve,, Bad,
l^ve, baden, vergl. ^iirlak^\ und Loker.
La^^BO 398, wahrscheinlich für Lanthru_, d. h. Weg.
Laki 1952 (dat. sing.), vergl. Fursta und Likia.
Lang 1839, ein Mannsname, Laiih'j vergl. Longa.
Lankbar^ALANTI 657, 902 (dat. sing.), ein L;:ndesname,
vergl. G. S. H. 160 und L. R. S. 108, wie über die
1
372 L. r.
gewöhnlichen Erklärungen des Namens, Str. I, 82. —
Han . to . a Lank . bar^a . lanti X 657, d. h. Er
starb im Longobardenlande. : Han : austarla : arj>i
bar^i : auk : o Lankbart>alanti antai>is . 902 ,
d. h. Er kämpfte tapfer und gab seinen Geist im Longo-
bardenlande auf.
Lanti 802, 952, 1065, u. s. w., (dat. sing.), isl, schw., dän.,
goth., ahd., u. s. w. land oder lant^ das Land, die Ab-
leitung ist schwierig. — A : lanti, d. h. Im Lande.
L\>i 1401 entweder für Lan^i oder Li^i. Lonti 1323.
LaVi 324.
Lanmitr 1577 (plur.), von LantniaVrj Landmann, vergl.
d. V. W. , und MaVr. Lanmetr : kuj>a *J*, d. h. Gute
Landleute. Lanmana 803 (gen. plur.), vergl. Bistr.
Laifa 1618, undeutlicht, vielleicht ein Mannsname, Laifr^
der Nachkomme, der Beharrende, Vertrauende, vergl.
Liiifr.
LaikfruJ> 1429 (acc), ein Mannsname, LaikfruW^ der im
Spiele Weise, zusammengesetzt aus LaikPj s. LikviVr^
und Fru^Pj, s. FruVa.
Lata 325, 430, 452, u. s. w. (plur. praes.), von Lata^ las-
sen, isl. Idtaj schw. lata, dän. ladcj, goth. letarij ahd.
lazarij ags. laetan^ engl. /eO eigentlich zurückbleiben,
von isl. latr^ träge, schw. latj dän. lad^ glh. lats_, ahd.
laZj ags. laetj engl, late, nhd lass. — Skuli . auk .
Folki . lata . reisa . 325, d. h. Sk. und F. lassen den
Stein errichten. Lit 3, 8, 19, u. s. w. (sing, imperf).
Svin : lit : rista : 8, d. h. S. liess ritzen. Liet 1002,
für Lit. Liat 1781, für LiU Litu 1, 3, 6, u. s. w.
(pl. imperf.). Houtian . auk . Asur . t>air . litu .
6, d. h. H. und A, sie liessen. Letu 50, 66, 877, u. s.
w., für Litu. Litü 700, für Litu. Lito 174, 176, 181,
für Litu. Litr 1307 (sin-, praes.?). Liti 229, 1588, für
L. |\ 373
Litu. Liti 736, hier ist das folgende Litu als eine Ver-
besserung von Liti zu betrachten. Lita 96, 193, für
Lit{l). Lait 1736, 1741, für Lit. Laat 1576, für Lit.
Lat 387, 398, 606, u. s. w. (sing, imperf.). Latu 153,
542, 710, u. s. w. (pl. imperf.). Lati 1695 (conj. praes.),
vergl. Firilati. Ltu 251, für Litu. L\\t 288, für Lit,
L\^tu 1612, 625, für Litu. — Lata 181, scheint hier
veistorben zu bedeuten, vergleich isl. latimij verstorben
und engl. late.
374 M. Y.
M
uJ>lR 8, 74, 76, u. s. w. , isl. modir, schw., dän. wo-
derj (gth. <2/|>^e/^ lappl. edne)_, ahd. muotarj ags. modoVj
engl, motherj griech. (.irJTrjQ , lat. mater_, nhd. Mutter.
Die Erklärung dieses Wortes ist verschiedtrn, z. B. von
dem Stamme Wi^o und der Wurzel m«^ die Machende,
die Grosse, oder aus der Sanskritasprache, in welcher ma-
tar Mutter heisst, von maj eigentlich messen, das aber
in Verbindung mil der Praeposition nis oder nirj näm-
lich nir-maj schaffen, hervorbringen, bedeutet, so dass
matar also procreatrix hiesse. Vielleicht lit^gt die Er-
klärung dieses Wortes viel näher. Sollte es nämlich nicht
wurzelverwandt sein können mit isl. matr oder niata^
Nahrung, mata^ Nahrung geben, ernähren, mataz^ Nah-
rung nehmen, essen, metta_, sich sättigen, metr^ satt,
metiaj nach Art der Hunde oder leckend trinken, schw.
matj matüj m'dttaj mättj dän. madj made_, mcettCj nicetj
goth. matSj Speise, matjarij essen, ahd. mazj alts. matj
ags. metCj engl, meatj ahd. mastj nhd. Mastj Mus (ahd.
niuos^ alts. mos),, eigentlich die Nahrung, und davon
Gemüse, franz. man^er. Maus (isl., schw., muSj dän.
muus)j heisst dagegen das sich verbergende Thier, von
der Wurzel Mu_, daher auch schw. alt mussla,, verber-
gen, verstecken, franz. musser^ griech. (.ivelv, fivOGeiv,
u. s. w. Griech. ßa^a, Speise, f^ia^ng, Brust, der Säu-
gerin, /,iaTtvcc (lat. matteUj franz. mets)j Leckerbissen,
u. s. w., so dass Mutter eigentlich die Nahrunggebende,
die Ernährende hiesse, von der Urwurzel Ma,, (zermal-
men?) essen. — Var J>era mu^ir, 8, d. h. War ihre
Mutter. MuVa. 90, 261, 264, u. s. w., für Mu^ir,
Mu\>ur 530, 566, 584, u. s. w. (acc. sing.). Mu^ur
sina, d. h. Seine Mutter. Muhi^ 69, für 3Iu\>ur. Mu^
M. Y. 375
1606, 1667, für MuHr. MoVir 1644, für MuVir. Mo-
Vur 238, 241, 276, u. s. w.; MoVuk 636; MoVor 273,
354, 387, u. s. w., für MuVir. Mo<{ur 1782, für Mo-
^ur. — Zusammensetzungen sind z. B. Mu^urfa^ir 265;
MuVurhruVir 1165, 1180, 1203; Mü^kuni 1587, isl.
mcedgirj Mutter und Sohn, mcedgurj Mutter und Toch-
ter, vergl. Fa^rkaA\ unter Fa^iWsj zusammengesetzt aus
Mu^ir und Kun (?), Geschlecht, vergl. Kuni.
MuR 1855 (acc. sing.), Mauer, von lat. murus. Murverk
|l 1856 (acc. sing.), vergl. Verk.
MuRKUM 2043 (dat. sing.), vergl. Birtil^ von Murkr^ isl.
myrkrj schw. mörkj dän. m^rkj nd. muikj murkelich^,
vergl. Tanmaurk.
MURIBU 524, ein Ortsname, zusammengesetzt aus Muri und
Bu^ s. d. W. , isl. myrij schw. myra^ dän. myr oder
myrcj ahd. muor und muora^ (ags. , engl, mere) franz.
maraisj Moor. Die Ableitung ist ungewiss.
MUN 378, 485, 749, u. s. w. (sing, praes.), isl. mun^ Hülfs-
verbum der Zukunft, schw. manne [mande] ist überge-
gangen zu einer Fragepartikel, dän. monne_, mon^ Hülfs-
verhum, gotb. munan_y gedenken, wollen, vergl. Minum.
— Hir miin stanta . 749, d. h. Hier möge stehen.
Munal 1323, für Munatj d. h. Möge nicht, eine im Is-
ländischen ganz gewöhnliche Zusammenziehung, vergl.
Birtil, Munt 1571, für Mun^ schw. mändc,
MUTNULFS 404 (gen.), ein Mannsname, Munulfr^ Wonnewolf,
zusammengesetzt aus Munr und Ulfrj s.d. W., isl. munr^
Lust, Wonne, von muna., vergl. Minum ^ z. B. kann
munar i \^ad_, er hat Lust dazu, ahd. muni oder munUj.
Wonne, Lust, in vielen Eigennamt^n, munstr und mun~
tar _, vergnügt, mendon j sich freuen, alts. mendian^
vergl. Minum.
376 M. Y.
MuNKAl/K 100, ein Maunsname, Wonnespeer, zusammenge-
setzl aus Muni\, s. d. v. W., und Kair^ s. d. W. —
Munkir 1113.
MUNTI 390, ein Mannsname, der Beschützer, isl. miindj
Hand, ahd. muntj Aufsicht, Shutz, voramuntOj Vor-
mund, munt ist auch Endung vieler Eigennamen, ags.
muntj Beschützer, mundan und mundian^ beschützen
(lat. manusj Hand). Die Ableitung ist schwierig, vergl.
Milium. Muntil 687, Diminutiv um von Munti (?). Min-
til 599.
MuTI 1250 (dat. sing.), isl. mot_, das Zusammentreffen, rnosta^
begegnen, schw. mot-j in Zusammensetzungen, möta_,
begegnen, dän. niod-j m^dcj gth. motjarij alts. motian_,
ags. metan_, engl. weeO von der Wurzel Mutj die den Be-
griff des Gegenseitigen enthält. Wahrscheinlich gehören
hierher gth. mota, ah^iLmulaj (vielleicht das Zusammen-
treffen, die Stelle, wo man sich begegnet, trifft, um
Abgaben zu geben, wie isl. mot_, schw. mÖtCj dän. m^de^
ags. gemot^ Begegnung, Zusammenkunft), nhd. Mauthj
der Zoll, goth. motarij ahd. muozarij ags. motan, gehen
überhaupt, vielleicht auch gth. mizdo_, ahd. miota^ ags.
medj die Miethe. — O viha muti, d. h. Auf dem
Kreuzwege.
Muli 68, 107, 1915, ein Mannsname, Maul, isl. muli^Mwud,
Riese, schw., dän. mulcj Maul, goth., ahd. mulj u. s.
w. , eigentlich das Zerknirschende, Zerreibende, von isl.
mala_, mahlen, meliaj zermalmen, mahlen, mylia„ zer-
knirschen, schw. malaj dän. niale^ gth. malarij mahlen,
malvjarij, zermalmen, ahd. malaiij maljan_, ags. myleri_,
engl. mill. Es ist höchst wahrscheinlich, dass isl. malr^
Speise, schw. mälj Mahlzeit, dän. maal_, ühd. mal^ eben-
falls hierher zu ziehen seien, und wirklich ursprünglich
das
M. Y. 377
<}as Zermalmte, Bereitete, die Speise bedeute, und von
dem anderen gth. mclj, ahd. malial oder malj ags. mael_,
isl. judlj u. s. w. Zeit, u. s. w. verschieden sei.
Mol 1899, isl. woldj, schw. mull^ dän. muld, goth. niuldaj
ahd. nioltaj ags. inoldcj engl. mould_, die zermalmte
Erde, vergl. J/w/i.
Mi^ 2, 38, 47, u. s. w. (praepos.), isl., schw. , dän. me^j
golh. mzK ahd. m/?j u. s. w. Die Urbedeutung ist
wahrscheinlich in der Mitte, xlarunter. — Mif^ X Ik-
vari X, d. h. Mit Inkvar. MeV 860. ßlt^ 1653, MiA
1049, 1131. Ma\y 551.
MlJ>AN 398 (adverb.), während, so lange, isl., schw. medartj
dän. medensj zusammengesetzt aus 7Tiz>^ s. d. W. , und
Sa^ s. d. W. — Me^ 485, 1277, 1609, für 3Ii^an,
Vergl. Lifa.
MlJ^Ll 692, 1596 (praepos.), isl. a millij a millum, i millum^
schw. emellatij dän. imellan_, engl, amidj, inmitten, zwi-
schen, zusammengesetzt aus A oder !_, s. d. W. , und
isl. millij medalj mittle midpj u. s. w. , schw. midt ,
midjaj dän. midtCj midie^ 8*^^^« ^^idja_, ahd. mittij ags.
middj engl. /7z/V/^ u. s. w., Miite_, u. s. w., s. MiV. —
Mi|>li bua 692, d. h. Zwischen den Gehöften.
MiK 1326, 1482, 1528, u. s. w. (acc.sing.) s. Jak. — Saht a
mik a V^V i"s : auk : baratis : 1482, d. h. Setze
mich in dein Licht und Paradies. jMig 1914; Mi^h
1953; Mih 1860, für Mik. Mer 1845 (dat. sing.?).
Meginbiarn 794, ein Mannsname, Maknbiurrij, der starke
Bär, zusammengesetzt aus Makn , s. Makniltar _, und
Biuriij, s. d. W.
MiKAEL 1609, ein Mannsname, Michael, Mikdl 1479, 1571.
3I1KLA 450 (acc. sing, in der best. Form), von Mikil^ isl.
mikdl j, gross, iniigr und miigi^ Menge, schw. inyckcn^
48
378 M. T.
alt. nifkitj gross, viel, dän. megeUj goth. mikilsj abd.
rnihhilj ags. mj^re/, engl, muchj griech. fisyag, lat. magn-
us_, vergl. Makniltar. — U k in m i k I a , d. h. IT., den
Grossen. Muh 1347 (adv.). M u k kut>an, d. h. Sehr
guten. MukiV 391 (acc. sing, neiit.). Miikif> niirki,
d. h. Grosses Denkmal. Mukit 483 (acc. sing, neu f.).
Mirki mukit, d. h. Grosses Denkmal. Mi'ikin 545
(acc. sing. masc). St in : almükin : d. h. Sehr gros-
sen Stein. Mukin 914, undeutlich. Miuk 640, J356,
1384, u. s. w. (adv). Miuk kut>^an, d. h. Sehr guten.
Mikin 675 (acc. sing.). Stan almikin ., d. h. Sehr
grossen Stein.
Min 1687, 1939, 1944, u. s. w. (pron. poss.), isl. minn ^
schw. , dän. mirij gth. meinsj ahd. miiij u. s. w., mein,
vergl. Mik. — Minar 2023 (gen. sing. fem).
Min UM 398 (dat. plur.), isl. minnij Erinnerung, minna und
muna_, erinnern, niinnaz_, sich erinnern, muni_, der Sinn,
das Gemüth, munr^ Wohlgefallen, schw. minne_, Erin-
nerung, Einwilligung, pä-minna^ erinnern, mintias, sich
erinnern, dän. mindej s._, minder v.^ niindesj goth. ga-
minVij Gedächlniss, ga-munauj sich erinnern, ahd. min-'
neUj Liebe, minneorij lieben, minnaj Weib, Mutter,
von der Wurzel Marij denken. Hierher gehören also
isl. manaj mahnen, meina_, meinen, schw. manUy rtiena,
dän. mancj mene^ goth. rninan und munarij meinen,
ahd. manoTij nhd. meinerij ags. maniarij maenauj, engl.
mindj griech. fiivog, lat. mensj u. s. w. Aus der Ur-
bedeutung gedenken entstand die abgeleitete (einer Sa-
che oder Person oft gedenken) Wohlgefallen haben, lie-
ben. Auch im Isländischen, Schwedischen und Dänischen
findet sich diese Bedeutung; denn isl. drecka minni {vel~
ferdar hikar)^ schw. dricka nagons minnCj heisst nicht
auf jemandes Eriimerung trinken, sondern ist gleich-
M. Y. 379
bedeutend mit auf das Wohlsein jemandes trinken, (lat.
bibere in amoren alicuj'us_, bibere charitate alicujus) und
mit der katholischen benedictio vini per amortm sancti
Johannis bibendi, Vergl. hierüber Hall. II, 219. — !l
skal . at min um mana, d. h. Der Stein soll zur Er-
innerung auffordern. Mini 1616, aus diesem Worte be-
steht die ganze Inschrift. Minisk 2023, von Minas^
Minisk salo minor, d. h. Gedenket meiner Seele.
Minil 562, Denkstein.
MiNK 743 (acc), ein Mannsname, Minkvj wahrscheinlich für
Himinkr., s d. W.
Minna 1763, 1764 (adv.), isl. minnr oder midr, weniger,
schw. , dän. inindre^ goth. minSj ahd. minnirOj u. s. w.,
griech. f.ieuov , lat minus, Gomparativ eines verlorenen
Positivs. Ainu . ari . min na ., d. h. Um ein Jahr
weniger.
Meso 1827, 1855, lat. missa. Messu 1850. Mceso 2223.
MiSKUN 109 (acc), isl. miskunnj Barmherzigkeit, schw. niis-
kuUj dän. miskiindj zusammengesetzt aus Mis und Kunna,
s. Kunij in der Bedeutung Schuld geben, anrechnen, also
Mis-kun eigentlich das Uebersehen. Mis (gth. missa-, ahd.
missi-, u. s. w.) gehört wahrscheinlich mit Minna, s. d.
W. , zu derselben Wurzel und deutet mangeln, klein
sein, schlecht sein, u. s. w. an. — K u f> ki/Ki . mis-
kun, d. h. Gott thue Barmheizigkeit. Misku 1999, füi
Miskun, Miskunta 1934 (gen.).
MiSKlK 1074 (acc), ein Mannsname, Miskankr, der Irre-
gehende (?), isl. mis^^a, irren, zusammengesetzt aus Mis,
s d. V. W. , und Kaiikr, s. Kakr.
MiLISTAiNO 2020 (acc), Milistain, Meilenstein, zusammen-
gesetzt aus isl. mila, und Stain, s. d. W. — Olafr
Kunukr so tu milistaino J^isa, d.h. Der König
Olotf erriehtt-te diesen Meilenstein.
380 M. T.
MiLT/k 683, isl. mildrj milde, milda^ mildern, müdins,r,
der Mildthätige, der König, scliw. mild^ mildra^ mild,
milde:, gotli. mildsj ahd. mihi, u. s. w. Vielleicht von
der Urwurzel Milj flüssig sein; daher isl. melta, auf-
lösen, meltingj Verdauung, schw., mit vorgetretenem
Sj smaltaj, schmelzen, verdauen, m'ältaj, (aufweichen)
malzen, malt, (das Erweichte) Malz, u. s. w. — Han .
va/K . miltA . d. h. Er war mildthätig. Melti 1020
(acc. plur. ?). Tereka : ku|>a : auk : melti, d. h.
Gute und milde Männer. Miltastr 1427 (superl.).
Ma 1686 (sing, praes.), isl. me^a {md mdtti)_, vermögen, mö-
gen, schw. ma j dän. maa^, ahd. makan, ags. magan,
engl, may j vergl. Ma^nhiltar. — Ges : Kr ist : ^an :
alt ma . , d. h. Jesus Christus, der Alles vermag. Ma
1953 (conj.). Ma t>u, d. h. Du mögest. Mo 485, 999.
J>on X stonta X mo X , d. h. Er möge stehen. Man
692, wie Mo,
MaN 101, 220, 1184, isl. mannr^ madr^ Mensch, Mann,
schw. marij dän. mand_, goth. maUj Mensch, Mann,
manna_, Mensch, ahd. man, w. s. w. Die wahrschein-
lichste Erklärung dieses W^ortes ist von der Wurzel
Manj denken, vergl. Minunij so dass Manr eigentlich
das denkende Wesen bedeutet, sansk. manus_, der den-
kende Geist, lat. manes (?). — Minr 402 (nom. plur.).
Min 398 (nom. pl.), vergl. Lifa. Men 1993 (nom. pl.).
Mi^a 903 (gen. pl.). Han var . mif^a bestr, d. h. Er
war der beste der Männer. Mons 292 (gen. sing. ?) , vergl.
SturimaVr. Man 476, 483, 492, u. s. w. (acc. sing.).
Mani 391 (dat. sing.). Mana 802, 1267, 1272 (gen. pl.).
Matr 1266. MatiAs. 683. Matar 1427. MataA, 1267,
vergl. L. R. S. 104.
Margreti 1571, ein Frauenname, Margaretha. Marfre^a
1846, wahrscheinlich für Margaretha, indem die Rune
M. T. 381
Y mit der Rune \ verwechselt wurde. Markit 1856.
Markitu 1713 feen.). Mar^areti 1638.
Marki 121, 583, 745, u. s. w. (acc. sing.)» Denkmal, isl.
markj Zeichen , markaj merken , so auch nierki und
merkiaj schw, mdrke_, märkaj dän. muerkt^ s._, mcerkcjV.,,
goth. markuj Gränze, ahd. marhj merhan und mara-
chorij ags. mearc und marCj engl. mark. Vielleicht ur-
sprünglich Gebiet, vergl. Tanmaurkj dann begränztes
Gebiet, Gränze, Gränzzeichen und Zeichen überhaupt. —
Li tu . kira . marki . 121, d. h. Liessen das Denk-
mal machen. Mok 251 (acc. sing.)'? Merk 230 (acc. sing.) ;
Merki 3, 6, 132, 151, 292, 1537, u. s. w. (acc. sing),
für Marki, |>air . litu . raisa . merki . |>isa . 6,
d. h. Sie liessen dieses Denkmal enichton. Likbiarn
hiak X merki. 132, d. h. L. metzte das Denkmal.
Skalti lit . süsla . merki vel . 151, d. h. Sk. liess
das Denkmal gut besorgen. Lit X Botulfx stafa X
merk X i . 1573, d. h. B. liess das Denkmal schrei-
len (?}. Miki 149; Meki 314, für Marki. Mierki 434;
Miarki 433, 484, 939, für Marki. Maki 993, für
Marki.
MarkaJ^U 264, 1049, 1052 (pl. imperf.), von Marka, s. d.
V W. — S V a i n o u k O s m u n t m a r k a ^> u s t i n ^ i n o .
264, d. h. Sv. und O. bezeichneten diesen Stein (mit
Runen). 3Iarka\>i 211, 311, 508, u. s. w. (sing, imperf.).
Osmunt . marka|>i . 308, d. h. O. bezeichnete. Mar-
ka\>'U 525, für Marka\>i. In Osmuntr marka^u, d.
h. Aber O. bezeichnete. Marka^a 1888, für Marka^ij,
vergl. Fiu\a unter Fura; hier soll dieses Wort wahr-
scheinlich nähen, sticken, bedeuten. Markti 1072, für
Marka\^i.
Mariu 1834, 1850, 1919 (gen.), von Maria. Mario 1915
(gen.). 31aiu 1777 (gen.).
382 M. Y.
Martin 1974, Marti nus. Martein 1848.
Mak 359, 414, 465, u. s. w. (acc. sing.)? von Makvj, Schwa-
ger, isl. ma^r_, Verwandter, mÖgrj Sohn, mcegdirj Ver-
wandtschaft, mcegiazj sich verschwägern, mey_, Jung-
frau, schw. mägj Schwiegersohn, bfver-mage, unmün-
diges Kind, mbj Jungfrau, dän. maag^ Verwandter,
Schwager, Schwiegersohn, m^j Jungfrau, goth. magiiSj
Knabe, niaga^s^ Jungfrau j megs_, Eidam, ahd. maCj
der Verwandte, inako^ der Knabe, makadj die Magd,
ags. mcegj Verwandter, magu_, Sohn, nhd. Schwertma-
gerij Spillmagerij vergl. d. f. W. — Mak . sin . ku-
J>^an . 414, d. h. Seinen guten Verwandten. Mag 639.
Mags 207 (gen.). Mali Ml^, 390, 729, vergl. Fulkir.
Maknniltar 1828 (gen.), ein Frauen na me, MaknhilVurj
die starke Göttin des Krieges, zusammengesetzt aus
Maka^ und Hil^uVj s. Hiltulf\^^ isl. magn^ Kraft, mag-
naj stark machen, juegan und megirij Stärke, mega und
megnaj vermögen, schw. maktj Macht, mäkta^ vermö-
gen, dän. magtj magte_, gth. mahtSj magarij ahd. mahtj
makan und magarij ags. magarij, stark sein, engl, inightj
mafj u s. w. Aus der Urbedeutung stark sein, kön-
nen, vermögen, hervorbringen, erzeugen, lassen sich auch
die Bedeutungen von Sohn, Verwandter, Schwager, u.
s. w. erklären, s. d. v. W. Die Urwurzel ist Ma j
stark sein, sich stark bewegen. Hierlier gehört auch
isl. modrj schw., dän. modj gth. tjiodsj ahd. muot, a^s.
niod^ eng'- riioodj u. s. w. Muth, zunächst verwandt
mit ahd. muoliaj Mühe, niuohorij, stark bewegen, sich
anstrengen, u. s. w.
Manutan 371, für Man nutauj vergl. Nutan.
Maini 616, 617, 860, 21C0, ein Mannsname, Mond, isl.
nianij schw. mäne_, dän. maane^ gth. niena^ ahd. mano_,
ags monaj engl, niooiij griech. (j,^vrj, lat. men-sisj u. s.
M. Yi 383
w. Die Ableitung dieses Wortes ist schwierig; man er-
klärt es in der Regel durch eine Wurzel marij schim-
mern. — Mana 491, 901 (acc j.
Mana 398 (infin. praes. act.), mahnen, vergl. Minum.
Managar^UIVI 1764 (dat. plur.), eine Ortshenennung, zusam-
meng<"selzt aus üfa^r^ s. d. W., und KaiVr^ s. Kar^ir,
Maistar 1323, vergl. Traukr^ isl. nieirij grösser, mei'r^
mehr, mcstr_, der grösste, am meisten, meistarij Mei-
ster, schw. meVj mercij mest^ mästare^ dän. meertj, niest j
mesterj, goth. inaizaj niaiSj, maistSj mciistj ahd. merOj
meist j ags. marcj engl, more^ griech. /Liei^wv, lat. ma-
gisj niagister^ von dem verlorenen Ma^ wofür niihil^
vorkommt, s. Mikla. — MiA^i 378 (adv.). Mai\^i 449
(adv.). Mistr 1267, vergl. UniVikA^- Mestr 1272, vergl.
OniVikA^. Mester 1959; M(ßster 1835; Maistari 1854;
Maistara 1910, Meister.
Malihnum 1994, lat. malignum.
MalaJ^ 1912 (part. praet. pass.), von Mala, isl. malaj schw.
mala, dän. male, malen, goth. nieljarij schreiben, ahd.
malon oder mdhalorij ein Zeichen machen, schreiben,
alen, u. s. w. von isl. Mal, Punkt, Zielpunkt oder
m
ipui
Ziel, Zeitpunkt oder Zeit, (Zeichen) Gemälde, Rede,
Klage, schw. malj, dän, maal_, gotti. nielj, ags. mal und
mcelj wovon isl. mcela, reden, messen, schw. an-mlila,
melden, dän. moele, sprechen, ahd. meldorij nhd. mel-
den. Die ursprüngliche Bedeutung von Mal ist also
Punkt oder Flecken, aus welcher sich alle übrigen her-
leiten lassen. — Die Inschrift ist unvollständig, vergl.
L. R. S 167.
Malsbaki 262, der weise Redner, zusammerigesetzt aus 3Ial,
s. d. V. W. , und Sbakr, s. d. W.
MalmüRÜ 1618, undeutlich, vergl. Sj IIT, 114
384 Ö. A.
/+kFA 1837, s. Ufir.
Aftir 726, 1487; A.fti 728, 787; A^fti\^ 1370, 1376;
A/?/k 988; AJfti 682, s. Aftir.
AUNA 726, s. Runi.
AoisA 205; AZ-yJ^w 1446; Avista 1054, s. Äa/Vi«.
Ak 273, s. Auk.
AsKiL 1172, s. Askil.
385
Bemerkungen,
Die Absätze auf den ersten Bogen, unter welchen ein D.
stellt, sind von einem sich gegenwärtig in Schweden auf-
haltenden Engländer, Geor^ge Pf-^Me Dasent M. A.^ Avelcher
seine Liebe zu den Skandinavischen Sprachen und seine
Kenntniss derselben durch eine Englische XJebersetzung der
prosaischen Edda und der Isländischen Grammatik von E.
Rask schon hinlängh'ch beurkundet hat. Es ist sehr zu
bedauren, dass seine werthvollen Bemerkungen, welche sich
besonders auf das Anglosächsische und Englische beziehen
und auf solche Deutschen Werke in der neueren Sprach-
forschung aufmeiksam machen sollten, mit denen bei seinen
Landsleuten eine geringere Bekanntschaft vorauszusetzen war,
durch eine längere und nicht zu verschiebende Reise unter-
brochen wurden, und sich also, wie gesagt, nur über die
eisten Bogen erstrecken konnten. Ich benutze zugleich diese
Gelegenheit diesem meinen verehrten Freunde öffentlich mei-
nen Dank für so manche andere Hülfe bei der Herausgabe
dieser Schrift hier abzustatten.
Die allgemeinen Abkürzungen, welche in dieser Schrift
vorkommen, sind so gewöhnlich und so leicht verständlich,
dass sie keiner weiteren Erklärung bedürfen. Dagegen sind von
einzelnen Werken, die oft angeführt werden, die Titel nicht
vollständig angegeben worden, und es bedeutet: Sj. Samlingar
för Nordens Fornälskare etc. af N. H. Sjöborg, Z. i?. Run-
Lara af Joh. G. Liljegren, L. & B. Nordiska Fornlemningar
ntgifne af J. G. Liljegren och C. G. Brunius, Kl. Norske
Mindesmaerker etc. af Loren tz Diderich Klüwer, Br, Sagan
cm Ingvar Vidlfarne etc. och Undersökning om vara Run-
stenars älder etc. af Nils Reinhold Brocman, L. lijs. Skaii-
49
386
dinaviska Fornälderns Hjelttsagor etc. af Job. G. Liljegren,
Hall. ÖfVer Första Delen af Sven Lagerbiings Svea Rikes
liistoria anmarkningar af Jonas Hallenberg, F, M. Föreläs-
iiingar öfver Nordiska Archaeologien af Finn Magnusen, Cr.
Forn-Nordiska Minnen af Abraham Cronholm, G. S. H.
Svea Rikes Häfder af Erik Gustaf Geijer, Str. Svenska Fol-
kets Historia etc. af A. M. Strinnholm, ^^. S. H. Svenska
Foikets Sago-H<if(ier etc. af Arv. Aug. Afzelius, Id. Idiina
en Skrift för den Nordiska Fornäld<-rns Älskare, 7?. Gr. An-
visning tili Isländskan etc. af Erasniiis Christian Rask, /?.
Spr. Angelsaksisk Sproglaere etc. ved R(?). K. Rask. Ausser-
dem ist noch zu bemerken, dass die vorkommenden Zahlen
sich auf die Nummer der Runenschriften in Ptun-Urkunder
utgifne af Job. G. Liljegren beziehen.
Leider haben sich hin und wieder Druckfehler einge-
schlichen, und wir bitten die störendsten derselben vor dem
Lesen zu berichtigen, nämlich Seite 5 Zeile 3 von oben steht
fdts statt feilr; 6, 20 v. unten Fulheila st. FüLKFiLA;
8, \fridstbll ^\. fridstöll; 8, 2 Fridhof ^X.. Friedhof; 9, 16
V. o. friants st. friaiitr; 15, 3 v. w. fapi\^ st. yiiKA/ 16,
1 V. o. A St. r; 27, 12 V. u. }i\\ st. V\\, hfh St. nih;
27, 4 est st. est; 36, 8 v. o. wey st. wrg/ 37, 2 IJikmar
st. Üihmär; 40, 11 nach Westgothe fehlt saggr/s^ We-
sten; 45, 1 V. u. nüt. St. mit.; 46, 2 v. o. telat. st. lel-
lat.; 48, 12 und 8 v. u. Worten st. Wörtern , Worte st. Wör-
ter; 54, 6 rover st. r0ver; 56, 8 Schumachers st. Schuh-
machers; 62, 8 Tiiir st. Fiur ; 63, 16 ^nrir st. ^urir ;
71, 31 V. u. \>-reistigius st. \>reistig/us; 73, 10 v. o. \>^hip
St. ^>/«K- '73, 15 dj-ck st. dick; 74, 13 ^cegkjaii st. ^ög-
kjarij 76, 11 Vikii st. ^ihn; 78, 6 und 5 v. n. acc. st,
nom., diesen st. dieser, Löwen «t. Löwe; 88, 10 RlMÜK st.
Rümik; 89, 7 hervorstürgen st. hervorstürzen; 90, 11 v. o.
RaVunnr st. Ru^urmr", 96, 6 Reise st. Riese; 99, 9 v. u.
387
r/gis St. r/rjfisy 103, 4 nnd 3 raskr st. racki'j reki st. rech;
105, 5 risi sL /76Y// 106, 4 A/iZ^/ st. Ä«Z»/y 107, 15 v. o. K.
St. R.; 111, 17 Itin st. Hin; 111, 11 und 1 v. u. gute
sl. ßuten, Hauscherrn st. Hausherrn; 112, 18 nach Göttlich
fehlt: gehören nicht hierher, vergl. Liufr; 113, 14 Vikmar
st. Vihmarj deiselhe Fehler kommt noch einige Male vor;
117, 6 und 4 F st. J und Kunor st. Kunur; 125, v. o.
Lei st. Let; 130, 11 des st. der; 134, 6 v. u. karwat st.
kavwat; 135, 3 hielj>i st. hielpi; 138, 16 und 2 ^alcyp
St. ^alscyp und fielet st. yeld^- 139, 12 raum st. mun; 143,
3 »arcl st. yard; 144, 5 karaj st. karg; 160, 15 das st.
dass; 164, 8 v. o. Inzelzierde st. Inselzierde; 191, 2 zeufzen
st. seufzen; 196, 9 v. u. neetan st. ne^any 234, 2 ist zu
streichen: können, vermögen; 236, 10 Frnvitr st. Ernvitr/
247, 10 Jfari St. Asfariy 248, 15 v. o. Askar|> st. As-
KlARt>; 260, 12 V. u. siuVaii st. sinVan,- 284, 4 v. o. se-
gervi'nncre st. segerviniiare y 289, 3 v. u. saol st. savl y
296, 12 ist zu streichen denn; 300, 12 v. o. Trifft st. Trift;
302, 9 und 13 Kjalmar st. Kjaalmar und IX st. X; 303,
16 (isl. stiorrij st. isl. stiorn^ ( ; 305, 15 "Weise st. Waise;
310, 13 V. u. spria st. spray 323, 8 kräftigem st. kräftigem;
325, 12 Belriegerei st. ßefrieg.r; 336, 7 att st. aty 339, 13
V. o. Boot St. Borty 342, 10 Freistadt st. Freistatt; 344, 18
Butvtii st. Butviuy 346, 7 Bruniulfr st. Brüniulfry 348, 19
und 1 hrigantii st. hrigancii und Birtu st. Birtily 350, 9 v-
o. bUle St. biday 351, 14 v. u. nach S. fehlt: 51; 354, 6
Bcerir^ st. BarirVy 355, 3 bcoc st. becCj 360, 5 und 2 läge
st. lugCj luocha St. lucchay 361 i>it die ganze erste Zt'ile von
loga bis liiej v.j zu streiclien; 370, 15, v. u. leisjan st.
laisjany 380, 3 v. o. nach müdra, fehlt dän.; 382, 9 Jung-
frau st. Jungfrau.
STOCKHOIifl, 1844.
P. A. NOKSTEDT ET SÖHNE
König!, Buclidnicker.
s^'A
K-:;^^S°''\^>-r'^<'
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^Ä^
>^ c,'' Deacidified using the Bookkeeper prot
^^ Neutralizing agent: Magnesium Oxide
'^' ' Treatment Date: Sept. 2006
PreservationTechnologij
A WORLD LEADER IN PAPER PRESERVAr
1 1 1 Thomson Park Drive
Q ,-x » Cranberty Township, PA 16066
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